ZDF vom 13.11.2022. Thema „ Gewappnet für die Katastrophe: Wie Prepper überleben wollen“

  • Hier der Link zu einem Betrag beim ZDF vom 13.11.2022. Thema „

    Gewappnet für die Katastrophe: Wie Prepper überleben wollen“

    Ich weiß, sowas gucken nicht mehr viele. Dennoch wichtig zu wissen, was so über „Prepper“ berichtet wird.

    Nun ja, es stellen sich 2 Prepper vor, zeigen ihr schönes Lager.

    *Spoiler* Warum der eine sich den Hinweis auf seine Schreckschusspistole als Bestandteil seines Kommunikations- und Signalsets nicht gespart hat, weiß ich nicht. Der andere berichtet unkritisch von seinen Jodtabletten.

    Alles Erklärte ist sicherlich gut gemeint und es sind auch gute Sachen dabei. Dennoch wäre ich echt dafür, einen Pressesprecher zu wählen, der solche Veröffentlichungen zumindest begleitet. :winking_face:


    Überrascht war ich, als „Mischa Luy , -Hinweis im Text- promoviert über Prepper“ da einiges von sich gibt.


    perfekt gegendert spricht er über Prepper*innen. Davon, dass Prepper*innen die Welt als gefährlich Ort sehen, von Parallstrukturen etc. (20:30). Bei ca 21:55 stellt er die vorsichtige Prognose, „dass auch Teile der Bürgerlichen Mitte für diese Art der Krisenvorsorge anfällig werden“…


    Nun ja, wie Herbert Saurugg schon sagte, Prepper wurden durch die Medien verunglimpftlicht…die guten Ansätze wurden meiner Meinung nach auch hier zu wenig ins rechte Licht gerückt.



    37°Leben: Gewappnet für die Katastrophe
    "Ein Spinner, wer kein Prepper ist", sagt Philipp. "Wenn ich für mich selbst sorgen kann, gibt das Sicherheit", sagt Konstantin.
    www.zdf.de


    Gruß

    Witness

  • Dennoch wäre ich echt dafür, einen Pressesprecher zu wählen, der solche Veröffentlichungen zumindest begleitet. :winking_face:

    Ja das wäre doch mal was :grinning_face_with_smiling_eyes:


    Habs mir angesehen und mich schon wieder aufgeregt. Wie du schon geschrieben hast, wird wieder versucht Prepper in das vorgezeichnete Bild zu drücken.


    Aber das schlimmste, er spricht dauernd von gutem Whisky und hat dabei Jack Daniels in der Hand :winking_face:

  • Ich weiß nicht, ob ich die ganze Sendung ertrage. Eigentlich redet der erste Kandidat da gar nicht mal so viel Blödsinn und auch recht eloquent. Aber Junge Mensch, bei dem versifften Herd musst du nicht Angst vor der nächsten Krise sondern vor der nächsten Magen-Darm Infektion haben. Da untergräbt man sich doch gleich die Seriösität und keiner hört mehr zu, weil man beginnt nach anderen Kuriositäten zu suchen.

    Und mal so allgemein und ich will das jetzt nicht auf die aktuelle Sendung beziehen, weil die Leute das da sicher gut meinten und für Aufklärung sorgen wollten: Aber was mir jetzt schon öfter aufgefallen ist: warum denn immer Leute, die schon vor der Krise nach krassem Vit. D und Bewegungsmangel aussehen? Ich hätte ja am liebsten mal jemanden völlig seriöses wie aus dem Büro nebenan, der seine unaufgeregten Normalo-Vorbereitungen zeigt. Den Kram für die Zombieapokalypse muss man fürs Fernsehen jetzt nicht unbedingt rauskramen.
    Aber das liegt auch nicht unbedingt an den Leuten, dass die komisch dastehen, sondern an diesen Trash-Formaten, die im Privatfernsehen besser aufgehoben wären. Das läuft doch eigentlich den Kampagnen des Katastrophenschutzes total entgegen, dass die immer wieder solche Stereotypen bringen.

  • Den gezeigten Prepper mit den Augenringen habe ich in den letzten zwei Monaten gefühlt in 5-6 Dokumentationen/Beiträgen verschiedener Sender/Formate gesehen. Wer kocht daheim mit einem "Kampfmesser" ? Das ist entweder Selbstdarstellung des Protagonisten pur, oder ich weiss auch nicht.


    Und eine "kleine Waffenbesitzkarte", was soll das sein ? Es gibt den "kleinen Waffenschein", damit dürfte man verdeckt eine Schreckschusswaffe auf der Strasse herumtragen (was auch immer das bringen mag). Für den Besitz von Schreckschusswaffen gibt es keine Beschränkung (mal abgesehen von der Volljährigkeit etc.) Meine Fußnägel rollen.

    NUNQUAM NON PARATUS

  • Bin ich völlig bei dir, das meinte ich ja. Das man kaum "normalen" Prepper sieht ist sicherlich kein Zufall.

  • na zumindest mal nicht der typische Prepper in Bundeswehrjacke und mit Kampfstiefeln........ der im Keller sitzt.

    Da haben wir doch schon viel schlimmeres gesehen, dagegen wirkt der Beitrag schon etwas weichgespülter.


    Natürlich darf der Zusatz nicht fehlen - bei einer längeren Krise hätten auch Prepper Probleme......

    jajajajajaja.......... ich bin mir sicher, unsere Probleme fangen halt nur etwas später an oder sind anders ausgeprägt.

  • Regieanweisung meistens.

    Aus eigener Erfahrung mit der Sendung und deren Produktion ist da im Vorfeld die Frage gewesen wie er denn ohne Strom kochen würde und ob dies nicht zeigen wollen würde. Da bin ich mir ziemlich sicher.

  • Fast hätte ich mir das versehntlich angeschaut, habe dann aber noch rechtzeitig den Thread hier entdeckt.

    Bei solchen Berichterstattung bekomme ich Hals, Puls und Blutdruck, deswegen danke für die Warnungen!

    Wer anderen eine Bratwurst brät, der hat ein Bratwurstbratgerät...

  • Gleich am Anfang: "wenn ich meine Sachen mit anderen teilen muss senke ich damit automatisch die Überlebenschancen meiner Familie und das werde ich nicht akzeptieren" sagt der Typ der da ne Schubkarre voll Holz rumschiebt.

    Ein häufiger geistiger Kurzschluss ... Preppen auf Niveau Hamster?

    Vielleicht hat er ja etwas nicht, was ein anderer hat und was er dann braucht, dazu gehören nicht nur Vorräte sondern auch anderes.

  • ...Vielleicht hat er ja etwas nicht, was ein anderer hat und was er dann braucht, dazu gehören nicht nur Vorräte sondern auch anderes.

    ...und DAS hat der sicher nicht :winking_face:

    Wenn Quoten erfüllt werden müssen, dann braucht es solche Typen. Jede "Reallityshow" führt uns das vor und eigentlich sollte das eh jeder wissen. Leider glauben viele nur zu gerne, was sie da sehen, es bedient gängige Klischees...

  • "...eine der wichtigsten Eigenschaften des Preppers ist 'tarnen und täuschen'..."


    Mist, wie sage ich das meinem DRK Ortsverein, dass die Betreuungsgruppe doch bitte künftig nicht in leuchtfarbener Einsatzkleidung rumläuft und dass sämtliche Hinweisschilder für den kommunale Notfalltreffpunkt entfernt werden müssen und die Turnhalle unter einem Tarnnetz verschwindet.


    Interessant die Aussage des Dozenten, dass preppen tendenziell zunehmen wird und auch die bürgerliche Mitte dafür "anfällig" ist und das ganze mit einer Abkopplung von staatlichen Strukturen einhergeht. Ich weiss ja nicht. Natürlich mag es solche geben. Ich sehe derzeit aber eher ein massives Verstärken der staatlichen/kommunalen Notfallstrukturen, das weit über die früher üblichen Schreibtisch-Planspiele im Katastrophenschutz hinausgeht. Insbesondere sind in den aktuellen Vorarbeiten mit Blick auf eine Energie-Mangellage und auch mit den zurückliegenden Hochwasser-Katastrophen deutlich mehr Stellen eingebunden, als das bei früheren KatS-Planungen der Fall war. Und das mediale Dauerfeuer bezüglich Krisenvorsorge, Notvorräte in Haushalten, Thematisierung von Stromausfällen etc. gab es so auch noch nie.


    Ich mag die 37°-Reportagen vom ZDF, die sind überwiegend recht gut gemacht und auch mit wenig "Framing". Auch in diesem Fall finde ich die beiden Prepper grundsätzlich sympathisch und vieles überlässt die Regie dem Zuschauer. Wenn der Schwenk zum Pistolenköfferchen ohne Pistole aber mit Magazin geht und der Prepper sagt "derzeit noch ohne Schreckschusspistole", dann sagt sich der Zuschauer "Ja ne, is klar. Magazin hat er schon mal gekauft. Aber natürlich noch keine Pistole..."


    Und dass seine Küche etwas verratzt aussieht, nun ja, an die eigene Nase fass', zu Studentenzeiten sah es in den Zimmern und WGs in denen ich war, oftmals noch schlimmer aus. Extrem schmuddelig ist es ja nicht, der Herd ist halt uralt und eine Scheuerorgie mit Stahlwolle ist auch nicht jedermanns Sache. Ist halt real life und nicht die Glitzerwelt, die uns die Social Media Clips vormachen, wie es bei den Streamern&Co. zuhause auszusehen hat.


    Der Familien-Papa-Prepper lässt durchblicken, dass er im Notfall nicht unbedingt seine Vorräte mit anderen teilen würde, denke mal das ist ganz normal, meine Familie hat Vorrang, andererseits sagt der nette Nachbar auf der Straße, der froh ist, dass er einen gut ausgerüsteten Prepper in der Nähe hat, dass er im Krisenfall als erstes bei ihm vorbeischauen wird, "um sich Rat zu holen".


    Das ist ein wichtiger Punkt, über den sich viele private Krisenvorsorger vermutlich gar keine Gedanken machen: dass sie in der Nachbarschaft in einer Krise ob sie es wollen oder nicht, zum privaten "Kat-Schutz-Leuchtturm" für ihr Umfeld werden. Man wird dann automatisch in eine Führungsrolle gedrängt: Du weisst doch was jetzt zu tun ist, Du hast doch, Du kannst...usw. Bei einer Bedrohung von Außen scharen sich die Leute automatisch um denjenigen, der Vertrauen, Kompetenz und Führungsstärke ausstrahlt. Gefährlich wirds, wenn der Prepper sich selber halt nicht in dieser Rolle sieht oder damit überfordert ist und die sich spontan bildende Notgemeinschaft nicht führen kann. Stichwort Gruppenpsychologie. Es gibt nach kurzer Zeit einen informellen Teamleader, dem die Leute die Führung überlassen. Dumm für den Prepper, wenn die Gruppe einen anderen für kompetenter hält und dieser "Anführer" dann auch über des Preppers Krisen-Equipment und Vorräte bestimmen will.

  • Das ist ein wichtiger Punkt, über den sich viele private Krisenvorsorger vermutlich gar keine Gedanken machen: dass sie in der Nachbarschaft in einer Krise ob sie es wollen oder nicht, zum privaten "Kat-Schutz-Leuchtturm" für ihr Umfeld werden. Man wird dann automatisch in eine Führungsrolle gedrängt: Du weisst doch was jetzt zu tun ist, Du hast doch, Du kannst...usw. Bei einer Bedrohung von Außen scharen sich die Leute automatisch um denjenigen, der Vertrauen, Kompetenz und Führungsstärke ausstrahlt. Gefährlich wirds, wenn der Prepper sich selber halt nicht in dieser Rolle sieht oder damit überfordert ist und die sich spontan bildende Notgemeinschaft nicht führen kann. Stichwort Gruppenpsychologie. Es gibt nach kurzer Zeit einen informellen Teamleader, dem die Leute die Führung überlassen. Dumm für den Prepper, wenn die Gruppe einen anderen für kompetenter hält und dieser "Anführer" dann auch über des Preppers Krisen-Equipment und Vorräte bestimmen will.

    Darüber habe ich mir auch schon Gedanken gemacht und das auch für meine weitere Familie (Bruder+Familie, Eltern, Cousine+Kind) und den engsten Freundeskreis für mich so angenommen. Ich sehe das sogar so, dass es wichtig ist, dass ich diese Rolle einnehme weil zwei Leute gern mal einfach drauf los machen ohne sich auszukennen oder sich zu informieren.

    Aber ich gebe dir auch recht, dass nicht jeder diese Rolle einnehmen möchte/kann. Bei mir ist es halt auch so, dass ich sowohl beruflich als auch in verschiedenen Organisationen Führungsaufgaben inne habe.

  • Ich habe mir den Bericht kritisch angesehen und bewusst nicht alles zerpflückt. Angefangen von der Frisur, über den Herd, mangelndes fifo, bis hin zum lost place und dazwischen noch jede Menge könnte man alles auflisten, was in unseren Augen nicht passt. Nobody is perfekt und das muss er auch nicht sein. Wichtiger wäre es, sich gerade bei solchen TV Projekten der Außendarstellung und einer gewissen Vorbildfunktion klar zu sein.


    Den Kern hat Darius getroffen: solche Berichte laufen den Bemühungen des BBK wahrscheinlich entgegen. Und das wäre sehr schade.


    Die Jungs haben’s gut gemeint, betreiben ihren Lifestyle halt anders ausgeprägt (als „wir“?). Ob sie wussten, wie die Darstellung durch Schnitt und Kombination mit der kritischen Sichtweise des Herrn Luy letztendlich aussieht und sie damit glücklich sind, weiß man nicht.

    Der Herr mit den längeren Haaren betreibt ein PrepperForum und war schon einmal bei der BILD vertreten.


    tomduly: sehr gut be- und geschrieben! So ein fachlicher Auszug aus Sicht des Katastrophenschutzes hat in dem Beitrag gefehlt.


    Was meint ihr, wer guckt solche Sendungen? Wen das Thema im positiven interessiert, der guckt schon mal rein. Wer das Thema nicht mag, guckt ev auch rein, und wenn es nur ist, um seine abneigende Haltung bestätigt zu bekommen.


    Gruß

    Witness

  • Oh Gott, bereits die ersten Minuten und der versiffte Herd :nauseated_face: Und die Pfanne beim nächsten ist auch total verdreckt :tired_face:



    Das macht mich so richtig Stolz dass ich in den letzten (bald zwanzig) Jahren zwar mehrfach interviewt wurde, aber niemals ausreichend Spinnermaterial geliefert habe um auf Sendung zu gehen.

    Ich war halt immer zu seriös und sachlich :smiling_face_with_sunglasses:

  • Das ist ein wichtiger Punkt, über den sich viele private Krisenvorsorger vermutlich gar keine Gedanken machen: dass sie in der Nachbarschaft in einer Krise ob sie es wollen oder nicht, zum privaten "Kat-Schutz-Leuchtturm" für ihr Umfeld werden. Man wird dann automatisch in eine Führungsrolle gedrängt: Du weisst doch was jetzt zu tun ist, Du hast doch, Du kannst...usw. Bei einer Bedrohung von Außen scharen sich die Leute automatisch um denjenigen, der Vertrauen, Kompetenz und Führungsstärke ausstrahlt. Gefährlich wirds, wenn der Prepper sich selber halt nicht in dieser Rolle sieht oder damit überfordert ist und die sich spontan bildende Notgemeinschaft nicht führen kann. Stichwort Gruppenpsychologie. Es gibt nach kurzer Zeit einen informellen Teamleader, dem die Leute die Führung überlassen. Dumm für den Prepper, wenn die Gruppe einen anderen für kompetenter hält und dieser "Anführer" dann auch über des Preppers Krisen-Equipment und Vorräte bestimmen will.

    Glaub ich so nicht, jeder hat ja noch seine Bleibe, und da ist man selber Chef. Das mag im Katastrophenfall (Erdbeben, Überschwemmung) anders sein. Dort macht es auch Sinn, denn, grob gesagt, Flaschenzug und Wellblech kaufen und horten kann jeder, damit im Chaos was gescheites machen eher nicht.

    Viele Leute sagen ja auch, dass sie dann wie programmiert funktionieren und später, wenn es etwas ruhiger wird, fast zusammenklappen und nicht begreifen wie sie das konnten.

    Viele entdecken erst dann auch Fähigkeiten an sich selber. Ein Beispiel findet sich in der Autobiographie von Heinrich Walter, der als Botanikprofessor in Kriegsgefangenschaft gerit und sehr bald derjenige war, der für die Gruppe das Brot gerecht aufteilen musste, aber selber keine Ahnung hatte, warum er das offenbar besser konnte. Berufsbedingt war es jedenfalls nicht.

    Dann erst kommen die Schaumschläger, die gerne Häuptling sein wollen.

    Übrigens ist preppen (unabhängig sein) und Führungskompetenz (andere dazu bringen, etwas zu machen) ziemlich entgegengesetzt.

    Die einen suchen eine Säge, die anderen jemanden der den Baum für sie fällt.

  • Ich habe mir die Sendung in der Mediathek angeschaut. Der junge, bleiche Typ kommt mir eher nach "Wenn du mich bezahlst, erzähl ich, was du willst" vor.

    (Vor dem Herd hat's mir gegraust ... 🤢 - wie kann man da auch noch von Hygiene reden?)


    Der andere mit der Familie hat imho zum Großteil sehr vernünftig gewirkt.

    I expect chocolate for breakfast. If you don’t feel sick by mid-morning you’re not doing it right.

  • Übrigens ist preppen (unabhängig sein) und Führungskompetenz (andere dazu bringen, etwas zu machen) ziemlich entgegengesetzt.

    Sehe ich überhaupt nicht so. Preppen ist Vorbereitung, von mir aus vieleicht Unabhängigkeit von öffentlicher / staatlicher Versorgung, damit sage ich mich doch nicht von allem los und muss automatisch zum Einzelgänger werden. Die meisten von uns, denke ich mal, preppen in Gruppen und wenn es nur man selbst und der/die Partner/in ist. Bei manchen vieleicht die ganze Familie und wieder bei anderen der Freundeskreis oder sogar ganze Preppergruppen.