Diesel: Mögliche Lieferengpässe

  • warum in die Ferne schweifen, Griechenland ist doch auch schon lange gut im umpump-Business:


    Sanktionsbruch: Russische Ölgeschäfte vor Griechenland
    Russische Tanker pumpen ihre Ladung einfach um auf hoher See, offensichtlich um EU-Sanktionen zu umgehen. ZDFfrontal
    www.zdf.de


    Das wird doch weltweit gemacht. Stupid itˋ s economy. Und wenn die AIS der Schiffe ausgeschaltet sind ist kein Nachverfolgen möglich. Eine so enge Satelitennachverfolgung ist nicht möglich. Nur wir sind dann wieder die finanziell Gearschten weil wir teuer angeblich nicht-russisches Öl kaufen was aber nett gepanscht ist und sich einige Zwischenhändler ne goldene Nase aus dem Spread zum Einkauf verdienen.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Was macht man denn dann, wenn man im Hamburger Hafen feststellt, daß ein Tanker umgepumpten, illegalen Russendiesel geladen hat ?

    Die Ladung in Fässer abfüllen und auf die Sondermülldeponie oder ohne thermische Nutzung verbrennen oder Ölbindemittel reingeben und den Tanker auf hoher See versenken ?

  • Die Liegezeiten sind zu kurz das einer Laboranalyse zu unterziehen bzw. ab einem ausreichenden Panschungsgrad kannst du es nicht mehr eindeutig nachweisen woher die Pampe kommt. Geht auch nur halbwegs einfach bei Öl nicht bei Diesel. Es bleibt am Ende Wunschdenken hier Massnahmen durchsetzen zu können. Und selbst die Vorgabe immer AIS auf den Schiffen eingeschaltet lassen zu müssen (ist ja jetzt schon Vorgabe bei den großen Pötten) hilft nix, wenn das Flaggenland das nicht verfolgt. Hoffnungsloses Unterfangen hier eine lückenlose Kontrolle erreichen zu wollen. Dazu kommt dann noch Russenöl was in irgendeiner Raffinerie bearbeitet wurde, spätestens dann ist jede Kontrolle für die Katz.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Dieser Verstecken-Spielen-Kram kostet ja auch Geld/Aufwand, aber wenn man die Preisvorstellungen des "Deckels" beim Oel anschaut ($20 bis $70) wird immer "genug" uebrig bleiben. Fuer RU geht es um liquide Mittel und nicht um maximale Preise (Die Gestehungskosten in Rubel kann man drucken..); beim Diesel sieht es leicht anders aus, aber trotzdem.


    Das Embargo verringert trotzdem diese Einnahmen - es ist dann die Frage, wer die Kosten der Konsequenzen tragen kann/will und wie lange!.

  • Das Embargo verringert trotzdem diese Einnahmen - es ist dann die Frage, wer die Kosten der Konsequenzen tragen kann/will und wie lange!.

    Genau das ist der entscheidende Punkt. Ähnelt quasi dem tod-rüsten im Kalten Krieg nur diesmal im Energie- und Wirtschaftssektor. Wer hat den längeren Atem und wie lange kann man die Verluste die auf beiden Seiten in der Entwicklung entstehen halbwegs gut kaschieren.


    Russland:

    liquide Devisen, Einfuhren Konsumgüter und Vorprodukte über Drittländer, Verkauf Energieträger an andere Staaten, Handel außerhalb des Dollarraumes (China Et al.), Devisenreserven, Leidensfähigkeit Bevölkerung, Sondereffekt: Anzahl getöteter russischer Soldaten in der Ukraine


    Westen + Verbündete:

    Inflation, Versorgungssicherheit mit Energieträgern, interne Verteilungskonflikte bei Energieversorgung (Solidarität vs. einzelstaatliches Interesse auf lange Sicht), Flüchtlinge, Schuldenstand der Staatshaushalte in Verbindung mit Entwertung von Sparguthaben


    Aud dieser (nicht vollständigen) Gemengelage wird entweder die eine oder die andere Seite irgendwann klein beigeben müssen. Aber zur Not hat man ja noch die Ukraine als Opferlamm wenn beide Seiten gleichzeitig merken das es zu teuer wird. Dann wird ein Verhandlungs-"Frieden" kommen bei dem die Ukraine den größten Schaden davon tragen wird, weil eine weiterführende Entwicklung auf jetzigem Niveau finanziell oder militärtechnisch nicht mehr möglich ist. Wie das ausgeht wird die Zukunft zeigen.....

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  • Was macht man denn dann, wenn man im Hamburger Hafen feststellt, daß ein Tanker umgepumpten, illegalen Russendiesel geladen hat ?

    Die Ladung in Fässer abfüllen und auf die Sondermülldeponie oder ohne thermische Nutzung verbrennen oder Ölbindemittel reingeben und den Tanker auf hoher See versenken ?

    Namaste,


    nö, warum dann? Der neue Lieferant sagt bei der Nachfrage einfach, dass das rus. Öl aus Altbeständen vor der Sperre war. Und keiner kann es beweisen das es nicht so ist.


    Waidmannsheil

    zero

    Wetten Sie niemals gegen den menschlichen Erfindungsreichtum. Der größte Feind der Propheten der Apokalypse ist ein Ingenieur (Daniel Lacalle)

    "Die Toleranz wird ein solches Niveau erreichen, dass intelligenten Menschen das Denken verboten wird, um Idioten nicht zu beleidigen." Dostojewski, 1821-1881

  • ....bezüglich Öl und Öl-Embargo und Ölpreis-Obergrenzen: schön gedacht und vollkommen nutzlos.


    Wirkungsloses Instrument?: Ölpreisdeckel verliert für Kreml an Schrecken - n-tv.de


    Zitat: "Der Hintergrund: Schätzungsweise 70 bis 85 Prozent der russischen Rohölexporte werden mit Tankschiffen und nicht über Pipelines befördert.......Die Produktionskosten für russisches Öl werden auf rund 20 Dollar geschätzt. Liegt der Preisdeckel darüber, lohnt es sich für russische Firmen weiterhin, Öl zu produzieren. Damit will die G7 einen Angebotsengpass auf dem Weltmarkt verhindern. Für Russland hat Öl eine enorme Bedeutung, es ist der wichtigste Exportartikel des Landes. Zugleich macht die Produktion zehn Prozent des weltweiten Angebots aus."


    Was auch kaum durch die hiesige Presse gegangen ist: gestern gab es ja auf EU-Ebene wieder Verhandlungen wegen der Festlegung eines Preisdeckels, diese sind ohne Ergebnis abgebrochen worden, man konnte sich nicht einigen.


    Wer hätte das gedacht, Eigeninteressen halt.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Sag ich doch.. die griechischen Reeder sind nicht an einem Auftragseinbruch "interessiert" ($70 Position) und die Polen sind auf der maximalen Antirussia Seite ($20). Das geht im Leben nicht zusammen in einer Position, die RU ernsthaft "kratzt".

  • Zitat

    Die Produktionskosten für russisches Öl werden auf rund 20 Dollar geschätzt. Liegt der Preisdeckel darüber, lohnt es sich für russische Firmen weiterhin, Öl zu produzieren.

    Was eine seeehr vereinfachte Darstellung ist. Natürlich "lohnt" es sich dann, das Öl zu verkaufen, wenn man damit mehr erlöst, als die Produktion kostet. Aber es macht einen Unterschied, ob man 70 Dollar fürs Faß bekommt oder 22 Dollar. Im einen Fall bleiben mir 50 Dollar als Rohgewinn, im anderen 2 Dollar.

    Wenn ich eine Kriegsmaschinerie finanzieren muss und versuche, einen Volkswirtschaft unter heftigen Sanktionen weiter am laufen zu halten, brauche ich jeden Dollar den ich kriegen kann. Und da tut ein "gedeckelter" Ölpreis durchaus sehr weh. Und auch Russland kann seine Ölbestände nur einmal verkaufen. Wenn weg, dann weg.

  • Um zum ursprünglichen Thema zurück zu kommen, hier im Norden von BW haben wir gerade die Situation das Diesel eine Lieferzeit von über einer Woche hat.

    Konkret habe ich einen Bauernhof und kaufe im Schnitt etwa alle 4-6Wochen 2000l Diesel und solche Lieferzeiten sind recht ungewöhnlich.

    Ich hab für mich beschlossen meinen Vorrat um eine tausend Liter aufzustocken so das ich im Zweifel etwa 1/4Jahr Vorrat habe

  • Um zum ursprünglichen Thema zurück zu kommen, hier im Norden von BW haben wir gerade die Situation das Diesel eine Lieferzeit von über einer Woche hat.

    Konkret habe ich einen Bauernhof und kaufe im Schnitt etwa alle 4-6Wochen 2000l Diesel und solche Lieferzeiten sind recht ungewöhnlich.

    Ich hab für mich beschlossen meinen Vorrat um eine tausend Liter aufzustocken so das ich im Zweifel etwa 1/4Jahr Vorrat habe

    Ist ja zur Zeit "Winter-Diesel", also kein Probelm im Frühajhr bzw. Sommer.

    Anders herum könnte es ein Problem werden,

    höchstens man hat vorher Fliessverbesserer mit dazu gegeben.

    :waving_hand: bis dann - nutze die Zeit - Wissen schafft Zukunft - epwin - 6DPNC6RE - epwin02@web.de; :winking_face:

  • CNN rechnet mit starkem Preisanstieg bei Diesel in Europa in wenigen Wochen.



    Hintergrund ist das im Februar in Kraft tretende EU-Embargo gegen russisches Öl und Ölprodukte, das im letzten Frühjahr beschlossen wurde. Aktuell würden Ölhändler in Europa noch soviel wie möglich an russischem Diesel einkaufen, es wird aber geschätzt, dass es dennoch zu einem Preissprung an den Zapfsäulen kommen wird.


    Daher mein persönlicher Vorsorge-Tipp: Dieselfahrzeuge jetzt noch mal auftanken, ggf. einen Reservekanister anschaffen und befüllen. Und wer Diesel ohnehin für nen Stormerzeuger o.ä. benötigt, sollte seine Bestände auch prüfen und ggf. aufstocken. Vor allem ist der momentan an den Tankstellen angebotene Diesel kältefester Winterdiesel. Mit einem enrsprechenden Verkeimungsschutz kann Diesel problemlos mehrere Jahr gelagert werden, wenn ihn kühl und dunkel lagert. In D ist es zulässig, bis zu 200l Dieselkraftstoff in einer Einzelgarage in entsprechend zugelassenen Behältern zu lagern.

    Einmal editiert, zuletzt von tomduly ()

  • Da wäre dann noch eine günstige Quelle für 20l Metallkanister interessant. Bei 30 Euro mit Versand pro Kanister müsste der Diesel später um €1,50 teurer werden damit sich das auszahlt.

  • Das ist aber keine soziale Prepperempfehlung, in Erwartung einer Preissteigerung dazu zu raten, massiv zu hamstern. Das sind doch genau die Effekte, die gerade erst zu solchen Verwerfungen führen können... selbsterfüllende Prophezeiung.


    Was ist denn aus der großen Dieselknappheit vom November geworden?


    Derzeit müssen die Russen ihr Öl am Weltmarkt wie Sauerbier anbieten. Typischer Preis sind um die 50USD/barrel bei geschätzten Produktionskosten von 40USD/barrel. Die Sanktionen erreichen derzeit durchaus die gewünschten Effekte.


    Sanktionen brechen ist übrigens kein Kavaliersdelikt. Wer da erwischt wird hat erstmal keinen Spaß mehr.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Da wäre dann noch eine günstige Quelle für 20l Metallkanister interessant.

    Relativ brauchbar ist der 20l-Kunststoffkanister von Dunlop. Bei Pollin für 12,99€ zu haben.


    Bei billig hergestellten Blechkanistern ist die Lackierung innen meist nicht eingebrannt und nicht besonders haltbar. Wenn der Kanister mal ne Beule bekommt, dann platzt innen gerne mal die Farbe ab. Und wenn das Blech zu dünn ist, dann verbiegt sich gern der Verschlussmechanismus und der Kanister ist am Deckel nicht mehr dicht.

    Das ist aber keine soziale Prepperempfehlung, in Erwartung einer Preissteigerung dazu zu raten, massiv zu hamstern.

    Jein. Auto vollzutanken und Ersatzkanister füllen sehe ich jetzt nicht als hamstern, sondern als taktische Krisenvorsorge (erhalten der Handlungsfähigkeit). Gut, wenn für jeden der >30 Mio. Diesel-PKW je 200l Reserve in die heimische Garage gestellt werden würden, dann wäre das ein erheblicher Nachfrage-Peak, aber so eine Menge verfährt das urlaubende Deutschland locker jedes Jahr in der Sommerreisewelle, wenn die Caravans 2.000km in den Süden und drei Wochen später wieder nachhause gezerrt werden.

  • Also bei nem Monatsverbrauch von 250 - 300l für 2 Fahzeuge im Monat ist da jegliches hamstern auch nur nen Topfen auf den heißen Stein.

    Ich habe 100l Vorrat aber der ist eher weniger um zu sparen sondern für Lage wo wirklich nix mehr geht alá Blackout oder so

  • Eine persönliche Kraftstoffreserve soll ja nicht dazu dienen, bei einem Versorgungsausfall einfach tage-/wochenlang weiterzufahren, als wäre nichts gewesen, sondern in einer Notlage handlungsfähig zu bleiben. Viele hier wollen ihr Fahrzeug als BOV nutzen, das klappt aber nur, wenn ich die für diesen Fall anzusteuernden Ziele auch erreichen kann - ohne genügend Sprit wird das nichts. Aber das hängt natürlich immer auch von den persönlichen Umständen ab.