Kurze Abschätzung Blackout / Stromausfall oder was auch immer

  • Wollte jetzt nicht in den anderen Beitrag reinschreiben deshalb eine simple Checkliste wie man abschätzen kann was für einen Stromausfall man gerade hat.


    Wir nehmen jetzt mal zu diesem Zeitpunkt 18 Uhr an der Strom ist jetzt schon ein paar Minuten weg und das ganze Stadtviertel ist dunkel.


    Handy zücken , Netz noch da? Die Kontaktpersonen (Familie /Freunde) anrufen, so kann man rausfinden ob im Nachbarlandkreis Bundesland etc noch Strom da ist.

    Wenn kein Netz mehr da ist, ab ins Auto, die haben eigentlich alle n Radio, ich würde auf meinen Funkberg fahren, da hab ich nicht nur guten Empfang sondern auch ne gute Übersicht und kann im Umkreis von 20 km die Stromlage eruieren. Lichtinseln sieht man erstaunlich weit.

    In den 15 Minuten Rundfahrt dürfte auch die Infolage via Radio ausreichen um zu wissen ob nur das Viertel, die Stadt, der Kreis oder die Region betroffen ist.


    Das hat mich jetzt 20 Minuten gekostet und ich habe eine gute Datenbasis um mein weiteres Vorgehen zu planen.

    Sollten also nur noch wenige Sender zu empfangen sein und man hört dass auch in Wien, Paris und Berlin der Strom weg ist, ist es was komplett anderes als wenn alle Sender munter senden und der Ausfall meiner Stadt, nehmen wir hier eben mal Graz als Beispiel, es noch nicht mal in die Breaking News geschafft hat, sondern erst in den Regionalnachrichten kommt.


    Dafür brauch ich noch nicht mal den Weltempfänger oder das Solarkurbelradio aus dem dunklen Keller kramen.

  • Buddelbär

    Hat den Titel des Themas von „Kurze Abschätzung Blackout / Stromausfall oder was auch immer in Eigenverantwortung“ zu „Kurze Abschätzung Blackout / Stromausfall oder was auch immer“ geändert.
  • Wie man einen Blackout von einem Stromausfall unterscheidet, dazu gibts eigentlich schon viele Videos und Checklisten.


    Meine Vorgehensweise

    1. Blick aus dem Fenster, und schauen ob es rundherum auch finster ist
    2. Jemand weiter entfernt anrufen, oder auf meinen Balkon gehen und mal einen weiten Blick rundum werfen
    3. Wenn ich von einem Blackout ausgehe, arbeite ich Punkt für Punkt von meinem Notallplan ab.


    Ich würde keinesfalls irgendwo hin fahren wenn ich nicht muss. Die 20 Minuten nutze ich lieber für anderes.

  • Ja, aber Punkt 2 ist halt so ne Sache, es hält sich in unseren Kreisen ja hartnäckig das Gerücht dass Handys soundso lange noch funktionieren würden.

    Kann aber durchaus sein dass dein Handy auch relativ schnell tot ist, wie entscheidest du dann?

  • Sehe ich auch so. Gerade in den ersten Stunden und abends im Dunkeln gibt es sinnvolleres zu tun, als herumzufahren und die Blackout-Neugier zu befriedigen. Radio anschalten, Lokalsender einstellen. 12V-Fernseher anschalten oder anderweitig TV-Programm checken (ich würde meinen DVB-S-Receiver mit USB-Anschluss an den Laptop stöpseln und mit der häuslichen SAT-Schüssel verbinden).


    Als in einen Krisenstab und einen DRK Ortsverein eingebundener würde ich mir die Zeit notieren, an dem der Stromausfall eingetreten ist. Denn dann läuft die Zeit für die "Selbstalarmierung". Hierbei kann man sich an der 4stufigen Gefahrenabwehr-Skala des Bundeslandes Hessen orientieren.


    Blackout-FW-Hessen-4-stufige-Gefahrenabwehr.jpg


    Dauert der Stromausfall länger als 1h an, werden die Feuerwehr-Gerätehäuser besetzt. Ab 4h Stromausfall werden alle Einheiten in Sollstärke besetzt (d.h. FW- und RD-Fahrzeuge sind ausrückebereit).


    Beim angenommenen Szenario "Stromausfall beginnt um 18 Uhr" würde ich davon ausgehen, dass spätestens am nächsten Morgen bei Tageslicht der kommunale Krisenstab zusammentritt und die FW-/DRK-Führungskräfte dem Krisenstab über die Lage in der Nacht berichten. Je nach Lageeinschätzung wird dann der kommunale Notfalltreffpunkt aktiviert und dessen Öffnung per Lautsprecherwagen in den Teilorten bekanntgegeben. Die Bevölkerung wird gebeten Ruhe zu bewahren und nach Möglichkeit zuhause zu bleiben und jegliches Unfallrisiko zu vermeiden. Nur in dringenden Fällen soll der Notfalltreffpunkt angelaufen werden (z.B. um Babynahrung erhitzen zu können). Unfälle, Brände und medizinische Notfälle können jederzeit an allen FW-Gerätehäusern gemeldet werden.


    Persönlich würde ich dann gegen Mittag eine alleinlebende ältere Familienangehörige, die knapp 20km entfernt wohnt, aufsuchen. Jedoch würde ich zuvor unsere Autos mit CB-Funkgeräten ausrüsten und auch zuhause das dort fest installierte Funkgerät in Betrieb nehmen. Und natürlich mit allen Beteiligten die Nutzung (Kanalwahl, Uhrzeiten zu denen gefunkt wird etc.) festlegen. Bei der Angehörigen würde ich die Lage checken, ob sie zurecht kommt, Trinkwasser verfügbar ist und die Toilette funktioniert. LED-Laterne, Radio mit Batterien, Camping-Kocher, Reservekartuschen etc. sind bereits vor Ort. Sollte die Lage dort schlechter sein, würde ich die Person zu uns nachhause holen.


    Ab dann würde ich bis auf weiteres jede nicht unbedingt nötige Autofahrt vermeiden (Spritverbrauch, Unfallrisiko). In der Gemeinde würde ich ab dann (so es die Witterung zulässt) nur noch mit dem Fahrrad, längere Strecken mit dem E-Bike zurücklegen.

  • Kann aber durchaus sein dass dein Handy auch relativ schnell tot ist, wie entscheidest du dann?

    Ein Anruf muss natürlich sehr rasch statt finden. Punkt 1 dauert keine 30 Sekunden.

    Wenn mein Handy 30 Sekunden nach dem Stromausfall nicht mehr funktioniert, was mich wundern würde, dann hätte ich noch immer den Blick vom Balkon (auch Punkt 2) wo ich eine gewisse Sichtweite habe, evtl. auch mit Fernglas.


    Ich würde trotzdem nirgends hinfahren um nachzusehen ob dort Strom ist. Die Zeit wäre mir zu kostbar und welche Erkenntnis hab ich dann bzw. was ändert diese Erkenntnis großartig?

    Ich würde dann eher das Radio aufdrehen oder den TV einschalten (Notstrom) um zu sehen ob ich entfernte Sender reinbekomme.

    Im Zweifel fang ich mit meinem Plan an und hab es umsonst gemacht.

  • oder den TV einschalten (Notstrom) um zu sehen ob ich entfernte Sender reinbekomme.

    wir z.B. haben TV nur noch über Kabel, das würde bestimmt auch schnell weg sein wenn der Strom weg ist.

    Du kannst die Zukunft verändern mit dem was du heute tust. :face_with_open_mouth:
    - aus Oberfranken in DE -

  • wenn ich zu hause bin, würde ich erstmal anrufen, dann hoch zur dachluke und mich umschauen.


    Ist hier ein relativ hoher punkt d.h. Vom Dach aus weite sicht in alle Richtungen

    aus DE gesendet....

    Einmal editiert, zuletzt von Traumgarten ()

  • wir z.B. haben TV nur noch über Kabel, das würde bestimmt auch schnell weg sein wenn der Strom weg ist.

    Die jeweiligen Gegebenheiten sind natürlich unterschiedlich. Ich würde mich so vorbereiten, dass ich nicht wegfahren muss wenn ich schon Zuhause bin.

  • Rotwein auf und abwarten. Wenn die Nachbarn draußen zu hören sind, mit Rotwein/Glühwein nach draußen gehen. Ansonsten nächsten Tag rausgehen (dann mit Bierchen) und hören was die anderen wissen.

  • Hallo zusammen,


    ich würde bei einem Stromaufall auch nicht wegfahren, sondern gemäß unserer Liste "Sofortmaßnahmen Stromausfall" vorgehen, und auch mal aus den Dachfenstern sehen.

    Diese ist natürich auf unsere Situation zugeschnitten (2-Familienhaus, inselfähige PV mit Speicher).


    Sofortmaßnahmen Stromausfall 2022.pdf


    kurze Ergänzung: unser TV Empfang ist über Satellit

  • Naja, wenn das Internet am Handy noch so sauber funktioniert, bin ich eh hier am Lesen oder gucke was woanders los ist. Das ist aber dann erst recht kein Blackout, sondern wird ein ganz normaler Abend. (mit Rotwein)

  • Ihr seid alle super analog unterwegs, ich schau bei Stromausfall zuerst kurz auf https://www.netze-bw.de/stoerungsmeldung

    Bist halt ein Optimist. So wie unsere Hauptamtsleitung im Rathaus: die hat auch eine ganz aktuelle Notfall-Liste mit allen wichtigen Akteuren erstellt: Name, Funktion und Telefonnummer. Die will man dann bei Stromausfall anrufen... Ich hab dann empfohlen, dass man die Liste doch bitte noch um die Wohnanschrift der Personen ergänzt. Damit man die Leute bei ausgefallenem Festnetz und Mobiltelefonnetz wenigstens besuchen (und abholen) kann.

  • Ihr seid alle super analog unterwegs, ich schau bei Stromausfall zuerst kurz auf https://www.netze-bw.de/stoerungsmeldung

    Und wie machst du das ohne Strom? Also, meines Wissens nach brauchen die Router, Netzverstärker, Vermittlungsstellen und Server alle auch Strom. 🤷 Und diese Seite wird sich nur das abbilden können, was ihr gemeldet wird. Und ihr kann nichts gemeldet werden, wenn niemand Strom hat. 🤷


    Also, selbst wenn der Server für die Störungsmeldungen in den ersten zwei bis drei Stunden, wenn das Internet noch funktioniert, noch ein Störungsbild liefert, halte ich das nicht für verlässlich.


    Viele mit Störungen werde nicht mehr durchkommen, jene die durchkommen könnten, schaffen es nicht, weil der Server die Anfragen gar nicht vollständig bedienen kann. Unabhängig davon, ob es sich dabei um Meldungswünsche einer Störung handelt oder eine Abfrage des Störungsumfangs.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


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  • Naja, wenn das Internet am Handy noch so sauber funktioniert, bin ich eh hier am Lesen oder gucke was woanders los ist. Das ist aber dann erst recht kein Blackout, sondern wird ein ganz normaler Abend. (mit Rotwein)

    naja, wenn Strom und handynetz weg sind gibts In der Regel entweder einen klar erkennbaren lokalen Grund (hatte ich hier z.b schonmal bei einem Starkregenereignis) oder ich kann durch den Parallelen Handy Ausfall davon ausgehen das es ein ernsthafteres Problem gibt.

    Im ersten Fall hab bin ich sowieso beschäftigt und im zweiten kann ich beim Parallelen Wegfall von Strom und Mobilfunk von einem „echten „ Problem ausgehen und entsprechend reagieren (Auf Notstrom umstellen, Radio an, ….)

  • …hier hatte doch schon mal jemand dazu gepostet, dass er eine Telefonliste hat, die er abtelefoniert, um die Größe des Stromausfalls einschätzen zu können. Auf der Liste standen weit entfernte Krankenhäuser o.ä., also Einrichtungen, wo rund um die Uhr jemand am Telefon sitzt …. Oder verwechsele ich da jetzt etwas? Die Suche hat mich nicht weiter gebracht :thinking_face:


    Gruß

    Witness

  • naja, wenn Strom und handynetz weg sind gibts In der Regel entweder einen klar erkennbaren lokalen Grund (hatte ich hier z.b schonmal bei einem Starkregenereignis) oder ich kann durch den Parallelen Handy Ausfall davon ausgehen das es ein ernsthafteres Problem gibt.

    Im ersten Fall hab bin ich sowieso beschäftigt und im zweiten kann ich beim Parallelen Wegfall von Strom und Mobilfunk von einem „echten „ Problem ausgehen und entsprechend reagieren (Auf Notstrom umstellen, Radio an, ….)

    Nö. Bei meinem letzten Stromausfall, der etwa eine Stunde dauerte war das Handynetz auch sofort weg. Keine Chance von außen Infos zu kriegen, ob das großflächiger ist. Lokaler Auslöser war nicht erkennbar.

  • Ich will hier mal eine kurze Abschätzung geben.

    Während der Dunkelflaute in den ersten Dezemberwochen wurden an manchen Tagen 1% des gespeicherten Gases in Deutschland verbrannt. Wenn es in dem Tempo weiter gegangen wäre, dann hätten wir spätestens Anfang Februar eine Gasmangellage gehabt.
    Jetzt im Moment ist ja wieder richtig Wind und es ist auch wärmer. Deshalb wird der Strom und das Gas in diesem Jahr nach meiner Einschätzung weiter so laufen wie bisher. Bis Ende Januar braucht man sich da keine Gedanken zu machen, denke ich. Wie es im Februar aussieht, das kann man jetzt noch nicht sagen. Ich rechne bis Februar nicht mit Strom- oder Gasabschaltungen.

    Ende Januar ist aber oft auch eine Dunkelflaute. Da könnte es dann richtig kritisch werden.

    Man darf sich aber nicht ins Bockshorn jagen lassen. Nicht die Verbraucher heizen ihre Wohnungen zu sehr mit Gas, denn die wissen ja genau, dass das teuer ist. Das Problem ist die Gas-Verstromung, die bei Dunkelflaute extrem zunimmt.