Insolvenzgefahr 2023 für kleinere Krankenhäuser

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  • Wir dürfen gespannt sein:


    Krankenhäuser: Deutsche Kliniken erwarten 2023 beispiellose Pleitewelle
    »Eine Insolvenzwelle, die sich kaum mehr stoppen lässt«: Zahlreiche Krankenhäuser könnten im kommenden Jahr in Finanznot geraten. Das legt eine neue Umfrage…
    www.spiegel.de


    Zitat

    Deutschlands Kliniken werden nach Einschätzung der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) im kommenden Jahr von einer Pleitewelle erfasst. »Auf unsere Kliniken rollt 2023 eine Insolvenzwelle zu, die sich kaum mehr stoppen lässt«, sagte Verbandschef Gerald Gaß dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) laut Vorabbericht.

    I feel a disturbance in the force...

  • Wenn der Träger öffentlich ist, retten die Steuern, indem die Zuschüsse erhöht werden.


    Kirchliche Träger bekommen auch fast alles über die öffentliche Hand.


    Private Träger werden am ehesten betroffen sein.


    Die echten guten Privatkliniken werden nicht leiden. Die bekommen das Geld von der PKV oder bei einer Zusatzvereinbarung von der GKV.


    Schlecht wird es für die Häuser in ärmeren Regionen, wo die öffentliche Hand den Kostenblock Krankenhaus (allein durch Wegfall eines Tarifvertrags) vollständig privatisiert hat.

  • Private Träger werden am ehesten betroffen sein.

    Für mich passen Gewinnmaximierung und Gesundheit einfach nicht zusammen. Eine Chance für den Staat jetzt günstig zumindest einen Teil der Kontrolle zurück zu bekommen.

    I feel a disturbance in the force...

  • Für mich passen Gewinnmaximierung und Gesundheit einfach nicht zusammen. Eine Chance für den Staat jetzt günstig zumindest einen Teil der Kontrolle zurück zu bekommen.

    Ja, das sage ich auch schon seid Jahren jedem zu dem Thema

  • Vermutet wird ein erhöhtes Risiko für kleine Kliniken gerade im ländlichen Bereich:


    Insolvenz: Verband sieht jedes dritte Krankenhaus wegen Reform bedroht - WELT
    Betreiber sehen auf deutsche Krankenhäuser eine Insolvenzwelle zurollen. Dafür machen sie die Reform von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD)…
    www.welt.de


    Die Warnungen geistern ja nunmehr schon seit ein paar Wochen durchs Netz. Mal schauen was man da von Seiten der Politik in diesem Jahr machen wird.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Das sehe ich als weniger kritisch.

    Ja es werden kleine Kliniken schließen aber ob das insgesamt für die Versorgung schlecht ist wage ich zu bezweifeln. Es gibt durchaus kleine Häuser die an sich defizitär arbeiten aber in einen Kliniks-/ Trägerverbund eingegliedert sind und damit sich halten weil se für die Versorgung in einem Gebiet z.B. nötig sind und dem Träger zwar - in der Bilanz aber ein massives + in der Reputation oder haben eine spezielle Fachabteilung die für sich ein dickes + erwirtschaftet.


    Und wenn mal hier und da ein KH schließen muss steht das Personal eben den größeren, leistungsfähigeren Kliniken zur Verfügung.

  • Und wenn mal hier und da ein KH schließen muss steht das Personal eben den größeren, leistungsfähigeren Kliniken zur Verfügung.

    Oder halt auch nicht, wenn es für den schlecht bezahlten, anstrengenden Job dann auch noch weitere Anfahrtswege in Kauf nehmen muss. Es ist nicht gerade so, dass Kliniken von arbeitssuchendem Pflegepersonal überrannt werden. Ich kenne einige ehemalige Arzthelferinnen und auch Krankenschwestern, die inzwischen in einem medizinischen Bürojob (Krankenversicherungen, Ärztevereinigungen, Abrechnungsdienstleister etc.) arbeiten, die bei angenehmen Arbeitszeiten inkl. Homeoffice auch noch deutlich besser bezahlen.


    Als unser Sohn 2008 unterwegs war, hatten wir noch den Luxus, an abendlichen "Kreissaalführungen" mehrerer Kliniken im näheren Umkreis teilnehmen zu können, um die fürs Gebären angenehmste Klinik auszuwählen, wir entschieden uns dann für eines von zwei Häusern, die je 15min Anfahrt von uns weg waren. Heute, 14 Jahre später sind von fünf Häusern mit Entbindungsstation nur noch zwei übrig, beide sind in einer Großsstadt mit 40 bzw. 60min Anfahrtszeit, anschließender Parkplatzssuche und dann nur noch freien Kurzzeitparkplätzen (lustig, wenn sich die Entbindung über 15h hinzieht....).


    Ich kann zwar die Argumentation der besseren Versorgung und Behandlungsqualität in Großkliniken mit hohen Fallzahlen gerade bei komplexen Eingriffen nachvollziehen, halte das aber auch für ein von Betriebswirten in den Chefetagen großer Kliniken gerne vorgeschobenes Argument nach dem Sankt-Florians-Prinzip: "Kommt zu uns, egal wie, aber hier bei uns gibts alles und die beste Behandlung" - das führt nämlich dazu, dass aufgrund verdammt weiter Anfahrtswege wie bei uns jeder Schlaganfall und jeder Herzinfarkt inzwischen mit dem Rettungshubschrauber abgeholt wird. Damit das auch nachts geht, wurden die beiden RTH für unsere Region auf Nachtflugtauglichkeit aufgerüstet...


    Ich weiss nicht, ob das auf lange Sicht die richtige Lösung ist. Irgendwann wird man sich diese Art des Patiententransports nicht mehr leisten können und dann heisst es halt: auf dem Land kriegste besser keinen Herzinfarkt, in der Stadt biste gut versorgt, musste halt irgendwie hinkommen. Bei Schlechtwetter und Nebel fliegt der Heli nicht, da schaukelt man den Schlaganfallpatienten dann nach 20 Minuten Anfahrt von der Rettungswache noch mindestens ne dreiviertel Stunde zur Stroke Unit an die Uniklinik. Sofern die Albabstiege wegen Schnee und Glätte nicht unpassierbar sind.

  • Ja ich komme ja nunmal aus dem Bereich... Und ja ich glaube du hast recht. Klar wird vieles vorgeschoben und ja es werden auch ein paar Verluste unter Arbeitskräften geben.


    Aber die Realität ist auch, dass eine kleine Klinik die sich bis heute noch nicht spezialisiert oder in einen Verbund begeben hat, in der Regel auch wenig zur akuten Notfallversorgung der Region beiträgt (und ja es gibt auch Ausnahmen). Aber die Aussage das ein 117 Betten KH mit Innerer und kleiner Unfallchirurgie die medizinische Versorgung einer Region sicherstellt halte ich für gewagt.

    Was anderes sind diese Schwellen KH die nen Herzkatheter oder eine gute Neuro haben aber innerhalb eines Börsenunternehmens dem Geld geopfert werden sollen.


    Albabstiege und ähnliches sind in der Menge der zu versorgenden Bevölkerungsdichte eher zu vernachlässigen. Anders ist es sicher auch mit der schon jetzt bestehenden Realität, dass eine akute Erkrankung oder Verlezung im Stadtgebiet sicherlich meißt besser und vor allem schneller versorgt wird als auf dem Land.

    Das Thema Gyn/Geburtshilfe klammere ich von meiner Einlassung aus. Da ist die Versorgung katastrophal

  • Ich sehe das wie bei den Medikamenten.. "was hilft mir denn all die Kohle".


    Fuer alles ist "Solidaritaet" und was weiss ich an politischem Begriff, Wille und Kohle da; aber bei der Gesundheit nicht - fuer den Patient.


    Reine BWL durchoptimierung, im grossen Stil (hah) Personal verschleissen uswusf.


    Nachdem man die Krankenhaus "verduennung" (das ging doch gerade so 1-2 Jahre vor Covid durch die Gegend) nicht so geschafft hat,

    dann halt nun so rum?

    Was machen denn die Supercenter, wenn man die unter Quarantaene stellt? Ausweichen auf die "Provinzhaeuser" - zu bloed, die hat

    man gerade geschlossen und Pleite gemacht.


    Schreckliche Entwicklung!!