Damit entlastet man die Grossen, um den Kleinen zu helfen. Und wenn die Chose bachab geht, ist man sowieso wieder in der Grundsicherung. Es kann, wer mit seinem kleinen Tariflohn geradeso über die Runden kommt, keine rentablen Aktien kaufen, ohne hoch spekulative Titel einzuholen. Also erhöht man das Risiko der Kleinen und entlastet steuerlich diejenigen, die es eh schon dicke haben, sowie die institutionellen Anleger. Will man das, soll man es auch so nennen.
Muss man halt schauen, wohin das führt.
Ich zahle gefühlt ziemlich viele Steuern und in einem gewissen Maße sehe ich das ein. Ich bin aber seit Jahren am überlegen, ob ich nicht meine Arbeitszeit reduziere und wenn hier so eine große Umverteilung kommen soll, dann arbeite ich eben nur noch Halbtags.
Dann können die Umverteiler sich das Geld von den anderen holen.
Das wird ja bei diesen Diskussionen immer ausgeblendet. Wenn es darum geht, das Geld zu verteilen sind alle ganz gut dabei, wenn es darum geht, das Geld einzunehmen kommt immer nur "von de Reichen" oder "von den Konzernen". Na dann macht mal und schaut was passiert.
Frankreich hat unter Hollande ja sowas in der Art versucht und meiner Einschätzung nach ist das krachend gescheitert.
Die gesetzliche Rente wird aufgrund der Demographie für die kommenden 30(?) Jahre aller Wahrscheinlichkeit massiv unterfinanziert sein. Diese Entwicklung ist seit 20-30 Jahren bekannt, ein Zeitraum, in dem man sehr viel Vermögen hätte aufbauen können, sei es als Staat oder als Bürger. Noch bis vor 2 Jahren konnte sich der Staat für 0% Zins Geld über 10 oder gar 30 Jahre leihen, hat das aber für solche Zwecke nicht genutzt. Deutschland halt.
Ich halte es für wahrscheinlich, dass man das bisherige Rentensystem mit 1 Rentenpunkt ergibt linear x Euro und alle drunter bekommens mit Grundsicherung auf gleiche Höhe aufgefüllt, egal ob 0 Jahre eingezahlt oder 45 Jahre (mit der Ausnahme der Solidaritätsrente für Zahnarztgattinnen, oder wie das Ding hieß) eh nicht zukunftsfähig sein wird, weil nur so wneig Geld zum Verteilen bleibt, dass über kurz oder lang auch "Normalverdiener" dann mit Grundsicherungsleuten fast gleichauf wären, die ihr ganzes Leben lang nicht einen Cent einzahlten. Das dürfte einer Gesellschaft nicht mehr vermittelbar sein.
Die Gutverdiener mit gesetzlichen Rentenanspruch werden da künftig sowieso geschröpft werden.
Wer in seinem Arbeitsleben also keine private Vorsorge betreibt wird im Alter halt nur einen moderaten Betrag haben, der nicht viel mehr tun wird als die Existenz zu sichern (über kurz oder lang wird das auch Pensionen betreffen, auch die sind bei einem Finanzkollaps nicht sicher, siehe Griechenland), oder wird eben über das Renteneintrittsalter hinaus arbeiten.
Das wäre jetzt schon möglich, interessanterweise wird es so gut wie garnicht in Anspruch genommen.
Wer das nicht so sieht, der sorgt halt nicht privat vor und kann dafür x-beliebige Gründe anführen. Ist auch alles okay, aber dann nicht rufen, dass gefälligst andere den Wohlstand im eigenen Alter bezahlen sollen, weil man ja x Jahre hart gearbeitet hätte und das kanns ja nicht sein...
Die Mathematik ist halt wie sie ist und wenn man sich auf etwas jetzt wirklich seit Jahrzehnten vorbereiten kann und soll, dann ist das die eigene Rente
MfG
PS: Mit der Statistik hab ich mich auch nochmal beschäftigt und das hier gefunden:
"...
28.03.2022, 16:16 Uhr -
Seit dem 1.1.2021 gelten bei der Grundsicherung im Alter und Erwerbsminderung höhere Regelsätze. Das Gleiche gilt auch für Hartz IV.
Für viele Senioren dürften die neuen Sätze dieses Mal von besonderem Interesse sein, denn ebenfalls seit dem 1.1.2021 haben die Betroffenen vielfach Anspruch auf einen zusätzlichen Rentenfreibetrag in Höhe von bis zu 223,– €. Bei Ehepaaren kommen bis zu 446,– € zusammen. Hierdurch erhalten viele Senioren erstmals einen Anspruch auf Grundsicherung im Alter..."
Grundsicherung 2022: Viele Rentner haben Leistungsanspruch (steuertipps.de)
Es ist also nicht so, wie der Artikel zum Themenstart suggeriert, dass mehr Grundsicherung mehr arme Rentner bedeutet, sondern dass stattdessen Grundsicherung jetzt auch vielen Leuten noch eine zusätzliche Rente oben drauf bringt, die bisher keinen Anspruch hatten. Diese armen Rentner hatten also in Wirklichkeit in 2022 mehr Geld und nicht weniger Geld bekommen.
Ich nehme an, die GruSi ist auch eine versicherungsfremde Leistung (da ja keine Ansprüche dafür aus der Rentenkasse erworben wurde) und wird damit vom Steuerzahler bezahlt und nicht aus den Rentenkassen (?)
Jährliche versicherungsfremde Leistungen seit 1957 – Teufel-Tabelle (adg-ev.de)