Altersarmut

  • Kam gerade im NDR, wie, und vor allem wo, einige polnische Rentner so mit 92 leben

    Der Bericht ist schon einige jahre alt, damals habe ich die zwei bewundert. Ob Juliusz noch lebt, wer weiß. Zumindest hat er ein erfülltes und unkonventionelles Leben geführt. Nicht jedermans geschmack, aber ich könnte mir durchaus solch ein leben vorstellen.

    Aber ich bin auch so glücklich. Habe alles. Aber unter anderen umständen sicher.

  • Anfang 2002 Durchschnittsgehalt bei 28626 vs 43142 -> Faktor: 1,507

    Bitte nehmt nicht Durchschnittsgehälter, sondern die Medianwerte (Lohnsumme, wo 50% der Beschäftigten auf Vollzeitstelle hochgerechnet weniger, und 50% mehr kriegen) als Kriterium.

    Sonst kommt so Unsinn raus wie, wenn wir den Putzfrauen den Lohn um 10% kürzen aber dem Chef mehr geben plus Bonus, steigt die Lohnsumme, nach Mittelwert berechnet kriegen also alle mehr.

    Das ist natürlich politisch nicht ganz ungewollt.

    Und dann muss man alles noch kaufkraftbereinigen, wobei wiederum die stark steigenden obligatorischen Kosten für Krankenversicherung usw., bei den eiunkoimmensschwachen Menschen besonders einschenken, weil man die nicht vermeiden kann - da hilft es dann auch nichts, wenn so Tips kommen wie man solle sich einen Schrebergarten zulegen, um das Geld für die Kartoffeln zu sparen.

  • Bei der Rente kommt zur Zeit Frankreich nicht zur Ruhe, wieder einmal (wie schon so oft) ist der Protest der Straße extrem stark, weil das System reformiert werden soll:


    Frankreich: Hunderttausende demonstrieren weiter gegen Rentenreform - DER SPIEGEL


    Zitat: "Zum mittlerweile fünften Mal gingen zahlreiche Menschen im Land gegen die von Präsident Emmanuel Macron geplante Rentenreform auf die Straße. Laut Innenministerium beteiligten sich landesweit rund 440.000 Menschen an Streiks und Massenprotesten, weniger Menschen als bei den vorherigen Aktionstagen. Die Gewerkschaft CGT hingegen widersprach und vermeldete 1,3 Millionen Demonstrantinnen und Demonstranten........Die Gewerkschaften halten das Projekt für ungerecht und brutal – und kündigten eine härtere Gangart an. Am 7. März solle ein Generalstreik Frankreich komplett lahmlegen, auch tags darauf am Internationalen Frauentag soll gestreikt werden. Für die Pariser Verkehrsbetriebe wurden ebenfalls umfangreiche Streiks angekündigt."

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Und dann muss man alles noch kaufkraftbereinigen, wobei wiederum die stark steigenden obligatorischen Kosten für Krankenversicherung usw., bei den einkommensschwachen Menschen besonders einschenken, weil man die nicht vermeiden kann - da hilft es dann auch nichts, wenn so Tips kommen wie man solle sich einen Schrebergarten zulegen, um das Geld für die Kartoffeln zu sparen.

    Da ich exakt Buch führe (Excel), über meine Ausgaben, kann ich folgendes berichten:

    Die letzte Rentenerhöhung war Jahresmitte 2022, um immerhin satte 5,3%. Da meine Geldausgaben, als Rentner, vom statistischen Lebenshaltungskostenindex der Bundesregierung https://www.destatis.de/DE/Home/_inhalt.html , zum Teil, recht erheblich abweichen, habe ich meinen privaten Lebenshaltungskostenindex berechnet. Wird jetzt nicht so gravierend abweichen, von dem was andere Rentner so an Geld ausgeben? Lebensmittel, Energie, Wohnen, damit dürfte das Wesentliche erfaßt sein? Einziger Luxus: Auto, mit Sprit dazu (Diesel von 1,20 auf 1,80 €).

    Seither, also von Mitte 2022, bis Ende Februar 2023, hat sich mein privater Lebenshaltungkostenindex um unglaubliche 28% erhöht!

    Kurzum, es bedürfte einer Rentenerhöhung von 30%, bzw. mehr, nur um den Kaufkraftverlust auszugleichen. Voraussetzung dazu wäre nämlich noch, das sich von jetzt, Ende Februar 2023, bis Jahresmitte nix mehr ändert. Davon ist ja aber eher nicht auszugehen?

    Was ist also die Quintessenz meiner Rechnung? Kaufkraftverlust um 1/3. Oder hab ich da wo einen Denkfehler drin?

  • Was ist also die Quintessenz meiner Rechnung? Kaufkraftverlust um 1/3. Oder hab ich da wo einen Denkfehler drin?

    So auf die Schnelle: Das wird schon stimmen. Diese Vergleichswarenkörbe sollen ja nur eine Referenz darstellen und bilden einen groben Durchschnittswert. Der persönliche Warenkorb und darin die einzelnen Teile und deren Gewichtung sind natürlich recht individuell.

    Mir kommt das auch so vor, als seien Basiskonsumgüter besonders stark betroffen. Oder wenn man mal ein Produkt braucht, dass besonders stark wichtet, also wenn man sich 2022 ein neues Auto kaufen musste/wollte.


    Um das zu kompensieren muss man sich überlegen, ob man seine Lebensgewohnheiten nicht ändern will/kann. Ich fand hier in BRasilien den anstieg von Molkereiprodukten so krass, dass ich Milch/Butter/etc. auf ein Minimum reduziert hatte. Vor allem Butter ist mit (immernoch) 15€/kg empfindlich teuer.

    Klar, am Ende des MOnats macht das nun nicht sooo viel aus und die Milch im Kaffee brauche ich leider.

  • Um das zu kompensieren muss man sich überlegen, ob man seine Lebensgewohnheiten nicht ändern will/kann.

    Wenn die Rentner als Konsumenten ausfallen, in bestimmten Bereichen, wird das böse Spuren in der Wirtschaft hinterlassen? Anschaffungen, wie Bekleidung, Gaststättenbesuche, Reisen, und noch vieles andere mehr, ist vollständig geknickt. Und alles auf den Ukrainekrieg zu schieben triffts auch nicht, da ja Schulden machen und Gelddrucken, durch den Staat, schon vorher gängige Vorgehensweise war. "Whatever it takes" hat der Super-Mario zum Thema Helikoptergeld gesagt, was gern schon wieder vergessen ist?

    Bei mir überlege ich, ob ich nicht mein Auto, als einzigen Luxus, abschaffe. Aber dann könnte ich mein Holz nicht mehr nach Haus fahren, da der Wald relativ weit weg ist? Und das Auto verkaufen wird auch wenig bringen? Was kriegt man für einen 22 Jahre alten 4-er Golf, mit wenig TÜV, und 350.000 km auf der Uhr? Aber das ist ja alles Gejammere auf hohem Niveau. Ich leide keinen Hunger und sitz nicht im Kalten und Dunklen. Und Preisspitzen, wie z.B. bei Diesel von über 2,20 € konnte ich durch Zirkulieren meiner Vorräte auffangen. Über 2 € teuren Diesel hab ich bislang noch nicht tanken müssen. Teures Gas kann ich etwas über vermehrtes Heizen mit Holz auffangen. Momentan nicht bezahlbare Projekte sind, die Warmwasserbereitung wieder auf Holzbeheizung zurückzubauen. Ist noch gar nicht solang her, da wurde mein Badeofen durch einen E-Boiler ersetzt. Hätt ich wohl besser bleiben lassen?

  • Was ist also die Quintessenz meiner Rechnung? Kaufkraftverlust um 1/3. Oder hab ich da wo einen Denkfehler drin?

    Dazu müsste man Deine Tabelle im Detail kennen.


    Hast Du 2022 tatsächlich 28% mehr ausgegeben als 2021?


    Auch hier gibt es einen Rechner dazu:

    Einblicke in die Statistik: Inflation (euro-area-statistics.org)


    Schon mit wenigen kleinen Änderungen bei den Annahmen bekomme ich für mich krass unterschiedliche Ergebnisse heraus, man bekommt also im Grunde das Ergebnis präsentiert, das man erzielen möchte.


    Real müsste ich nochmal schauen, ich tracke meine Ausgaben in der Summe detailliert, aber in der Aufteilung nur grob. Ich glaube es waren 2022 3-4% mehr als 2021, aber bei mir spielen da die großen Sonderausgaben wie die letzten Jahre Auto, Gewächshaus oder Reisen viel zu sehr mit rein.


    Meine jährliche Gehaltssteigerung orientiert sich am TV-D L, ich habe jetzt also zwei Jahre mit je 1,4% Steigerung hinter mir. Mal zum Vergleich für die, die finden 5-6% pro Jahr an Rentenerhöhung wären nicht genug. 2020 hat das Durchschnittsgehalt in D übrigens sogar abgenommen während die Renten schon vom Gesetz her nie sinken und selbst Nachzieheffekte jetzt gestrichen wurden.


    Das steuert schön auf einen richtig fetten Konflikt zu.


    MfG

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Wenn die Rentner als Konsumenten ausfallen, in bestimmten Bereichen, wird das böse Spuren in der Wirtschaft hinterlassen? Anschaffungen, wie Bekleidung, Gaststättenbesuche, Reisen, und noch vieles andere mehr, ist vollständig geknickt.

    Nicht wirklich plausibel.


    Man braucht es ja nur von der anderen Seite betrachten. Lasst uns künftig doch einfach 200 Milliarden Euro pro Jahr an Flüchtlinge und Bürgergeldempfänger verteilen, die konsumieren dann wie blöd und die Wirtschaft brummt und wir alle werden reich.


    Auch nicht so wahnsinnig realistisch.


    Mal davon abgesehen, dass schon die Grundannahmen vom armen Rentnerhaushalt falsch sind. Zumindest vor 10 Jahren waren die über 60-jährigen in Deutschland die mit der höchsten(!) Kaufkraft und seitdem haben sich die Renten noch besser entwickelt als die Löhne.


    Konsum im Alter: Senioren geben jeden dritten Euro aus – DIA Altersvorsorge (dia-vorsorge.de)


    Seit 2013 sind die Renten in Deutschland auch real (also nach Inflation) deutlich gestiegen:


    figure5-single.png (1217×1094) (diw.de)


    Quelle: DIW Berlin: Löhne, Renten und Haushaltseinkommen sind in den vergangenen 25 Jahren real gestiegen


    Angesichts des demografischen Wandels dürfte das zumindest für die nächsten 20-30 Jahre so nicht mehr passieren.


    MfG

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Angesichts des demografischen Wandels dürfte das zumindest für die nächsten 20-30 Jahre so nicht mehr passieren.


    Der öffentliche Dienst, der 10,5 % fordert? :thinking_face:

    OK, habt Ihr verdient.


    Auch wenn in Zukunft es nicht mehr so viele Geschenke geben wird, wissen wir doch gar nicht, was der demografische Wandel wirklich mit uns macht.


    Wir werden immer produktiver, viele Arbeiten werden sich ändern (bei mir fährt die Müllabfuhr mit einem Fahrer und zwei "Werfern" - in Schweden teilweise nur mit einem Fahrer, usw.).


    Digitalisierung, neue Technologien usw. sind doch nicht nur der Energiewirtschaft oder der Raumfahrt vorbehalten.


    Wenn wir immer produktiver werden und mehr leisten mit weniger Menschen, dann bleiben Arbeitsplätze für die oben und für ein paar unten und die Mitte fällt eher weg.


    Ich mache mir vor dem "Wandel" keine großen Sorgen und halte ihn für herbeigeredet. Wir haben ein Qualifizierungsproblem und versuchen krampfhaft, es von außen zu beheben, anstatt selber zu qualifizieren.


    Das ist das Problem für die Zukunft und wird Altersarmut herbeiführen und nicht die Überalterung der Gesellschaft an sich.


    Damit ist Altersarmut ein Bildungsproblem, wir müssen eben die Facharbeiter von morgen ausbilden. Das ist alles. Nur abwarten, etwas familienfreundlicher sein und ausbilden. Dann kommen die erforderlichen Kinder von allein.

  • Wenn die Rentner als Konsumenten ausfallen, in bestimmten Bereichen, wird das böse Spuren in der Wirtschaft hinterlassen? Anschaffungen, wie Bekleidung, Gaststättenbesuche, Reisen, und noch vieles andere mehr, ist vollständig geknickt.

    Meine Oma war in ihrer Zeit als Rentnerin gefühlt ständig auf Achse und hat auf ihren Reisen vor allem Deutschland aber auch andere Teile Europas besucht. Und sie hat jede Menge Krams gekauft. Sei es irgendwelchen überteuerten Nippes als Souvenir.


    Mein Vater hingegen plant dieses Jahr seinen ersten Urlaub seit 2015. Gut, er war über 35 Jahre auf dem Bock und hat in dieser Zeit von Deutschland und Europa mehr gesehen als meine Oma auf allen ihren Reisen zusammen und dann wohl erstmal keinen Bock auf Reisen. Und Corona und so.. 🙄


    Ich kann nicht genau sagen, ob mein Vater ähnlich hohe Einbußen seiner Kaufkraft erfahren musste. Er kommt schuldenfrei zurecht. Aber vor allem der Anstieg bei den Energiepreisen hat ihm tatsächlich sehr zu schaffen gemacht und gefrustet. Vor allem, weil er nur begrenzt Einfluss nehmen kann. 50 % der Heizkosten werden pauschal auf die Wohnfläche umgeschlagen und nur die restlichen 50 % auf den tatsächlichen Verbrauch der Wohneinheit.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Hast Du 2022 tatsächlich 28% mehr ausgegeben als 2021?

    Das sicher nicht. Dazu ist ja kein Geld da. Da die Renten einkommensseitig nur geringfügig gestiegen sind, kann nur das ausgegeben werden was vorhanden ist. Ganz einfache Rechnung. Es konnten wegen der gestiegenen Preise halt nur wesentlich weniger Waren und Güter gekauft werden. Hab ich ja schon aufgeführt, was da alles weggefallen ist und weiter wegfällt. Und Vorräte aufstocken und so was geht natürlich auch nicht mehr. Ich hab z.B. den bei den Preisspitzen verfahrenen Diesel noch nicht wieder ergänzt. Speiseöle und noch einiges anderes sind auch nicht mehr da. Ausrüstung und Werkzeuge ist auch gestrichen.

    Auch hier gibt es einen Rechner dazu:

    Einblicke in die Statistik: Inflation (euro-area-statistics.org)

    Schon mit wenigen kleinen Änderungen bei den Annahmen bekomme ich für mich krass unterschiedliche Ergebnisse heraus, man bekommt also im Grunde das Ergebnis präsentiert, das man erzielen möchte.

    Dieser Rechner bildet ja nur das komplette Jahr 2022 (ab 12.2021) ab und läßt sich auch nicht anders einstellen.

    Auf Deutschland umgestellt, krieg ich bei "Nahrungsmittel und Getränke" 19,5% Inflation angezeigt.

    Rente wird aber immer von Jahresmitte bis Jahresmitte berechnet. Stichtag weiß ich nicht.


    Zur Frage meiner Tabelle im Detail: Die genau Kenntnis wird hier nicht wirklich weiterhelfen.

    Die großen Preistreiber sind Obst, Gemüse, sowie Strom und der Fahrzeugsprit. Erdgasverbrauch hab ich stark reduziert.

  • wenn so Tips kommen wie man solle sich einen Schrebergarten zulegen, um das Geld für die Kartoffeln zu sparen.


    Hier sollte man genau nachrechnen, ob man wirklich Geld spart.

    Bisher waren bei mir die Ausgaben für Saatgut, Dünger, Gartengeräte, Einkochzubehör usw. höher, als wenn ich das Zeug im Supermarkt gekauft hätte.


    Ok, so habe ich Bio-Quailtät und vieles superfrisch, einiges gibt es auch nicht zu kaufen und irgdwann tragen die Bäume auch mal.

    (Ernte voriges Jahr: 5 Wallnüsse und 6 Aprikosen, von den resltich Bäumen kaum noch nichts).

    Und ein Brunnen läßt man auch nicht jedes Jahr bohren.


    Für Leute mit mehr Zeit als Geld ist da einfacher, bei Bauer mal zu fragen, ob man nach der Ernte die Kartoffeln nachstoppel darf.

    Ist natürlich auch keine Lösung für alle Transferempfänger.

    Einmal editiert, zuletzt von Henning ()

  • man sollte den zeitaufwand für den Kleingarten nicht unterschätzen. Kann auch zur qual werden, wenn man

    Zu wenig zeit hat und dann vielleicht nicht so recht in die klei geistige Denkweise passt und dann die Investition "für die Tonne" war.

    aus DE gesendet....

  • Ok, so habe ich Bio-Quailtät und vieles superfrisch, einiges gibt es auch nicht zu kaufen....

    Hier ein Werbenewsletter von Foodwatch: https://mailings.foodwatch.de/…974d59f52742cf2110a3a4b4b

    Gleich noch mit der Aussage, das das nix wird, mit dem gesunden ungespritzten Gemüse und Obst. Und die von Cem Özdemir versprochenen 30% Biolebensmittel bis 2030, das wird auch nix. Momentan sind 10% der Anbaufläche mit Bio bebaut. Tendenz gleichbleibend.

    Zum Topic: Der Naturkost- und Biohandel ist momentan rückläufig, einfach weil den Kunden die Kaufkraft ausgeht: https://www.zeit.de/zeit-magaz…3A%2F%2Fduckduckgo.com%2F Leider mit Bezahlschranke.

    Der konventionelle Lebensmittelumsatz ist auch rückläufig: https://www.tagesspiegel.de/wi…2-rucklaufig-9269754.html

  • Hier sollte man genau nachrechnen, ob man wirklich Geld spart.

    Bisher waren bei mir die Ausgaben für Saatgut, Dünger, Gartengeräte, Einkochzubehör usw. höher, als wenn ich das Zeug im Supermarkt gekauft hätte.

    Es geht hier doch nicht um Geld oder deine Nahrungsmittel mit den gekauften gegenüberstellen. Es ist eine Versicherung in schlechten Zeiten etwas zu beißen zu haben. dazu gehören auch ein paar Hühner, Enten, Gänse und Kaninchen.

    In Normalen Zeiten das Ganze auf Spaflamme laufen lassen wenn es aus zeitlichen Gründen oder wegen Geld nicht geht.

    Wichtig ist, das man alles zusammen hat wenn es gebraucht wird.

    Die Anschaffungen der Geräte für den Garten und das Haltbarmachen für die Ernte, kann man auch für kleines Geld so Pö a Pö sich zusammenkaufen, oder mal fragen ob einer noch die eine oder andere Harke oder Spaten über hat. Wenn kaputt, dann wird es repariert.

    Das ist der Sinn für das gärtnern. Ja sonst, und da gebe ich Henning recht ist es eine Geldverbrennmaschine, die außer Frust wenig abwirft.

  • Das ist der Sinn für das gärtnern. Ja sonst, und da gebe ich Henning recht ist es eine Geldverbrennmaschine, die außer Frust wenig abwirft.

    Ich gärtnere zum Spaß. Klar, das Zeug auch zu essen ist davon eine Komponente.


    Was "Bio" betrifft halte ich es langfrsitig für eh unumgänglich, dass sich die Mindeststandards in der EU da immer weiter erhöhen werden. Wir können uns die mit der konventionellen Landwirtschaft verbundenen Nachteile vermutlich nicht auf ewig leisten, die Qualität unserer Böden und unseres Grundwassers und die Artenvielfalt wird dadurch janicht besser, sondern immmer schlechter.


    Boden/Humus, Trinkwasser und Arenvielfalt sind aber nur begrenzt "verhandelbar", ab einem gewissen Zerstörungsgrad werden die Nachteile immer gravierender.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Die Geräte bekommt man über Kleinanzeigen oder Willhaben sogar extrem günstig. Ausnahme ist Hightech wie Bewässerungsanlagen oder Gewächshäuser uä


    Zum Gärtnern ansonsten: man muss es als Hobby sehen, dann zählt und rechnet man nicht die Stunden. Und egal, ob in der Hochsaison die Tomaten im Supermarkt auch nur 1,99 das Kilo kosten, die selbst geerntete Ochsenherztomate schmeckt zehnmal besser.

    Wer mal etwas Erfahrung mit Ansaat, Aufzucht, Ernte und Verarbeitung hat, wird sich auch im Krisenfall viel einfacher tun.

  • Hier ein Werbenewsletter von Foodwatch: https://mailings.foodwatch.de/…974d59f52742cf2110a3a4b4b

    Gleich noch mit der Aussage, das das nix wird, mit dem gesunden ungespritzten Gemüse und Obst. Und die von Cem Özdemir versprochenen 30% Biolebensmittel bis 2030, das wird auch nix. Momentan sind 10% der Anbaufläche mit Bio bebaut. Tendenz gleichbleibend.

    Zum Topic: Der Naturkost- und Biohandel ist momentan rückläufig, einfach weil den Kunden die Kaufkraft ausgeht: https://www.zeit.de/zeit-magaz…3A%2F%2Fduckduckgo.com%2F Leider mit Bezahlschranke.

    Der konventionelle Lebensmittelumsatz ist auch rückläufig: https://www.tagesspiegel.de/wi…2-rucklaufig-9269754.html

    Situation in Österreich:

    # Bio-Anteil der Landwirtschaft ist bei über 20% Ziel ist ebenfalls 30%.

    # Absatz Biolebensmittel ist um 3,5 % zurückgegangen, das ist ein Dämpfer, aber nach dem Boom 20 und 21 nicht dramatisch.

    # im Handel deutliche Verschiebung zu Eigenmarken der Ketten und zu Lidl und Aldi. Billa und Spar bauen die eigenen Discountlinien deutlich aus und machen auch gezielt Werbung dafür

  • Was ist also die Quintessenz meiner Rechnung? Kaufkraftverlust um 1/3. Oder hab ich da wo einen Denkfehler drin?

    Einen Rechenfehler hast du drin.

    128 / 105,3 = 121,5 umkompensierte Kostensteigerung.

    Ergibt einen Kaufkraftverlust von 1 - 1/1,215 = 17,5%