Altersarmut

  • Wenn der Garten "Sinn" machen soll, sehe ich das ähnlich. Die 2-3 Bienenstöcke fehlen noch in der Aufzählung :winking_face:

    Dann ist aber nicht mit "ruhen lassen bis man den Garten braucht", die Bienchen wollen ja versorgt werden :winking_face:

  • Wenn der Garten "Sinn" machen soll, sehe ich das ähnlich. Die 2-3 Bienenstöcke fehlen noch in der Aufzählung :winking_face:

    Ja da hast du recht. Aber soweit bin ich nie gekommen. Aber was bisher nicht war kann ja noch kommen. Ein Verwandter meiner Lebengefährtin hat welche, das habe ich auch erst vor drei Monaten erfahren.

  • Es geht hier doch nicht um Geld oder deine Nahrungsmittel mit den gekauften gegenüberstellen.


    Es gib um die Situtation von jp10686, wo das Geld eben gerade nicht mehr reicht.

    Wenn er bereits einen Garten hat, mach es mehr Sinn, als erstes Sachen wie Knobloch anzubauen.

    Teuer im Geschäft, leicht anzubauen, leicht selbst zu vermehren und für den Jahresbedarf benötigt man nicht viel Fläche.

    Dann Kräuter und Salat.


    Kartoffel (wie oben genannt) und Möhren kämen unter finanzielen Gesichtpunkten erst ziehmlich weit hinten (ganz zu Schluß dann Brotgetreide).


    Wenn kein Garten vorhanden ist, sind eben erst mal Investitionen notwendig.

    Selbst geschenke Gartengeräte benöigten fast immer eine neuen Stiel usw.


    Mein Garten läuft unter "Hoby" als Ausgleich zum Schreibtischjob.

    Das er zu meiner Resilienz beiträgt, freut mich natürlich auch, da schaut man dan auch mal darüber hinweg, das ich z.B. im vorigen Jahr über Wochen jeden Tag eine halbe Stunde mit Kartoffelkäfer sammeln verbracht habe.

  • Dann ist aber nicht mit "ruhen lassen bis man den Garten braucht", die Bienchen wollen ja versorgt werden :winking_face:

    Bei einem Schrebergarten geht das mit dem "Ruhen lassen" eh nur sehr bedingt. Die Gärten werden zur kleingärtnerischen Nutzung verpachtet (zumindest in Städten, wo die Nachfrage sehr hoch ist) und nicht als brach liegendes Reservegrundstück.


    Bei uns würde ich eine Wiese mit Obstbäumen dulden und auch sowas wie Wein oder Johannisbeeren, Himbeeren oder Brombeeren ist recht pflegeleicht. Auf mindestens 1/6 Beetfläche muss aber auch Gemüse wachsen, also um Beete mit z.B. Erdbeeren, Zwiebeln + Möhren, Kartoffeln oder Süßkartoffeln, Käferbohnen oder Melonen wird amn nicht drum rum kommen und die genannten Sachen brauchen zwar alle wenig Pflege, aber ein bisschen hin und wieder halt doch.

    Und wenn der Boden besser werden soll sollte man auch keine nackten Beete monatelang brach liegen lassen sondern wneigstens Gründüngung drauf säen.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Bei mir am SO hab ich einen kleinen Teil mit Beeten. Der Rest ist Wiese mit ein paar Bäumen drauf aber eine Naturwiese. Die wird nur zum Winter gemäht, sonst sind Wege in das hohe Gras gemäht damit man zum Komposthaufen oder zur Sickergrube kommt. Im Sommer ist das Gras hüfthoch und ein super Lebensraum für Insekten und auch seltene Arten wie die Wespenspinne fühlen sich wohl. Nachteil: sollte es hart kommen braucht es Zeit und Maschieneneinsatz das in Beetfläche zu verwandeln.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Sehe ich auch so. Kartoffeln, Rüben und Möhren liefern zwar mit die meisten kcal/m², allerdings sind die dann, wenn man auch selber ernten kann meistens geradezu spottbillig zu haben.

    Bei Pastinaken sieht es anders aus. Die können auch einen sehr hohe Ertrag pro Fläche liefern und sind im Supermarkt nie so billig zu bekommen (bzw wär mir noch nicht aufgefallen). Ist halt bei uns heute kein übliches Gemüse und wenn mane s vorher schon nicht gegessen hat weil Kartoffeln deutlich billiger sind macht der Anbau halt auch nicht viel Sinn.

    Erdbeeren würde ich bei begrenzter Fläche auch nicht anbauen oder nur irgendwo dazwischen gequetscht, weil die sonst Beete ein ganzes Jahr belegen bei meist nur 2-3 Wochen Erntefenster genau dann, wenn das Zeug überall billig zu haben ist


    Natürlich macht eher das Sinn, was man auch isst und das ist individuell.


    Vergleichsweise teuer im Supermarkt sind Himbeeren, Brombeeren und Johannisbeeren und die machen wenig Aufwand (belegen Beete aber auch ganzjährig).

    Tomaten sind aufwändig, bringen aber eine hohe Einparung in Euro/m², sofern sie viel und lange genug tragen (also gute Sorten früh vorziehen und vor Krautfäule schützen), Zucchini dürfte bzgl Euro/m² auch extrem gut sein. Rote Beete finde ich auch sehr ertragreich und mit Direktsaat auch einfach im Anbau, aber sie brauchen halt auch Zubereitung. Salate bringen wenig kcal, aber man bekommt 16 Kopfsalate pro m² (entspricht so 20-30€) und die belegen ein Beet nur die halbe Saison.

    Rettiche liefern genauso sehr viele €/m² und belegen des Beet auch nur eine halbe Saison (entweder Frühjahr oder Herbst+Winter) und man bekommt einen ganz anderen Geschmack als im Supermarkt

    Gurken können auch sehr ertragreich sein, wenn man sie vor Krankheiten schützen kann, im Freiland bekommt man aber die langen Schlangengurken bei uns nicht angebaut.

    Bohnen muss man ausprobieren. Die normalen Stangenbohnen sind aufwändig bei Anbau, Ernte und Zubereitung/Lagerung. Wenn man Leguminosen in der Fruchtfolge haben will können die schon Sinn machen. Erbsen baue ich an zum frisch roh essen, der Ertag pro Fläche ist aber gering und in Euro/m² den Anbau sicher nicht wert.

    Kürbis braucht sehr viel Fläche. Auch der Ertrag von Melonen ist gering und in unserem Klima auch noch unsicher. Würde ich höchstens auf Beeten empfehlen, wo man die erste Ernte so im Mai/Juni weg macht und dann ab Oktober nochmal Wintergemüse anbauen will.

    Kohl ist zur Erntezeit im Supermarkt meist sehr billig, der Ertrag in kcal ist zwar hoch, aber eben nicht in Euro. man kann sic aber evtl auf die Sorten konzentrieren, die man im Winter erntet, aber auch die belegen Beete halt schon ab Sommer. Dazu hat man den Aufwand mit der Fruchtfolge und den Schädlingen.

    Was bei mir in 2022 relativ gut funktioniert hat sind Physalis. Da zahlt man ja auch so 1,20€ pro 100g(?) Schale und letztes Jahr mit dem sonnigen Oktober hatte ich da einen erstaunlich hohen Ertrag pro Pflanze. (vielleicht 1kg?)

    Paprika rentiert sich eher nicht, wenn man sich den enormen Aufwand anschaut und den meist sehr überschaubaren Ertrag.

    Süßkartoffeln schaffen so 5€/m², wenn man den Anbau mal raus hat. Man muss aber die Stecklinge durch das komplette Winterhalbjahr bringen, ich mach das mit Kunstlicht und das kostet. Lagerung benötig vorher Haltbarmachen (Curing)


    Ich schätze, dass man auf 100m² Anbaufläche Gemüse im Wert von 500 Euro ernten kann, wenn mans drauf anlegt (und wenn mand as Zeug auch isst und anderweitig auch kaufen würde. Zucchini z.B. werden den meiste schnell über, wenn man jeden 2. Tag eine ernten kann/muss.)

    bei uns kostet ein Schrebergarten Minimum 100€/Jahr und wahrscheinlich wird man um weitere 50-100€/jahr an Kosten nicht drum herum kommen. Saatgut gibt es preiswert bei uns im Supermarkt, allerdings halt auch keine spektakulären neuen Sorten wie z.B. bei Tomaten.

    Selbst bei Radieschen machen 2-3 verschiedene Sorten Sinn. Ich hab z.B. eine Winterualiche Sorte, eine für Frühjahr und eine, die halbwegs im Sommer funktioniert.

    Unbedingt Kompostwirtscahft einfüren, ansonsten zahlt man schon für die Anzuchterde einen Haufen Geld.


    Kunstlicht + Strom ist billiger als Jungpflanzen kaufen. 30ct für eine Kohlrabipflanze im Frühjahr zu bezhalen macht wenig Sinn, wenn die Kohlrabie dann reifen werden, wenne s das Stück ferzge Kohlrabi für 29ct im Supermarkt gibt.

    Hier in der Stadt kann man bei Dehner & Co dann auch problemlos 5 Euro für eine Tomaten- oder Paprikajungpflanze bezahlen oder 7 Euro für eine veredelte Schlangengurke fürs Gewächshaus. Oft ist dann noch nicht mal die Sorte bekannt.

    Das macht finanziell eher keinen Sinn, das Zeug muss man schon selber anziehen oder eine Quelel für deutlich billigere Jungpflanzen haben.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

    3 Mal editiert, zuletzt von Cephalotus ()

  • Nachteil: sollte es hart kommen braucht es Zeit und Maschieneneinsatz das in Beetfläche zu verwandeln.

    Damit ist es nicht getan. Umgegrabene Wiese ist in den ersten 1-2 Jahren extrem von "Unkräutern" befallen und üblicherweise hat man in den Wiesen auch sehr viele Engerlinge, die Dir die frisch gepflanzen Setzling oder Wurzelgemüse ratzfatz vernichten können.

    das legt sich nach einer Weile, aber so 1-2 jahre mus man mit diesen Problemen leben und hat den dreifachen Aufwand bei villeicht halbem Ertrag.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • ... Nachteil: sollte es hart kommen braucht es Zeit und Maschieneneinsatz das in Beetfläche zu verwandeln.

    Marie Wurzelwerk stellt da interessante Methoden auf YouTube vor, die in Notsituationen vielleicht brauchbar sind.

    Ich habe vor, das im Frühjahr an einer kleinen Stelle auszuprobieren, wenn es klappt, wäre es meine Methode der Wahl im Ernstfall.

  • Hier gibts ein Tool zur Berechnung der persönlichen Inflationsrate:

    Inflation: Unser Rechner zeigt Ihre persönliche Teuerung
    Die Inflation in Deutschland liegt bei 8,6 Prozent – doch wie viel teurer das Leben eines Einzelnen wird, hängt stark vom individuellen Lebensstil ab. Unser…
    www.nzz.ch

    Am Schluß wieviel mehr Geld man zur Verfügung haben müßte. um die Kaufkraft auf dem gleichen Level zu halten.

  • Marie Wurzelwerk stellt da interessante Methoden auf YouTube vor, die in Notsituationen vielleicht brauchbar sind.


    Das mit der Pappe und dem Kompost funktioniert nur, wenn man eine wirklich dicke Schicht Kompost (> 20cm) draufpackts.

    Das macht bei 100m² schom mal 20m³, also ca. 30t. Wo willst Du die in einer Notsituation hernehmen?

  • Man kann Altersarmut nicht direkt mit dem Selbstanbau von Gemüse im Kleingarten abmildern, weil die allgemeinen Lebenshaltungskosten zum allergrössten Teil nicht nahrungsmittelkosten sind. Das war früher anders.

    Hingegen ist es als befriedigender Zeitbvertreib sehr wertvoll, weil es etwas ist was kreativ ist und was man nicht als blosser Konsument tut.

    Was das Aufziehen von Sämlingen für Gemüse betrifft, so ist es am effizientesten, das in einer Gemeinschaft zu tun, denn man hat vile Arbeit damit und nachher entweder nichts oder viel zu viel.

  • Man kann Altersarmut nicht direkt mit dem Selbstanbau von Gemüse im Kleingarten abmildern, weil die allgemeinen Lebenshaltungskosten zum allergrössten Teil nicht nahrungsmittelkosten sind. Das war früher anders.

    Hingegen ist es als befriedigender Zeitbvertreib sehr wertvoll, weil es etwas ist was kreativ ist und was man nicht als blosser Konsument tut.

    Was das Aufziehen von Sämlingen für Gemüse betrifft, so ist es am effizientesten, das in einer Gemeinschaft zu tun, denn man hat vile Arbeit damit und nachher entweder nichts oder viel zu viel.

    Dem muss ich ein kleinwenig wiedersprechen.

    Ich kann durchaus sagen das ich von der Altersarmut betroffen bin, und ich den Speisezettel durch mein gärtnern etwas aufpeppe. Was ich nicht selber verbrauche tausche ich mit den Nachbarn oder gebe es einfach nur ab. Dafür macht der Nachbar was für mich, wenn ich es mal brachte. Früher, als wir uns noch nicht so gut kannten bezahlten wir uns mit Euronen, das ist schon lange weggefallen. Also hat mein gärtnern auch eine geldtechnische Variante.

    Zudem und da gebe ich dir recht macht es mich zufrieden wenn ich so im Garten vor mir hermuckel.

    Mit anderen würde das aber bei mir nicht klappen, ich weiß, dass das auf die Dauer nicht funktionieren würde. Zudem macht mir die Arbeit weniger aus, da sie mich zufriedener macht. Kann ich nicht, weiter setze ich mich auf einer der Bänke im Garten und schaue der Natur zu, oder höre ein Hörbuch oder lese ein Buch. Ich muss nicht 8 oder 10 Stunden im Garten malochen und dann müde ins Bett fallen. Das geht auch einfacher, und mit Lebensfreude. Und ich habe bisher all meine Arbeiten erledigt. Ok etwas langsamer, aber trotzdem habe ich alles geschafft was ich wollte.

  • Außerdem stellt sich noch die Frage, ob man im Alter fit genug ist, um sich noch um den Garten zu kümmern. Ich sehe da den Unterschied zwischen meiner Mutter und meiner Schwiegermutter. Die eine könnte den ganzen Tag im Garten herum werken und die andere würde sich nach ihrem Bandscheibenvorfall schon schwer tun, wenn sie sich nur bücken müsste, um den Gartenschlauch aufzuheben... Und den Gesundheitszustand kann man nicht voraussehen.

  • Nein, den Gesundheitszustand kann man nicht voraussehen, aber es ist statistisch erwiuesen dass eine Freizeitbeschäftigung mit mässiger körperlicher Beanspruchung eine gute Voraussetzung für körperliche Fitness im Alter ist. Und dazu ist ein Kleingarten ideal.


    Du kannst natürlich zu Hause den ganzen Tag vor der Kiste sitzen weil du ja vielleicht irgendwas anderes einmal nicht mehr kannst. Oder dich schon mal an den Rollator gewöhnen, weil irgendwann brauchste ihn vielleicht.