Kabelbinder aus Preppersicht

Um ihren Namen gerecht zu werden: in Blackout oder anderen Katastrophenfällen wird man viel mit provisorisch verlegten Kabeln arbeiten, da sind die Teile ganz hilfreich. Farbige Kabelbinder können zur Kennzeichnung verwendet werden. Im Notfall auch als provisorische Siegel, zum Beispiel an Verpflegungspaketen oder Schubladen (Medikamente).

Ansonsten halt alle möglichen Befestigungen.

In den meisten Fällen sind Kabelbinder durch andere Mittel ersetzbar, Drahtreste, Paracord, Duct Tape. Der große Vorteil ist das einfache festziehen, je nach Anwendungsfall auch die schlechte Lösbarkeit (ohne Schneiden). Beim Draht braucht man eventuell eine Zange, bei der Schnur muss man vielleicht würgen usw. kann man alles machen, der Kabelbinder ist schneller und einfacher.

Zitat von Blackwater

Wozu lagert bzw. verwendet ihr Kabelbinder? In welchen Szenarien sind sie aus Preppersicht von Vorteil und wie können sie euch weiterhelfen die jeweilige Situation zu bewältigen?

• Drahtantennen befestigen am GFK Mast.
• Drahtantennen mit ein paar Kabelbinder und Schlaufen mit Karabiner an Bäume anbringen.
• Zum Gruppieren von Kabeln.
• Nutzung als Handschellenersatz.
• Krempel an der Wohnzimmerdeckenlampe anbringen, was nicht dort dran soll.
• Drahtantennen an der Gardinenleiste unsichtbar anbringen

Gruß

SBB

Bei Kabelbindern bin ich zwiegespalten. Einerseits praktisch, andererseits: selbst die UV-beständigen schwarzen fallen in unserem Garten nach 1-2 Jahren Bewitterung von selbst ab. Unabhängig von der Marke. Mit Edelstahlkabelbindern habe ich bisher wenig gearbeitet, mir sind die bisher immer zu scharfkantig gewesen, da muss man beim Festzurren von Schläuchen oder Leitungen aufpassen, dass man keinen Schaden anrichtet.

Für provisorische Schnellreparaturen aber ganz prima, gerade auch bei Outdoor-Ausrüstung oder am Fahrrad. Unimogfahrer schätzen große und lange Kabelbinder auch: bei längeren Touren rappelt sich gerne mal was los.

Im Türfach meines Unimogs findet man immer: 1 Bündel breiter und langer Kabelbinder, 1 Seitenschneider, 1 Rolle Gaffa-Tape, 2-3 Klemmgurte.

Ansonsten halt zum ordentlich verlegen von Strippen z.B. in PC-Gehäusen. Aber bei Anwendungen, die dem Wetter und der Sonne ausgesetzt sind, haben sie nix verloren. Kabelbinder sind in der Beziehung ähnlich wie Bauschaum aus der Spraydose: praktisch aber auch Pfusch.

Die Erfahrung habe ich auch gemacht, Volierengitter am Gestänge mit Kabelbindern befestigt weil es so schön bequem ist, rasch geht und stramm sitzt. Nach einigen Monaten ist einer nach dem anderen wegen Versprödung abgesprungen.

Dafür und zum Aufbinden von Pflanzen sowie sonst für alles Mögliche nehme ich nun Reste von Elektro-Installationsdraht oder auch gewöhnlichen verzinkten Zaundraht.

Für Reparaturen und Improvisationen sind Kabelbinder gut, aber eigentlich fast überall durch Draht ersetzbar.

Ich habe sie in allen Varianten, auch die aus Edelstahl, verwende sie aber eher selten.

Für schnelle, unkomplizierte Kleinreparaturen im Notfall sind sie praktisch, daher führe ich sie im Auto, im Rucksack und ein oder zwei im EDC mit. Ich sehe sie aber auch nur als Übergangs-, nicht als Dauerlösung.

Auch beim zelten sehr praktisch, ob als Reperatur oder um Sachen an den Zeltstangen zu befestigen.

Ich benutze Kabelbinder gerne auch mal für provisorische Reparaturen. So aktuell zum Beispiel halten zwei Kabelbinder den Gepäckträger an meinem Fahrrad einigermaßen an der Stelle, wo er hingehört.

Ich verwende mittlerweile fast ausschließlich Edelstahl-Kabelbinder. Sind weit langlebiger und stabiler. Darüber hinaus hitze- und UV-beständig.

Habe damit schon so einige Reparaturen und Befestigungsarbeiten durchgeführt.

Beitrag

Edelstahl-Kabelbinder

Ich bin gerade dabei meine Ausrüstung im Auto zu überarbeiten und bin dabei zufällig auf eine Alternative zu herkömmlichen Kabelbindern gestoßen: Edelstahl-Kabelbinder. Zum Beispiel diese: https://www.amazon.de/ANZESER-…4X1F?tag=httpswwwaustr-21

Hat jemand von euch solche schon mal verwendet? Wenn ja, wofür? Wie sind eure Erfahrungen damit?

Ben

14. Oktober 2021

So lange ich absehen kann das es keine Dauerlösung ist wo ich Kabelbinder einsetze nehme ich die gerne als Montagehilfe - um DInge zu fixieren bevor ich sie festschraube. ( Aufbau von einem Gartenpavillion z.B. wenn einem sonst 3 weitere Hände fehlen und alles droht zusammenzustürzen...)

Oder bei Reparaturen im Motorraum vom Auto um mir diverse Kabelbäume und Kühlmittelschläuche aus dem Weg zu halten während ich einen Anlasser rausfummele....

Mir ist es aber schon passiert das ich welche aus dem Billigsegment gekauft habe die bereits in der Packung so spröde waren das die beim zusammenziehen schon gebrochen sind. Wahrscheinlich im Laden zu lange in Licht und / oder Sonne gelegen und ausgehärtet.

Ich kaufe jetzt immer welche - für unwesentlich mehr Geld - bei Würth o.ä. Quelle, da hatte ich das Problem noch nie.

Puh... neben der eigentlichen Anwendung, Kabel zusammen binden/befestigen:

• winterliche Befestigung meines Schnee-O-Meters am Zaunpfahl
• LED-Leuchten im Zelt/Pavillon an Stange bzw. Schlaufe befestigen
• Am Festival für die Wasserentnahmestellen, wenn die keine Hähne sondern "solange du den Knopf gedrückt hältst, läuft Wasser in deinen Kanister" Installationen haben (da funktionieren aber häufig nur die breiten)
• als Schienenfixierung des Bierdosenblechs an der gebrochenen Zeltstange
• als Befestigung für ausgerissene Armlehnen bei den üblichen Campingstühlen
• den Schlüssel vom Mietdixi mit einem Schwimmer versehen (googel mal "Wacken 2015" und schau dir die Bilder an..., da wäre der Schlüssel ohne Holzklotz dran einfach im Schlamm verschwunden...)
• am Laserpointer/Katzentrainer, da hält ein Kabelbinder den Knopf gedrückt
• als "Tiefenmarkierung" am Bohrer beim Löcher bohren
• an meiner Schreibtischlampe als Ersatz für die längst über den Jordan gegangene Kabelbefestigung
• im Garten am IBC, da halten von Frühjahr bis Herbst Kabelbinder die Zuleitung vom Fallrohr in Position (die Binder hängen ganzjährig, bisher ist in 3 Jahren erst einer den UV-Tod gestorben)
• improvisiertes Deckelscharnier/Verschluss an den Euroboxen von Obi
• BIC Feuerzeuge lassen sich mit den schmalen Kabelbindern gegen Gasverlust durch versehentliches Drücken sichern
• aktuell die Stange mit "Achtung Dachlawine" Schild an der Balkonbrüstung
• an Jacken als "Aufhänger", wenn keiner eingenäht ist (braucht aber dann eine kleine als Schlaufe eingenähte Größenangabe, wobei man da auch ein Loch durchstechen kann wenn das Größenlabel doch keine Schlaufe ist)
• Eigentumsbewahrende Werkzeugmarkierung (wobei farbiger Nagellack da die bessere Lösung ist)
• als Handfessel (war mein Schwager... da hab ich live sehen und erleben müssen, was eine "psychische Ausnahmesituation" ist )

Es gibt ggf. Kabelbinder, die sich wieder lösen lassen, z.B.:

DAYTOOLS Kabelbinder, 250x7,5 mm, Lösbar, schwarz, 100 Stück online kaufen | Pollin.de

Diese stabilen Nylon-Kabelbinder lassen sich per Fingerdruck einfach lösen und somit immer wieder verwenden. Ideal zum Binden von Verlängerungskabeln,…

www.pollin.de

Ok, mit max. 25 Zentimeter Länge gewinnt man nicht immer einen Blumentopf, aber man kann die lösbaren ja verlustlos aneinander reihen.

---

Nachtrag:

Bei nicht lösbaren Kabelbindern gibts so Schlüsselanhänger

DSC_1018_kl.jpg

Zitat von SBB+

Krempel an der Wohnzimmerdeckenlampe anbringen, was nicht dort dran soll.

danke SBB+ für den Lachflash

Zitat von Ben

Ich verwende mittlerweile fast ausschließlich Edelstahl-Kabelbinder...

Aufgrund deiner Anregung damals habe ich sie mir zugelegt und auch eine Packung für meinen darüber hocherfreuten Schwager erstanden. Die sind sehr stabil, aber, wie schon erwähnt, recht scharfkantig und daher nicht überall einsetzbar. Als "Handschellen" müssten sie sich dadurch aber perfekt eignen

Hallo zusammen,

Hab auch immer welche im Rucksack für dass was viele schon geschrieben haben.

Zweimal haben sie mir schon den Tag gerettet

-gerissenen Rucksackgurt geflickt ohne dass der Gurt duch einen Knoten zu kurz wurde

-gerissenen Schnürsenkel vorübergehend ersetzt

Noch ein Tip, normale Kabelbinder ab einer bestimten Größe lassen sich mit einen dünnen Messerspitze öffnen und meistens auch wiederverwenden.

mfg Str0mer

Es ist schon erstaunlich, wie viele verschiedene Ausführungen es da gibt: Wiederverwendbare/Blitzbinder/ verschiedene Formen/Farben/mit Anhänger, Gummikabelbinder, Kabelbinder mit Schloss und: sich im Wasser auflösende Kabelbinder.

Es gibt sogar Kabelbinderzangen, die den Kabelbinder festziehen und dann passend abschneiden. Wenn ich das richtig gesehen habe, lässt sich der Zug dabei sogar einstellen. Wohl eher etwas für den Profi.

Es gibt jede Menge Videos, wo Kabelbinder-Hacks gezeigt werden. Das Meiste ist Spielerei, zeigt aber das, was, hier ja auch schon geschrieben wurde: Kabelbinder sind super zum Basteln/Improvisieren, z.B.

-Schnürsenkelersatz

-Schneekette Fahrrad/Auto/Schuh

-Haargummi

-Tassenhenkel

-Reißverschlussschloss/um den Zipper besser ziehen zu können oder um einen defekten Reißverschluss gegen das selbständige Lösen zu sichern etc.

Kabelbinder lassen sich ja auch wieder öffnen. Hat da neben Str0mer noch jemand Erfahrungen? Wie oft vertragen die das?

Ich verwende die Dinger eher selten und versuche, etwas Nachhaltigkeit da rein zu bekommen, ich dem ich beim Aufknippsen von alten Kabelbindern darauf achte, dass der Rest eben als kurzer Kabelbinder noch verwendet werden kann.

Wo ich nach der Montage eines Kabelbinders drauf achte: das überstehende Ende wird nicht zu knapp angeschnitten und dann mit einem Feuerzeug angeschmort, so dass sich ein Knubbel bildet- dadurch gibts weniger scharfe Kanten und der Knubbel gibt vielleicht zusätzlich Halt

Gruß

Witness

Lunatiks: Ich nehme als "Öffner" einen Nagelknipser.

Kannst du mir ne Quelle für das Seitenschneider-Baby nennen? Hab auf die Schnelle selber nix gefunden....

Zitat von Huck Finn

[...]

Kannst du mir ne Quelle für das Seitenschneider-Baby nennen? Hab auf die Schnelle selber nix gefunden....

Leider nicht, der Mini-Seitenschneider war 2003 (boah, das ist jetzt schon 20ig Jahre her ) mal ein Werbegeschenk bzw. Beifang auf der Inhorgenta München (Goldschmiedemesse).

Hinten drauf steht "Suddle", nur bringt das keine wirklich brauchbaren Suchergebnisse.

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Nachtrag

Scheint, als wäre "Suddle Tools" ein Goldschmiede- und Uhrmacherwerkzeug-Hersteller aus Pakistan:

MINIATURE HAND TOOLS KEYRINGS

Zitat von Witness

[...]

Kabelbinder lassen sich ja auch wieder öffnen. Hat da neben Str0mer noch jemand Erfahrungen? Wie oft vertragen die das?

Das geht auch bei den ganz kleinen und dünnen. Nur brauchts da dann einen Schlitzschraubendreher Größe "Uhrmacher" und ggf. eine Brille mit angemessener Sehstärke/Vergrösserung

Solange man die Lasche, die in die Kerben des Kabelbinders greift, beim zurückbiegen nicht gravierend beschädigt, geht das einige male, ist aber halt jedesmal eine ziemliche Fummelei. Allerdings, je mehr Zug drauf ist, desto schwieriger ist es.

Insofern habe ich mich mit den bei Pollin verfügbaren Längen der lösbaren Kabelbinder eingedeckt. Wo die nicht geeignet sind weil zu dick, zu lang, zu kurz... da beiß ich dann halt in den sauren Apfel und verwende einen normalen

Zitat von Witness

Kabelbinder lassen sich ja auch wieder öffnen. Hat da neben Str0mer noch jemand Erfahrungen? Wie oft vertragen die das

Leider nein, ich mach dass auch nur bei ziemlich großen Kabelbinden (immermal wieder sind große Kabelringe mit Solchen bei der Lieferung gesichert, 1cm und breiter) da währe es zu schade die zu zerschneiden und bei derart goßen Bindern ist es recht einfach sie zerstörungsfreie zu öffnen.

mfg Str0mer

Zitat von Lunatiks

Schlitzschraubendreher Größe "Uhrmacher"

Eine Cutterklingen geht auch gut, Sie ist recht dünn und läuft spitz zu.

Ein tip der mir noch einfällt und den ich hier noch nicht gelesen hab, man kann mehrere Kabelbinder ineinander stecken und theoretisch unendlich lang machen.

mfg Str0mer