Hausapotheke - was würde ein Arzt bevorraten?

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  • Grüß euch,


    in dem Thread "Lieferengpässe Medikamente" diskutieren wir im Moment intensiv die Lieferschwierigkeiten diverser Medikamente. Das war Anlass für mich meine Hausapotheke zu überdenken, was ich denn noch alles benötige.


    Ich möchte mich in diesem Thread mit euch austauschen, welche Medikamente von besonderer Bedeutung sind, also wirklich lebensnotwendig sind und einen großen Bereich abdecken. Mir geht es weniger um Standardmedikamente wie Aspirin oder Medikamente deren Bedarf im vorhinein bekannt ist (Blutdrucksenker, Schilddrüsenmedikamente etc.) sondern um verschreibungspflichtige Medikamente (div. Breitbandantibiotika, EpiPen,etc.) für schwerere Krankheiten/Verletzungen die in unseren Breitengraden weit verbreitet sind. Ihr versteht meinen Gedankengang?


    Was würde ein Arzt sich zur Seite legen und was kann ich als Laie mir zurecht legen?


    Bitte beachten: es geht nicht um Eigenmedikation, die Empfehlung zur Einnahme muss immer von einem Arzt kommen.



    Amoxicillin + Clavulansäure (erhältlich unter Handelsnamen wie z.B. Augmentin)

    Breitbandpenicillin für bakterielle Entzündungen im HNO Bereich und Blasenentzündung.

    Einmal editiert, zuletzt von preppapapa ()

  • Mit Abstand am wichtigsten scheinen mir Antibiotika. Einerseits sind sie lebensrettend bei z. B. Lungenentzündungen, zudem ist in vielen Vorbereitunsszenarien mit gehäuften Verletzungen zu rechnen. Auch milde Wunden, sogar Blasen können sich rasch böse entzünden und tödlich enden.


    Neben Co-Amoxi würde ich vielleicht noch eine Alternative bevorraten, da doch viele Leute auf Penicilline allergisch sind.

    Cefuroxim oder Doxycyclin wären hier mein Tipp.


    Für Harnwegsinfekte Ciprofloxacin (Achtung: eigentlich nur für Nierenbeckenentzündung, aber wäre im Notfall ein geeigneter Overkill für eine Blasenentzündung), oder Cotrimoxazol / TMP & SMX.

  • Das liest sich für mich mich wie mein Wunschzettel für Weihnachten und Ostern zusammen.

    Die Frage ist ja, besteht überhaupt eine realistische Chance, an diese Mittel zum Einlagern heranzukommen?

    (wenn ja, bitte Tipp an mich :flushed_face: )

  • Die Frage ist ja, besteht überhaupt eine realistische Chance, an diese Mittel zum Einlagern heranzukommen?


    Die Halbarkeit beträgt 2-3 Jahre (als Pulver / Tablette). Da ist es nicht gerade sinnvoll, das jetzt jeder das Zeug einlagern, um es anschließende wegzuwerfen.


    Zur Beschaffung: Las Die einsprechende Privatrezepte austellen, das kann Du es weltweit irgendwo einkaufen.

    Innerhalb der EU geht es auch auf den Versandweg.

  • Das wurde doch gewiss in den letzten 11 Jahren des Forums mal diskutiert oder etwa nicht?


    Meinst du im Sinne des Titels "Was würde ein Arzt bevorraten" dann verschreibungspflichtige Pharmazeutika?

  • Das wurde doch gewiss in den letzten 11 Jahren des Forums mal diskutiert oder etwa nicht?

    Ich konnte dazu nichts gesammeltes finden.


    Meinst du im Sinne des Titels "Was würde ein Arzt bevorraten" dann verschreibungspflichtige Pharmazeutika?

    Ja:

    Mir geht es weniger um Standardmedikamente wie Aspirin oder Medikamente deren Bedarf im vorhinein bekannt ist (Blutdrucksenker, Schilddrüsenmedikamente etc.) sondern um verschreibungspflichtige Medikamente (div. Breitbandantibiotika, EpiPen,etc.) für schwerere Krankheiten/Verletzungen die in unseren Breitengraden weit verbreitet sind.

  • Die Halbarkeit beträgt 2-3 Jahre (als Pulver / Tablette).

    Das ist der vom Hersteller garantierte Zeitraum zur Wirksamkeit.

    Aus rechtlichen Gründen wird kein Mediziner, Pharmazeut, etc. offiziell (als Empfehlung, im Verkauf) was anderes sagen.


    In der Praxis sieht das anders aus, allerdings sollte man sich dann etwas mit der Materie (Wirkstoff, Darreichungsform, Lagerungsbedingungen usw.) beschäftigt haben.


    In Bezug auf die Antibiotika:
    Google listet mit "antibiotika haltbarkeit" genügend Quellen zur Recherche.

    Alles Weitere ist persönliches Risiko.

  • Ben also aus fachlicher medizinrechtlicher Sicht wäre hier der Moment gekommen den Pfad zu schließen und auf privaten Austausch zu verweisen oder auf die bestehenden Themen dazu.


    preppapapa Sorry ich will deinen Thread nicht sabotieren aber das wird hier, wie immer leider bei solchen Themen, ganz schnell mit gefährlichen Halbwahrheiten gefüllt.


    Leute mal ganz ehrlich, was denkt ihr wohl warum, grade bei Antibiosen, Haltbarkeiten so kurz angegeben sind??? Und der Verweiß darfauf das Stoff X oder Y ja länger haltbar ist, ist zwar fachlich für den Einzelstoff sicherlich richtig aber denkt bitte auch daran das kaum eins unserer heutigen Medis ohne Hilfs- und Zusatzstoffe auskommt. Und die oder grade die Kombinationen mit ihnen sind eben häufig nicht länger haltbar.


    Ja bis auf Insulin schlägt kein Medikament an Tag X um von gut und hilfreich auf böse und tödlich. Aber es wird im besten Fall schwächer; im blödesten völlig unberechenbar und ggf. schädlich weil abgelagerte Metaboliten z.B. Nierentoxisch werden. Aber hei, hauptsache der Infekt ist weg, wer braucht schon seine Nieren....


    Abgsehen davon ist die massenweise Bevorratung durch Privatpersonen einer der Gründe warum es z.B. bei Fiebersäften aktuell wieder Lieferengpässe gab.

    Nichtsdestotrotz sollte man natürlich ein wenig was vor Ort haben. Der Großteil davon ist aber Rezeptfrei


    Was Antibiotika angeht hat Cyrioz es schon gut zusammengefasst. Hier mal eine gute Matrix als Übersicht was wofür genommen werden kann

    https://www.amboss.com/media/de/amboss-antibiotika-mosaik-2019-2020

  • also aus fachlicher medizinrechtlicher Sicht wäre hier der Moment gekommen den Pfad zu schließen und auf privaten Austausch zu verweisen oder auf die bestehenden Themen dazu.

    Sich darüber zu unterhalten welche Medikamente Sinn machen wird wohl nicht verboten sein oder? Ein physischer Austausch von Medikamenten ist hier nicht angedacht und die anderen Themen werden bereits in unterschiedlichen Threads behandelt.


    Sorry ich will deinen Thread nicht sabotieren aber das wird hier, wie immer leider bei solchen Themen, ganz schnell mit gefährlichen Halbwahrheiten gefüllt.

    Darum bitte ich alle wieder zurück zum Thema zu kommen. Es geht nicht darum wie lange Arzneien halten, wie man sie bekommt etc. sondern nur darum mit welchen Medikamenten man einen breiten Bereich abdecken kann. Nicht mehr und nicht weniger.


    Abgsehen davon ist die massenweise Bevorratung durch Privatpersonen einer der Gründe warum es z.B. bei Fiebersäften aktuell wieder Lieferengpässe gab.

    Nichtsdestotrotz sollte man natürlich ein wenig was vor Ort haben. Der Großteil davon ist aber Rezeptfrei

    Die gelieferte Menge an diversen Arzneien ist generell niedriger und nicht nur durch Hamsterkäufe verknappt. Ob man sich sowas auf Lager legt oder nicht, möge bitte jeder für sich selber und vor allem ich für mich als erwachsene Person selber entscheiden. Soweit ich das lesen konnte haben viele hier sowieso Fiebersäfte auf Vorrat, deshalb die Diskussion zu verbieten kann ich nicht nachvollziehen. Außerdem sind wir hier ein gewisser Kreis an Usern die sich damit beschäftigen, wenn die handvoll Personen hier (betrachtet auf die Gesamtbevölkerung) für einen Engpass sorgen können dann ist sowieso alles zu spät :winking_face:


    Außerdem kann der Bedarf auch zu einer Zeit gedeckt werden wo wieder genug da ist.


    es schon gut zusammengefasst. Hier mal eine gute Matrix als Übersicht was wofür genommen werden kann

    Diese Ansicht gefällt mir gut danke, muss ich mir aber in Ruhe ansehen.

    Einmal editiert, zuletzt von preppapapa ()

  • Sich darüber zu unterhalten welche Medikamente Sinn machen wird wohl nicht verboten sein oder?

    Wenn es denn dabei bleibt auf keinen Fall, dann ist das gut...

    Darum bitte ich alle wieder zurück zum Thema zu kommen. Es geht nicht darum wie lange Arzneien halten, wie man sie bekommt etc. sondern nur darum mit welchen Medikamenten man einen breiten Bereich abdecken kann. Nicht mehr und nicht weniger.

    ...nur wie du selber siehst bleibt es leider nie dabei :grinning_squinting_face:

    nicht nur durch Hamsterkäufe verknappt

    sag ich doch :winking_face:


    Außerdem sind wir hier ein gewisser Kreis an Usern die sich damit beschäftigen, wenn die handvoll Personen hier (betrachtet auf die Gesamtbevölkerung) für einen Engpass sorgen können dann ist sowieso alles zu spät :winking_face:

    Das ist eine generelle Frage der Medizinethik...


    Aber davon abgesehen macht es in meinen Augen aufgrund eben der beschränkten Haltbarkeiten wenig Sinn etwas zu bevorraten was man alle 3 Jahre erneuern muss und nicht rotieren kann.

  • Für Harnwegsinfekte Ciprofloxacin (Achtung: eigentlich nur für Nierenbeckenentzündung, aber wäre im Notfall ein geeigneter Overkill für eine Blasenentzündung), oder Cotrimoxazol / TMP & SMX.


    Den Overkill erkaufst Du Dir mit potentiell fulminanten Nebenwirkungen, Stichwort FQAD, Sehnenschäden etc. Lies Dir mal z.B. bei Wikipedia dem Abschnitt zu den Nebenwirkungen der Fluorchinolone durch: https://de.m.wikipedia.org/wik…tibiotikum#Nebenwirkungen


    Ich kann an dieser Stelle wirklich nur massiv raten, auf Experimente zu verzichten und bei einer Erkrankung Rat bei Arzt und Apotheker zu suchen. Selbstmedikation mit dem falschen Medikament kann sehr schnell zu Nebenwirkungen führen, die schlimmer sind als das, was man behandeln möchte. Und selbst im SHTF-Szenario würde ich sehr genau überlegen, ob und was ich einnehme oder ob man evtl. eher den Verzicht auf ein unpassendes Medikament vorziehen sollte.

  • Ich kann an dieser Stelle wirklich nur massiv raten, auf Experimente zu verzichten und bei einer Erkrankung Rat bei Arzt und Apotheker zu suchen.

    Das habe ich in meinem Posting schon so festgehalten:

    Bitte beachten: es geht nicht um Eigenmedikation, die Empfehlung zur Einnahme muss immer von einem Arzt kommen.


    Es geht hier darum im SHTF-Fall das Medikament, dass dann ein Arzt empfiehlt vorrätig zu haben. Einen Arzt finde ich bei mir relativ leicht, das passende Medikament kann schwieriger werden. Auf alle Krankheiten kann sich niemand vorbereiten, aber die gängigen wären schon gut.



    Welche Medikamente würdet ihr in unseren Breitengraden noch empfehlen, vorrätig zu haben?

  • Medizinischer Laie (ok, Wasserwacht, aber das zählt quasi nur beim Verbinden), gleich mal vorweg.


    Eine Nachbarin von mir ist extrem allergisch, unter anderem auf Bienen- und Wespenstiche und hat daher einen Notfall-Pen (hatte ich schon in der Hand, aber leider zwischenzeitlich den Wirkstoff vergessen, sorry) im Kühlschrank. Sie bekommt den auf Privat-Rezept und holt den 1x Jahr Neu.


    In der Hand hatte ich den, weil ich die Anleitung lesen wollte - und zwar in Ruhe und bevor ich ihr den im Notfall reinknalle :see_no_evil_monkey:

    ---

    Nachtrag:

    ich hatte mal eine Zecke, aber direkt gespürt, als sie angebissen hatte, den Biss für einen Holzsplitter oder verzwicktes Haar etc. gehalten und direkt beim drüberkratzen entfernt. Dass es ne Minimini-Zecke war, hab ich erst am Finger gesehen. Der Doc hats (nochmal) desinfiziert, und mir eine antibiotische Salbe in eine Spritze abgefüllt und mitgegeben - sicher verschreibungspflichtig, aber eine Überlegung wert.


    Brandwunden, da ist "Flammazine" der (verschreibungspflichtige) Goldstandard, nicht verschreibungspflichtig und bei uns sogar im Rossmann erhältlich wäre Octenisept Gel. Aber ab Verbrennung 3.ter Grad und offen und darüber hinaus... sind andere Kaliber gefragt.

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.

    Einmal editiert, zuletzt von Lunatiks ()

  • Für die Hausapotheke kann man sich an ärztlichen Empfehlungen für die Reiseapotheke orientieren, z.B. hier von der Tübinger Tropenklinik.


    Tropeninstitut - Reisetipps - Reiseapotheke
    Was gehört in die Reiseapotheke? Checkliste für wichtige Medikamente, Verband und Hygieneartikel. Lesen Sie hier alles Wichtige zum Thema "Reiseapotheke"
    tropeninstitut.de


    Dort gibt es auch einen Verweis auf Antibiotika, die man als Laie nur auf Rezept bekommt. Das kann man im Rahmen einer Konsultation beim Hausarzt vor einer "geplanten Urlaubsreise" eigentlich problemlos erhalten.

    Wir hatten 2016 eine mehrwöchige Zeltsafari in Namibia und Botswana gemacht, da hat man auf Grund der gewaltigen Distanzen bis zum nächsten Krankenhaus oder zur nächsten leistungsfähigen Apotheke eine regelrechte Previval-Situation. Wir haben uns damals beim Tropeninstitut beraten lassen und bekamen eine angepasste Empfehlung zu Impfungen (u.a. Tollwut) und welche Medikamente wir mitnehmen sollten. Damit holte ich mir beim Hausarzt die entsprechenden Rezepte für Impfstoffe und Antibiotika. Ohne Absprache mit dem Hausarzt würde ich gerade bei Antibiotika nichts selbst beschaffen. Es gibt halt praktisch kein Universal-Antibiotikum mehr, man braucht verschiedene und sollte dann wissen, welches man für welchen Fall nehmen muss.

  • Den Overkill erkaufst Du Dir mit potentiell fulminanten Nebenwirkungen, Stichwort FQAD, Sehnenschäden etc. Lies Dir mal z.B. bei Wikipedia dem Abschnitt zu den Nebenwirkungen der Fluorchinolone durch: https://de.m.wikipedia.org/wik…tibiotikum#Nebenwirkungen


    Ich kann an dieser Stelle wirklich nur massiv raten, auf Experimente zu verzichten und bei einer Erkrankung Rat bei Arzt und Apotheker zu suchen. Selbstmedikation mit dem falschen Medikament kann sehr schnell zu Nebenwirkungen führen, die schlimmer sind als das, was man behandeln möchte. Und selbst im SHTF-Szenario würde ich sehr genau überlegen, ob und was ich einnehme oder ob man evtl. eher den Verzicht auf ein unpassendes Medikament vorziehen sollte.

    Natürlich. Es ging ja ausdrücklich um Antibiotika für den Katastrophenfall. In zivilisierten Zeiten sollte man auf jeden Fall zuerst zur Ärztin gehen und die korrekte Abklärung/Diagnostik, bevor man irgendetwas einnimmt -- auch wenn man es schon auf Vorrat hätte.

  • Es ging ja ausdrücklich um Antibiotika für den Katastrophenfall.

    Gerade im Katastrophenfall wären unerwünschte Nebenwirkungen verheerend, denn dann dürfte eine evtl. zusätzlich nötige Behandlung noch schwieriger werden, als in normalen Zeiten. Es ist auch ein gewisses Horrorszenario, wenn sich wegen einer möglichen Medikamentenknappheit plötzlich Hinz&Kunz mit Antibiotika eindecken, obwohl sie die grad gar nicht brauchen, was diese Medikamente dann tatsächlich noch mehr verknappt, was zu noch mehr Bevorratungs-Aktionismus führt (Klopapier-Effekt): Haste gehört, Antibiotika werden knapp, ich hol mir sicherheitshalber ein paar Packungen. Und wenn man das Zeug dann zuhause hat, wird es auch munter eingeworfen, denn "die helfen ja gegen alles". Dann doch lieber im Rahmen seiner persönlichen sozialen Vernetzung (im echten Leben, nicht online!) drauf achten, dass man den einen oder anderen Arzt kennt.

    Weit wichtiger als eine halbe Apotheke zuhause vorzuhalten, dürfte im Katastrophenfall eine möglichst umsichtige und auf Selbstschutz und Vermeidung von Gefahren ausgelegte Verhaltensweise sein. Also beim Blackout eben nicht möglichst viel draußen herumstromern oder gar mit dem Auto herumfahren, um zu sehen, wo was los ist. Und abends keine Kerzen oder Öl-Laternen zur Beleuchtung einsetzen, sondern was Akku-/Batteriebetriebenes. Oder nach einem Sturm eben nicht schnell mal mit der Kettensäge in Jogginghose und Adiletten den umgestürzten Baum vor dem Haus kleinsäbeln.

  • Leute mal ganz ehrlich, was denkt ihr wohl warum, grade bei Antibiosen, Haltbarkeiten so kurz angegeben sind??? Und der Verweiß darfauf das Stoff X oder Y ja länger haltbar ist, ist zwar fachlich für den Einzelstoff sicherlich richtig aber denkt bitte auch daran das kaum eins unserer heutigen Medis ohne Hilfs- und Zusatzstoffe auskommt. Und die oder grade die Kombinationen mit ihnen sind eben häufig nicht länger haltbar.


    Ja bis auf Insulin schlägt kein Medikament an Tag X um von gut und hilfreich auf böse und tödlich. Aber es wird im besten Fall schwächer; im blödesten völlig unberechenbar und ggf. schädlich weil abgelagerte Metaboliten z.B. Nierentoxisch werden. Aber hei, hauptsache der Infekt ist weg, wer braucht schon seine Nieren....


    In normalen Zeiten würde ich deshalb nie ein abgelaufenes Medikament einnehmen.


    In einer Notsituation sieht das schon anders aus. Viele Medikamente, inbesondere Antibiotika sind viele Jahre länger haltbar. Wenn ich ernsthaft krank bin und keine Alternative besteht, würde ich diese Präparate ohne zu Zögern einnehmen -- mindestens zwei Jahre, vielleicht sogar fünf Jahre über das MHD.


    Scheinbar wurde das gut untersucht und die USA betreiben ein Programm zur Erforschung dazu, das Shelf Life Extension Program.

    - https://www.documentcloud.org/…les-of-Expired-Drugs.html

    - https://www.npr.org/sections/h…ay-be-more-myth-than-fact

    - https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7040264/


    Es gibt soweit ich herausfinden konnte, keine Medikamente, die nach dem MHD toxisch werden. Sie verlieren höchstens ihre Wirkung:

  • Haste gehört, Antibiotika werden knapp, ich hol mir sicherheitshalber ein paar Packungen. Und wenn man das Zeug dann zuhause hat, wird es auch munter eingeworfen, denn "die helfen ja gegen alles".

    Wir sind ja hier in einem Forum für Prepper, wo sich die Leute hoffentlich ein bisschen mehr Gedanken machen.


    Und ja, das Risiko besteht, die Tabletten dann vorschnell einzunehmen, wovon ich in Normalzeiten eindrücklich abraten würde.


    Wenns dann aber hektisch wird, Bein anschlagen in der Überschwemmung, eine Schürfung beim Kisten tragen, oder eben die entzündete Blase, und in den nächsten Tagen nicht mit medizinischer Versorgung zu rechnen ist -- und es so aussieht wie auf den Bildern.

    Dann wäre ich froh um die Packung Co-Amoxi.


    ausgepraegte-wundrose_md.jpgInfektionen_der_hand_sym_4609.jpg

  • Natürlich. Es ging ja ausdrücklich um Antibiotika für den Katastrophenfall.


    Es ging auch darum, sich jetzt darauf vorzubereiten. Das heißt sich auch jetzt Gedanken zu machen, wann man welches Mittel überhaupt einsetzen würde bzw. es eher nicht tun sollte und was genau man bevorraten möchte (wenn man das denn will, siehe auch den Kommentar von tomduly) - und vor allem auch zu wissen, welche Mittel aufgrund des Risikoprofils wirklich die letzte Wahl darstellen. Und sich idealerweise jetzt zu vernetzen, um im SHTF Fall jemanden fragen zu können, der Ahnung hat.


    Und gerade die von Dir zitierte Blasenentzündung ist ein ziemlich schlechtes Beispiel für die Verwendung des nächstbesten Antibiotikums, sondern geht in die Richtung der von tomduly zitierten Mentalität „die helfen gegen alles und wenn ich die schon da hab, werfe ich die auch ein“:

    Das Behandlungsziel der Blasenentzündung ist es, vor allem die lästigen Symptome schneller abklingen zu lassen und mögliche Komplikationen zu verhindern. Unkomplizierte Blasenentzündungen heilen oft von allein und ohne den Einsatz von Antibiotika wieder aus.

    Laut FDA überwiegen die schwerwiegenden Nebenwirkungen der Fluorchinolone die Vorteile der Behandlung von Patienten mit Sinusitis, Mittelohrentzündung, Bronchitis und unkomplizierten Harnwegsinfektionen, für die es alternative Antibiotika gibt. Bei Patienten mit diesen Erkrankungen sollen Fluorchinolone deshalb nur mehr als letztes Mittel der Wahl verwendet werden, nachdem alle alternativen Antibiotika versagt haben.

  • Und abends keine Kerzen oder Öl-Laternen zur Beleuchtung einsetzen, sondern was Akku-/Batteriebetriebenes. Oder nach einem Sturm eben nicht schnell mal mit der Kettensäge in Jogginghose und Adiletten den umgestürzten Baum vor dem Haus kleinsäbeln.

    Und das hilft gegen Streptokokken, Mittelohrentzündung oder Blasenentzündung? :winking_face:



    Bitte bleiben wir beim Thema, welche Medikamente können im Notfall helfen? Die Einnahme muss eh jeder für sich selber entscheiden, so wie vieles hier im Forum.