Fahrrad-Werkzeug - was habt ihr so?

  • Nachdem die Temperaturen nun auch bei uns im Mittelgebirge nun Ende Mai endlich aus dem Keller kommen, gehts ans Ertüchtigen der Fahrräder.


    Nach etlichen Besuchen von Bikeparks hat sich bei uns die folgende Zusammenstellung bewährt, die nun in einer Rolltasche untergebracht ist, die wir mal an einem Tag der offenen Tür bei Magura beim Drehen am Glücksrad gewonnen hatten (ohne Inhalt). Neben einer normalen Luftpumpe ist eine Hochdruckpumpe für Dämpfer und Federgabeln dabei. Bei unseren E-Bikes ist die Schraube, die die Tretkurbel auf der Tretlagerachse sichert, eine T40 Torx, darum ist ein Torx-Winkelschlüssel-Satz drin. Um das Hinterrad bei den E-Bikes auszubauen, brauche ich einen 19er-Gabelschlüssel,

    Speichen ziehe ich mit dem Spokey-Schlüssel (rundes Teil links oben) fest, den hab ich schon seit Mitte der 90er Jahre. Dann noch einen Kettennieter, Flickzeug und einen Bremskolben-Blockierer von Magura und einen Kurbelabzieher, ansonsten eigentlich kein Spezialwerkzeug.

    Magura-Rolltasche.jpg Magura-Rolltasche-Inhalt.jpg Magura-Rolltasche-Pumpen.jpg


    Für Radtouren natürlich viel zu viel, aber für einen Tag im Bikepark oder auch im Urlaub als Basis-Ausstattung hat sich das bewährt. Im Bikepark darf man das Werkzeug nur nicht allzu offensichtlich zeigen, sonst kommt man aus dem schnell mal hier und schnell mal da was richten an den Rädern der Kids nicht mehr raus - ist mir jetzt schon ein paar mal so passiert, da fährt man abends heim und hat schwarze Finger, weil man drei Reifen geflickt hat, zwei Speichen nachgezogen, ein Schaltwerk justiert und jede Menge Dämpfer aufpumpen durfte.


    Für Reparaturen und Einstellarbeiten haben wir zuhause noch so ein Fahrad-Werkzeug-Kit, wie es immer wieder in den Discountern für 30-40 Euro angeboten wird. Das ist jetzt kein nobles Präzisionswerkzeug, reicht aber allemal, um Kurbel und Lager auszutauschen, oder Lagerspiel einzustellen. Was mir noch fehlt, ist ein kleiner Drehmoment-Schlüssel, die hab ich nur für den Unimog und da fangen die Einstellwerte erst bei 100Nm an (und gehen bis 700Nm). Am Fahrrad hat man ja eher einstellige Nm-Werte.


    Fahrradwerkzeug_Lidl.jpg


    Für die Wartung der (hydraulischen) Bremsanlagen hab ich mir so ein Entlüfterkit mit diversen Adaptern zugelegt, weil wir es leider geschafft haben, einen völligen Wildwuchs an Bremssystemen und Marken in unserem Fuhrpark zu haben. Bei 9 Rädern hab ich 7 verschiedene Bremssysteme von vier Herstellern. Und fürs Zentrieren von Felgen habe ich noch einen ZentriBoy, im Grunde eine Meßuhr, die man ans Fahrrad klemmt und damit den Schlag der Felge direkt am eingebauten Rad messen kann.

  • Wow, echt ein Haufen Werkzeug.

    Da wir nicht die Bikefreaks sondern nur gelegentlich Fahrrad fahren, beschränke ich mich auf meine gut ausgestattete allgemeine Werkstatt.

    Mangels Spezial Kenntnisse gebe ich unsere Fahrräder lieber bei Bedarf in die Hände unseres Fahrraddealers.


    Tsrohinas

  • Mangels Spezial Kenntnisse gebe ich unsere Fahrräder lieber bei Bedarf in die Hände unseres Fahrraddealers.

    Bei uns lassen dich die Fahrradhändler im Regen stehen, wenn du mit einem "Fremdfahrrad" zur Wartung kommen willst oder sie wimmeln dich ab: "Die Wartung an Fremdfabrikaten machen wir wieder ab Oktober, kommen Sie da wieder vorbei" bekam ich als Antwort auf meine Anfrage im Februar bei einem lokalen Fahrradhändler mit Service-Werkstatt.

    Da ich grundsätzlich gebrauchte Gerätschaften gegenüber neuen bevorzuge, haben wir die meisten unserer Fahrräder privat gebraucht erworben. Damit sind wir für die Fahrradwerkstätten offensichtlich uninteressant.

    Das Verhalten der Fahrradwerkstätten zwingt einen dazu, sich selbst zu helfen. Eine Möglichkeit wären noch Repair-Cafes oder ABM-Buden für Menschen mit Beeinträchtigungen, aber da werden eher klassische Fahrräder für wohltätige Zwecke hergerichtet - an das Tauschen von Bremsscheiben oder einen Ölwechsel an Hydrauliksystemen wie Bremsen und Dämpfern trauen die sich meist nicht ran.

    Federgabeln, Dämpfer oder auch mal ne verstellbare Sattelstütze baue ich aus und schicke sie zum Service z.B. in die Dämpferklinik nach Berlin oder nach Tübingen. Ist halt nicht ganz billig.

  • Man kommt ja mit einem normalen gut ausgestatteten Werkzeugsatz auch so aus. Es braucht halt paar Spezialnüsse, etc. damit kann man dann den Rest erledigen.

    Ich habe keinen Nerv auf die Händler, deswegen mache in prinzipiell alles selbst. Das Bordwerkzeug passt in ne sehr kleine Tasche und ist nicht mehr als ein Ersatzschlauch, Wechselwerkzeug und nen 5er Imbus.

  • Bei uns lassen dich die Fahrradhändler im Regen stehen, wenn du mit einem "Fremdfahrrad" zur Wartung kommen willst oder sie wimmeln dich ab: "Die Wartung an Fremdfabrikaten machen wir wieder ab Oktober, kommen Sie da wieder vorbei" bekam ich als Antwort auf meine Anfrage im Februar bei einem lokalen Fahrradhändler mit Service-Werkstatt.

    Diese Antwort kenne ich zur genüge. Und sie ist so alt, wie ich konsequent mit dem Fahrrad zur Schule fuhr. Und das ist mittlerweile über 30 Jahre her.


    Seit der Coronapandemie ist das aber tatsächlich noch schlimmer geworden. Unter einem halben Jahr ist bei "schlechten, aber teuren" Fahrradwerkstätten nichts zu machen.


    Meine Frau und ich haben das Glück, dass wir mit unseren Fahrrädern eine Fahrradwerkstatt bei der Hand haben, bei der wir nahezu jederzeit vorbei kommen können und in den meisten Fällen zunächst einmal geschaut wird, was das Problem ist, daraus abgeleitet, wie viel Zeit dafür in Anspruch genommen werden muss. Und dann wird ein Terminvorschlag gemacht, der realistisch und brauchbar ist. Ich will nicht jetzt einen Werkstatttermin für ein kaputtes Kettenschutzblech in einem halben Jahr haben. 🤷 Alles schon gehabt.


    Ich habe mir in den vergangenen Jahrzehnten einiges an handwerklichen Fähigkeiten angeeignet. Und auch entsprechendes Werkzeug beisammen.


    Dazu zählen diverse Inbusschlüssel, Schraubenschlüssel, Kettenpeitschen, Schraubendreher, zumeist als Stecksätze.


    Mit den hydraulischen Bremsen kamen auch entsprechende Sets zum Entlüften dazu.


    Nicht zu vergessen die Ersatzteile vor allem für mein Fahrrad. Es gibt für mich nichts nervigeres, als einen neuen Schlauch zu benötigen und ihn nicht zu haben. Oder wen irgendwo etwas quietscht am Fahrrad. Also ist auch kleine Auswahl an einschlägigen Ölen und Fetten dauerhaft im Stock. 🤷


    Für unterwegs habe ich zwei Multitools

    von Topeak, die mir schon bei so mancher Fahrradtour die Weiterfahrt möglich machten. Oder zumindest erträglicher.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • ....keine Ahnung, aber mir war es immer ein Rätsel, welche Menschen ihr Fahrrad "zur Wartung"in eine Fahrradwerkstatt geben ...

    Und das, obwohl es noch funktioniert?!


    Das sind bestimmt die selben Leute wie die, die ihre Reifensätze beim Reifenhändler "fachgerecht" einlagern lassen .... für 50€....


    Und dann rumheulen die Kohle ist alle...


    Selbst an nem E-Bike sind bis auf Software Updates doch kaum Sachen zu machen, die man nicht hin bekommen kann, und wenn ich es zum Bremsbeläge wechseln nicht hinbekommen nen Splint grade zu biegen, oder nen Reifen zu flicken dann sollte ich mich Mal fragen inwieweit ich überhaupt überlebensfähig ohne Hilfe bin....

  • aber mir war es immer ein Rätsel, welche Menschen ihr Fahrrad "zur Wartung"in eine Fahrradwerkstatt geben ...

    Und das, obwohl es noch funktioniert?!

    Wir hatten mal die Idee, eine Ferienwohnung a la bed&bike anzubieten und gleich zwei Fahrräder bzw. E-Bikes dazu für die Gäste. Da geht es dann mit so Sachen wie Haftung los. Wenn die Räder nachweislich 1x im Jahr von einer Fachwerkstatt gewartet wurden, dann ist man als Vermieter im Pannenfall/Unfall haftungsmäßig schneller aus dem Schneider,als wenn man das halt irgendwie selbst gemacht hat und ein findiger Klägeranwalt daraus grobe Fahrlässigkeit konstruiert, weil unsachgemäß gewartet oder instandgesetzt.


    Ich mache an den eigenen Rädern in der Regel auch alles selbst, kenne aber die ganzen Feinheiten beim Tausch der Verschleißteile auch nicht unbedingt. Als wir noch eine kulante Radwerkstatt im Ort hatten, hatte ich mein altes Lieblingsbike mal komplett umbauen lassen (Generalüberholung). So bekam mein Rad aus 1994 z.B. einen neuen Lenker, der Zweiradmechaniker klärte mich auf, dass Lenker heute ein "Ablaufdatum" haben und nach 5 Jahren gewechselt werden sollten. Tatsächlich findet man auf Alu-Lenkern vieler Hersteller ein Herstellungsdatum. Dito bei Sattelstützen aus Alu. Das Leichtmetall altert unter Belastung und bildet Mikrorisse, die dann zu spontenen Brüchen führen können.

  • ...na sicher ist sicher :partying_face:


    Brauchst du dann wohl nen Aufkleber


    ALLES auf eigene Gefahr.....


    ----------


    Erinnert mich dann an den hypochondrischen Verkäufer von PSA Ausstattung, der das sterben von seinem Abseilseil herbeierzählte, weil es in der dunklen Kiste abgelaufen sein, und deshalb gefährlich....


    Als wenn das olle PE oder PP Zeug in dunkeln altern würde......


    Jeder Fischer der unter härtesten Bedingungen sein Tauwerk nutzt würde wahrscheinlich ohnmächtig umkippen....


    Das hält, obwohl da jahrelang die Sonne draufbrät, und die Möwen draufscheissen, und das Salz drauf trocknet......


    Aber es will ja niemand die Verantwortung für irgendwas haben, deshalb braucht man dringend alles in Dreifach zertifiziert....


    Anxt Anxt Anxt.....


    Edith fragt: ob der FahradFachMechaniker wohl die Lenker, Vorbau und Sattelstütze mit Ultraschall oder Röntgen auf Mikrorisse prüft, oder holt der vielleicht die Grobe Fette von hinter der Fleischtheke vom Schlachter nebenan?

  • Werkzeug für zuhause ist recht einfach. Man kauft sich einfach was man braucht und mit wachsenden Fähigkeiten und wenn was nicht gut genug ist muss man halt neues und besseres bestellen und repariert dann halt 3 Tage später. So ein Starterkoffer ist ganz gut, das was schlecht ist ersetzt man nach und nach.


    Unterwegs macht die Optimierung der Werkzeugzusammenstellung hingegen viel mehr Spaß.


    Die Fertigsets fährt man ja 2 Jahre rum und dann...

    - hat man keinen passenden Kreuzschlitz

    - der Multi-Maulschlüssel ist viel zu klobig, um an die enge Stelle zu kommen und käme man wäre das Ding in der Hand einschneidend wie ein Messer

    - der Inbus ist nach dem ersten Ruck rund gedreht

    - der Reifenheber zersplittert wie Glas

    - der Kleber ist eingetrocknet

    - der Kettennieter aus dünnem Blech macht alles nur nicht die Kette nieten

    usw...


    Und da ist es dann schon reichlich blöd, im nirgendwo zu stehen. da is nix mit online bestellen und halt 3 Tage später weiter fahren, das tut dann aber so richtig weh.


    Deshalb habe ich als Vielfahrer im Alltag und auch in der Freizeit ein gutes selbst zusammen gestelltes Set, das auch wirklich funktioniert. Das war nicht billig, weil ich es aus vielen Bereichen zusammen gebaut habe.


    so wie jetzt fotografiert wiegt es 358g und ist sehr kompakt. Wäre es nicht so wäre es nicht ständig dabei und damit oft sinnlos, denn daheim hilft es nix.


    Fahrrad_Werkzeug1.jpg


    aufgeklappt:


    Fahrrad_Werkzeug2.jpg


    und zuletzt noch ausgebreitet:


    Fahrrad_Werkzeug3.jpg


    Man sieht grob von links nach rechts nen Beutel mit Kleinkram inkl Kettenietstifte und Notglieder für 9x und 10x, kleine Inbusse, Ersatzventileinsatz, etwas PVC Klebeband.

    Ne Tube Kleber /muss dringend ersetzt werden), das Basisteil einen wirklich sehr guten Kettennieters von FixItSticks, eine 3g Tube Öl, paar Flicken, kabelbinder, Mini-taschenlampe (es fehlt das Gummiband um sie notfalls um Lenkerstange oder Sattelrohr zu binden). Wenn man ne fixe Frontlampe hat ist reparieren im dunkeln sonst unschön.

    Zwei Bit-"Verlängerungen", die auch für Kettennieter und Reifenheber passen, hochwertiger 8 und 10er Maulschlüssel in filigran, derüberall rein passt, Reifenheber (die dünnen brechen auch mal) und ne Mini-Multitool-Zange.

    Die ist recht neu, bisher hatte ich die kleinste Knipex Kombizange drin, die passt auch, wiegt halt 30g mehr, aber so häufig braucht man die Zange nicht. Muss sich noch zeigen, ob sich das Teil bewährt, ich werd es auch zuhause mal ausprobieren.


    Die L-Winkel kann man auch durch so ein FixIt Griffstück ersetzen.

    Meine Freundin hat fast dasselbe Set geschenkt bekommen, die hat noch einen15er Schlüssel mit drin, der kompatibel ist mit den Bit-Verlängerungen. Braucht man für die Muttern der nabenmotoren und bisweilen für Pedale.

    Darauf achten, dass ein 8er Inbus dabei ist, wenn man den für Sattel, oder Ständer oder Pedale braucht. Bei unseren Rädern ist das so.


    Dazu noch ne kleine Luftpumpe und ein Ersatzschlauch und ich hab das dann eigentlich immer mit dabei.


    Speichenspanner kann man noch mitnehmen, aber brauch ich bei meinen Laufrädern unterwegs einfach nie, die sind gut genug gebaut.


    Spezialwerkzeug wie nen Abzieher für das Ritzelpaket oder das Tretlager hab ich alles daheim, unterwegs braucht man das praktisch nie, das Zeug geht idR langsam kaputt.


    Für Alltagseinsätze kann es Sinn ergeben, sich Handschuhe einzupacken (oder wenigstens ein Feuchtetuch), damit man danach nicht mit schwarz-schmierigen Händen da steht.


    MfG


    Hier findet man die Teile von FixItSticks: https://www.enjoyyourbike.com/zubehoer/montage-wartung/


    Der Rest ist weniger speziell, das Tool ist ein Leatherman Squirt PS4. Ob es was taugt weiß ich nicht. Die Knipex 08-05-110 Mini-Kombizange ist gut und vergleichsweise preiswert, aber halt größer und ca. 30g schwerer.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

    2 Mal editiert, zuletzt von Cephalotus ()

  • Selbst an nem E-Bike sind bis auf Software Updates doch kaum Sachen zu machen, die man nicht hin bekommen kann, und wenn ich es zum Bremsbeläge wechseln nicht hinbekommen nen Splint grade zu biegen, oder nen Reifen zu flicken dann sollte ich mich Mal fragen inwieweit ich überhaupt überlebensfähig ohne Hilfe bin....

    Grundsätzlich bin ich da bei dir. An unseren Fahrrädern mache ich so viel wie möglich selbst. Aber es gibt da so ein paar Dinge, da lasse ich dann doch besser die Profis ran. Alles rund um die Motoren zum Beispiel oder sowie Elektrik und Elektronik ins Spiel kommt.


    Beispiel 1:

    Anfang des Jahres hatte mein Rücklicht einen Wackelkontakt und es stand ein Kabelbruch am Übergang Außen nach Innen im Raum, da ein anderer Defekt da seine Spuren hinterlassen hatte.


    Beispiel 2:

    Mitte letzten Jahres war ich auf großer Radtour unterwegs (Danke an AndreasH für das nette Gespräch und das kalte Getränk). Hierbei hatten sich Spacer (offensichtlich zu erkennen) und der Freilaufkörper zerlegt. Letzterer hatte sich leider nicht zerlegt genug, so dass ich einfach einen neuen hätte einsetzen können. Alle meine Versuche, ihn herauszubekommen schlugen fehl. Unterwegs habe ich einfach nicht meine komplette Werkstatt dabei. Und auch zu Hause war nichts zu löten.

    Also in die Werkstatt und nach etwas über einer Woche war mein Fahrrad wieder fahrbereit. Fun Fact: die Werkstatt hatte eine neue Nabe mit neuem Freilaufkörper, neuer Kassette und in eine neue Felge eingespeicht. Die Kassette war abgängig, von daher okay. Geschenkt.


    Worauf ich hinaus will: es gibt Reparaturen, da fehlt mir das Equipment und für eine bestimmte Reparatur in 30 Jahren kaufe ich nicht bestimmtes, nur für diese Reparatur benötigte Werkzeug. 🤷 Und solange es Fachleute gibt, die ich mit Geld dazu bestechen kann, Werkstattarbeiten durchzuführen, auf die ich keinen Bock habe oder keine Lust, mich einzulesen oder was auch immer, dann soll mir das recht sein.


    In meinem Job werde ich ja auch von anderen Leuten mit Geld bestochen, dass ich deren Probleme löse, die sie ohne andere Leute oder ihrer eigenen Nachlässigkeit nicht hätten. 🤷

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  • Da ich meine Fahrräder selber aufbaue so habe ich für alle Teile das passende Werkzeug. Bevorzugt Park Tool.

    Dinge wie Drehmomentschlüssel (klein und groß), Entlüftungskits, Kassettenabzieher sind wohl Standard. Dazu auch Spezialwerkzeug wie Zentrier- und Montageständer, Zentrierlehre, Tensiometer, Schaltaugenkontrolllehre, sämtliches Spezialwerkzeug für meine vorhandenen DTswiss Naben und von Park Tool auch das Spezialwerkzeug um Steuersätze und Pressfit Lager einzupressen. Diverse Gewindeschneider zählen auch noch dazu.

    Werkzeug um meine RockShox Gabeln zu Warten ist natürlich auch vorhanden.


    Vom Werkzeug her bin ich aber Richtung SRAM Schaltungen spezialisiert weil ich hier mittlerweile nur noch SRAM Schaltungen habe. Das macht die Ersatzteilvorhaltung einfacher.

    Für Shimano hab ich noch etwas Spezialwerkzeug hier.


    Meine Ersatzteilvorhaltung ist bald vollständig (geschätzt 600 Euro noch zu investieren) so das ich für etwa zwei Jahre typische Ersatzteile vorrätig hätte bei etwa gleichen Jahreskilometern wie aktuell.

    Also Dinge wie Unmengen Bremsbeläge (Teure für die guten Räder und preiswerte für die Stadträder), Ketten, Kassette, Service Kits, Bremsscheiben, Bremsleitungen, Schaltzüge, Batterien, Kettenblätter, Schmier- und Dichtmittel usw.

  • Für unterwegs: total toll, wenn man voll das super Multitool für unterwegs hat, aber nicht die passende Schraube.


    So heute geschehen während der Geländefahrt. Zum Glück nur eine Schraube des Gepäckträger. Aber trotzdem doof, wenn dann die Gepäckträgertasche auf den Reifen drückt. 🙄


    Merke: ein paar Standardschrauben und - muttern und ein paar kräftige Kabelbinder für den Rest ins Gepäck dabei. Und vielleicht auch noch etwas Panzertape. Damit sollte man 99,99 % aller alltäglichen Unpässlichkeiten am Rad gefixt bekommen, wenn es darum geht "Muss das fest oder kann das schon ab?"

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  • Für Unterwegs sind auch Ventiladapter (falls man keine Autoventile hat) sehr sinnvoll.

    Kabelbinder schaden sicher auch nicht

  • Merke: ein paar Standardschrauben und - muttern und ein paar kräftige Kabelbinder für den Rest ins Gepäck dabei. Und vielleicht auch noch etwas Panzertape. Damit sollte man 99,99 % aller alltäglichen Unpässlichkeiten am Rad gefixt bekommen, wenn es darum geht "Muss das fest oder kann das schon ab?"

    Schrauben aus dem Flaschenhalter verwenden? Meistens ist beides M5.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

    Einmal editiert, zuletzt von Cephalotus ()

  • Meine Ersatzteilvorhaltung ist bald vollständig (geschätzt 600 Euro noch zu investieren) so das ich für etwa zwei Jahre typische Ersatzteile vorrätig hätte bei etwa gleichen Jahreskilometern wie aktuell.

    Also Dinge wie Unmengen Bremsbeläge (Teure für die guten Räder und preiswerte für die Stadträder), Ketten, Kassette, Service Kits, Bremsscheiben, Bremsleitungen, Schaltzüge, Batterien, Kettenblätter, Schmier- und Dichtmittel usw.

    Je mehr Räder desto schweriger. Ich hab an allen meiner 8 (puh) Räder eine 9x Schaltung hinten, ich hab fast ausschließlich 28" Räder (Ausnahme Anhänger und ein Zerlege MTB), ich hab ausschließlich Ausfallenden für Schnellspanner, die meisten meiner Räder haben keine Federgabel.

    Bei den Bremsen hab ich leider ein gewisses Sammelsurium, aber Bremsbeläge brauchen zum Glück nicht viel Platz und Bowdenzüge, Hydrauliköle usw sind nicht sonderlich teuer. Bremsscheiben sind bei mir alle 6 Loch und 180mm.


    Das gleiche gilt für die Räder meiner Freundin, nur dass die noch zwei Räder mit 10x Schaltungen hat. (wobei man eine 10fach Kette auf einer 9fach Schaltung fahren kann)


    Dass ich alles da hab war auch 2020/21 recht praktisch, als es da teils irre Lieferzeiten gab.


    Einen Nachtieol hat das natürlich: Ich bin bei allen meinen Fahrrädern beim technologischen Stand von vor 10-15 Jahren stehen geblieben, ich hab weder Steckachsen, noch Vollfederung, noch moderne 1x X Schaltungen, keine Getreibeschaltungen, kein Riemen statt Kette, kein fancy Design, kein schlauchlos, usw, usf... Selbst meine Antriebssysteme sind Stand 2010 bis 2016.


    Einzig beim Frontlicht bin ich teilweise up to date, aber das lässt sich ja einfach wechseln.


    Ich habe fast alle meine Räder gebraucht gekauft, typischerweise in gutem Zustand für grob 1/3 des Neupreises. Der Preisverfall ist einfach extrem.

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  • Schrauben aus dem Flaschenhalter verwenden? Meistens ist beides M5.

    Theoretisch ja, aber da sind ja auch nur zwei Schrauben drin. Den müsste ich dann ganz abschrauben, damit nichts unnötig klappert. Hasse ich wie die Pest, wenn da etwas klappert, was nicht klappern dürfte. 🤷


    Dann lieber 3 oder 4 dieser Schrauben in einem Beutel mitführen. Fressen nicht wirklich Brot und machen das Leben ungemein einfacher.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Am Samstag mal das Downhillbike des Juniors generalüberholt. Ist ein gebrauchtes YT mit an sich hochwertigen Komponenten, wurde aber vom Vorbesitzer nicht unbedingt geschont und auch unser Sohn nutzt das Bike "artgerecht". Die vordere Bremsscheibe hatte nun einen irreparablen Seitenschlag, was dazu führte, dass sich die Bremsbeläge einseitig abnutzten: der linke war bis auf die Trägerplatte weg, der rechte hatte noch 1/3 Restdicke. Zusammen mit der monströsen Downhll-Federgabel ist eine Achse vom Typ Rockshox Maxle verbaut, die aus 2 Teilen besteht: einem Rohr, das von der rechten Seite her durchgeschoben ist und einer darin verlaufenden Art Gewindestange, die beidseitig mit einem Klemmkonus mit 6mm Innensechskant montiert wird. Weil die Maxle schon länger nicht mehr demontiert war, saß sie entsprechend fest - ein feldmäßiger Ausbau des Vorderrades wird damit zum Geduldsspiel. Zuhause auf dem Hof konnte ich mit Hartholz-Stab und Gummihammer das Rohr dazu bewegen, rauszukommen.


    Da die Reifen abgefahren und an den Flanken rissig waren, kamen die auch runter. Sie waren schlauchlos montiert, was ich nicht mag: zm einen halten die Räder nicht wirklich dauerhaft Luft und zum anderen ist eine Reifenpanne unterwegs nicht mehr zu bewältigen, weil man ohne volumenstarke Luftpumpe oder Kompressor, einem Fläschchen Dichtmilch sowie i.d.R. einem neuen Felgenband und Ventileinsätzen den Mantel nicht mehr dicht auf die Felge bekommt. Also habe ich bei beiden Rädern mit dem Erneuern der Mäntel gleich auch Schläuche eingebaut.


    Die Bremsscheibe vorne war schnell gewechselt, dann noch vorne und hinten neue Klötze rein und die hintere Bremse mit neuem Öl befüllt und entlüftet.


    Fazit 1: Laufräder sollte man an jedem Rad immer wieder mal ausbauen, einmal, damit man die Achskonstruktionen kennenlernt und zum anderen, dass das Festbacken von Steckachsen etc. unterwegs nicht mal zum Showstopper wird.


    Fazit 2: Schlauchlosräder sind unterwegs abseits von der Werkstatt im Pannenfall ein Nachteil. Die propagierte Gewichtsersparnis verliert man wieder komplett, wenn man bei längeren Touren Dichtmilch und für den Pannenfall doch nen Ersatzschlauch mitnehmen muss. Fährt man gleich mit Schlauch, reichen für den Pannenfall Flickzeug und eine kleine Luftpumpe im Gepäck.

  • Fazit 2: Schlauchlosräder sind unterwegs abseits von der Werkstatt im Pannenfall ein Nachteil. Die propagierte Gewichtsersparnis verliert man wieder komplett, wenn man bei längeren Touren Dichtmilch und für den Pannenfall doch nen Ersatzschlauch mitnehmen muss. Fährt man gleich mit Schlauch, reichen für den Pannenfall Flickzeug und eine kleine Luftpumpe im Gepäck.

    Wunderbar, auch hier gleich noch die Radel-Interessierten kennenzulernen. Die Magura Rolltasche ist ja ausgesprochen cool und praktisch. Da habe ich mir in der Vergangenheit immer mit behelfsmäßigen Taschen geholfen. Im neuen Rucksack ist nen Organizer drin.


    Meine Erfahrungen mit tubeless Bereifung im All-Mountain / Enduro-Einsatz sind tatsächlich positiv: Deutlich weniger Pannen in den vergangenen vier Jahren. Häufiges suffizientes Abdichten von kleinen bis mittleren Punktionen. Selbst ein teilweiser Stollenabriß konnte so gerichtet werden.

    Jedoch sind Risse oder gänzlicher Stollenverlust nicht durch Dichtmilch zu versiegeln.


    Auch ich empfinde es als Riesensauerei mit Dichtmilch zu hantieren.

    Allerdings benötige ich kein anderes Reparatur-Set auf der Tour: Kleine Perforationen macht das System selbstständig ohne mein Zutun. Größere Defekte wurden in der Vergangenheit auf der Strecke mit nem Schlauch (in die Dichtmilchsoße hinein) gerichtet und zuhause mit einem neuen Mantel behoben. Ich benötigte weder Felgenband, noch Dichtmilch, noch CO2-Kartusche auf der Tour. Die mitgeführte kleine Pumpe schafft auch 3bar+, um den Mantel wieder in die Felge gleiten zu lassen.


    Für größere Punktionen gibt es übrigens vorgefertigte, bereits vulkanisierte Gummiwürste, um diese mittels "Feilen-Öse" durch den Mantel zu stechen und so zu Flicken. Habe ich erst letztes Jahr kennengelernt und haben bereits einaml gute Dienste erwiesen.


    Vielleicht habe ich bisher auch viel Glück gehabt *toi toi toi*

  • Meine Erfahrungen mit tubeless Bereifung im All-Mountain / Enduro-Einsatz sind tatsächlich positiv: Deutlich weniger Pannen in den vergangenen vier Jahren.

    Ich habe bei unseren Rädern nicht nur Schwalbe Reifen versorgt, sondern auch zusätzlich Tannus Armour Pannenschutzinlay eingezogen. Die haben den Vorteil, dass sie auch eine Notlauffunktion haben und man nicht "auf Felge" fahren muss, um überhaupt vorwärts zu kommen. Macht überhaupt keinen Spaß sowas. Und ich fahre viele Kilometer am Stück, da will ich mich unterwegs nicht mehr notwendige Reparaturhalte machen als unbedingt notwendig. Denn meine Erfahrung mit Fahrradflicken ist die, dass es nur zwei Gründe gibt, warum ich in den letzten 15 Jahren einen Platten hatte.


    1.) ich habe mir etwas sehr großes in den Reifen gebrettert, das durch die verstärkte Schwalbe-Lauffläche durchkam, dann war die Struktur des Schlauches arg in Mitleidenschaft gezogen und ein Flicken würde sehr wahrscheinlich unsere Drücke nur bedingt aushalten. Klassischerweise sind die alten Räder, mit denen ich anfing auf 1 bis 1,5 bar ausgelegt. Das sind Drücke, bei denen ich bei meinem aktuellen Gewicht in Hamburg jede, aber auch wirklich jede Kante auf dem Radweg mitnehmen und bis in den Nacken durchschlagen spüren.


    2.) Man hat einen Platten, anscheinend ohne sichtbare Fremdeinwirkung, und tut sich schwer, überhaupt die Schadstelle zu finden und den Flicken dort draufsetzen zu können. Das ist dann zumeist der Anfang vom Ende des Schlauches und auf Materialfehler oder -alterung zurückzuführen.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)