Terra Preta - Landwirtschaft ohne Dünger mit Riesenergebnissen

  • Terra Preta selfmade


    Hallo Foris!


    Hier mein Terra Preta Projekt:


    Ich habe beschlossen alle für mich nicht nutzbaren Pflanzen aus meinem kleinen Garten zu werfen, damit ich mehr Platz für Gemüsebeete bekomme.


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    Fortsetzung folgt,....



    LG, handyman

  • Find ich super Dein Projekt. Kannste die Holzkohle nicht einfach durch nen alten Fleischwolf schreddern?



    LG


    Fire

  • Hi,
    der Fleischwolf würde die Kohle nur verpressen und verstopfen, da die Kohle nicht plastisch ist. Eine alte Reibe oder Raspel würde sich besser eignen.
    Im Prinzip gut, nur halte ich das EMX-Keramikpulver für stark überteuerten Voodoo.


    Ich habe leider nicht mehr den Link dazu, aber ich habe mal eine Studie gefunden, in der der Einfluss von Holzkohle im Boden auf das Pflanzenwachstum untersucht wurde. Das Ergebnis dieser Studie war, dass das Pflanzenwachstum bei ca. 1% Holzkohlezusatz optimal war. Ab Gehalten von 5% ging das Wachstum stark zurück.


    Wir zerstoßen die Restkohle vom Grillen immer, nachdem wir sie abgelöscht haben und kippen den Brösel dann auf den Kompost. Und wir streuen regelmäßig eine Bentonit-Sand-Mischung auf den Komposter. Bentonit ist als Tonmineral ein Bodenverbesserer, muss jedoch mit Sand vermischt aufgetragen werden, da er sonst klumpt und sich dann nicht mehr ordentlich verteilt.


    Ein schönes Wochenende wünscht
    cholec

  • Zitat von cholec;77371

    Hi,
    der Fleischwolf würde die Kohle nur verpressen und verstopfen, da die Kohle nicht plastisch ist. Eine alte Reibe oder Raspel würde sich besser eignen.
    Im Prinzip gut, nur halte ich das EMX-Keramikpulver für stark überteuerten Voodoo.


    ...l eine Studie gefunden, in der der Einfluss von Holzkohle im Boden auf das Pflanzenwachstum untersucht wurde. Das Ergebnis dieser Studie war, dass das Pflanzenwachstum bei ca. 1% Holzkohlezusatz optimal war. Ab Gehalten von 5% ging das Wachstum stark zurück.


    Ein schönes Wochenende wünscht
    cholec


    Hallo!


    Wenn ich viel Holzkohle verkleinern müsste, würde ich mir eine Rüttelplatte ausleihen und drüberfahren. Aber für Kleinmengen ist ein Vorschlaghammer immer noch das Geeignetste Werkzeug.


    Wenn ich schnell mal ein wenig sehr feines Matereial haben möchte, dann nehm ich den alten Küchenmixer. Nur nicht vergessen, ein wenig Wasser hinzugeben, denn das staubt sonst gewaltig:lachen:.


    @Cholec:


    Also EMX-Keramik mit Voodoo zu vergleichen,....
    Scheinst wohl eines von beidem nicht wirklich zu kennen :lachen:
    Denn wenn Du befindest, das gekaufte EMX Pulver ist zu teuer, mach es doch mal selber.
    Du musst erst mal den Ton fermentieren, dann brennen und wenn Du den dann zermahlst hast Du Keramik Pulver mit lebenden Photosynthesebakterien in Ruhezustand.


    Photosynthesebakterien halten hohe Brenntemperaturen von über 1200°C aus, sie werden in gebrannter Form in eine Art Ruhezustand versetzt und werden wieder reaktiviert, wenn sie mit Wasser oder anderen reinen Stoffen in Verbindung gebracht werden.


    Pdf ber EM-Keramik: klick hier


    Oder aber erkläre mir, warum das Deiner Meinung nach nicht funktionieren kann.
    Und welche schlechten Erfahrungen hast Du damit gemacht?



    LG, handyman

  • Klar, Hammer geht auch. Bei größeren Mengen bietet sich aber eventuell eine maschinelle Zerkleinerung an. (Ich würde einen Backenbrecher bevorzugen.)


    Zur Keramik:
    Bei reduzierendem Brand ist bei höheren Temperaturen eventuell noch Kohlenstoff im Scherben nachzuweisen (sog. Schwarzbrand oder dämpfen).
    Ich kann aber versichern, dass ab 450...500°C rein gar nichts mehr an Organik in einer Keramik zu finden ist (kann man messen!). Ganz zu schweigen von Photosynthesebakterien, die 1200°C aushalten? Ich glaube, für so eine Entdeckung gäbe es den Nobelpreis!


    Selbst wenn „gute" Bakterien nur ihre feinstoffliche Information, wenn es denn so eine geben sollte, dem Ton aufprägen bevor sie verglühen, spätestens ab 800...1000°C wird diese im Schmelzfluss der nassen Sinterung und der Phasenneubildung „gelöscht" werden. Mit dem Vokabular esotherischer Zirkel kann man sozusagen von der reinigenden Kraft des Feuers sprechen.
    Solche pseudowissenschaftlichen Gruppen basteln sich die Argumente immer gerade so, wie sie ihnen in den Kram passen.


    Ach ja, Ton fermentieren ist ein alter Hut (Stichwort Mauken). Das erhöht die Plastizität durch Aufschluss der Schichtsilikate.


    Ich behaupte mal, dass normales Ziegelmehl u.a. keine schlechteren Ergebnisse bringen wie EMX.


    Bei den EMX-Keramikformkörpern, die im Internet zu beziehen sind, habe ich den Verdacht, dass es sich um Raschigringe und ähnliches handelt, die in Destillen eingesetzt werden und hier für teuer Geld an einen wünschelrutenaffinen Personenkreis weiterverscherbelt werden.


    Gruß
    cholec

  • Zitat

    Photosynthesebakterien halten hohe Brenntemperaturen von über 1200°C


    Ha, dazu möchte ich bitte ne Referenz !

  • Hallo zusammen!


    Erzählt mir nicht, dass Feuer ein Allheilmittel zur Vernichtung von organischem Leben ist.


    Ein tolles Beispiel ist das Tabakmosaikvirus: Du kannst über den Rauch einer Zigarette z.Bsp. Orchideen mit dem Virus infizieren. Soviel zur reinigenden Wirkung von Feuer.
    Bei Surfinen (Zierpflanze) gibt es eine Virus und man hat versucht, mit Feuer das Schnittwerkzeug zu desinfizieren um das Virus nicht weiterzuschleppen. Ohne Erfolg - ähm: mit Milch hat die Desinfektion dann geklappt.


    Ich weiß jetzt nicht, ob es Sinn macht mit allerlei Literatur zu beweisen, dass es Bakterien gibt, die in Keramik überleben (im Ruhezustand).
    Ich denke, ich beende meine postings zum Thema EM im Forum - dazu gibt es eine Gruppe.


    Und übrigens habe ich nur beschrieben, wie ich persönlich Terra Preta herstelle. Es ist kein Muss, das man EMX-Keramikpulver hinzufügt, das habe ich aber auch nicht behauptet.


    Ich habe im Video erwähnt: Nach belieben kann EMX-Keramikpulver oder Steinmehl hinzugefügt werden. Ich hatte es eben zur Hand und deshalb verwendet.


    Und ich habe wirklich keine Zeit, um hier vom 100sten ins 1000ste gehen zu können. Es gibt genügend Literatur - lest sie oder eben nicht. Das steht jedem Frei.
    Ich muss gar nichts beweisen - außer dass das Gemüse auf meinem Boden dann sehr gut wächst und darauf bin ich schon selber gespannt.


    Ich persönlich glaube dies jetzt einfach. Ich kann es nicht selber beweisen und einen Nobelpreis bekommt man doch schon für allerlei "Verdienste":grosses Lachen:.
    Überhaupt sind wir doch alle irgendwie dazu verdammt bestimmte Aussagen zu glauben, ohne dass wir das selber jemals kontrollieren können,....


    Ist irgendwie schade, dass aus Terra Preta Thread jetzt plötzlich ein EMX "Glaubensproblem" entstanden ist. Dabei habe ich nur die Absicht, aus meinem Gartenboden schöne dunkle Erde entstehen zu lassen auf dem gesundes Gemüse wächst.


    LG, handyman

  • Sorry, aber du HAST gesagt, dass (Cyano)bakterien 1200°C überleben
    (andere photosynthesefähige Bakterien in unserem Breitengrad kenne ich nämlich nicht).
    Ich bin Biologe und sage: Das glaube ich nicht, zeig mir, wo das experimentell bewiesen wurde.

  • Zitat

    fiesie


    Sorry, aber du HAST gesagt, dass (Cyano)bakterien 1200°C überleben
    (andere photosynthesefähige Bakterien in unserem Breitengrad kenne ich nämlich nicht).

    Und nochmals: es geht hier um Terra Preta.


    kennste nicht? kann ich nicht ändern.:face_with_rolling_eyes:


    Wenn die Internet-Quellen nicht ausreichen, kann ich jetzt mal nichts machen.


    Am Besten ist, wenn ihr Biologen Euch das selber untereinander ausmacht.
    Hat schon wer geklagt?


    Mich interessiert nur eine erfolgreiche Anwendung.

    Und jetzt zum letzten mal: EMX - Keramik Ist nicht notwendig, um Terra Preta herzustellen.


    LG, handyman



    PS:
    Hier noch eine Diplomarbeit von der Fachhochschule Weihenstephan:


    http://www.em-chiemgau.de/pdf/Diplomarbeit.pdf

  • supi :

    Zitat

    Ich bin Gärtner-Geselle, mehr nicht.

    Na, aber einer mit fundiertem Fachwissen! :Gut: Danke für Deine tollen und gut verständlichen Beiträge!
    Hochachtungsvoller Gruß
    Madoa

  • Zitat

    Erzählt mir nicht, dass Feuer ein Allheilmittel zur Vernichtung von organischem Leben ist.


    Oh doch!
    Die aufgeführten Beispiele halte ich nicht für geeignet, das Gegenteil zu beweisen:


    In einer Zigarette gibt es durchaus kühlere Bereiche. Kann dir jeder Raucher bestätigen! Sonst hätten wir die Raucherproblematik nicht, weil man sich an jeder Zigarette die Schnute verbrennen würde. In den kühleren Bereichen können mit Sicherheit Vieren und Sporenformen überleben und den abgekühlten Rauch kontaminieren, bevor sie ebenfalls eingeäschert werden


    Eine Gartenschere ist ein etwas grobschlächtiger als filigranes Laborgerät und es wird mit Sicherheit nicht für eine Feuersterilisierung ausgelegt sein (hier kommen Eigenschaften wie Wärmeleitfähigkeit, Wärmekapazität, Arbeitspuren und Scharniere, in denen sich Mikroorganismen „verstecken können“, Dauer der Hitzeeinwirkung, Dicke der nernstschen Schicht etc. zum Zuge, die das Überleben sichern…). Will man eine Gartenschere hitze-sterilisieren, muss man sie wahrscheinlich in einen Autoklaven stecken und nicht einfach nur durch eine Flamme ziehen.


    ----------------------------


    Es zweifelt hier mit Sicherheit keiner an Terra Preta. Im Prinzip versucht man so natürliche Schwarzerden „nachzubauen“, die äußerst fruchtbar ist. Und das EM sich günstig auswirken können streitet hier wahrscheinlich auch keiner ab.
    Die Eigenschaften, die hier aber einer Keramik und einigen Organismen angedichtet werden, erreichen auf einer Unsinnsskala fast den gleichen Level wie Lichtnahrung. Und vieles basiert nur auf Postulaten einiger weniger, die, wie die aufgeführte Diplomarbeit es erwähnt, sich auch noch im Dunstkreis einer Sekte bewegen.


    Mich würde mal eine REM-Aufnahme so einer Keramik interessieren. Bei welcher Frequenz senden die Organismen? Wann tritt das Charakteristikum magnetischer Resonanz auf? Wie funktioniert das? Empfangen die Organismen Strahlung und treten in Resonanz? Oder sind sie Sender und was tritt dann in Resonanz? Wo kommt dann die Energie her?
    Belege? Fehlanzeige! Obwohl alles messbar wäre.
    Man findet beim gurgeln nur käufliche Artikel, aber absolut nichts Wissenschaftliches. Bei seriösen Produkten ist das i.d.R. nicht der Fall – da werfen die Hersteller/Händler stolz mit allen möglichen Ergebnissen nur so um sich.


    Zitat

    Überhaupt sind wir doch alle irgendwie dazu verdammt bestimmte Aussagen zu glauben, ohne dass wir das selber jemals kontrollieren können,....


    Ich kann nicht alles überprüfen – dass stimmt. In der Wissenschaft gibt es aber einen sehr effektiven Kontrollmechanismus: Es gibt nichts schöneres, als einem Fachkollegen nachzuweisen, dass er falsch liegt. Daher werden interessante Ergebnisse sehr schnell weltweit durch Forscherteams überprüft und auf Fehler abgeklopft. Wird nichts gefunden, setzen sich solche Erkenntnisse i.d.R. durch und man kann sie als richtig betrachten. Vermeintliche Erkenntnisse, die diesen Test nicht bestehen, verschwinden normalerweise im Nirwana. Manche kruden Theorien schaffen es allerdings in einigen Kreisen als absolute Wahrheit ein Nischendasein zu behaupten. Das liegt zum einen daran, dass sie nicht überprüft werden, weil sie so absurd bis wirr sind, dass kein Wissenschaftler seine knapp bemessenen Forschungsmittel für so etwas verplempern würde. Zum anderen kommt vielen die pseudowissenschaftlichen Argumentationen plausibel vor, mit denen das Produkt beworben wird, da ihnen der naturwissenschaftlich-technische Background schlichtweg nicht ausreichend ist. Bestes Beispiel: Dein aufgeführtes PDF-Dokument – das tat mir beim Durchlesen schon weh! Das wurde mit Hilfe einer Phrasendreschmaschine für wissenschaftlich klingende Begriffe erstellt. (siehe den Fragenkatalog oben, der sich mir sofort aufgedrängt hat)


    Für EMX und EM ist vieles nicht belegt (gibt die angeführte Diplomarbeit auch zu). Und selbst diese Diplomarbeit ist kein Beleg, da sie nur Studien auf (subjektiven) Erfahrungsberichten auswertet. Macht als Vorstufe für weitergehende Untersuchungen durchaus Sinn, aber für einen echten wissenschaftlichen Beleg kann man aber nur mit randomisierten Blindstudien arbeiten.


    -----------------------------------------


    Preppen bedeutet für mich auch, die eigenen (finanziellen) Ressourcen optimal einzusetzen. Und da ist das schon ein Unterschied, ob ich für 10,- 100g EMX mit unbewiesenen Eigenschaften oder 25kg Steinmehl bekomme, wo die Wirkmechanismen einigermaßen geklärt sind.


    Gruß
    cholec

  • Hallo zusammen!


    @ cholec
    @ fiesie


    Sorry, ihr habt wirklich recht. Tut mir echt Leid, dass ich dem Biologen einer Vertriebsfirma vertraut habe.:peinlich: Ich war auf einem Seminar und habe extra nachgefragt bei der Behauptung, dass es in gebrannter Keramik noch Leben, wenn auch in Ruhestadium, gibt. Mir kam es anfangs auch sehr unrealistisch vor, doch ich gutgläubiger Mensch habe es einfach übernommen.
    Damals hatte ich noch kein Internet und es gab praktisch nur Literatur von den Machern.


    Ich habe mich durch EM-Foren gekämpft und bin drauf gekommen, dass zu dieser Frage die meisten Moderatoren schweigen. Neuerdings wird behauptet, dass der Brennvorgang unter hohem Druck und ohne Sauerstoff stattfinden muss. Aber nun gut: Ich weiß jetzt Dank Euch, dass das unmöglich sein kann.


    Ich selber bin von EM als Hilfsmittel für Hof und Garten sehr zufrieden und habe viele Erfolge damit. Auch mit diversen Keramik-Produkten habe ich gute Erfahrung, doch sind nicht alle gleichwertig. Was auch immer, das Terra-C Pulver (ich habe es sehr günstig zu einem guten Preis gekauft) ist nun drin und ich denke nicht, dass dies für den Erfolg oder Mißerfolg meines Versuches ausschlaggebend ist.


    Ich sage jetzt einfach mal Danke für Eure kritische Haltung und werde Euch über mein kleines Experiment auf dem laufenden halten.


    LG, handyman


    PS: Ich hoffe, dass nun das Thema EM-Keramik somit hier erledigt ist und der Thread sich wieder mit Terra Preta beschäftigt

  • Zitat von cholec;77623


    Es zweifelt hier mit Sicherheit keiner an Terra Preta. Im Prinzip versucht man so natürliche Schwarzerden „nachzubauen“, die äußerst fruchtbar ist.



    Also die Terra Preta die man in Brasilien gefunden hat ist nicht natürlich entstanden. Da sind über den gesamten Bodenhorizont gebrannte Tonscherben, Fischabfälle etc.. Das verirrt sich nicht mal eben in den Boden. Diese Sachen sind künstlich angelegt worden um sesshaft Nahrungsmittel anzubauen. Deshalb sind diese Flächen ja auch hochinteressant für Archäologen, weil sie zeigen dass der Amazonas besiedelt war und nicht nur ein paar vereinzelte Jäger und Sammler durchgezogen sind. Wobei man das auch schon bei den schriftlichen Aufzeichnungen der Konquistadoren nachlesen konnte.



    Beste Grüße


    Fire

  • Hallo handyman,
    wie du weisst stehe ich dieser EM-Geschichte mehr als skeptisch, aber dennoch aufgeschlossen (Sprich:Ich höre mir alles an und denk mir meinen Teil) gegenüber.
    Für mich bleibt EM, wie bisher auch, nichts anderes als ein silieren (wie bei der Sauerkrautherstellung mit Milchsäurebakterien unter Luftabschluss) mit anschliessender Kompostierung/Verrottung entweder im Kompost oder wie von dir auch geschildert direkt im Erdreich.
    Wie der Zufall so will kenne ich alle an der von dir aufgeführten Diplomarbeit der FH-Weihenstephan persönlich (es wäre mein Abschlussjahrgang gewesen).
    Ich bin die Diplomarbeit gründlich durchgegangen und habe mir besonders die aus den Graphiken herauslesbaren Daten genau angesehen. Da kam mir einiges seltsam vor.


    Das Bakterien den Brennvorgang der Keramik überleben sollen ist mehr als fragwürdig/unmöglich, das hast du ja schon selbst erkannt. Es wurde dennoch der Vollständigkeit wegen in der Diplomarbeit mit Quellennachweis genannt.
    Was mir besonders aufgefallen ist, war das für die Daten nur biologisch wirtschaftende Betriebe, oder vergleichbares (Rosenheimer-Projekt) befragt und ausgewertet wurden. Es fehlen ganz einfach 1-2 Parameter um eine echte Aussage/Vergleich treffen zu können. Diese wären konventionell wirtschaftende Betriebe ohne (als Kontrollgruppe - also die wo die Plazebo Pille schlucken) sowie z.B. konventionelle Betriebe mit EM-Einsatz.


    Ich will nur darauf hinweissen, das diese Diplomarbeit mit den enthaltenen Studien nicht als Beweis für die Effektivität von EM benutzt werden kann. Es ist vielmehr eine ausführliche Besprechung sowie eine Beschreibung dieser.
    In den Vorgaben für die Anfertigung einer Diplomarbeit (knappe 80 Seiten wenn ich mich recht erinnere) ist festgelegt das eine statistische Auswertung enthalten sein muss. So kam es also zu dieser Befragung und Auswertung. In der Befragung wurden auch weniger Messwerte abgefragt (da hätte kein Landwirt mitgemacht da der Arbeitsaufwand unverhältnissmässig gewesen wäre) sondern ehr "gefühlte" (um es verständlich auszudrücken) Daten.
    Wie gesagt, für eine aussagekräftige Auswertung fehlt die Kontrollgruppe, was allerdings den Rahmen einer Diplomarbeit um einiges überstiegen hätte.
    Ich hatte einen kurzen mail-Kontakt mit einem der beteiligten Profs der mir dies bestätigt hat. Man beobachtet dieses Thema mit Interesse, allerdings sei man mit bewertenden Aussagen vorsichtig (das war der offizielle Teil).
    Zusätzlich sollte man wissen das Weihenstephan "sehr" konservativ eingestellt ist.


    So, jetzt bin ich wieder Still das Thema EM betreffend.
    Ich bin neugierig was du in der EM-Gruppe so an Pflanzenhilfsstoffen und biologischen Psm auf Lager hast, ich will dir da nicht vorgreifen.


    Gruss

  • Hallo supi!


    Herzlichen Dank für Deine Ausführung.
    Dieses Thema werde ich demnächst in der EM Gruppe beantworten und ansprechen.
    Wir lesen uns.


    LG, handyman

  • Terra Preta - Erfahrungsbericht


    Wie schön, das Thema in dieser Breite schon hier zu finden.


    Zunächst danke an Supi - Supi-Beiträge :face_with_rolling_eyes:
    Aber auch an Handyman - Ich weiß schon, warum Du hier im Forum mein erster "Freund" wurdest, obwohl ich Deinen Beitrag (nebst Video) hier noch nicht kannte.


    Nun zur Praxis.


    Ich weiß nicht mehr so genau, wann ich die Berichte aus dem brasilianischen Urwald zur "Terra-Preta-Schicht" zum ersten mal bewusst gehört und anschließend gelesen habe. Es wird 4-5 Jahre her sein.


    Vor 3 Jahren im Frühjahr wollte ich es dann genauer wissen und habe zunächst mal die Grundlage geschaffen. In kurzen Abschnitten will ich hier angeschnittene Themen in Blöcken aus meiner Sicht darstellen.


    Terra-Preta


    Vor vielen hunderten Jahren kannte man weder EM (man wusste sicher um sie, konnte aber keine kaufen :) ) noch Keramik. Man hatte Urwaldboden den man teils brandrodete, wusste aber auch, dass dies nur recht kurze Fruchtbarkeit brachte.


    Ich bezweifle, dass man großflächig und bewusst keramische bzw. Tonelemente einbrachte. Meines Wissens nach wurden diese nur punktuell gefunden, waren also eher Ergebnis von einer Vermischung des erzeugten Terra-Preta-Bodens mit damals verwendetem Tongeschirr im Bereich der besiedelten Gebiete. Aber das spielt nach meiner Ansicht auch eine eher untergeordnete Rolle.


    Der wesentliche Unterschied zu heutiger Brandrodung und damaliger Veredelung lag im Einbringen der Kohleschicht. Im Gegensatz zu Asche, die sich sehr schnell auswäscht und eine gewisse Dünge- aber keine Rückhaltefunktion besitzt, bleiben die Kohlestäube und -stückchen mit ihren vielen Poren lange Zeit aktiv.


    Wie Kohlestaub selbst erzeugen?


    Ich habe einen recht großen Garten mit vielen bis zu 25 Meter hohen Laubbäumen (Espen, Pappeln, Linden, Weiden und Obstgehölz). Alleine an Windbruch fällt über den Winter einiges an, was ich sammeln kann.


    Ich bin ein großer Freund der regionalen Verwertung. Will heißen, warum sollte ich mir Kohle kaufen, sie mühsam zerkleinern, wenn ich das vor Ort habe?


    Also gab es in der ersten großen Aufräumaktion im Frühjahr 2008 ein sehr großes Feuer in meiner Feuerstelle (abseits von Wohngebieten geht das, sicher ist es nicht für den Stadtgarten geeignet).


    So wurden große und kleine Äste nach und nach verbrannt, da waren dicke Dinger mit 10 cm Durchmesser genauso dabei wie fingerbreite Äste, teils mit Laub.


    Als alles verbrannt war, hatte ich eine eta 60 x 100 x 50 cm dicke glühende Kohleschicht, die normalerweise bis zum übernächsten Tag zu 3 Eimern Asche verbrannt wäre. Diese habe ich mit gut 100 Litern Wassern abgelöscht. Die Geräusche dabei und die Dampfwolke waren gigantisch. :Cool:


    Am nächsten Tag dann die Knochenarbeit. Einen großen und breiten Vorschlaghammer immer wieder von oben auf die Schicht fallen lassen, dann mit Schaufel und Rechen umgeschaufelt/gewendet (die großen Stücke zeigen sich dann wieder obenauf) und wieder mit dem Hammer bearbeitet. Und das sicher, mit Pausen, eine ganze Stunde lang, bis ich eine Mischung von Kohlestaub, wenig Asche und maximal 1 cm großen Kohlestückchen hatte. Gut 2 Schubkarren garantiert biologisch-dynamisches Ausgangsmaterial also :face_with_rolling_eyes:


    Maschinelle Möglichkeit - Betonmischer


    Größere Mengen werde ich künftig mit dem Betonmischer erzeugen. Ein erster Test lief erfolgreich. Man nehme so erzeugte (oder gekaufte, hochwertige) Holzkohle, schütte sie in einen Betonmischer, werfe Steine verschiedener Größen hinzu und lasse eine halbe Stunde laufen. Wer ohnehin Steinmehl untermischen will bekommt, je nach Steinmaterial, automatisch davon etwas ab oder werfe es am Schluss hinzu. Dass Gemisch schüttet man nach und nach in einen Estricheimer, sortiert die Steine aus und hat das gleiche Ergebnis für das man sich mit einem Hammer sonst die Schulter auskugelt und bestenfalls nur tagelange Rückenschmerzen davonträgt. :crying_face:


    An dieser Stelle mag es Sinn machen, ohnehin vorhandenes Speichermaterial wie Tongranulat auch mitzumischen und so zu zerkleinern. Ich denke nicht, dass es entscheidend ist, wenn man aber nur beschränkten Zugang zu Wasser hat, macht es wohl Sinn.


    Anwendung und Verarbeitung

    Hier verweise ich auf das Video unten von Handyman, genauso habe ich es auch gemacht. Man ziehe eine etwa 20 cm breite, aber bis 30 cm tiefe Furche in dem Bereich, in dem man Terra-Preta erzeugen lassen will (ich gehe nämlich davon aus, dass wir das als Mensch gar nicht können, ohne die Hilfe der in einem gesunden Boden ohnehin vorhandenen Lebewesen - sozusagen Makro- und Mikroorganismen). In einer Breite von rund 1 Meter um diese Furche verbreiten Würmer, Wühlmäuse, Larven und alles was kaum sichtbar unterirdisch kreucht und fleucht den Kohlestaub bis in eine Tiefe und Breite von 50 cm (und mehr) binnen 1-2 Jahren. Dass ist für mich ein Faktum!


    Ergebnisse


    Ich habe eine recht guten, aber auch schweren Boden. Ab 50 cm Tiefe kommt eine dichte Lehmschicht. Terra-Preta habe ich auf diesem Wege vor 3 Jahren auf einer Länge von rund 15 Metern erzeugt. Mittlerweile hat sie sich auf gut 1,5 Meter Breite ausgedehnt.


    Im Gegensatz zum Rest des Gartens habe ich dort, wenn auch nur geringste Feuchtigkeit enthalten ist, den feinkrümeligsten, schwarzbraunen Boden im ganzen Garten.


    Er hält durch die porösen Kohlestückchen, so klein sie auch sind, besser die Feuchtigkeit und alle verfügbaren Nährstoffe. Alles lässt sich leicht bearbeiten, aufrauen genügt, umgraben entfällt. "Unkraut" lässt sich leicht entfernen.


    Dieses Jahr habe ich zudem die Erfahrung gemacht, dass bei dort gepflanzte Tomaten (nicht überdacht) im Gegensatz zu (gleiche Sorten als Kontrollgruppe) an anderer Stelle gepflanzten kaum Braunfäule vorzufinden ist. Und die ist bei Tomaten in einem solchen Sommer kaum zu vermeiden. Die Früchte sind auch aromatischer und fester. Und der Ertrag ist deutlich höher.


    Kurzum, ich werde nun Stück für Stück und Jahr für Jahr weitere Flächen auf ähnliche Weise umwandeln und so den Boden verbessern.


    Versucht es mal auf kleinen Flächen selbst. Es reichen ca. 2-3 Kilo Kohle (je feiner, je besser) pro qm, aber gebt der Sache auch ein wenig Zeit.


    Dass auf die Schnelle aus meinen Erfahrungen. Zu gegebener Zeit, vielleicht noch in den nächsten Wochen, werde ich mal ein Video oder Bilder zum Geschriebenen beitragen.


    Kauft Euch kein Terra-Preta für teuer Geld, macht es selbst und nehmt Material das ihr kennt. Dann sind auch Schwermetalle kein Thema. Zusätzliche Bodenverbesserung und Düngung mit Urgesteinsmehl, abgelagertem Pferde- oder Hühnermist und vor allem Brennesselsud sind natürlich nie verkehrt, je nachdem was ihr pflanzen wollt.


    Für mich ist Terra-Preta eine Offenbarung.


    Liebe Grüße
    Peacefool

    Das Paradies liegt nicht jenseits, sondern abseits.

  • Hallo Peacefool!


    Danke für den ausgezeichneten Erfahrungsbericht über Terra Preta.:Gut:


    Da du auch das Thema EM ansprichst: Für mich sind EM lediglich eine Möglichkeit zur Bodensanierung und in einem optimalen, lebendigen Boden sollte dann darauf verzichtet werden können.


    Ich glaube wohl, dass ich das im Forum hier nicht so deutlich klargestellt habe.


    Jedes Mittel, das unverzichtbar bleibt, abhängig macht ist nur im Sinne des Erfinders und Vertreibers.
    Als Gärtner sollte man in der Lage sein können durch die Verwendung von selbst generierten Hilfsmitteln (Kompost, Jauchen,...) einen gesunden und ertragreichen Boden aufzubauen und zu erhalten.


    Hat man allerdings nur einen kleinen Hausgarten und ist so wie in meinem Fall körperlich nicht in der Lage, hat schlicht und einfach kaum Zeit, dann sind Hilfsmittel wie EM doch sehr nützlich und bequem.


    Ein optimales System für mich ist sowieso die Permakultur. Das noch mit Terra preta kombiniert - mein Herz was willst du mehr.


    Ich freue mich auf jeden Fall schon auf die Bilder und weiteren Berichte über deinen Terra preta Garten.


    Liebe Grüße
    handyman

  • Zitat von Peacefool;81097

    Maschinelle Möglichkeit - Betonmischer
    Größere Mengen werde ich künftig mit dem Betonmischer erzeugen.


    Denk ich mir doch immer: "bist eh' ein schlaues Bürschchen", aber auf die Idee zu kommen den Kohlestaub mit dem Mischer herzustellen hatte ich noch nicht. Nein ich hab mir lieber ein paar Schwielen, eine Staublunge und einen Sonnenstich beim "Kohleklopfen" unter tropischer Sonne geholt.


    Jetzt kann die Grossproduktion so richtig beginnen! Mein lieber Nachbar betreibt einen kleinen Holzkohlemeiler da gibts immer Nachschub.


    Danke für den Tipp!


    Liebe Grüsse
    Vansana