Vermutlich Geschmackssache.
Ich möchte auch keine großen Muskelberge haben. Davon habe im Alltag nichts, außer dass ich mehr essen muss (ökologisch, ethisch und finanziell fragwürdig) und es bringt mir auch nichts für das was ich an Sport oder Touren mache. Ganz im Gegenteil spüren die Kniegelenke jedes kg zuviel und bei anstrengenden Wanderungen oder beim Laufen haben Muskel bepackte idR auch keine Chance, die sind einfach zu schwer und verbrennen zuviel. Marathonläufer sehen nicht umsonst so aus wie sie aussehen.
Wäre ich Möbelpacker von Beruf sähe das evtl. anders aus. Für andere ist ein großer Bizeps halt das Schönheitsideal.
Mein Problem als Ü40 Bürohocker sind aber nicht zuviele Muskeln sondern zuviel Fett. Als Erwachsener wog ich bei 182cm Größe bisher zwischen 68kg und 88kg. Die 68kg waren vor vielen Jahren mal nach 3 Wochen mit dem Rucksack durch die Wüste, das muss ich nicht unbedingt haben, aber mit meinem Teenagergewicht von 72kg oder meinen Gewicht damals bei der Armee von 75kg kann ich mich schon anfreunden. Das schaffe ich auch als Erwachsener, allerdings idR nur nach langen Touren in einer Niedriggewichtsphase. Beim Laufen etc. bin ich da am fittesten.
So zum Jahreswechsel 2016/2017 war ich mit 88kg am schwersten, das ist dann wohl alles Fett, das meiste wie bei Männern üblich halt weitgehend versteckt zwischen den Organen im Bauchraum. Außen sieht es nicht mal so dramatisch aus, aber man merkt es neben dem Unterhautfett halt doch am Taillenumfang. Derzeit bin ich (leider) knapp über 80kg und für 2018 habe ich mir vorgenommen wieder Richtung 75kg zu kommen. Mit einem moderaten Maß an Muskeln sieht das dann auch brauchbar aus und es passt eben zu dem, was ich gerne tun möchte.
Ich spiele z.B. seit ca. einem Jahr (wieder) Badminton, da kann ich keinen schweren Körper gebrauchen.
Derzeit zähle ich (grob) meine Kalorien. Damit ergibt sich auch automatisch gesünderes Essen, weil man dann auch eher ne Gurke snackt als drei Nutellabrote. Auch bei den Getränken halte ich mich zurück. Meine große Ernährungssünde (täglich 1,5l Spezi, das sind 600kcal) habe ich zu Zeiten meines Hochgewichts verbannt, jetzt ersetze ich die Apfelschorle (auch 400kcal pro 1,5l) teilweise durch ungesüßten Tee.
Das alles ist wenig spektakulär und geht auch nicht schnell, aber aus früheren Erfahrungen weiß ich, dass damit in meinem Fall so 2kg weniger pro Monat nützlich sind. Sehr hilfreich in meinem Fall ist auch, recht viele Laufeinheiten einzubauen, das hab ich 2017 auch eher vernachlässigt. Als Abends wenn einem der Appetit überkommt eben nicht an den Kühlschrank sondern draußen ne Runde laufen. Da vergeht mir der Appetit auch.
Da dieser Winter bei uns eh keiner ist hat man auch keine Ausrede wegen dem Wetter und die Tage werden auch schon wieder länger.
Mal schauen, wie es im Sommer 2018 dann ausschaut.
Das gilt alles für Männer. Frauen haben ja grundsätzlich weniger Muskeln und einen geringeren Umsatz, da kann Muskelaufbautraining zur Gewichtsreduktion extrem erfolgreich sein, ohne dass es gleich blöd ausschaut und man riesige Portionen schaufeln muss. Auch für Männer sind viele Muskeln hilfreich den Grundumsatz zu erhöhen, aber eben mit dem Nebeneffekt dann auch einen entsprechend schweren Körper zu haben.
MfG
PS: Hat jemand von Euch eine Körperfettwaage und taugt die was? Die von meiner Freundin zeigt bei mir derzeit 19,x% an, das wäre ja angeblich schon ein "guter Wert", was ich so aber definitiv nicht sehe, da ist derzeit noch sehr reichlich Luft nach unten bei mir.