Oh Mann, und wieder einmal ist der kulinarische Glaubenskrieg ausgebrochen!:Schlecht:
Mir hängt dieser permanent erhobene Zeigefinger der "Körneresserfraktion" langsam echt zum Hals raus!:brech:
Ich habe weder Lust noch Möglichkeit, Zentnersäcker mit Getreide einzulagern und mich im Krisenfall erstmal einen halben Tag mit der Zubereitung einer!!! Mahlzeit zu beschäftigen. Wenn es hart auf hart kommt, zählt für mich in erster Linie Effizienz bei der Nahrungsaufnahme. Dose auf, Inhalt muss noch nichtmal in einen Topf umgefüllt werden, mit 'nem Gaskocher/Hoboofen erwärmen, essen, fertig. Dauert, selbst ohne zu hetzen, maximal 'ne halbe Stunde. Dann kann ich mich wieder wichtigeren Dingen zuwenden. Flucht, Verteidigung, Informationsbeschaffung, anderen Menschen helfen etc., während andere noch mit knurrendem Magen darauf warten, dass der Brotteig endlich aufgeht. Falls sie bis dahin denn schon fertig sind mit dem Getreidemahlen.
Und wenn ich dann zum hundertsten Male lese, dass BP-5 und co. keine Nährstoffe enthalten, sondern nur "totes"... ja was denn eigentlich? enthalten, kann ich schonmal aus der Haut fahren. Man sollte sich doch wenigstens mal die Mühe machen, sich zu informieren, bevor man hier den Oberlehrer raushängen lässt!
Emergency Food enthält in komprimierter Form alle lebensnotwendigen Stoffe. Über Geschmack kann man bekanntlich streiten; mir persönlich schmeckt es, erinnert mich an Mürbegebäck.
Fertiggerichte aus der Dose versorgen mich zunächst mal mit Eiweiß, Fett und Kohlehydraten. Sicher nicht in der optimalen, gesunden Menge aber zumindest werde ich dadurch nicht verhungern. Im Gegenteil, mein Körper bekommt genügend Energie für's Tagwerk. Den Mangel an Vitaminen und Spurenelementen (obwohl selbst hier enthalten!) kann der menschliche Körper einige Tage abpuffern. Und auch bei einem reinen Getreidevorrat muss ich mir Gedanken über die Vitaminversorgung machen.
Und wieso müssen Dosen nach 5 Jahren ausgetauscht werden? Der Inhalt kann nicht verderben, solange die Dose dicht ist. Wenn sie sich aufbläht, ok. Dann ist bei der Produktion etwas schief gelaufen. Ist dann halt Pech. Bei Getreide kann auch mal ein Sack verschimmeln. Und diese Gefahr schätze ich sogar noch höher ein. By the way, die Kosten für Behälter und Getreidemühle, die extra angeschafft werden müssen, sollten bei der ganzen Geschichte auch nicht unterschlagen werden. Und das andere Zeug, dass aus dem rohen Korn erst eine Mahlzeit macht. Oder gebt ihr euren Kindern etwa nur mit Wasser vermengtes Mehl zu essen?
Also tut mir bitte den Gefallen und liefert mir sachliche, stichhaltige Beweise für die Überlegenheit eines Getreidelagers gegenüber Notfallnahrung und Fertiggerichten. Ansonsten dürft ihr eure Überzeugungen gerne auch mal für euch behalten! Ich betone jetzt zur Sicherheit nochmal, dass ich das Einlagern und frisch verarbeiten von Getreide für eine sinnvolle Sache halte. Wenn man dafür sowohl Zeit, Geld, Transport- und Lagermöglichkeiten hat.
All das ist z.B. bei mir nicht der Fall. Dafür kann ich bei jedem Wocheneinkauf 2-3 Dosen aus der Werbung mit nach Hause nehmen. Mehr gibt meine persönliche Situation nunmal nicht her. Das ist aber noch lange kein Grund, über Leute wie mich die Nase zu rümpfen oder gar mit dem Finger auf mich zu zeigen.
Ich werde in der Not sicher nicht von mir behaupten können, dass ich nun, da das System zusammengebrochen ist, in Einklang mit der Natur lebe. Aber ich werde überleben! Und noch weit mehr als das.
Es gibt so viele Themen hier, in denen weitestgehend sachlich und zielstrebig diskutiert wird. Wäre schön, wenn wir das endlich auch mal beim Thema Lebensmittel/Vorräte und ähnliche hinbekommen würden.
Das musste jetzt mal raus.
lg