Matteo: das muss jeder selbst entscheiden. Bei der aktuellen Dichte an fetten SUVs würde ein Grauer Mann mit nem alten Opel Corsa vermutlich auffallen wie ein bunter Hund. Nach nem silbernen Q7 dreht sich mittlerweile auch auf dem Land keiner mehr um. Abgesehen davon ist nicht jeder, der sich hier tummelt und sich für Krisenvorsorge interessiert, automatisch ein Klischee-Prepper. Wir z.B. wären zumindest in unserem Wohnort und im näheren Umkreis ohnehin viel zu integriert und zu bekannt, so dass ein Abtauchen in der Menge gar nicht möglich wäre. Hier kennt man auch die Autos der einzelnen Bewohner.
Wo die Gray Man-Methode mal so richtig in die Hosen gegangen ist, war bei einem mehrtägigen Observierungs- und Zugriffs-Einsatz der dt. Polizei im Sauerland, als man die "Sauerland-Terroristen", die in einem kleinen Dorf in einer alten Scheune versuchten, Flüssigsprengstoff herstellen. Irgendwann standen da mehrere dunkle, graue und weiße Vans im Ort, so unauffällig, dass schon nach kürzester Zeit was über einen SEK-Einsatz gemunkelt wurde und bald wusste das ganze Dorf Bescheid - glücklicherweise waren die Möchtegern-Terroristen so mit sich beschäftigt und nicht integriert (wären sie mal abends in die Dorfkneipen gegangen, statt in ihre Bombenwerkstatt), dass sie von alldem nichts mitbekommen haben. Die Dorfbewohner merkten an den unauffälligen Autos, die einfach nicht in den Ort gehörten, sofort was lief.
Wo ich mich gerne "unsichtbar" mache und genieße, ist z.B. auf Dienstreisen in europäischen Großstädten. Dann aber als Fußgänger. Auf den Straßen einer Stadt werde ich lieber für einen Einheimischen gehalten, als für einen Touristen, das kriege ich auch hin. Die Tarnung fliegt nur dann und wann auf, wenn mich ein echter Einwohner nach dem Weg fragt.
Grüsse
Tom