24 Stunden Gluterhalten im Ofen mit Zeitungspapier und Kohle


  • Eine einfache und vor allem Brennmaterial schonende Möglichkeit zur Gluterhaltung über einen Zeitraum von 24 Stunden:


    2-4 Lagen Zeitungspapier befeuchten (das Papier muss gesättigt sein)


    2 Kohlebritetts einzeln oder zusammen mit dem Papier wie ein kompaktes Paket einschlagen und auf die Restglut legen (das Feuer sollte nicht mehr brennen)


    Die Schieberegler der Zuluft auf der Vorderseite des Ofen komplett verschliessen. ggf. vorhandene Einstellschieber von Holz auf Kohle umstellen.



    Fertig....


    Durch die verminderte Sauerstoffzufuhr und das feuchte Zeitungspapier, glimmen die Briketts sehr langsam durch...das anfeuern am nächsten Tag entfällt und der Ofen gibt weiterhin eine gute Wärmeleistung ab.

  • hmm wir haben einen beistellherd in der küche ... leider is der feuerraum ziemlich klein aber ich glaub das probier ich mal... leider wirds einfahc net kalt genug das ich den mal anschürn müsst....

  • @TacOp ... da ich noch aus der "originalen" Generation :face_with_rolling_eyes: stamme, welche mit Holz-/Kohleherden groß wurde, kenne ich diesen alten Trick der Glutbewahrung mittels in Zeitung eingeschlagenen Briketts noch ... und kann bestätigen daß dieses ein in der Praxis bewährter alter Haushaltstrick ist.


    Die heutige "Kamin- und Holzofen-Generation" ist derzeitig zum Teil (u.a. aus Gründen der Sparsamkeit), seit dem Holz als Brennmaterial wieder "in" ist, dabei alte Techniken neu zu entdecken.:lachen: ... Schon seltsam mit dem "Fortschritt". Nach 1990 flogen hier im Osten Deutschlands ("Mitteldeutschland") die guten alten Kachel-/Kamin- und Holz-/Kohleöfen" raus, weil keiner mehr Kohle aus dem Keller und ständig Asche in die Tonne schleppen wollten. Alle waren ganz stolz auf ihre neuen Gas- und Heizöl-Heizungen. ... Bis in den letzten Jahren die Heiz- und Energiekosten regelrecht explodierten ... und man das schöne kuschlig-anheimelnde Kaminfeuer (bzw. bei den neuen Holz-/Kohleöfen durch die Glastür sichtbare Feuer) als "romantisch", oder aber eben Holz- und Kohle als preiswerte Alternative zum Teuren Heizöl/-gas wiederentdeckte. ...


    Übrigens ... es gab noch den "Trick" mit den Kohlegrus-Resten in Zeitung. ... Wenn der Ofen richtig guten Zug hat oder es draußen extrem Windig ist (erhöhter Zug im Kamin/Schornstein) warne ich vor dem Verfeuern von Kohlegrus. ... Nach einer richtigen Kohlestaubexplosion sieht die Bude echt übel aus !!! ... Eine weitere "böse Falle" ist das Verbrennen von zu feuchtem (nicht ausreichend abgelagertem) Holz und ständiges nur "schwelen" lassen des Ofens. Die zu schnell erkaltenden Rauchgase zersotten den Schornstein bzw. lagern sich in diesem ab. Wenn diese teerartigen glasigen Ablagerungen sich dann (wenn mal wieder richtig "Zunder" im Ofen ist) entzünden ... hat man einen "Schornsteinbrand". .... Diese Schornsteinbrände (welchen durch Funkenflug und Brandübertragung auf die Nachbarhäuser im Mittelalter ganze Städte zum Opfer fielen) sind übrigens der Grund für die noch heute bestehende gesetzliche Kehrpflicht durch amtlich bestellte Schornsteinfeger. ... Eine weitere Gefahr besteht durch zu gerine Luftzufuhr (meist durch zu zeitiges "zudrehen" der unteren Ofentür bzw. des Schiebereglers der Luftzufuhr) und zu geringem Zug des Ofens. Durch die dadurch "ausgasenden" Stickoxide (Kohlenmonoxyd) sind schon ganze Familien, im Volksmund als "Kohlengasvergiftung" bekannt, verstorben. ... Da ich als Kind zwei Spielkameraden (Eltern + 2 Kinder) durch eine solche Kohlenmonoxydvergiftung verloren habe, warne ich da aus gutem Grund !


    Wenn man heizt ... dann bitte mit Verstand und sich beim Umstieg auf Holz-/Kohleöfen zumindest ein bissel auch über die Besonderheiten und Gefahren kundig machen.

  • Ja das kenne ich auch noch aus meinen Kindheitstagen, da haben wir sogar noch Ziegel aus nassem Zeitungspapier gemacht und getrocknet um damit zu heizen.



  • Das ist eine Umweltsauerei erster Güte:verärgert:

  • Ich habe nicht so viel Erfahrung mit dem Feuer machen. Daher wundere ich mich jetzt auch ein wenig...
    Fängt das feuchte Papier nicht an zu rauchen und zu qualmen? Gibt es da einen Trick den ich noch nicht verstanden habe?

  • Zitat von mogo;93598

    Das ist eine Umweltsauerei erster Güte:verärgert:


    Hi.
    Mag sein das Kohle verglimmen nicht ganz umweltfreundlich ist, aber es geht um Notsituationen in denen das Leib und Wohl der Familie vor dem Umweltgedanken steht. Denk mal an die Kohlefelder die seit jahrzehnten unterirdisch unkontrolliert abglimmen, da sind meine paar Kohlen, nicht mal ansatzweise relevant. Man sollte auch mal die Kirche im Dorf lassen... Wir haben 2011 ne ganze Stange Geld für eine Pelletsheizung mit Solarunterstützung investiert.


    Zitat von Alexis;95224

    Ich habe nicht so viel Erfahrung mit dem Feuer machen. Daher wundere ich mich jetzt auch ein wenig...
    Fängt das feuchte Papier nicht an zu rauchen und zu qualmen? Gibt es da einen Trick den ich noch nicht verstanden habe?


    Durch das feste umwickeln, die geringe Sauerstoffzufuhr und dem hohen Wasseranteil in dem Papier, kommt es zu keiner starken Rauchentwicklung.
    Die Feuchtigkeit verschwindet so langsam, dass sogar noch am nächsten Tag das Papier vorhanden ist. Wenn man es anfässt, zerfällt es aber meist.



    So wie blacky oben schon geschrieben hat. Es ist absolute vorsicht geboten! Lieber noch ein Fenster auf leichten Kip stellen
    Gruß TacOp

  • Ich kenne diese Technik auch noch, hab sie aber noch nie probiert oder benötigt.


    Allerdings lässt sich gut gemachte Kohle sehr schnell entzünden. Es reicht im Besten Fall ein kleiner Funke über ein Feuerstahl um diese zum Brennen zu bringen.
    Ich Worst Case glaube ich nicht dass ich noch Glut zusammen bringe bevor ich flüchte. Kohle hat man hier schneller dabei (eventuell auch Kohle auf Lager legen)


    Lg.

  • Hallo,
    auch ich halte den Tipp mit dem feuchten Zeitungspapier für nicht empfehlenswert!
    Durch das Verbrennen von feuchten Materialien entsteht im Kamin sog. Glanzruß, der nicht durch Kehren beseitigt werden kann. Dieser Glanzruß führt irgendwann zu Kaminbränden und Zerstörung des Kamins (brennende Kamine werden nicht gelöscht sondern kontrolliert abgebrannt!).
    Um Glut möglichst lange zu halten, reicht es für gewöhnlich, den angeglühten Brikett in einem möglichst dicken Aschebett zu platzieren und die Primär- und Sekundärluftzufuhr auf ein Minimum zu drosseln.

    [SIZE=2]Krieg ist Frieden, Freiheit ist Sklaverei und Unwissenheit ist Stärke.[/SIZE]

  • Also ich habe einen sog. Glutwächter, das ist ein getöpferter "Hut" den man über die Glut stülpt und somit die Glut bis zum nächsten Morgen erhalten kann....

  • Hallo zusammen,


    ich habe einen recht modernen Kamin (Firma Nibe; Contura) und der hällt selbst bei Holzfeuer die Glut bis in den Morgen.Ich habe dieses Winter nur selten das Feuer neu entzünden müssen. Wenn ich dann abends ein Bricket aufgelegt hatte, dann war es überhaupt kein Problem. Ich habe dabei den Ofen nie zu stark zugemacht, denn dann sind immer die Scheiben verrusst.


    Wenn ich den Ofen zu sehr zu gemacht habe, gab es draußen eine ganz schöne Stinkerei. Abgesehen vom Umweltgedanken halte ich deswegen die oben vorgstellte Idee für überdenkenswert, da es Stress mit der Nachbarschaft geben könnte, wenn jeden Abend stinkende Rauchschwaden aus deinem Kamin die Nachbarschaft erfreuen.


    Noch zwei Hinweise für einen leichteren Kaminbetrieb:


    Die Asche nicht täglich entfernen: zum einen sind in der Asche viele Holzkohlestückchen, welche beim nächsten Brennen mitverbrannt werden und zum anderen brennt der Ofen nach meiner Erfahrung besser, wenn ein Glutbett da ist.


    Die Scheiben des Ofen kann mann am besten mit feuchte´m Zeitungspapier abwischen, welches mann in die Glut getunkt hat. Die Assche löste den Ruß super ab.


    Beste Grüße

    Brot ist nicht hart. Kein Brot ist hart!

  • Hallo SP-Mitglieder,



    ich hatte damals, als ich noch in Deutschland lebte, auch einen Kohleofen in der Küche.


    Um am frühen Morgen immer noch Glut zu haben, damit man den Ofen wieder hoch zuheizen kann, wandte ich folgende Technik an:



    Ich durchtränkte gewöhnliches Zeitungspapier mit Wasser und wickelte die Briketts in das Papier.


    Selbst nach 8-10 Stunden ist immer noch ausstreichend Glut im Ofen, damit man den Ofen hoch zuheizen kann.



    Gruß sagt der Jörg

  • Sorry, aber ich kann euren Enthusiasmus für's Brikettdünsten nicht teilen:

    • Viel zu gefährlich (siehe Hinweise bzgl. CO-Vergiftung, Brand/Explosionsgefahr)
    • Zu umständlich
    • MEn sinnlos


    Ad 1. Dazu wurde schon ausreichend gesagt.
    Ad 2.
    Ich finde, dass das herumwurschteln mit nassem Zeitungspapier, Briketts einwickeln usf. mehr Aufwand ist als das Anzünden am nächsten Morgen (und deutlich mehr gepatze).
    Ad 3. Die o.a. "Tricks" stammen aus Zeiten, wo ein Zündholz ein kleines Vermögen gekostet hat. Ich habe mehr Zünder und Feuerzeuge gelagtert, als ich jemals verbrauchen kann (100 Packungen Streichhölzer kosten ein paar Euro, 50 Feuerzeuge in der Bucht 12,50 inkl. Versand), dazu noch etwas Anzündeholz (klein gehacktes Fichten- und Kiefernholz, kostet schon im Geschäft fast nichts und im Wald gar nichts) bzw. nehme ich den Bambus aus dem Garten (brennt wie Zunder).
    Anzünden dauert lediglich ca. 2 Minuten und kostet mich im Normalfall 1 Streichholz pro Tag.


    LG,


    Maresi

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.

  • Interessant. Dieser Thread aus 2012 ist der meistgeklickte Thread im letzten Monat laut Google.

  • UNd so aktuell wie nie. Habe Maresi gleich mal Daumen hoch gegeben

    Eine weniger stinkende Alternative zu Braunkohlebriketts dürften übrigens Rindenbriketts sein. Die glimmen auch lange, sind aber schwefelfrei.

  • Also ich habe einen sog. Glutwächter, das ist ein getöpferter "Hut" den man über die Glut stülpt und somit die Glut bis zum nächsten Morgen erhalten kann....

    Ich würde gerne Irene fragen, was das für ein Glutwächter ist, aber sie ist seit vielen Jahren nicht mehr aktiv. Kennt vielleicht sonst jemand so ein Ding?

  • Kleinen Hinweis, nachdem letzte Woche um 6 uhr morgen auf dem Flur der CO-Melder angesprungen ist:

    Ob es jetzt CO oder einfach ganz leichter Qualm war, kann ich nicht beurteilen.

    Nicht jeder Ofen, der einen Rost unten im Brennerraum hat , ist für das Verheizen von Steinkohle geeignet !

    In einem Ofen mit einem Brennerraum 38x28x 45 cm hoch qualmten in der Asche bei geschlossenen Klappen die Kohlenreste.


    Beim Küchenherd m,it dem kleinen brenneraum gibts keine Probleme beim Verheizen von Steinkohle. Ich meine jetzt richtige Kohlen und keine

    Briketts. Die haben möglicherweise ein anderes Heizverhalten, bzw. Ausglühverhalten .

    Vielleichts hängts auch mit der Menge der Asche aus, die im Brennraum liegt.


    Am besten tagsüber ausprobieren und beobachten.

  • Ich würde gerne Irene fragen, was das für ein Glutwächter ist, aber sie ist seit vielen Jahren nicht mehr aktiv. Kennt vielleicht sonst jemand so ein Ding?

    Ich kenne es nicht, stelle es mir als Abdeckung vor, die eben auf die Glut gelegt wird und diese dann nur minimal schwelen/glühen lässt. Das sollte sich mit einem präparierten Blumenkübel doch testen lassen?


    Hier beschäftigt sich jemand mit dem Gluterhalt im Bereich Outdoor. https://www.outdoorseiten.net/vb5/forum/rund-um-die-ausrüstung/tipps-tricks-erfahrung/outdoorküche-töpfe-kocher-nahrungsmittel-…-aa/108181-glut-aufbewahren

    Er arbeitet an einer Abdeckung, die eben den Gluterhalt ermöglicht.

    Den Hinweis, dass Glut von Asche bedeckt länger hält, kann ich bestätigen. In einer Notsituation würde ich die Briketts neben dem Ascherost positionieren und mit Holz abdecken, so dass die Asche beim Abbrennen die Briketts vielleicht bedecken.

    Wenn der Ofen morgens noch warm ist, lässt er sich leichter befeuern. Trotzdem geht es meiner Erfahrung nach mit einem kleinen Anzünder schneller, als wenn man mit Kleinholz auf der Glut rumpustet. Außerhalb einer Notsituation nutze ich die Feuerstelle stets so, dass sie möglichst wenig Geruchsbelästigung erzeugt.

    Die Idee mit den Birkenrindenbriketts ist gut, danke dafür, mal sehen, ob ich wo welche zum Testen bekomme.

    Gruß

    Witness

  • Bevor man in nasses Zeitungspapier eingeschlagene Kohlebriketts vor sich hinglimmen läßt, könnte man doch auch kleine Stücke von Altreifen verbrennen.

    Ist geruchs- und umwelttechnisch in etwa das selbe, nur noch billiger.

    Wir Kaminbesitzer stehen wegen dem Thema Feinstaub eh schon immer in der Kritik, wenn das jetzt auch noch um sich greift das jeder die Nachbarschaft mit Kohle vollstinkt, dann brauchen wir uns über immer strengere Auflagen und Normen für Kamine nicht wundern.

    Mal abgesehen davon wäre mein Schornsteinfeger über den Kohle-Zeitungstrick mit Sicherheit not-amused - klar hat man das früher so gemacht. Da gab es bei uns im Ort aber auch keine Woche ohne Kaminbrand.

    Wer anderen eine Bratwurst brät, der hat ein Bratwurstbratgerät...

  • Etwas zum Thema Gluterhalt:

    Vor ein paar Wochen habe ich freitags Abend gegen 22:00 zwei Briketts (natürlich ohne Zeitungspapier!) in den Ofen gepackt. Samstag von 6-10 Uhr vormittags und von 19-23 Uhr abends habe ich wieder gefeuert. Am Sonntag um 11:00 habe ich in der Asche dann den Rest eines Briketts gefunden. Links auf dem Bild, rechts zum Größenvergleich ein neues Brikett.

    EE4471C6-521E-4E4D-9321-EEC72D6F90D9.jpg

    Ich hatte mich noch gewundert, warum es im Brennraum noch warm war. Die Glut im Hintergrund stammt von dem Brikettrest. Leider habe ich versäumt, genauer zu gucken, in wie weit der Rest innen noch glüht.

    Die Asche über dem Brikett und sicherlich auch die Zwischenfeuerung haben auf jeden Fall die Glühzeit verlängert.

    Meine Restbestände an Kohlebriketts werde ich für den Notfall und eben zum Gluterhalt zurückhalten. Kommen sie zum Einsatz, werde ich sie nicht mehr zum Schluss auflegen. 1-x Ladungen Brennholz danach aufgelegt, sollten die Briketts mit Asche bedecken und die Glühzeit verlängern.


    Für die Entsorgung der Asche war der Fund ebenfalls aufschlussreich und bestätigt meine Handhabung, Asche immer ein paar Tage erst in einem Metalleimer aufzubewahren, bevor sie der Entsorgung zugeführt wird.


    Gruß

    Witness