....es lässt sich jetzt schon einwandfrei mittels der Wetterdaten und der zu erwartenden Einstrahlung hochrechnen und planen wie die variablen Kraftwerke gefahren werden müssen!
Sehr zuverlässig das ganze sogar!
Alles keine echten Argumente....nur die Rendite der Versorger ist das Problem!
Hihi. Schonmal in letzter Zeit die Wetterprognosen mit der Wirklichkeit verglichen?
Laut meinem Wetterbericht hätte es bei uns die ganze Woche wie aus Kübeln schütten sollen. Heute ist der zweite Tag in Folge, wo zu >90% kein Regen fällt und mehr Sonnen- als Regenstunden herrschen.
Aber selbst wenn die Prognosen zu 100% stimmen sollten, gibt es noch zwei Problemfelder:
- Rentabilität
- Stabilität
Die Rentabilität von Kraftwerken steht und fällt mit der Möglichkeit, den Strom auch verkaufen zu können. Und das nicht nur wenige Stunden im Jahr, sondern tausende.
Die aktuellen Gestehungskosten bei Gaskraftwerken liegen im Bereich von 80 bis 100 €/MWh (inkl. Abschreibungen, Personalkosten, Primärenergieträger, ...). Wenn die aber jetzt plötzlich nicht mehr 3.000h/a fahren, sondern nur mehr - sagen wir mal - 600, dann verteuert das den Preis dafür um ein x-faches. Zudem leidet der Gesamtwirkungsgrad, weil Gaskraftwerke heutzutage idR als GuD (Gas und Dampf)-KW gebaut werden. Wird aber kaum Strom erzeugt, rentiert sich irgendwann die Dampfauskoppelung nicht mehr (die Dampfturbinen sind nicht schnell regelbar). Dadurch sinkt der Wirkungsgrad um ca. 1/3 oder mehr; die spezifischen Kosten schnellen noch mal in die Höhe.
Wenn diese Kosten nicht mehr am Markt erwirtschaftet werden können, gibt es drei Möglichkeiten:
- Kraftwerke stillegen (mit der Gefahr, das System dadurch instabil werden zu lassen)
- Der Staat muss die Verluste der Erzeuger ausgleichen (lies: finanzieren). Dies kann direkt (Steuern) oder direkt (Querfinanzierung über Netzentgelte o.ä. verbrauchsabhängige Faktoren) erfolgen
- Die öffentliche Hand übernimmt selbst diese Aufgabe (war ja schon immer eine blendende Idee, dem Staat so was zu überlassen).
Die Netzstabilität wird im konventionellen Netz durch folgende Faktoren sichergestellt:
- Ausreichende Stromproduktion in möglichst großer Nähe zum Verbraucher (nicht umsonst stehen Großkraftwerke wie Kohlemeiler oder AKWs idR in Stadtnähe und nicht irgendwo in der menschenleeren Prärie)
- Kraftwerksregelung anhand Verbrauchsprognosen
- Große rotierende Massen (Rotor und Generator der großen Kraftwerke funktionieren wie Schwungradspeicher)
- Netzverbund (um lokale Engpässe ausgleichen zu können)
- Regelenergiesysteme
Wenn man jetzt drei der fünf Stabilitätsfaktoren de facto eliminiert (nd genau das machen EE), den vierten nicht ansatzweise ausreichend erhöht und dann der fünfte dann alles stemmen soll, dann wird (muss) das zu einer abnehmenden Stabilität führen. Dass dies noch nicht wirklich bei den Stromkonsumenten aufgeschlagen ist liegt an einer Mischung aus massiven Investitionen in die Regelungssysteme der Verteil- und Übertragungsnetzbetreiber (alleine die Redispatchkosten betragen in D jährlich im Bereich von mehreren 100 mrd. EUR/a - ca. 10x so viel wie noch vor 10 Jahren.