2015 - das Jahr der finalen Krise...

  • ...so überschreibt die FAZ ein sehr interessantes Gespräch mit Meinhard Miegel, Direktor des Instituts für Wirtschaft und Gesellschaft, Bonn.


    LINK


    Mir scheint, er hat das Problem verstanden. Um so mehr sollte man aufhorchen, wenn einer wie er von einem finalen Crash spricht und noch 5-6 Jahre bis dahin einräumt. Ganz ohne Waldviertler-Weissagungen und anderen ominösen Hokuspokus.


    Es geht nicht ums Einlagern von ner Handvoll EPA-Rationen und nem Spirituskocher für ein paar schlechte Tage, es geht darum, dass bald "nichts mehr geht" - zumindest nicht mehr so, wie wie wir es die letzten Jahrzehnte gewohnt waren. Und es liegt an uns, aus dem Schlamassel wieder herauszufinden.


    Grüsse


    Tom

  • hallo,


    netter bericht, was soll man da noch sagen ausser:


    SCHAUT MAL AUF MEINE SIGNATUR :lachen:


    gruss
    doc

    Erlebnisorientierter Prepper - LH Ultras

  • Hallo,


    gerade diese ganzen Unsicherheiten, der Werteverlust in unserer Gesellschaft, die derzeit mangelhafte Definition was und wer überhaupt wertvoll ist, die Krisen die immer häufiger und auch heftiger werden, etc. etc. waren für mich im Jahre 2007 der Grund mir endlich Grund und Boden zu kaufen, um mir auch in wirtschaftlich schweren Zeiten eine gewisse Unabhängigkeit zu erhalten.


    Von meiner Finanzierung, Renovierungsplanung, etc. etc. habe ich aber eher das Jahr 2017 angepeilt. Von daher hoffe ich, daß ich es bis dahin wirklich schaffe und die finale Krise nicht doch schon früher kommt.


    Und letztendlich hoffe ich, daß sich alle (einschließlich meiner Wenigkeit:face_with_rolling_eyes:) total irren und ich mir einfach unnötigerweise soviele Sorgen machen.:staunen:


    Aber zur Not (wenn ich keinen selbstversorgenden Kleinsthof zum Überleben benötige) kann ich dann irgendwann mal - spätestens als Rentnerin:lachen: - dann dort auf dem Lande leben. Ist doch auch keine schlechte Option.


    Und im Moment werden im Osten (in den neuen Bundesländern) immer noch Immbolilien verschleudert. die für unsere Zwecke ideal sind. Einfach mal googeln. Da war u.a. am letzten Wochenende im TV (Kabel1???) eine Sendung über Hausbau, in denen die 2 Besitzer stark bis sehr stark renovierungsbedürftige Häuser für 1.000 bzw. 5000 Euro gekauft haben.



    Dagmar

  • Hallo,


    ich hab ein nebenberufliches Studium Informatikbetriebswirt (VWA) vor vielen Jahren absolviert- Wir hatten da ziemlich intensiv Volkswirtschaft. Die Profs waren in der Regel Neoliberal eingestellt.


    Ich hab von denen nie etwas davon gehört. Vor einiger Zeit bin ich zufällig darauf gestoßen:


    http://de.wikipedia.org/wiki/Kondratjew-Zyklus


    So im großen und ganzen läuft der Zyklus innerhalb von etwa 60 Jahren ab. Die letzten 60 Jahre waren gut!!!!!!!!!!!!!! Laut Kontradiew muß es jetzt bergab gehen. Seit ich mit mit dem Thema beschäftige waren wir noch nie soweit dran wie das letzte Jahr


    Ich hab über den Kontradiew nicht wie im Wiki bezogen auf 1920 gelesen sondern mit 1945.


    Ich glaub ich werd langfristig noch 2 Reihen Kartoffeln vorbereiten.


    Tröstlich ist. Beim Kontradiew gehts auch wieder aufwärts.


    Gruß Ritter Ullinger

  • hallo zusammen,


    schön das wir einer meinung sind und davon ausgehen, das es schlimmer kommt. mal ungeachtet ob 2010, 2015 oder 2020.


    ich persönlich gehe schwer davon aus, das wir in der nächsten zeit (ca. 12-18 Monate) einen leichten aufwärtstrent erleben dürfen, bevor uns dann die ganzen kredite die zur zeit rausgehauen werden, wieder auf den boden der tatsachen zurück holen werden - nur mit einem unterschied... dem staat wird dann auch das geld zur hilfe fehlen!!! :traurig:


    aber was sollten wir nun machen um uns vorzubereiten (ohne jetzt dabei paranoid zu werden)... ich persönlich tendiere gerade dazu fix kosten zu senken. d.h. laufende verträge mit dem fitness center sind gekündigt, der handy vertrag wurde in einen sehr billigen umgewandelt. in dem moment, wo uns die krise persönlich erreichen würde, werden wir wohl auch noch die vollkasko versicherung unseres autos in eine teilkasko senken...


    kann man noch mehr tun, bspw. nochmal zu einem gesundheitschecks gehen, das auto nochmal richtig überholen lassen und ggf. schonmal günstige teile ordern und lagern, grössere mengen geld in metall anlegen...


    kriegen wir einen schlachtplan zusammen, habt ihr noch ideen????


    gruss
    doc

    Erlebnisorientierter Prepper - LH Ultras


  • ja, diese Theorie(n) der langen Wellen sind mir bekannt ...
    die (letzte) Weltwirtschaftskrise ab 1929 ist ja allgemein bekannt
    die "Long Depression" - beginnend mit dem "Gründerkrach" 1873 - die bis in die 1890er Jahre angedauert hat, ist schon weitgehend in Vergessenheit geraten
    und was davor war, hab ich auch nicht so den Überblick (und gerade nicht die Zeit, mal wieder ein paar Abende gemütlich in die Unibibliothek abzuhängen)


    wegen dem Timing:
    was ich mich frage ist, ob der Abschwung nicht schon in Folge des Platzens der new-economy-bubble im Jahr 2000 "fällig" gewesen wäre?
    oder gar schon so um 1990 rum???
    naja, Japan dümpelt ja schon seit den 1990er Jahren in einer ökonomischen Depression dahin (abgemildert durch den bis 2008 noch florierenden Export in USA und nach Europa) - und die Wirtschaft in der UdSSR und weiten Teilen des Ostblocks war in den 1990er Jahren auch in einer Abbauphase ...
    -> ob uns (dem "Westen") die sich hier gebotenen neuen Märkte ein Jahrzehnt Aufschub gegeben haben? :grosses Lachen:
    flankiert von der de facto unbegrenzten Liquiditätsspritzen und -einläufen, die Greenspan seit dem Börsencrash 1987 immer, wenn´s nötig war, den Finanzmärkten verpasst hat ( -> US-Subprime-Hypotheken/Immobilien-Boom!) :face_with_rolling_eyes:
    aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben ...


    Zitat von Ritter Ullinger;5818

    Tröstlich ist. Beim Kontradiew gehts auch wieder aufwärts.


    fragt sich nur für wen ...
    nicht immer für den, für den es zuvor abwärts gegangen ist!!!
    bis in die 1870er Jahre war England die führende Industrienation - im nächsten Kondratieffzyklus (ab den 1890er Jahren) waren plötzlich Deutschland und die USA auch mit dabei - und in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts konnten sich die Britischen Inseln doch im Grunde nur noch Dank des Nordseeöls über Wasser halten ...



    Zitat von tomduly;5807

    ...


    Mir scheint, er hat das Problem verstanden. Um so mehr sollte man aufhorchen, wenn einer wie er von einem finalen Crash spricht und noch 5-6 Jahre bis dahin einräumt. Ganz ohne Waldviertler-Weissagungen und anderen ominösen Hokuspokus.


    naja, dass ein exponentielles Wachstum (in einem begrenzten System) nicht auf Dauer gut geht, sollte doch jedem Exemplar der Gattung homo SAPIENS verständlich sein :peinlich:
    (nur wer die "Grenzen des Wachstums" dreißig Jahre vorher publiziert, der wird halt drei Jahrzehnte lang ob seines destruktiven Nihilismus verlacht und vergessen, bis es so weit ist)

  • Zitat von logicalman;5823


    naja, dass ein exponentielles Wachstum (in einem begrenzten System) nicht auf Dauer gut geht, sollte doch jedem Exemplar der Gattung homo SAPIENS verständlich sein


    :grosses Lachen:


    Ich wage mal zu bezweifeln das der Begriff exponentielles Wachstum jedem Menschen verständlich ist

  • Blasenökonomie. Man flüchtet, seit Ende der 80'er, von einer Blase zur nächsten, noch grösseren.
    Immoblase 89, Asienkrise 98, Dotcom um 2000, jetzt Hypothekenblase. Die nächste ist schon vorprogrammiert. Die Staatsschuldenblase als momentan grösste und was dann?
    Zusätzlich ein Anstieg des Ölpreises auf 65$. Diesmal offenbar ohne Spekulationen. Man musste ja Gelder aus den Rohstoffmärkten abziehen, um die Immobilienlöcher zu stopfen und abwanderndes Kapital zu bezahlen.
    Ich denke, dass immer, wenn die Weltwirtschaft anzieht, dieser beginnende Aufschwung durch ein parallel steigender Ölpreis abgewürgt wird. Sozusagen einen ähnlichen Verlauf haben könnte, wie der Decline der Ölförderung.

  • Zitat von Tengu;5833

    Blasenökonomie. Man flüchtet, seit Ende der 80'er, von einer Blase zur nächsten, noch grösseren.
    Immoblase 89, Asienkrise 98, Dotcom um 2000, jetzt Hypothekenblase. Die nächste ist schon vorprogrammiert. Die Staatsschuldenblase als momentan grösste und was dann?


    ist die (Staats)schuldenblase nicht die Metablase, die seit ca. 3 Jahrzehnten (mit kurzen Stagnationsphasen) kontinuierlich weiter aufgeblasen wurde???


    und ob die nächste Blase "vorprogrammiert" ist ...


    klar würden FED/EZB/Regierungen gerne noch eine Runde (d.h. ein oder zwei Legislaturperioden) weiter das gewohnte Spiel spielen - die Pferde wurden ja auch an die Liquiditätstränke geführt ...


    ... nur saufen müssen die alten Klepper immer noch selber
    (während sie im Alt-Schuldensumpf bereits am absaufen sind :tot: )

  • Interessant wird die Zeit gegen Ende dieses Jahres. Mal sehen, wieviel von der UBS, das ist so etwa die schweizerische HRE, noch übrigbleibt. Wieviel von Opel nach den Bundestagswahlen.
    Und wie lange können noch Milliarden in dieses Kasino reingepumpt werden? Vielleicht schmieren Ende 09 schon die ersten Länder, wie Britannien, Irland, Polen, Ungarn und die Baltischen schon ab.
    Vor allem Österreich ist dort dick im Hypothekengeschäft drinnen, und sind daher nah am Strudel.
    Gut, die meisten sind kleinere Länder. Und wie wirkt sich das auf die EU aus?
    Und was ist mit der Defizitbegrenzung von Maastrich?

  • Ach wie süss: die BRD mit Ihrer putzigen Bundestagswahl als Zünglein an der Weltkrise?

    Nene, wenn China sein Dollars erstmal in was Werthaltiges umgewandelt hat, wird es die Muskeln spielen lassen und endlich auch zu den Großen an den Tisch sitzen wollen und je nachdem wie dann der Neue in Washington sich aufstellt, werden sie mit dem Amis kooperieren und den Dollar halten oder einfach über die Wupper gehen lassen...

    Ich denk mal, im Jänner 2010 werden wir diese Entwicklung deutlicher sehen als heute. Einen Warnschuss haben die Chinesen ja schon mal abgegeben: http://www.nzz.ch/nachrichten/…itwaehrung_1.2250263.html

    Ping

    [SIZE=2]Krieg ist Frieden, Freiheit ist Sklaverei und Unwissenheit ist Stärke.[/SIZE]

  • Zitat von Tengu;5840

    ...Und was ist mit der Defizitbegrenzung von Maastrich?


    Versucht Sarkozy nicht gerade den Stabilitätspakt weiter aufzuweichen? Für mich macht das alles den Eindruck der Flickschusterei, der Beinbruch ist da aber die Politik klebt einfach ein Pflaster drauf und hofft das es der Patient noch bis nach Hause schafft.

  • Zitat

    Ach wie süss: die BRD mit Ihrer putzigen Bundestagswahl als Zünglein an der Weltkrise?


    Da liegst Du leider falsch. In DE läuft die momentan teuerste Wahlkampfveranstaltung. Die Milliarden, welche in marode Banken und in Opel reingebuttert werden sind nur für den Wahlkampf.
    Scheissegal, ob man danach die MwSt bei Euch auf 25% erhöht. Auch Egal, wieviele bei Opel nach den Wahlen ihren Job verlieren.
    Die Scheinnormalität muss bis nach den Wahlen gehalten werden, koste was es wolle.
    Es geht nur darum, dass das Stimmvieh glaubt, der Bundestag tut etwas gegen die Krise. Schliesslich soll das Kreuz auf dem Wahlzettel an der richtigen Stelle sein.

  • Zitat von Tengu;5866

    Da liegst Du leider falsch. In DE läuft die momentan teuerste Wahlkampfveranstaltung.


    Hallo.


    Damit liegst Du sicherlich sehr richtig.


    Zu mir hat heute jemand gesagt, dass es ein Jammer sei, dass die Wahlen nicht erst im nächsten Jahr sind.
    Dann würde sich nämlich auch dem Dümmsten zeigen, dass da gerade völlig hilflos Geld, das man nicht hat zu "Werbezwecken" verpulvert wird und es aber auch absolut nichts bringen wird.
    So wird es leider ganz schön knapp.


    Gruß
    chamenos

  • Zitat von chamenos;5869

    ..., dass da gerade völlig hilflos Geld, das man nicht hat ... verpulvert wird ...
    So wird es leider ganz schön knapp.


    Was wird knapp?
    Das Geld???


    nicht doch ... ist doch nur Papier oder Bits und Bytes ...
    kann man (als Staat mit gefügiger Notenbank) notfalls doch nachdrucken - bzw. mit ein paar Mausclicks in den Buchgeld-Kreislauf einspeisen :grosses Lachen:
    oder siehst Du da in der Euro-Zone irgendwelche Geldwertstabilitätsfetischisten, die es sich leisten könnten, das längerfristig zu blockieren .......

  • Gedruckt wird nix. Das sind nur Bits und Bytes. Der Geldzentralserver mit der Schöpfungsschnittstelle liegt bei der EZB; bzw. bei den Nationalbanken.

  • Zitat von logicalman;5871

    Was wird knapp?
    Das Geld???


    Nein.
    Die Zeit wird knapp damit die Bombe platzen kann.


    Sicherlich ist "neues" Geld kein Problem. Wird ja auch gebraucht, wenn wir im Herbst locker eine Million mehr Arbeitslose in der Schlange beim Amt stehen haben. Denen kann man ja schlecht sagen: Sorry, unser Etat ist seit Juli verbraucht, - kommt im Januar wieder.


    Das Problem ist doch, dass jeder neu gedruckte Dollar/Euro die Devisenbestände der Sammler (China, arabische Emirate usw.) abwertet.


    Wenn die BuRepDeu bei der VR China mit ner Billion in der Kreide steht ist das ein Druckmittel. Sobald hier aber ein Brot 5 Milliarden kostet hat es sich "ausgedruckmittelt".
    Da werde die nicht tatenlos zusehen. Nur bis Herbst ist eben eigentlich zuwenig Zeit als dass da einer wirklich richtig nervös werden könnte.


    Die reden jetzt von über 6% Minus beim Bruttosozialprodukt (vorsichtige offizielle Schätzung) und geben mit beiden Händen Knete raus, die nicht da ist, bzw. die eben frisch gedruckt wurde.


    Ich habe die Sorge, dass es eben bis zum Herbst nicht so laut knallt, dass auch der einfache, medienverblödete Bürger kapiert, dass er von der derzeitigen Regierung verarscht wird.


    Gruß
    chamenos