Bogenjagd

  • [ATTACH=CONFIG]7251[/ATTACH]Die Bogenjagd ist wohl eine der ältesten Formen der Jagd.
    Umweltschonend, leise, auch mit selbstgemachten Bögen zu realisieren.
    Üben kann man auch jederzeit und überall da der Bogen als Sportgerät gilt und mit einem Frisbee oder Tennisschläger in einer "Gefahrenklasse" steckt.


    Käuflich erworbene Bögen und Pfeile haben den Vorteil mehr Präzision zu bieten als die Haselrute mit einer Schnur dran aber .......
    Wichtig beim Schießen ist das Bauchgefühl, man nennt es intuitives Schießen wobei man sich seiner Urinstinkte bedient.
    Intuition oder ein Grund/Ur-Wissen steckt mehr oder weniger in jedem von uns und begleitet unser Tun und Handeln jeden Tag.


    Effektiv üben kann man auf Parcours die mittlerweile wie Pilze aus dem Boden schießen.
    Dort wird aus einer angenommenen Situation und Position auf lebensechte Tieratrappen aus einem spez. Kunstschaum geschossen.
    Die gestellten Szenen sind nicht immer lebensnah und die Entfernungen teilweise übertrieben weit aber zu Übungszwecken absolut brauchbar.
    Nur das geduldige Ansitzen auf eine Jagdbeute, das kann man nicht üben.
    Das muss man in der Realität erfahren.


    Die Bogenjagd ist in fast allen westeuropäischen Staaten verboten oder streng reglementiert.
    In Afrika und Amerika wird sie neben der "normalen" Jagd mit dem Gewehr ausgeübt.
    Dort gilt für die Bogenjagd auch eine eingeschränkte bzw. gar keine Schonzeit da sich der Bogenjäger
    auf relativer Augenhöhe mit dem Tier bewegt.


    Die Schussentfernungen sind für unser Empfinden extrem kurz.
    Ein Bogenjäger sitzt beispielsweise an einem Wildwechsel oder einer Wasserquelle an und schießt meist auf eine Entfernung vom max. 20 Metern, in aller Regel aber unter 10 Metern.
    Teilweise binden sich die Jäger mit Gurten auf Bäumen an und sitzen teilweise mehrere Tage dort bevor sie einen Schuss mehr oder weniger senkrecht nach unten abgeben.

  • Wenn der verflixte Bogen denn mal dahin schießen würde, wo ich den Pfeile hin haben will... :lachen:


    Ernsthaft, ich habe schon mehrfach versucht mit einem Bogen zu schießen, aber es ist einfach ein Gerät, was mir nicht zusagt.
    Als Alternative habe ich allerdings -ihr werdet es nicht glauben- *Tusch!* die Zwille entdeckt!


    Fällt in die gleiche Kategorie wie ein Bogen, sprich ist ein Sportgerät/eine Waffe, welche die kinetische Energie nicht speichert sondern mit Muskelkraft freisetzt...(nein, diese tolle Formulierung habe ich mir nicht selber ausgedacht, sondern unsere ach so geschätzten Gesetzgeber...)


    Mit einer Zwille kann durchaus auch Großwild(Hirsch, Reh, Wildschein...) erlegt werden, wenn die richtigen Gummies und auch die richtigen Geschosse verwendet werden, nur so als info.
    Es kursieren auf Youtube diverse Videos, wo auf ballistische Gelatine geschossen wird und fast jeder Schuß geht durch ca 30cm Gelatine...


    Aber mal back to Topic:
    Wenn man schon mit dem Bogen jagen geht, sollte man ihn auch perfekt beherrschen!
    Also üben, üben, üben!
    Ich finde nichts widerlicher, als wenn ein angeschossenes Tier sich noch stundenlang quälen muss, nur weil Hörr Jöger Tomaten auf den Augen hatte oder angesoffen war...

  • Zitat von Kartoffelknilch;90896


    Aber mal back to Topic:
    Wenn man schon mit dem Bogen jagen geht, sollte man ihn auch perfekt beherrschen!
    Also üben, üben, üben!
    Ich finde nichts widerlicher, als wenn ein angeschossenes Tier sich noch stundenlang quälen muss, nur weil Hörr Jöger Tomaten auf den Augen hatte oder angesoffen war...


    Da gebe ich Dir recht
    Ich bin ein großer Bogenfan und gerade dabei meinen ersten Bogen zu bauen, werde aber nicht auf Tiere schießen.
    Gruß Stefan

  • Zitat von Kartoffelknilch;90896


    Wenn man schon mit dem Bogen jagen geht, sollte man ihn auch perfekt beherrschen!
    Also üben, üben, üben!
    Ich finde nichts widerlicher, als wenn ein angeschossenes Tier sich noch stundenlang quälen muss, nur weil Hörr Jöger Tomaten auf den Augen hatte oder angesoffen war...


    Wie ich es eingangs schon sagte,
    die Jäger, die tatsächlich mit dem Bogen auf Wild anlegen,
    schießen auf sehr kurze Distanzen um sicher gut zu treffen.
    Jagdpfeile sind sehr speziell und vertragen meist nur einen einzigen Schuss.
    Danach kann man sie wegwerfen oder zumindest die Spitze wechseln.
    Schlechte Treffer quälen nicht nur das Tier sondern ein Fehlschuss bedeutet auch tagelanges ansitzen
    umsonst.
    Ein Fehlschuss verscheucht das Wild für lange Zeit und man kann sich getrost nach einem anderen Ansitz umschauen.


    Betreibt man die Jagd mit dem Bogen zum überleben, ist erstmal jeder Treffer ein guter Treffer.
    Muss man dann in die Nachsuche, ist das nicht schön aber besser als hungrig zu bleiben.
    Außerdem muss man sich je nach Gelände und andren Fleischfressern auch bei der Nachsuche beeilen sonst kann es sein das man von Bären, Wölfen oder auch von Schwarzwild um seine Beute gebracht wird ......

  • Wer kein geübter Hobby-Sportbogenschütze ist, kann es vergessen, das erst im Krisenfall versuchen zu wollen.
    Wer es kann, könnte es in einer absoluten Krisenzeit damit versuchen, wenn auf Gesetze keine Rücksicht mehr genommen wird. Falls die "Kollegen" mit den Donnerbüchsen den neuen Indianern noch etwas übriglassen.
    Erst wenn diesen die Muni ausgeht weil die Zivilisation derart weit zurückgeworfen wäre, dann kommt die Zeit der Bogenjäger.

  • Das sehe ich ähnlich obwohl.....
    Feuerwaffen nicht so weit verbreitet und in Privathand sind das das eine Konkurenzsituation zu befürchten wäre.


    Außerdem gibt schon Überlegungen bezüglich Bejagung von Wild in dicht besiedelten Gebieten in denen sich die Jagd mit den
    "Donnerbüchsen" auf Grund der Einwohnerdichte verbietet.
    Wenn die Kulturfolger weiterhin so stark überhand nehmen wie schon in verschiedenen Großstädten....
    haben wir bald genug Gelegenheit zum üben.

  • In Salzburg ist vom 24- 26.Februar 2012 die Messe Fischen und Jagd, zugleich ist auch die WM der Tierpräperatoren.
    Mal schauen was es Neues gibt an Bogen, Messern und anderem Brauchbarem.

  • Im Notfall ist mir das Hemd näher als die Hose. Zu deutsch: Lieber mit nem Bogen und ausprobieren als verhungern.
    Allerdings glaube ich, dass die Chancen mit Fallen deutlich besser liegen. Und wenn es mal soweit ist, dann macht die Not erfinderisch.
    Beispiel: Fallgrube oder Schlinge und dann mit dem Bogen oder einem geeigneten Spieß nachsetzen.


    So long,
    Sam

  • Zitat von Sam de Illian;90992


    Allerdings glaube ich, dass die Chancen mit Fallen deutlich besser liegen. Und wenn es mal soweit ist, dann macht die Not erfinderisch.
    Beispiel: Fallgrube oder Schlinge und dann mit dem Bogen oder einem geeigneten Spieß nachsetzen.


    So long,
    Sam


    Aus diesem Grunde halte ich auch einen guten Speer für nicht zu unterschätzen. Vielseitig einsetzbar als Jagd- aber auch Distanzwaffe (Angreifer auf Abstand halten).


    Ich habe aber keine Ahnung, ob es dort, wenn man eine scharfe Spitze hat, auch zu Waffenbesitzproblemen kommen kann.


    LG
    Peace

    Das Paradies liegt nicht jenseits, sondern abseits.

  • Wenn du soweit bist, dass du im Wald den Tieren nachstellen musst, weil du nix zu essen hast, willst du mir jetzt nicht ernsthaft erzählen, dass dich das Waffengesetz noch interessiert, oder?? Und ansonsten: kauf dir beizeiten ein Cold Steel Bushman, das hat einen Griff, der als Aufnahmetülle für einen Stiel ausgelegt ist :winking_face:


    So long,
    Sam

  • Zitat von Seal;90885

    In Afrika und Amerika wird sie neben der "normalen" Jagd mit dem Gewehr ausgeübt.
    Dort gilt für die Bogenjagd auch eine eingeschränkte bzw. gar keine Schonzeit da sich der Bogenjäger
    auf relativer Augenhöhe mit dem Tier bewegt.


    Das mit der Augenhöhe ... verwenden die Jäger in den USA nicht überwiegend Compound-Bögen ? Sich auf Augenhöhe auf die Jagd zu begeben, darunter verstehe ich nicht hochtechnisierte Werkzeuge, bei denen ählich wie bei Gewehren lediglich eine Art Abzug gedrückt werden muss.


    Bogenschiessen mit Recurve halte ich für perfekt im Sinne von sinnvoller Mischung aus Auge-Hand-Koordination, Fitneß, Frischluft, Spaß, Vorbereitung für ernste Anwendung. Kollegen aus dem Verein fahren nach Frankreich um jagdlich zu schiessen. Als Sport oder besondere Kitzel für das Hobby. Mein Szenario zielt nicht auf maximal erzielbaren Fleischvorrat (Jagdglück) über langen Zeitraum, was intensive Auseinandersetzung mit der Bogen- und Pfeilherstellung bedingt, aber den Vorteil hat, sich im Gelände vorwärts bewegen zu können. Statt wie beim Fallenstellen zumindest tageweise am Ort bleiben bzw. zurückkehren zu müssen. Als Fallensteller wird man auffälliger, Fallen werden gefunden und das Bewegungsverhalten wird kalkulativ.


    Wer bereits nichts zu essen hat, wird m.M. nicht sein gesamtes Überlebensglück auf eine wenig aussichtsreiche Jagd verlegen, sondern auf sichere Nahrungsquellen. In bestimmten, abgelegenen oder tierreichen Wäldern mag das anders zu bewerten sein.


    Bin definitiv kein Bogenjäger, aber als Grundlage halte ich diese Technik für eine sinnvolle Vorbereitungshandlung. Sei es nur festzustellen, wie schwer es ist ein entferntes Ziel zu treffen. Wieviel schieriger ein sich bewegendes mit wechselnder Distanz unter teils versperrter Sicht und verschiedenen Höhenmetern.

  • Wie gesagt, sind die Bogenjäger der Neuzeit eher Lauer/ Ansitzjäger als Verfolger.
    Fallen stellen muss man auch können und üben um es effektiv als Nahrungserwerb nutzen zu können.
    Da kommt dann auch wieder mein Einwand das man evtl. durch andere Jäger, egal ob Mensch oder Tier,
    um seine Jagdbeute gebracht werden kann wenn man mit einer gewissen Anzahl Fallen in einem vergleichsweise großen Gebiet jagd.


    Die Sache mit dem Tierschutz etc. ist momentan richtig und gut aber im Ernstfall ist uns wohl allen der volle Bauch lieber
    als ein glückliches Bambi im Wald.
    Wenn es mal so sehr gekracht hat, das ich mich und meine Nächsten von dem ernähren muss was mir die Natur bietet,
    habe ich für solch romantischen Gedanken wohl eher keinen Sinn.

  • Habe einen Langbogen mit knapp 60 Pfund. Damit kann man auf 10m nen Hasen, wenn es sein müßte treffen. Schiesse aber auch über Fenster und Handrücken.
    Mittelalterfan halt...

  • Mit 60 Pfund wirst Du den Hasen irgendwo festtackern oder, je nach Pfeil, spalten :grosses Lachen:
    Ich dachte immer das LARP Bögen maximal 20 oder 25 Pound haben dürfen........

  • Wer hat gesagt das das ein Larpbogen ist? :lachen:
    Und ja, damit kannst du Hasen jagen. Mit 3D Tieren klappt das recht gut.


    Zusätzlich hab ich auch etwas schwereres Gerät... ne 150 Pfund Armbrust

  • Aber nun mal wieder zurück zum Thema,
    mit einem einfachen Bogen kann man zumindest kleines Wild wie Hasen oder Rehe auf kurze Distanzen sicher erlegen.
    Dazu gehört Übung aber das kennt man ja bei den Survivalpraktiken allgemein.
    Man muss Alles üben, Feuer machen, Unterschlupf bauen, erste Hilfe......
    und eben auch der Bau eines einfachen Bogens und einfacher Pfeile und deren Gebrauch.

  • Zitat von Luftikus;90967


    Wer es kann, könnte es in einer absoluten Krisenzeit damit versuchen, wenn auf Gesetze keine Rücksicht mehr genommen wird. Falls die "Kollegen" mit den Donnerbüchsen den neuen Indianern noch etwas übriglassen.
    Erst wenn diesen die Muni ausgeht weil die Zivilisation derart weit zurückgeworfen wäre, dann kommt die Zeit der Bogenjäger.


    Bis dieser Fall eintritt dürften aber mindestens einige Jahrzehnte ins Land ziehen und plötzlich alles Wissen über Chemie und Technik verlorengehen.


    Zitat von Seal;90975

    Das sehe ich ähnlich obwohl.....
    Feuerwaffen nicht so weit verbreitet und in Privathand sind das das eine Konkurenzsituation zu befürchten wäre.


    Hallo Seal ist das dein ernst das Feuerwaffen keine Konkurenz sind, da sie nicht weit verbreitet sind? Bei den Milionen Waffen in Privaterhand und auch den Depos der Behörden und Armee die sicher nicht plötzlich vom Boden verschluckt werden und in solch einem Szenario sicherlich in den Umlaf gelangen, kann ich deine Annahme so nicht nachvolziehen.


    Trotz alledem ist der Bogensport eine schöne Sache!


    Gruß KUPFERSALZ

  • Auch ich bin aufs Bogensschiessen gekommen und finde neben dem praktischen Aspekt macht es Spass und ist entspannend :)
    Jagen würde ich auch nicht ... aber mit dem Treffen generell ist das so eine Sache,
    ich hab auch verschiedenes ausprobiert als totaleer Anfänger. Mit einem modernen Compoundbogen finde ich das zielen erstaunlich leicht,
    von Präzision kann man da noch nicht sprechen :winking_face: aber ne Zielscheiben kann man schon recht mittig auf 10m treffen ....
    Wobei ich immer noch nicht verstanden hab wie man das Visier richtig einstellt wenn ich nicht weiss ob der Zielfehler
    an meiner wackligen/schlechten Technik oder an der Ausrichtung liegt ? ....
    Zum Vergleich habe ich auch mit einem einfachen Billig-Holzbogen ohne alles rumprobiert und da sind schon Welten zwischen,
    erstmal finde ich die 35lbs als Anfänger kaum zu halten und naja da fliegen die Pfeile wirklich mal weit daneben,
    als Anfänger schiebe ich es gerne auch mal auf den Bogen der nicht ganze gerade aussieht und die billigen Pfeile :winking_face:


    Reizen tut mich das aber auch weil es so simpel und ursprünglich ist ....

  • Hallo Seal!


    Danke für das Thema! Bogenschießen ist auch eines meiner Hobbies. Allerdings bleibe ich am Parcours. Was mich interessieren würde:


    Auf dem Bild schießt du mit einem Recurvebogen. Hast du damit Jagderfahrung? Meines Wissen wird die Bogenjagd hauptsächlich mit Compoundbögen durchgeführt, da diese zielsicherer sind und ein höheres Zuggewicht zulassen.
    Welches Zuggewicht wird bei welchen Tierarten empfohlen?
    Wie übst du das Schießen mit Jagdspitzen? Beim 3D-Parcours werden sie dich ja wohl recht bald verbannen, wenn du deine Pfeile mit dem Messer aus den Zielen rausschneiden musst. :peinlich:


    Was den rechtlichen Status der Bogenjagd anbelangt, würde ich gerne folgenden Link beitragen. Hier sieht man auf der Karte, wo die Bogenjagd in Europa erlaubt und verboten ist:


    http://www.europeanbowhunting.…w=article&id=16&Itemid=30


    lg


    Luchs

  • Mit einem gut eingeschossenen Compound,
    bei dem die Kombination aus Pfeil (Schaft, Federn, Insert und Spitze), Pfeilauflage, Visierung, Peep-Sight, Release, Stabilisator, Cams etc. passt, kann man sich selbst die Pfeile zerschroten weil man auf die eingeschossene Entfernung den vorhergehenden Pfeil trifft.
    Wenn so ein fragiles System aber mal einen Fehler hat, ist er schwer zu finden und auszumerzen.
    Eine gerissene Bogensehne z.B. hat bei einem Compound das Aus zu Folge.
    Bis eine neue Sehne besorgt, der Bogen mittels Bogenpresse soweit zusammengdrückt ist das man die Sehne wechseln kann, ist die Jagd oder das Turnier zu Ende.
    Bei einem "normalen" Bogen habe ich immer eine Ersatzsehne für wenige Euro dabei und die ist in einer Minute gewechselt.
    Auch das Einjustieren der Visierung auf das Flugverhalten des Pfeiles ist wichtig.
    Ein Compoundschütze kann in aller Regel nicht kurzfristig einen anderen Pfeil schießen.
    Gewicht, Form der Federn, Schaftstärke und Länge etc. müssen bei der Visierung wieder neu nachjustiert werden
    und dazu braucht man Zeit, einen Schießstand und Werkzeug.


    Der intuitive Schütze, der seinen Bogen kennt, braucht evtl. ein bis zwei Testschüsse und erkennt recht schnell das Verhalten von Bogen zu Pfeil und stellt sich intuitiv um.
    Wer es technisch aufwendig mag kann sich dem Compound widmen, wer es natürlich und universell einsetzbar mag, greift zum Barebow.