Topinambur

  • @Tomrust: zum Thema Verbreitung:
    bei mir wächst Topi im nächsten Jahr nur von den alten Knollen aus weiter, die ich dringelassen habe. Es gibt Sorten bei denen gehen vom Stiel (Stamm) aus in alle Richtungen ca. 20-30 cm lange Wurzelausläufer mit Knolle dran, die wachsen dann weiter. Oder Wühlmäuse vertragen die Knollen unterirdisch weiter (zumindest was sie übriglassen vom Fressen ;-))
    und das wächst. Aber sieht man im Frühjahr die neuen Pflanzen, und muss im schlimmsten Falle roden und ausreissen.
    Topi hat für mich den Vorteil, ich muss nix lagern im Winter, kann draussen bis ins Frühjahr ernten (falls frostfrei, ansonsten Kübel mit Wasser auf die Erde, taut auf, und rausbuddeln solange nicht wieder gefroren) und ich habe mein Frisch-Gemüse im Winter!

  • Topinambur, eine meiner Lieblingspflanzen mittlerweile.


    Die Vorteile sprechen für sich. Kaum Pflege, höchstens im Frühjahr sind andere Pflanzen schneller und überwuchern einzelne Triebe, ansonsten, ab Mai, ist Topi stets schneller, beschattet sein Umfeld und hat keine Konkurrenten.


    Die Aufbewahrung fällt flach, frisch nach Bedarf aus dem Boden ernten, gerade im Winter, da frostunempfindlich (gut, wenn der Boden steifgefroren ist, wird es anstrengend).


    Ich habe sie in den letzten Jahren erfolgreich auch im Elterngarten ausgewildert :lachen: Mein Vater flucht schon, obwohl er sie aufgrund ihrer Größe und der Blüten auch schön findet. Er weiß noch nicht, dass ich aus gutem Grunde Knollen bei ihm hinterlassen habe. Obwohl "Kriegskind" kann er sich größere Krisen nicht mehr vorstellen. Nun denn.


    In meinem Garten habe ich sie vor allem in und um das Hühnergehege gepflanzt. Dies hat 2 Vorteile:


    1. Die Pflanzen bieten im Sommer einen guten (Sicht)Schutz vor Raubvögeln.
    2. Die Hühner vertreiben mit ihrem Scharren Wühlmäuse, die sonst gerne an den Knollen knabbern.


    Eine Win-Win-Situation für Mensch und Tier also.


    Ich finde, es ist eine wunderbare Ergänzung und schöne Pflanze noch dazu. Wie man sie wieder los wird und im Zaum hält (man sollte immer ein wenig zwischenernten, sonst wird es ein undurchdringlicher Knollenwust) habt ihr ja schon beschrieben. Ständig mähen oder ernten.


    LG
    Peace

    Das Paradies liegt nicht jenseits, sondern abseits.

  • Hallo zusammen!


    Ich hatte einmal einen Acker mit unterschiedlichen Sorten. Eines schönen Tages wurde der gesamte Bestand innerhalb von 2 Wochen von Wühlmäusen heimgesucht und buchstäblich vernichtet.


    Die übrig gebliebenen habe ich damals in Scheiben geschnitten und getrocknet. Das war 2008.
    Ich habe gerade einen Kunstoffkübel geöffnet und die Ware begutachtet. Schmecken immer noch sehr gut und werden nun an meine Kaninchen verfüttert, die lieben diese Dinger im Gegensatz zu mir sehr.


    LG, handyman

  • Der Topinambur wächst bei mir am Haus, (wurde von meiner Frau eingesetzt, sie hat sich keine Vorstellung gemacht wie aggresiv das Zeug wächst) wenn man da nicht dahinter ist überwuchert er alles.
    Ernten kann man ihn im September, er ist aber ein echtes Unkraut und die Ausbeute an Essbarem ist im vergleich zu anderen Kartoffelsorten gering, der einzige Vorteil ist das er überall wächst und keine Pflege braucht.
    Diese Pflanze einfach im Wald auszusetzen bringt nichts, weil er erstens viel Sonne braucht und alles andere verdrängt, wie das asiatische Springkraut, asserdem ist er nicht mehr zum Ausrotten, eine Knolle übersieht man immer.


    Gruß Geronimo

  • Topinambur


    Habe meine Topinambur (Sonnenstrauß, mittelhoch wachsend) letzten Sonntag aus der Erde geholt, bevor vielleicht doch noch etwas Frost kommt. :)


    Mit der Menge der geernteten Knollen war ich außerordentlich zufrieden. Habe sie in feuchten Sand in Eimern im unbeheizten Schuppen gelagert und kann nun im Winter jederzeit darauf zurückgreifen.
    Im Herbst September /Oktober geerntete Knollen sollen besser schmecken wie im Winter bei Frost geerntete Knollen.


    Die stark verästelten Knollen (eventuell sind es auch noch die Mutterknollen) habe ich erneut mit etwas Kompost eingepflanzt ca 20 cm tief. Die Reihe (Freundlicher Sichtschutz zur neugierigen Nachbarin) habe ich etwas erweitert. :lachen:


    Mir schmecken die Knollen roh (mit Schale) als Salatzugabe aber auch solo, oder 2 Minuten mitgedünstet. Z.B. in Scheiben geschnitten, auf Reis gelegt der noch ausgart mit ein Paar Petersilienstängel und wenig Tamari (Sojasauce) vermischt.
    Gekocht schmeckt Topinambur fade. Auf keinen Fall als Hauptbeilage, eher wie eine kleine Frischkostbeilage im Winter.


    Dieses Jahr hatten wir hier im Norden sehr wenig Regen und ich habe meine Topis nicht gegossen. Topinambur freut sich jedoch im August über Feuchtigkeit wenn man schöne wohlschmeckende Knollen ernten möchte.


    LG. Anne

  • Das habe ich im Netz noch zusätzlich gefunden. Denn ein kahler Boden ist im Winter das Schlechteste was man seinem Garten antun kann.
    [h=3]Zweikulturnutzung mit Topinambur[/h] Die Kulturpflanze Topinambur produziert neben unterirdischen Knollen auch hohe Erträge an oberirdischer Sprossmasse. Bei dieser wärmeliebenden Pflanze findet das Wachstum hauptsächlich im Sommer statt. Um die Flächenproduktivität weiter zu steigern und den Boden über Winter mit Pflanzenwuchs zu schützen, wird nach Abernten der Topinambur-Spossmasse eine winterfeste Kultur wie Roggen oder Wintererbsen eingesät und im Spätfrühjahr abgeerntet. Aus den im Boden vorhandenen Knollen entwickeln sich anschließend die Topinamburpflanzen.


    Aus Ökologische Agrarwissenschaften UniKassel http://www.agrar.uni-kassel.de/ink/?c=42&language=de



    nashua

    - Der wichtigste Vorrat ist Wissen, den können selbst Plünderer nicht mitnehmen -

  • Zitat von Geronimo;88051


    Diese Pflanze einfach im Wald auszusetzen bringt nichts, weil er erstens viel Sonne braucht und alles andere verdrängt, wie das asiatische Springkraut,


    Meinst du "Drüsiges Springkraut" / "indisches Springkraut"? Impatiens glandulifera


    Das ist wirklich ein ätzende Neophyt und breitet sich auch bei uns immer stärker aus. Bei uns gabs diesen Sommer/Herbst einen Aktion, da machte sogar das Heer mit und "erntete" massenhaft diese Pflanzen, bevor sie zur Samenreife gelangt sind. Ein Tropfen auf den heißen Stein, aber medienwirksam.


    Topinambur werden auch gerne für Wildäckern genommen. Ein Jäger wollte einmal Knollen von mir haben, meine Begeisterung hielt sich natürlich in Grenzen und ich habe ihm keine gegeben.
    Von unserer Region ist mir nicht bekannt, dass solche Wildäcker angelegt werden, aber es gibt sie wohl irgendwo: http://www.lindls.com/was-ist-…mbur/verwendung/wildacker


    Ich hatte noch nie Probleme, Topinambur aus meinen Garten zu entfernen. Rechtzeitig zupfen (kann schon bis zu 3x sein) und dann geben sie irgendwann freiwillig auf, weil die Knolle nicht mehr imstande ist auszutreiben,


    LG, handyman

  • Hi handyman,
    versuche seit Jahren den Topinambur auszuzupfen aber er kommt immer wieder, ich benutzte ihn zum Teil als Viehfutter und er stört mich nicht wirklich aber absichtlich anpflanzen würde ich ihn nie mehr.
    Gruß Geronimo

  • Ich halte meine Topinaburfläche durch regelmäsiges ernten im Zaun. Im Herbst kommt eine Lage Kompost darauf.


    Werwende die Knollen zusammen mit Kartoffeln 1:1, den nur Topinambur alleine schmeckt mir zu erdig.


    Für Rohkost reibe ich die Knollen mit Edelstahlwolle ab. So kann man die meiste Schale entfernen.


    Auch in feine Scheiben geschnitten und im heißem Öl frittiert schmecken sie fast wie Chips.

  • Wie jedes Jahr werde ich auch heuer wieder einen Versuch in meinem Garten starten: Topinambur


    Bestellt habe ich heute 30 Knollen (incl. Versand 21 Euronen)


    Ich beabsichtige ein Beet in meinem Wald (Waldrand, Südlage, Halbschatten) anzulegen.
    Dort habe ich eine Fläche mit guter Gartenerde (ca. 40cm hoch angehäuft).
    Da ich gelesen habe dass das Zeug wie wild wuchert, setze ich eine Begrenzung.
    Eingrenzen möchte ich das Beet mit vorhandenen Betonpflastersteinen (40x40 cm). Diese werden senkrecht, ebenerdig lückenlos gesetzt.


    Was denken die Topanimbur Erfahrenen, kann ich damit eine unkontrollierbare Ausbreitung verhindern oder muß ich tiefer wie 40 cm gehen?


    Tsrohinas

  • Hallo Tsrohinas,


    40 cm sollten genügen. Grundsätzlich wachsen die Topis wie Flachwurzler, meine Knollen liegen nicht tiefer als 20-30 cm


    Nur, warum machst Du Dir bei so einem Waldstück soviel Arbeit? Ich würde mehrere Inseln bepflanzen mit anfänglich 3 Knollen pro qm. Dann kannst Du 2 Jahre ruhig ausbreiten lassen und ab da entnimmst Du im Winter Knollen aus dieser Insel. Macht man das nicht, hat man nach weiteren 2 Jahren ein kaum durchdringliches Knollengeflecht und die Knollen werden zudem kleiner.


    Man kann Topi eindämmen durch Zwischenernte (allerdings vollständig ausgraben, abgebrochenen Wurzelstücke reichen auch zum austreiben) oder häufiges mähen. Wurzelsperre im eigenen sehr begrenzten Garten, gerade zum Nachbarn hin, macht Sinn, aber am Waldrand würde ich mir das sparen. Da finden sich ohnehin auch Fraßfeinde wie Wühlmäuse und Wildsauen ein, die die Knollen zu schätzen wissen. Deshalb sind Insellösungen auch sicherer vor Totalverlust.


    LG
    Peace

    Das Paradies liegt nicht jenseits, sondern abseits.

  • Um bei Tobigenuß "die Winde" zu vermeiden gibt man einfach etwas Natron ins Kochwasser und das Problem ist behoben,Gutes Rezept für die Tobis,Röstis auch Kartoffelpuffer genannt.Zum reinlegen.Wer Tobis aus dem Garten entfernen will,leih dir einen Stallhasen aus und laß diesen im Garten,ruckzuck sind die Tobis Vergangenheit

  • Zitat von Peacefool;127826

    .......Ich würde mehrere Inseln bepflanzen mit anfänglich 3 Knollen pro qm...... Da finden sich ohnehin auch Fraßfeinde wie Wühlmäuse und Wildsauen ein, die die Knollen zu schätzen wissen. Deshalb sind Insellösungen auch sicherer vor Totalverlust.


    Danke für das feedback!


    Die Insellösung überlege ich mir noch, hört sich eigentlich logisch an.


    Ich möchte aber trotzdem vernünftig eingrenzen um eine Ausbreitung zu vermeiden.


    Wildschweine gibt es (noch) nicht bei mir. Wühlmäuse dagegen schon......
    Scharren Rehe auch nach Topis?


    Tsrohinas

  • Zitat von Tsrohinas;127833

    ...
    Scharren Rehe auch nach Topis?


    Tsrohinas


    Dass kann ich Dir nicht sagen. Hierzulande kennen Rehe das ja kaum noch. In einem schneereichen Winter und wenn es eins mal spitzbekommen hat, würde ich das aber nicht ausschließen.


    Wild ist ja nicht so "blöd gezüchtet" wie viele in Gefangenschaft gehaltene Nutztiere...

    Das Paradies liegt nicht jenseits, sondern abseits.

  • Könnte man Topinambur auch in "Betonringen" setzen? Ich meine die 30 cm D-förmigen Teile, mit denen man auch Hanglagen befestigen kann.


    Hab da noch ein paar rumliegen. Ich glaub das probier ich mal aus.
    Gegenmeinungen? Ideen?


    Tsrohinas

  • Zitat von Tsrohinas;127836

    Könnte man Topinambur auch in "Betonringen" setzen? Ich meine die 30 cm D-förmigen Teile, mit denen man auch Hanglagen befestigen kann.


    Hab da noch ein paar rumliegen. Ich glaub das probier ich mal aus.
    Gegenmeinungen? Ideen?


    Tsrohinas


    Das Leben findet immer einen Weg. Klar geht das. Eine in die Mitte in etwa 20 cm Tiefe und im November schaust Du mal was rauskommt. Die lagern sich dann schon so an, das es passt. Du wirst Dich ggfls. wundern. Aber ohne Ernte werden sie den Ring in 3 Jahren sprengen. :face_with_rolling_eyes:

    Das Paradies liegt nicht jenseits, sondern abseits.

  • Versuchs doch mal. Ich habe die Topis in einem alten Mini-Hochbeet (Maße 100x40), dort wachsen sie seit Jahren vor sich hin. Ernte durchgehend einige Knollen für unsere Kaninchen, zum Herbst hin kriegen die Hüpfer auch die Blätter und Stengel.


    Und wie schon gesagt, Freilandaussaat wurde von den Waldtieren aufgestöbert und sehr stark dezimiert.



    der Björn

    Der Sinn des Lebens ist es, Leben weiterzugeben!

  • Zitat von Peacefool;127837

    Das Leben findet immer einen Weg. Klar geht das. Eine in die Mitte in etwa 20 cm Tiefe und im November schaust Du mal was rauskommt. Die lagern sich dann schon so an, das es passt. Du wirst Dich ggfls. wundern. Aber ohne Ernte werden sie den Ring in 3 Jahren sprengen. :face_with_rolling_eyes:


    Geil, danke!


    Das wird der Hit. Erleichtert die Ernte ungemein. Nimmst einfach den ganzen Ring hoch, ausräumen in den Schubkarren und fertig.
    Frische Erde rein, ein Topi aus der Ernte wieder in den Ring, fertig!


    Denkfehler?


    Tsrohinas


  • Nein, kein Denkfehler. Genauso müsste das eigentlich klappen. Ne Schaufel Sand dazu lockert das ganze noch dazu auf.


    Aber einen Nachteil haben die Ringe. Sie trocknen schneller aus, Du musst also evtl. gelegentlich gießen. Oder setze sie ein klein wenig tiefer als die Oberfläche, was wieder mehr Arbeit beim ausbuddeln macht.

    Das Paradies liegt nicht jenseits, sondern abseits.