Winterkleidung in der Vesperdose

  • Hallo,


    gestern abend hats mich etwas gefroren, und ich habe meinen Wintermantel doch sehr vermisst :)


    Jetzt mal folgende imaginäre Situation: Ich bin geschäftlich unterwegs, habe einen kleinen Rucksack oder eine Aktentasche dabei und als Kleidung Bürokleidung. Der Zug bleibt stehen, die Heizung fällt aus und ich möchte nicht auf Hilfe, die möglicherweise eh nicht kommt, warten, sondern hätte gerne etwas wärmendes dabei.


    Also: ich möchte etwas möglichst klein verpackbares, dass mich bei -20 Grad zusätzlich zur normalen, aber ganz und gar nicht arktistauglichen Kleidung lebendig, am besten unerkältet durch die Nacht bringt. Glaubt Ihr, es ist möglich, einen Daunenmantel zu finden, der ungefähr auf die Größe einer Brotdose komprimierbar ist? Über längere Zeit, und ohne die Daunen oder sonstiges Isolationsmaterial zu beschädigen?



    Nick

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem

  • Ok, einfach ein paar alte Verbandskästen plündern und mit drei vier Decken sollte man gut und bequem etwas basteln können. Gute Idee.
    :Gut:


    "Unauffällig" würd ich mir aber auch noch vom Christkind wünschen ...




    Nick

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem

  • Daune kannst zum Komprimieren vergessen auf die Dauer...
    Es gibt aber recht gute Biwakjacken, die so wie die Rettungsdecken aufgebaut sind,
    mit dünnem, aber stabilen Material, welches die Körperwärme reflektiert.
    Sind aber nicht günstig.


    Haben wir irgendwo da in den Tiefen einen Thread dazu.


    Edit: Schau mal nach "Blizzard Survival Jacket".
    Da gibts aber noch andere Versionen davon, finde ich aber momentan nicht.


    Ciao,
    Occam

    "Alle, außer mir, haben sich verirrt!"... Indiana Jones

  • hab für meine Tochter eine Daunenjacke gekauft, sehr klein, mit extra Verstau-Beutel. Gibt es leider nicht mehr. Aber auf Dauer komprimiert? Das überleben die vielleicht- aber sicher bin ich nicht. Angebot, 25 .- bei NM, trägt nicht auf, hält warm. Müsste es doch auch für Erwachsene geben...
    Gruss Luka

  • -20° ist schon eine gefährliche Kälte. Bei den Temperaturen und einigen Stunden sollte es schon eine Daunenhose und Daunenjacke sein. Genau so wichtig sind Mütze, Handschuhe und sehr warme Schuhe. Das würde aber einen Tagesrucksack oder die Aktentasche
    gut ausfüllen. Zu starkes komprimieren macht Daunen kaputt.


    roman

  • Zitat von Opa;92232

    Also: ich möchte etwas möglichst klein verpackbares, dass mich bei -20 Grad zusätzlich zur normalen, aber ganz und gar nicht arktistauglichen Kleidung lebendig, am besten unerkältet durch die Nacht bringt. Glaubt Ihr, es ist möglich, einen Daunenmantel zu finden, der ungefähr auf die Größe einer Brotdose komprimierbar ist? Über längere Zeit, und ohne die Daunen oder sonstiges Isolationsmaterial zu beschädigen?


    Meiner Meinung unmöglich unter der Vorgabe Temperaturbereich + Brotdose.


    Sogar der Exped Dreamwalker 650 (=Bildquelle, 650 Gramm in L, 34x22cm) hat ein deutlich größeres Packmaß.


    [ATTACH=CONFIG]7400[/ATTACH]

  • Hi,
    ich würde da eine Selbstbaulösung vorschlagen.


    Oberteil: Ein Langarmshirt in Deiner Größe und eines 2 nummern größer werden am unteren Bund und an der Armen zusammen genäht. Das Gleiche wäre auch mit zwei dünnen Stoffhosen möglich, bzw. Alternaitv eine dicke Fleece Unterhose einpacken und dann einfach anziehen. Beides Zusammen dürfte das Volumen einer 1,5ltr Flasche Cola bekommen.


    Kommt es nun zu der von Dir beschriebenen Panne, gehst Du als aller erstes durch den Zug und sammelst alles an Zeitungen und Zeitschriften ein was Du finden kannst, reist es klein und stopfst es in die doppelte Lage deines Oberteils. Bei trockenem Wetter kann auch LAub aus der Natur herhalten.


    Diese Art des "arme Leute" Daunenpullies hab ich als Kind regelmäßig bei den Pfadfindern mit Laub gebaut. Wenn mir zu warm wurde, kam wieder Laub heraus. Es geht aber auch hervorragend mit Zeitungspapier. Von Dingen wie den diversen Blizzard Bags würde ich absehen. Zu teuer für einen Einmalartikel und Du stichst aus der Masse heraus. Und als Opa will doch wohl keiner so sehr auffallen, dass er in so einer Zugsituation Begehrlichkeiten von Halbstarken weckt, oder?


    grüße,


    Frank

  • Hallo Frank, gut dass du Zeitungen erwähnst .
    Als Jungspunde mit Fahrrad,später mit Moped und Motorrad, schob man sich Zeitungen unter die Jacken um sich besonders im Brustbereich vor Fahrtwindkälte zu schützen.
    In den 50er Jahten war es auf dem Land auch üblich,sich für in die Gummistiefel Zeitungspapier um die Füße zu wickeln . Heutzutage gibt es natürlich komfortablere Stoffe zur zusätzlichen Kälteisolierung. Heute nachmittag war ich mit meinem Hund ca.2,5 Std. bei ca. -8° und Wind (aber Sonnenschein) unterwegs,außer kalten Backen und Nasenspitze wunderbar.
    Gruß aus der "wärmsten" Region Deutschlands , Rugo

    Vorbeugen ist besser als auf die Schuhe :brech: (brech.. , das stand mal was anderes :nauseated_face:)

  • Ich persönlich finde die Vorgabe euch etwas zu "scharf". Minus 20 und im Anzug, bzw. Notkleidung in der Brotdose..hm...das wird m.E. kaum passen.


    Als ich noch Anzugträger und stark mobil war (ich bin es nun nicht mehr) habe ich statt meiner normalen Aktentasche inkl. EDC immer auf einen Overnighter gewechselt. (Overnighter = Pilotenkoffer o.ä. / Meine Favoriten sind jedoch Peli Flightcase und/oder Peli Toploader).


    Da ist es kein Problem eine Daunenjacke a la NorthFace Nuptse und eine lange Unterhose dabei zu haben. Zusammen sind sie vom Packmaß etwa 2L. Zusammen mit Mütze und Handschuhen kann man da schon einiges aushalten.
    Dazu meine ich, dass man als Geschäftsreisender heutzutage mit einem Overnighter eh nicht mehr auffällt, haben eh die meisten dabei auch ohne zu preppen.

  • Nach meinen persönlichen Erfahrungen ist es mindestens genauso wichtig, exponierte und kälte-empfindliche Körperteile besonders zu schützen, also Hals, Ohren, Kopf, Hände und Füße.
    Ich habe immer eine winddichte Ohrenmütze und einen Fleeceschal dabei.
    Im Winter lange Unterhosen an und Iso-Einlegesohlen in den Schuhen sowie Handschuhe in den Jacken(Anzug)taschen und evtl noch einen schwarzen Fleecekragen mit Klettverschluß.
    Trägt man dazu einen Tweedanzug aus Wolle, müßte ein winddichter, mindestens knielanger Übermantel schon viel bringen.
    All das müßte sich etwa auf 1kg-Brotlaibformat zusammenrollen lassen.
    *

  • Hallo Nick,


    die "Patentlösung" nach deinen Vorgaben habe ich leider auch nicht, aber ein paar Gedanken zum Thema:


    Im Format "Brotdose" und mit der Vorgabe "nur kurz" (=eine Nacht) würde ich mir ein paar Wärmepads in den Aktenkoffer legen.
    http://www.thermopad.de/shop/d…2d595ddfee895a51e100ce422


    Diese werden im Bedarfsfall unauffällig in Socken(-schaft) und Hosentaschen deponiert.


    Zusätzlich eine Mütze, Handschuhe und idealerweise noch ein Windstopper zum Überziehen sollten reichen um nicht auszukühlen.


    Darüber hinaus hilft nur noch Bewegung. Es gibt einen Bericht von einem Lagermitarbeiter der in einem Tiefkühllager versehentlich eingeschlossen wurde und dem klar war daß frühestens am nächsten Tag mit seiner Befreiung zu rechnen war. Er war schlau genug die ganze Nacht in Bewegung und damit warm zu bleiben. In stundenlanger Arbeit hatte er Kisten aufgestapelt um schließlich das Kühlaggregat zu erreichen um den Lüfter mechanisch blockieren zu können. Physikalisch hat das nicht viel gebracht weil der Kühlraum so gut isoliert ist daß es fast keinen Unterschied macht ob das Aggregat nun läuft oder nicht, aber der Fokus auf diese Aufgabe und die Mühe des Kisten aufstapelns, also die damit freigesetzte Körperwärme hat ihn am Leben erhalten.
    Hätte er sich einfach nur hingesetzt wäre er sehr wahrscheinlich erfroren.


    Grüße,
    J.

    If you are looking to government for the answer, you obviously don´t understand the problem.