Da ich selbst Ärztin bin, will ich auch mal meine 2 cent dazu geben. Zu meiner Grundlage: ich bin jahrelang Notarztwagen gefahren und habe mehrere Monate in Indien unter vorsintflutlichen Bedingungen gearbeitet.
Es ist davon auszugehen (Bericht der Fachkommission an den Bundestag zu den Folgen eines längeren Stromausfalls), dass im Fall des Falles alle Verbrauchsmaterialien äußerst schnell verbraucht sind (just in time), nach 2 Wochen sieht es schon sehr mau aus, zumal wahrscheinlich in diesem Szenario viel mehr Verletzte kommen werden durch Schnitt- u. Brandverletzungen.
Haltet Euren Impfschutz aufrecht, ich habe schon Leute an Tetanus sterben sehen - gruselig!
Auch Krankenhäuser haben nur für 3-7 Tage Vorräte an Medikamenten und Verbrauchsmaterialien, vom Benzin für das Notstromaggregat ganz zu schweigen (meistens nur 3 Tage).
Wer lebenswichtige Medikamente braucht, sollte diese sehr großzügig bevorraten.
In worst-case-Szenarios gibt es viele Probleme mit Infektionen, die kleinste Wunde eitert bei nicht fachgerechter Behandlung. Viele Leute sterben an Infektionen. Und man hat reichlich mit Durchfall zu tun, vielleicht Cholera und damit verbundene Todesfälle. Desinfektionsmittel, Bleiche zur Stoffdesinfektion, Verbandsmaterialien, antibiotische Creme, Antibiotika sind sindvoll. Im Veterinärbedarf bekommt man viele dieser Dinge viel günstiger und genauso gut wirksam. Außerdem Elektrolytpulver für Kinder und Erwachsene.
Und- es gibt ja keine Glasspritzen mehr, die man wieder sterilisieren kann und Kanülen, die man reinigt und sterilisiert. So haben wir es in Indien gemacht und uns den Nachschub für den nächsten Tag sicher gestellt. Man kann auch unter sehr primitiven Bedingungen die Versorgung aufrecht erhalten, aber selbst dafür braucht man die Ausgangsmaterialien.
Ich sollte mich mal auf die Suche nach sterilisierbaren Spritzen und Kanülen machen...
Christiane