unkonventionelle Ernte aus dem Gemüsegarten

  • Den einen oder andren wird vielleicht nicht bewußt sein, das man
    von vielen Gemüsepflanzen mehr essen kann, als üblich.
    In Notzeiten besser planbar und weniger zeitaufwendig als Wildpflanzen
    sammeln.


    Ich würde hier gern mal ein paar Anregungen und Beispiele sammeln.
    Also ergänzt bitte Eure Erfahrungen.


    Jungpflanzen: öfters hat man Jungpflanzen übrig oder es fallen bei ausdünnen
    Pflänzchen an. Statt auf dem Kompost könne die auch in der Küche landen.


    alte Samen: Der eine oder andere lagert hier Samen ein. Da die nur eine begrenzte
    Zeit keimfähig sind, müssen sie regelmäßig ausgetauscht werden. Zur Sprossenzucht eignen sie sich dann
    aber auch nur noch bedingt. Statt sie wegzuwerfen, kann man sie z.B. in einen Blumenkasten dicht aussähen.
    Der kann dann auch auf den Fensterbrett oder im Schatten stehen, den wir ernten die Pflanzen,
    wenn sie ca. 5 (Kohl, Salat, etc) bis 20cm (Erbsen) hoch sind, einfach abschneiden.
    Bis zur Ernten dauert es 1-4 Wochen.


    Verwendung: Als Salat, in den Wook, in die Suppe, Gemüsebeilage



    zu einzelenen Pflanzenarten



    Kohlpflanzen: Blätter vom Kohlrabie, Blumenkohl, Rosenkohl usw.
    Zarte Blätter als Gemüse oder in die Suppe, der Rest taugt noch kleingeschnitten zur
    Gemüsebrühe ausgekocht (und dann auf dem Kompost).
    Unreife Samenschoten: in den Wook, roh zum naschen.


    Senf: Blätter, unreife Schoten


    Rettich und Radieschen: Blätter, unreife Schoten


    Raps: junge Blätter, unreife Schoten


    Die o.g. Pflanzen schmecken sortenabhängig manchmal bitter und/oder scharf. Also erst einmal
    probieren, ehe ihr eine Mahlzeit versaut.


    Buchweizen: junge Blätter


    Rote Beete: Blätter (junge auch roh als Salat)


    Amaranth: junge Blätter


    Erbsen: junge Planzen (werden schnell zäh, wenn zu groß)


    Möhren: Blätter


    Steckrüben: Blätter



    Blätter von Kartoffeln, Paprika, Tomaten, Aubergine : wegen des Alkaloidegehaltes wohl ungeniesbar

  • Henning


    Eine gute Anregung die du uns gibst.
    Habe letzen Herbst noch viele Kohlrabisetzlinge übriggehabt, diese sogleich auf ein freies nicht mehr benötigtes Beet gepflanzt und mit Vlies abgedeckt.


    Konnte bis Weihnachten noch ernten.
    Die Kohlrabis ereichten noch eine Größe eines Golfbaales.
    Der Vorteil der kleinen Größe war das der gesammte Planzenteil ohne Wurzel natürlich, verwertet werden konnte.


    LG
    Fischer

  • Also gerade die Blätter von Möhren und Pastinaken schmecken recht gut als Ersatz für Petersilie z.B.
    Finde es eh seltsam, dass man hierzulande zwar Sellerie-Blätter nutzt aber keine Möhrenblätter.
    Ich finde sie geschmacklich vergleichbar.

  • Das gilt auch für den Supermarkt:
    Im Discounter hab ich oft die Randblätter vom Blumenkohl aus dem Abfallkorb neben der Waage gefischt und kostenlos als "Hasenfutter" mitnehmen dürfen...
    ...daß mein Name "Hase" ist und ich damit Gemüse für 2-3 Tage hatte, konnten sie ja nicht wissen...
    ...und daß jemand mit der Aufschrift "Sicherheitsdienst" auf dem Pulli es nötig hat, sein Essen aus dem Abfall zu klauben, auch nicht...

  • Gute Anregung! Es wird immer zuviel weggeschmissen.


    Beispiel einer ehemaligen thailändischen Nachbarin auf brauchbares deutsch übersetzt: "Der Sellerie ist ja schon gut, aber hat so wenig Grün daran für in die Suppe. Aber ich finde es blöd so eine ganze Kugel als Rüstabfall wegzuschmeisen. Warum schneiden die das nicht schon im Laden weg? An unserem Thaiselleri hat es viiieeel mehr Grün dran."
    Wir haben ihr dann erklährt dass wir die Sellerikugel brauchen und nicht unbedingt das grüne. (Würde uns in solchen Ländern wohl genau so gehen...)


    Aber ich habe vor lachen beinahe Pipi in die Hosen gemacht.

  • Zitat von Worber;95250

    G
    Wir haben ihr dann erklährt dass wir die Sellerikugel brauchen und nicht unbedingt das grüne.


    Es gibt auch bei uns Sorten ohne Knolle, die nur wegen den Stengeln oder den Grün angebaut werden (Schnittsellerie, Staudensellerie (Bleichsellerie)) .
    Staudensellerie sogar recht häufig in den Supermärkten.
    Genauso, wie es z.B. in Japan Möhrensorten gibt, die wegen ihrer Blätter angebaut werden.http://"http://mymemory.translated.net/t/German/English/schnittsellerie"

  • Nennt sich Stangensellerie vs. Knollensellerie.


    Sind hier keine Hausfrauen an Board? :face_with_rolling_eyes:


    LG
    Peace

    Das Paradies liegt nicht jenseits, sondern abseits.

  • Letztes Jahr hab ich bei meiner Mini-Kartoffelernte etliche dicke Engerlinge in der Erde gefunden.
    Ich glaube das waren irgendwelche Käfer-Larven die dick und weiss waren mit rotbraunem Kopf, irgendwie wie Shrimps...
    Nun werde ich dies Jahr die Tierchen sammeln, waschen und kurz in der Pfanne anrösten.
    Mal sehen, vielleicht schmecken sie wie Shrimps?
    Was glaubt Ihr, kann ich mich vergiften?

  • Zitat von Luftikus;95298

    Letztes Jahr hab ich bei meiner Mini-Kartoffelernte etliche dicke Engerlinge in der Erde gefunden.
    Ich glaube das waren irgendwelche Käfer-Larven die dick und weiss waren mit rotbraunem Kopf, irgendwie wie Shrimps...
    Nun werde ich dies Jahr die Tierchen sammeln, waschen und kurz in der Pfanne anrösten.
    Mal sehen, vielleicht schmecken sie wie Shrimps?
    Was glaubt Ihr, kann ich mich vergiften?


    Das was du da hattes waren Maikäfer-Larven. Die Larven des Maikäfers leben bis zu vier Jahren unter der Erde und ernähren sich von Wurzeln. Im Extremfall können Sie sogar ganze Bäume :ohhh: zerstören!


    So gesehen schadet es sicher nicht wenn du die isst.


    Bezüglich Zubereitung?


    Zitat


    In Südfrankreich gilt der Engerling unter der ländlichen Bevölkerung als eine sehr schmackhafte Speise. Dieser Ver blanc - Weisswurm - ist aber nichts anderes als die Larve des Maikäfers, der Engerling.


    Ein Rezept für die Bereitung des Weißwurmes lautet:


    • Man wählt möglichst kurze und fette Würmer aus..
    • ...wälzt sie in Mehl und Brotkrumen
    • salzt und pfeffert sie
    • und wickelt sie in ein Stück festes Papier, dessen Innenseite mit Butter ausgestrichen ist.
    • In dieser Verpackung legt man sie in heiße Asche und läßt sie etwa 20 Minuten schmoren".


    Der Geruch der geschmorten Engerlinge soll überaus appetitanregend sein, und im Geschmack sollen sie die Weinbergschnecken bei weiten übertreffen. Außerdem verbackt man auch die Weißwürmer in Eierkuchen. Vor einer Reihen von Jahren wurde in dem Restaurant Custoza in Paris ein Festessen veranstaltet, bei dem auch goldbraun gebackene Eierkuchen mit Weißwurmeinlage aufgetragen wurden. Sämtliche fünfzig Gäste lobten diese Mehlspeise außerordentlich, und einer großen Anzahl gefiel sie so gut, daß sie noch eine zweite Portion forderte.


    Quelle: http://www.naturheilkraut.com/…sekten_als_Nahrungsmittel