"Mögt" Ihr Eure Vorräte?

  • Moin,


    Ich habe in den letzten Tagen mein Vorratsregal mal wieder mit Konserven bestückt, die ich ohne den Gedanken an S&P niemals gekauft hätte.


    Das bringt uns dann irgendwann wieder zur Notwendigkeit, diese - wie auch andere eingelagerte Lebensmittel - zwecks Rotation aufessen zu müssen, auch wenn wir lieber frische Lebensmittel zu uns nehmen.
    Zudem finde ich Fertigprodukte häufig zu fleischlastig.


    Allmählich vergeht mir die Freude daran, neue Vorräte zu kaufen, weil ich schon an der Kasse daran denke...na prima...zwei Wochen lang Kohlrouladen aus der Dose...


    Habt auch Ihr Vorräte, die Ihr nur ungern verbraucht?


    Lieben Gruss, Itchy

  • Zitat von Itchy;97998

    Habt auch Ihr Vorräte, die Ihr nur ungern verbraucht?


    Kurz und knapp: Nein


    Gruß
    Vincent

    Kein Plan überlebt die erste Feindberührung. (Helmuth von Moltke)

  • Ich würde nichts einlagern, was ich nicht essen würde.


    Ich lager nur des ein, was ich auch mag, sprich: Nudeln, Fisch, Schokolade, getrocknete Früchte, EPA's, etc.


    Wenn es wirklich mal zu einer Krise kommt, du auf deine Vorräte angewiesen bist, und Sachen isst, du die NICHT magst, dann wird deine Psyche darunter leiden, du wirst frustriert werden, dein Stress Pegel steigt, und sowas solltest du dir in einer Krise nicht erlauben. Ausserdem kanns auch sein, das deine Verdauung gegen die ungewollte Nahrung rebelliert, z.B. mit Durchfall, Übelkeit, etc.


    Grüsse Vengard

  • Dieses Problem habe ich auch, da wir uns normalerweise ausschließlich von Frischkost ernähren. Ich habe schon viele Konserven durchprobiert und muß sagen, dass ich immer das Gefühl habe, mir buchstäblich Müll in den Mund zu stopfen.
    Deshalb sind unsere Vorräte fast vollständig ohne Konserven, nämlich Reis, Nudeln, Kartoffelbrei, Hülsenfrüchte, Mehl, Körner und als Ausnahme Corned Beef für Labskaus und Tomatenmark für Soße. Dazu Hefe und Backpulver (ich habe die Monatstonnen nachgebaut, die in survival4you vorgestellt werden).
    Die Gerichte kann man alle im Bett oder Kochkoste kochen, ohne dass viel Brennstoff verbraucht wird.
    Wir leben auch jetzt schon überwiegend vegetarisch, das Fleisch wird uns also nicht fehlen. Für die Vitamine gibt es selbst hergestellte Sprossen, die sind wahre Vitaminbomben.

  • Da kann ich Vengard nur zustimmen. Und wenn man schon nichts findet, was man gerne ist, sollte man zumindest keinen Widerwillen gegen seine Nahrung haben.
    Also nur für den Notfall einlagern, weil's beim Überleben hilft - dann kann man's auch gleich weglassen und sich von Krabbeltierchen und Würmern ernähren!

  • Unsere Vorräte spiegeln nicht den Alltagsverbrauch wieder. Weil wir uns nicht von Konserven ernähren. Beispiel aus dem Lager sind haltbares Brot oder Fischkonserven. Das muss in Rotation zwar verbraucht werden, aber ich habe freiwillige Helfer: unsere Hunde. Die werden damit nicht abgefüttert, bekommen aber einen vertretbaren Teil zugewiesen, denen gefällt unser Preppen richtig, nach dem Motto "was packt er heute aus" :face_with_rolling_eyes:


    Alles was gekauft wird, muss ...

    • schmecken (mir, uns oder anderen als Tauschware)
    • kombinierbar sein (Brot zum Eintopf, Brot in Gemüsebrühe)
    • im Idealfall in kleinere Einheiten teilbar sein (Brot pur, Trockenfrüchte, Gemüsebrühe)
    • Preis und Kalorien stehen eindeutig vor Genußerleben


    Das fängt schon beim Wasser an, nur billiges Flüssig, das nach Bähhh schmeckt, könnte man zwar in größerer Zahl einlagern, aber i.d.R. ist das Lagervolumen für Trinkwasser sowieso begrenzt, durch verfügbaren Platz und Rotation wg. Haltbarkeit.


    Wir kaufen nicht Vorräte um unsere Gäste damit zu bekochen, sondern im Notfalle ohne psychischen Schaden zu nehmen über die Runden zu kommen. Was mir selber nicht schmeckt taugt ausserdem kaum als (begehrte) Tauschware, hat das Gegenüber den Eindruck, ich will meine Konserven loswerden, habe ich diesen Handelsposten schlecht geplant, weil evtl. durch klügere Überlegung zum gleichen Preis ein besserer Tauschwert herausgesprungen wäre, z.B. Fleischdosen/Zigaretten (die wir nicht essen/verbrauchen, deshalb nicht rotieren können, aber im absehbaren Krisenfall bewusst als Tauschobjekt kaufen würden).


    Kaufe ich nur billiges, geschmacksverzerrtes Zeugs aus dem Discounter stehe ich vor dem Problem bei einer vorzeitigen Flucht, Teile der Vorratshaltung auszusortieren, Zeitfaktor und ggf. Streitposten in der Familie was kommt mit, was nicht. Besser Einheiten zusammenlagern, die sich in der Zusammensetzung ergänzen, Nahrhaftes, Festes, Kochbares, Trockenware, Süßes, Komprimierbar nach Öffnen usw. Da hat jeder eigenen Kriterien je nach Transportform.


    Abschließend: ja, ich mag unsere Vorräte, die haben sich eingespielt, ab und an isst man sich satt daran und wechselt, die Hersteller ändern evtl. die Rezeptur bzw. den Geschmack, das sind Nuancen, entscheiden aber über den Wiederkauf. Wir sind im Alltag so sehr die Abwechslung gewöhnt, den Luxus des Ausprobierens, dass es in der Krise meiner Meinung nach ein ernstes Problem wird, "Zufriedenheit" am Tisch herzustellen, in der Not isst aber der Mensch Fliegen und Dosen, die bis zuletzt im Lager stehen bleiben, weil anderes dem akuten Bedürfnis mehr entgegenkommt, werden am Schluß trotzdem aufgemacht.


    Hunger kennt keine schlechten Geschmack, höchstens Ekel, der ist dann falsch antrainiert oder gesundes Mißtrauen unserer Körperinstinkte. Wer Fasten gelernt hat ist im Vorteil, doch selbst dazu erleichtern gewisse Hilfsmittel den Übergang. Z.B. Wasser füllt den Magen, entgiftet und sorgt für einen ausgleichenden Effekt auf alle Stoffwechselvorgänge, zum Strecken von Vorräten und der Grundversorgung das Mittel der Wahl.


    Deshalb lieber anteilig mehr Wasser und (aufgrund der Kosteneinsparung) mehr Qualität bei den Vorräten. Befördert als Nebeneffekt die Bereitschaft zur Vorrratshaltung.

  • Hallo Itchy,


    den meisten Aussagen meiner Vorschreiber kann ich mich nur Anschließen (nur Einlagern was man mag und verträgt, rotieren etc.), die Aussagen stimmen schon - dennoch:


    Ganz ehrlich Lager ich Dinge ein, die ich sehr gerne mag, die ich mag und auch "geht noch so". "Geht noch so" ist dann immer ein Problem wenn die Rotieren müssen.



    Ich selber versuche 1-2 Tage die Woche diese Dinge zu Verbrauchen, so verteilt es sich etwas.
    Zudem nehme ich auch schon mal die Dinge, die langsam Ablaufen mit zum Camping oder in eine Ferienwohnung.



    Hier im Forum gab es aber in der Vergangheit noch drei gute Ideen:


    - Bevor !!! das MHD abläuft die Nahrungsmittel an die Tafel oder ähnliches zu verschenken.
    - Ein ehemaliges Mitglied hier hat die Nahrungsmittel immer in seinem Ort anonym Nachts Bedüftigen Menschen vor die Tür gestellt.
    - Ein guter Vorschlag war auch die nicht so geliebte Nahrung innerhalb der Familie zu Tauschen oder zu Verschenken. Z.B. "Vielleicht mag die Cousine oder so die Ölsardinen, die man selber nur im Notfall essen möchte...?


    Bis denn


    Zeltengehen

  • Ich glaube fast, dass du etwas falsch gemacht hast wenn dir Ekel hochkommt wenn du an deine Vorräte denkst.


    Von der Fertignahrung mag ich persönlich auch nur extrem wenig. Deshalb koche ich bei bestimmten Gerichten einfach mal mehr um es einzufrieren oder lagern zu können.


    Ich glaube auch, dass es viele Menschen gibt, die mit "Rohstoffen" (Mehl, Linsen, etc.) gar nicht wissen was sie damit anfangen sollen. Es sollte daher auch nicht ganz unwichtig sein, sich entsprechende Gerichte zu überlegen oder mal in einem größeren Kochbuch umzusehen. Entsprechende Kochbücher gäbe es zB. auf Amazon: http://tinyurl.com/dydpfw7 (Amazon Link).


    Auch hier im Forum findet sich sicher das eine oder andere perfekte Rezept (Suchbegriffe: Einmachen, Räuchern, Einkochen,...)


    Lg.

  • Zitat von Itchy;97998

    M
    Habt auch Ihr Vorräte, die Ihr nur ungern verbraucht?


    Nein, ich rotiere meine Voräte ja. Aber ich habe meine Verbrauchsgewohnheiten den Vorräten teilweise angepaßt.


    So esse ich jetzt mehr Hülsenfrüchte als früher.


    Konserven hatte ich früher so gut wie keine benutzt, ich fand Feinfrost für einen Singelhaushalt praktischer, da beliebig portionierbar.
    Habe aber festgestellt, das es vieles auch in kleinen Dosen gibt und geschmaklich nimmst sich vieles auch nichts im Vergleich
    zu Feinfrost.


    Fertiggerichte und Dosenbrot verbrauche ich auf Dienstreisen, 3 Monate lang 4 Tage die Woche jeden Abend im Restarant essen will ich mir
    zeitlich und finaziell nicht immer leisten, die Küchenaustattung in den Apaprtment läßt meist zu wünschen übrig und was ich
    sonst so alles zum kochen benutze (Gewürzen, Öle, verschiedenene Essige usw.) will ich auch nicht für 4-5 Übernachtunge die Woche mitschleppen.
    Aber eine Topf zum Inhalt einer Dose warmmachen gibt es eigenlich immer.


    Selbst für Schmalzfleich oder Fleisch im eigen Saft habe ich eine paar Gerichte gefunden, wo es akzeptabel schmeckt.


    Von Produkten, die ich nicht kenne, kaufe ich erst einmal eins, lagere es meist eine Weile, bis es mal eine Gelegenheit zum Testessen gibt,
    und wenn gut befunden, wird es wieder gekauft, sonst eben eine Alternative ausprobiert.
    Und selbst wenn ich mein Produkt gefunden habe, kaufe ich es nicht Kistenweise, sondern immer mal 1-2 Stück, damit ich verschieden Chargen habe
    und vor allen, das nich alles das selben MHD hat.

  • Da meine Eltern noch nie EPA gegessen haben, werde ich ihnen erzählen, wie toll doch die Indische Reispfanne schmeckt (*würg!*)


    Ansonsten ist Epa auch ein gutes Beispiel:


    Es schmeckt zwar nicht unbedingt lecker, aber so ein schönes Päckchen Ravioli mit dem Hintergedanken, man geht gleich gemütlich ins Zelt...


    Was ich dami sagen will: Wer sonst nur rohe Kartoffeln und Wurzeln zu fressen hat, freut sich auch über ne Dose Rote Beete.

  • Hi cabell und alle anderen,


    Ekel kommt mir beim Gedanken an meine Vorräte nicht hoch, da habe ich mich vielleicht missverständlich ausgedrückt.


    Es stehen halt Dosen in meinen Regalen, die ich ohne Angst vor lange andauernden Notfällen nicht besorgt hätte, wie z.B. Rinderrouladen...die esse ich viel!! lieber wenn meine Ma sie kocht; oder grüne Bohnen, die ich eigentlich nur frisch aus dem eigenen Garten gerne mag.


    Grundsätzlich ist mir aber auch klar, dass es sich hier um ein Luxusproblem handelt - in echter Not geht's nicht mehr um "lecker" sondern um's Überleben.


    Danke für Eure Antworten,
    Itchy

  • Zitat von Bärtram;98038

    Wichtig ist auch, dass man nichts einlagert, was man vorher mehrfach probiert und für gut und genießbar befunden hat.


    Nicht einlagern?

  • Selbst in einer misslichen Lage oder in Katastrophenzeiten will ich nicht auf Essen verzichten, das ich gerne esse. Dass man aber vermutlich nicht alle Lieblingsspeisen lagern kann, ist eh klar :winking_face:

  • Ich lagere auch nichts ein das ich nicht mag. Momentan futtere ich mich durch diverse Fischkonserven und Fleischkonserven um herauszufinden welche mir schmecken.

  • Ich habe meine Vorräte in Wochen-Paketen eingelagert (ein Paket für 4 Personen für 1 Woche) und brauche ein Paket nach Erreichen des MHD innerhalb eines Monats auf. Und in diesem Paket sind auch nur solche Sachen enthalten, die wir auch sonst ganz normal auch essen.
    Es war schon recht aufwendig, Fleischkonserven zu finden, die uns auch zufriedenstellend schmecken, aber so müssen wir nur 4 Fleischkonserven und drei Nudel-Fertiggerichte pro Monat rotieren.


  • Hallo Itchy,


    lagere das ein, was Du magst - oder besser gesagt, die Grundstoffe dazu. Das bedeutet natürlich kochen und zubereiten.


    Gibt es etwas schöneres als einen Backtag, an dem mittags der Duft frischer Sauerteigbrote durch das Haus zieht? (Eingelagerte Getreide: Roggen, Weizen, Dinkel, sowie Sauerteigansatz)


    Frühstück am Morgen ein Müsli aus Getreideflocken, Weizenkeimen, Trockenfrüchten (Äpfel, Aprikosen, Feigen, Datteln) und Nüssen - lässt sich alles gut einlagern.


    Abends zum Beispiel eine Linsensuppe (Hülsenfrüchte sind übrigens sehr proteinreich und jahrelang lagerfähig) mit dem Gemüse, was die Vorräte gerade hergeben und ggf. etwas Trockenfleisch. Als Vorspeise ein Salat aus frischen Kräutern, was gerade so zu spriessen anfängt - oder was ich im Keimglas am Fensterbrett aus Samen (Radieschen, Rettich, Alfalfa, Linsen,...) gezüchtet habe.


    Nur mal so eine Idee, was ich jetzt machen würde, wenn ich von Markt auf Vorrat umschalten müsste. Fertiggerichte sehe ich eigentlich nur für den Notfallrucksack vor, wenn wirklich keine Zeit zum Kochen bleibt. Dosen stehen in meinem Vorrat deshalb nur sehr wenige.

    Zitat von Itchy;97998


    Zudem finde ich Fertigprodukte häufig zu fleischlastig.




    Ich bin kein Vegetarier, mein Fleischkonsum hält sich allerdings dennoch in sehr engen Grenzen. Neben einigen wenigen Konserven liebe ich hier ein Rezept, das ich in Südafrika kennen und schätzen gelernt habe, Biltong.


    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Ich trenne meine Vorräte in 4 Kategorien:


    - schnell rotierende Sachen in der Küche und im Kühlschrank
    - der normale Vorrat aus länger haltbaren Sachen, die ich im Rahmen meiner normalen Essensgewohnheiten rotieren kann. Das ist deutlich weniger als bei anderen, da ich eben kaum Dosenbrot essen mag und auch nicht wahnsinnig viel Mehl oder getrocknete Linsen im Alltag verwende...
    - der Notvorrat ohne Rotation. Im Moment ist das ein Packen NRG-5, dazu werden sich mal ein paar Flaschen Rapsöl, ein paar Packen Mehl, Zucker und Salz gesellen. Die rotiere ich nicht und schmeiße des Zeug wenn, wenn es tatsächlich mal verdorben sein sollte.
    - das was man anderweitig noch besorgen kann durch Gemüseanbau auf dem Balkon, noch Einkaufen kann, an Ausgabestellen erhält, sich erjagen kann, etc, pp...


    Früher hatte ich mal einen gewissen Vorrat aufgebaut, habe das aber mit der Rotation nicht hinbekommen, da ich einfach keine große Lust hatte, plötzlich Ananas und Wurst aus der Dose zu essen, was ich ansonsten nie tu.


    Mit der Essensumstellung in der Krise habe ich null Probleme. Meine Stimmung wird blendend sein, wenn ich Mehlbrei und Linsen mümmle, wenn die Alternative dazu verhungern lautet. Und eine weit radikalere Essensumstellung habe ich bei jeder Fernreise und zwar nicht langsam über mehrere Wochen hinweg, sondern von jetzt auf gleich...


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Hallo


    bevor wir was Neues bevorraten, wird es probiert. Im Lager befinden sich nur Vorräte die wir gerne essen.
    Wir machten am Anfang auch den Fehler Lebensmittel zu kaufen die uns nicht schmecken, vieles landete auf dem Kompost oder im Hund :)


    Gruss Carlos

  • Hallo zusammen


    Der Grundtenor ist ja klar, nichts einlagern was einem nicht schmeckt! Logisch ist eine Fleischkonserve kein Steak, oder Filtstück.


    Aber wenigstens ein wenig schmecken sollte es.


    ABER die Frage die MICH interessiert ist, WARUM lagert man Sachen ein die man nie im Leben isst?


    Ernst