Bug-out oder Bug-in?

  • In der Beilage ein interessanter Artikel zum Thema Bug-out, leider nur in Englisch.
    Die These ist, dass die Überlebenschancen beim "bugging out" wesentlich geringer sind als beim gugging-in.
    Flüchtlinge haben im Verlauf der Geschichte immer meist schlechter abgeschnitten als Standortgebundene.
    Eine spannende Anti-These zu diesem Survivalmythos.


    Wegen dem würd ich aber trotzdem nicht auf meinen "" verzichten, es kann Situationen geben, wo's eben
    doch nicht anders geht.


    LG
    Doomer



    previval.org/f/index.php?attachment/8199/

  • Hallo Doomer,
    vielen Dank für den Beitrag!


    Ich kann mir durchaus vorstellen das das stimmt.
    Vor allem wenn ich diese Flüchtlingslager immer wieder sehe, glaub ich das gern.
    Zudem ist man an einem fremden Ort, keine Kontakte, keine Freunde, keine Ahnung was die Zukunft bringt.
    Man ist immer abhängig von anderen (Länder, Hilfsorganisationen, Menschen).


    Daheim hat man immer den Vorteil das man Land und Leute kennt.
    Kontakte die evtl. seit Jahrzenten bestehen werden auch in einer Krisensituation bestehen bleiben.
    Es ist viel einfacher möglich sich gegenseitig oder selbst zu helfen.


    Trotzdem werde ich mir auch einen "BOB" zusammenstellen.
    Wie du schon schreibst man weis nie was noch kommt.


    Grüße buchemer

  • Es macht einen Unterschied aus, ob man Flüchtling ist in einem fremden Land mit einem Rucksack voll Zeug oder ob man Flüchtling ist in einem fremden Land mit einem Rucksack voll Zeug und 100.000 Euro an Geld in der Hand.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Und was ist wenn es ne Hyperinflation oder sowas gibt? Dann hoffe ich das du die 100k in 5ern hast. Dann kannst du länger heizen. :face_with_rolling_eyes:
    Ich denke das es dort viele Konstellationen an Möglichkeiten gibt. Aber generell gesagt Heimvorteil/Ortskunde ist immer gut. Und nenn es vielleicht nicht 100.000 € sondern eher "Wertmittel" wie nen Kilo Gold in 1g Barren oder sowas.

  • Ich denke wenn ich aus Deutschland flüchten muss. Dann werden mir die 100.000€ auch nicht viel bringen.
    Vermutlich sind dann USD, Gold oder Silber besser :devil:. Die Chinesische Währung fällt mir jetzt grad nicht ein :peinlich:. Yuan?


    Aber Grundsätzlich ist wie du schon sagst ein voller Rucksack viel viel besser als ein Leerer oder Keiner!


    Grüße

  • "Buchgeld - Bargeld in Papierform - etc." sind keine festen Werte.Bei den richtigen Werten, wie Gold und Silber, bleibt immer der reale Materialwert.Vorsicht bei Goldbarren. Es gibt schon Fälschungen, mit Wolfram, ab 10g-Barren.LG Sobi

  • Also ich würde dann auf 1Oz Silbermünzen oder Barren (trotz Nachteil 19% MwSt beim Barren) setzen.
    Gold wäre mir vom Wert her zu Groß.
    Vllt. ein paar 1Oz Goldmünzen als Reserve für den Neustart aber nicht zum Handeln oder dergleichen während der Krise.

  • Ist doch eigentlich logisch, dass ich als Flüchtender nicht diesselben Ressourcen habe, wie zu Hause oder in einem Fluchtlager. Kommt dann der Faktor Zeit, Energieverbrauch, Wettersituation, Informationsdefizit, Navigation, Begegnungen und daraus in Summe der psychische Druck dazu, sowie weitere Personen, um die man sich kümmern muss oder will, die nicht auf S&P eingeschworen sind, wird der Flüchtende i.d.R. den Kürzeren ziehen, ausser er hat die besten Gründe für seine Flucht.


    Sich auf mehrere Szenarien und sogar Verkettungen davon vorzubereiten, ist ein "think-in" Vorgang, den man dort am besten ausheckt und simuliert.


    Wie der "think-out"-Prozess am besten draussen beim Lagern, Laufen, Campieren usw. stattfindet und dort die Simulation für die Tauglichkeit des bug-out-Gepäcks stattfindet.

  • Wer Reich ist, wird wohl kaum als armer Flüchtling mit nur einem Rucksack enden. Der reiche Prepper hat genug Stil, sich im Falle eine lokalen Katastrophe bis zum nächsten Flughafen durchzuschlagen und dem Schlamassel per Buisiness- oder First Class zu entschweben. Bei einer globalen Katastrophe wird er seinen Reichtum und Verbindungen nutzen, um sein Anwesen adäquat schützen zuu lassen. Das war in allen großen Krisen bislang so.


    Lediglich der Reiche, welcher keine Idee hat und das Thema auch gedanklich nie erfasst hat könnte Anfangs auf dem falschen Fuss erwischt werden.


    Aber zurück zum Thema:


    Bug In, oder Bug out. der einzige für mich momentan ersichtliche Grund für eine Flucht wäre, wenn eines unsere AKW in Hauptwindrichtung (30km) den Aggregatzustand auf Gasförmig wechselt. Dann habe ich eine Packliste für das Auto vorbereitet und hoffe, in weniger als 15min mitsamt Familie im Auto zu sitzen und in Richtung Norden auf Nebenstrecken aus der gefährlichen Zone zu kommen. Sollte das als wenig aussichtsreich erscheinen dichte ich mein Haus ab, bis der erste Fallout durch und das Chaos sich etwas gelichtet hat und versuche nach Süden durch den Tunnel zu kommen.


    Eine Flucht in dem klassischen Sinne "nur" weil es in der Nachbarschaft gerade etwas ungemütlich ist halte ich für falsch und hier im Norden gibt es nicht Mal genug Wald für irgendwelche Bushcraftfantasien, weswegen das Thema mich bislang nur am Arande intersiert hat.

    Brot ist nicht hart. Kein Brot ist hart!

  • Zitat von Harmlos;99942

    Wer Reich ist, wird wohl kaum als armer Flüchtling mit nur einem Rucksack enden. Der reiche Prepper hat genug Stil, sich im Falle eine lokalen Katastrophe bis zum nächsten Flughafen durchzuschlagen und dem Schlamassel per Buisiness- oder First Class zu entschweben. Bei einer globalen Katastrophe wird er seinen Reichtum und Verbindungen nutzen, um sein Anwesen adäquat schützen zuu lassen. Das war in allen großen Krisen bislang so..


    Hallo Harmlos,


    Geld ist Bits und Bytes in Computern. Digitalwährung, Wie reich bist Du nach Zusammenbruch der Stromversorgung und damit der Zahlungssysteme? Du kannst vor dem Ticketschalter der Airline (Onlinebuchung geht ja nicht mehr) gern mit dem Fuss aufstampfen und "Ich bin aber doch Einkommensmillonär" schreien. Auch die vorgelegte Platinumcard wird da mangels Kreditkartenterminal nicht so schrecklich viel helfen.


    Wachpersonal - in der Regel eher mässig bezahlt - hat dieses Problem noch viel elementarer. Wenn Du die nicht in "konvertibler Währung" bezahlen kannst, was im Ernstfall - einige Wochen Stromausfall - Nahrung und Wasser heissen kann, dann verlieren die sehr schnell das Interesse an ihrem Job.


    Der Clevere Prepper hat Vorräte an tauschbarer Währung. Das kann je nach Szenario alles sein, vom Bargeld bis zur Kartoffelwährung.



    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Ich kenne zwar den Bericht nicht, allerdings verwundert mich das Ergebnis auch nicht. Abgesehen von einem Genozid (und neuerdings einem superGAU) gibt's mMn kaum ein Szenario, warum Flucht besser sein soll:

    • man lässt den Großteil seines Hab-und-Guts zurück
    • man lässt seine Vorräte zurück
    • man muss viel Energie (und/oder Geld) für Transport aufwenden
    • man begibt sich als Fremder in fremde Obhut
    • ...


    Selbst ein nicht-Prepper hat mMn zu Hause viel mehr Chancen als unterwegs. Die meisten haben ja zumindest einige Vorräte daheim. Und man kann mit 1.000 kcal pro Tag erstaunlich lange überleben!


    LG
    Maresi

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.

  • Gut, dann nenne ich dir noch ein paar Möglichkeiten:
    - flächendeckend verseuchtes Wasser
    - andauernder Stromausfall in einer Grossstadt (Seuchen, Trinkwasser, Abwasser, Grossbrände, Plünderungen)
    - Virus-Pandemie
    - Krieg oder Bürgerkrieg
    - Überflutungen
    Es gibt durchaus Szenarien, die man zu Hause aussitzen kann und auch soll, aber es gibt genauso Szenarien - mit gleichgroßer Wahrscheinlichkeit - in den man so schnell wie möglich verschwinden sollte.

  • Es gibt dann auch noch die denkbare Möglichkeit , daß man in einer Krise neben seinem abgebrannten/geplünderten Haus steht, und dann mit relativ wenig neu anfangen muß , aber man wenigstens seinen eigenen Platz hat , und sich nicht anderswo einen "erobern" muß.


    wolpi

  • Hallo,


    ein interessanter Text, den Doomer da ausgegraben hat, danke!


    "You will be leaving behind your job (income), perhaps your family (wife, kids), your home (shelter), your friends (support network), your contacts (other people you know), your bank accounts (money), your credit (ruined), your retirement (pension), your property and everything you own (everything you cannot carry with you), your vehicles (except perhaps one, at least until the gas tank is empty), your future (prospects, employment, credibility, integrity). Don’t forget things also left behind, such as electricity, running water, Internet access, news and information, communications, telephone and even cell service, a warm, dry bed and other ‘essentials’, some more then others.
    You will also leave behind all expectations of normalcy, decency, morality and expectations, i.e., a “normal life”, forever
    "


    Das dürfte die zentrale Aussage des Texts sein. Dass man "alles" zurücklässt. Nun ja. Ich finde, dass das etwas zu kurz gedacht ist. Die Japaner, die aus der Evakuierungszone rund um Fukushima raus mussten, haben deswegen weder ihre Rentenansprüche noch ihre Kreditkartenfunktion noch ihren Job verloren. Oder die Passagiere der Costa Concordia, die in Schlafanzügen in die Rettungsinseln tapsten und "alles" zurücklassen mussten: sie haben weder ihren Freundeskreis noch ihren Job verloren.


    Bug-in (sich einigeln) versus Bug-out (abhauen) kann man nicht vorab entscheiden. Das hängt von der Situation ab. Eine Bug-out-Situation kann z.B. für einen Berufspendler oder jemand, der sich z.B. durch eine Dienstreise bedingt, entfernt vom Wohnort aufhält so aussehen, dass er von seinem derzeitigen Aufenthaltsort weg muss und nachhause will. In einer klassischen Bug-Out-Lage waren auch alle die Touristen in Asien, die den verheerenden Tsunami 2005 gerade so überlebt hatten und nun zwar ohne alles da standen, aber praktisch nichts der im o.g. Artikel verloren hatten.


    Es kann sicher Situationen geben, wo ein ausharren/einigeln mehr Vorteile bietet, als ein kopfloses flüchten. Ich habe aber den Eindruck, dass der (amerikanische?) Autor des Artikels unter Bug-out schlicht die Flucht aus der gewohnten "sicheren" Umgebung ins absolute Nichts versteht. Wo ist da der New Frontier-Geist der amerikanischen Pioniere geblieben? Diese zum Ausdruck gebrachte Angst vor dem Bug-Out passt zur Tatsache, dass die Mehrzahl der US-Amerikaner nicht mal einen Reisepass besitzt, sie sich vor den Mexikanern derart fürchtet, dass man einen gigantischen Grenzzaun zieht und denen auch die nördlichen Nachbarn, die Kanadier nicht ganz geheuer sind, weil die irgendwie europäisch sind. Und Europa ist für Otto-Normal-Amerikaner immer noch ein sozialistisch-stalinistisch regiertes in Arbeitslagern unterdrückter Völker.


    Wer was "gescheites" gelernt hat, nicht sein Leben faul vor der Glotze verbringt, sondern mit anpackt, wer keine ausgeprägte Kommunikationsphobie hat und dafür ne gewisse soziale Kompetenz besitzt, der fasst überall wieder Fuss und wenn er nur mit Badehose bekleidet am Strand von Panama angespült wird.


    Ein Prepper zeichnet sich doch dadurch aus, dass er gewisse Krisenszenarien durchspielt, sie evtl. auf eine Eintrittswahrscheinlichkeit oder Plausibilität bewertet und sich dann fragt: was würde ich in so einer Situation tun?
    Und einen Aspekt beim Thema Bug-out bzw. Flucht kann man nicht oft genug betonen: Vernetzung. Freunde finden, Kontakte pflegen, geht heute problemlos auch über Kontinente hinweg. Wir haben z.B. über unsere vor Jahren mal betriebene Ahnenforschung entfernt Verwandte in USA und Australien kennengelernt. Seither besteht ein loser aber sehr persönlicher Kontakt, man besucht sich alle paar Jahre mal, schreibt sich zu Geburtstagen oder anderen Anlässen was nettes und hat das Gefühl, dass eine Verbindung auf persönlicher Ebene besteht. Ich hätte nun überhaupt kein Problem, "meine" Aussies in einem Krisenfall bei uns aufzunehmen und sie bei einem Neuanfang zu unterstützen. Und umgekehrt, kann ich auch sicher sein, dass ich dort ebenfalls Hilfe bekäme. Nur so als Beispiel für Vernetzung. Auf jedem Kontinent zwei drei gute und gepflegte Freundschaften können im C-Fall die Flucht ins Nichts zu einer Flucht mit Neubeginn werden lassen. Das sieht der Artikelautor aber offenbar nicht als Option. Für ihn gilt: ich verlasse mein "Home" und bin im Vakuum. Schon erstaunlich. Aber für manche beginnt Survival ja schon damit, wenn der Kaffeeautomat in der Kantine nicht den gewünschten Latte Macchiato ausspuckt...


    Immerhin kommt der Autor zu dem Schluss, dass die Flucht in den Wald nonsense ist: "Planning on disappearing into the woods is in all probability one of the worst ideas you could attempt" Das sehe ich auch so.



    Grüsse


    Tom


  • Bei all den o.a. Szenarien würde ich zu Hause bleiben (sofern die Verseuchung nicht atomaren Ursprungs ist).
    Wasser kann ich entseuchen, Pandemien aussitzen.
    Stromausfall ist für einen Prepper hoffentlich kein Problem (sonst hast er falsch gepreppt).
    Im Krieg haben Flüchtlinge immer die A-Karte, Bürgerkrieg ist da noch schlimmer. Ausnahme: Genozid wie z.B. die Türken mit den Armeniern. Aber da hat man eh keine Wahl...


    Doch long ,
    Maresi

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.

  • Zitat von Wildclaw;99798

    Und was ist wenn es ne Hyperinflation oder sowas gibt? Dann hoffe ich das du die 100k in 5ern hast. Dann kannst du länger heizen. :face_with_rolling_eyes:
    Ich denke das es dort viele Konstellationen an Möglichkeiten gibt. Aber generell gesagt Heimvorteil/Ortskunde ist immer gut. Und nenn es vielleicht nicht 100.000 € sondern eher "Wertmittel" wie nen Kilo Gold in 1g Barren oder sowas.


    Vor einer Hyperinflation muss man üblicherweise nicht mit dem Fluchtrucksack flüchten, soooo schnell geht das nun auch wieder nicht. Ansonsten ist es ja jedem frei gestellt, welche Währungen er nimmt. Ein 100 Euro Schein ist ein meist akzeptiertes Zahlungsmittel, einen 100 US$ Schein wirst Du in erstaunlich vielen Ländern allerdings nicht los, da ist die Fälschungsquote zu hoch.


    Mit 100.000 Euro kommt man in meinen Augen schon ziemlich "weit". Zum einen in Bezug auf die Entfernung, zum anderen reicht es für einen Neustart eines kleinen Geschäftes o.ä. In vielen Ländern der dritten Welt kann ich mit 10€/Tag recht gut leben (habe ich selbst ne ganze Weile gemacht), in den OECD Ländern braucht es eben etwas mehr Geld, wenn es mehr als "nicht verhungern" sein soll.


    Auf alle Fälle ist man als Flüchtling mit nennenswerten Geldmitteln weitaus besser dran als als Flüchtling ohne nennenswerte Geldmittel. In den allermeisten Fluchtrucksackszenarien dürfte Geld weitaus nützlicher sein als ein sauteures Messer.
    Silber habe ich nicht eingepackt, das ist viel zu schwer. 1000€ in Gold wiegt derzeit in etwa soviel wie 1000€ in 50€ Scheinen, nämlich ca. 30-40g. Selbst 100.000€ sind somit noch tragbar (am leichtesten ist übrigens elektronisches Plastikgeld). Dass man urplötzlich nur noch mit Silbermünzen bezahlen kann weil das Geldsystem von einem Tag auf den anderen kollabiert und das ohne jede Vorwarnung halte ich für unrealistisch und wenn doch, dann tausche ich eben eine Handvoll der Silbermünzen gegen ne Goldmünze ein.


    100.000€ in Silber sind 4.000 Unzen oder fast 130kg. Nicht gerade das was man mit sich rumtragen will.


    Wem 100.000€ zuviel sind (da kann man ja das Plastikgeld mitzählen) der kann das auch mit 10.000€ durchrechnen. Selbst das ist ja schon mal ein brauchbares Startgeld als Flüchtling. In Deutschland nehmen die Kleinstunternehmen auch 5.000€ Kredite bei der KfW Bank auf als Startgeld für das Unternehmen, die Mikrokredite in Indien bewegen sich teilweise im Bereich von nur 100€.


    Geld ist sehr nützlich und was hier lächerlich wenig erscheinen mag ist für 2/3 der Weltbevölkerung ein niemals erreichbares Vermögen.


    Meine Theorie ist daher: Bevor man großartig über bug-in und bug-out Ausrüstungen nachdenken sollte, sollte man erst mal einen vernüftigen Notgroschen beiseite schaffen, auf den man im Notfall auch zugreifen kann. Wie hoch das ist muss jeder selber entscheiden, das absolute Minimum wäre für mich, dass man 1-2 ungeplante Reparaturen/Anschaffungen damit tätigen kann, mein Wohlfülminimum ist es, den Jobverlust, Neutstart + ggf Umzug finanziell entspannt angehen zu können, das sehe ich so grob bei 1 Jahr an Fixkosten bzw 6 Monaten an Nettoeinkommen.


    99% aller Survialszenarien der letzten Jahre in den entwickelten Ländern drehen sich um Geldmangel. Ob man dazu im Haus sitzt oder woanders spielt da keine Rolle. Die meisten verlorenen Häuser werden auch nicht wegen Naturkatastrophen oder plündernder Horden aufgegeben, sondern von Banken "erobert" und zwangsgeräumt. Da hilft Dir weder das Sturmgewehr noch das Vorratslager.


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Zitat von BVS-Sobi;99801

    "Buchgeld - Bargeld in Papierform - etc." sind keine festen Werte.Bei den richtigen Werten, wie Gold und Silber, bleibt immer der reale Materialwert.Vorsicht bei Goldbarren. Es gibt schon Fälschungen, mit Wolfram, ab 10g-Barren.LG Sobi


    Und was ist der reale Materialwert von Gold und Silber? Nach dem Weltuntergang dürfte Stahl wertvoller sein und der steht dann tonnenweise in der Gegend herum, muss man nur mitnehmen.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.


  • Stimmt!
    Ich bin der Meinung, man sollte beim Preppen priorisieren:
    Wie wahrscheinlich ist das zu erwartende Szenario?
    Wie leicht kann ich mich dagegen wappnen?
    Anhand dieser beiden Kriterien kann man dann eine halbwegs fundierte Entscheidung fällen (und keine "Huch ich habe Angst vor dem Übergangg des Abendlandes"-Paranoia).
    Und auf der Liste mit den Wahrscheinlichkeiten steht Geldmangel ganz oben!
    Bzw. lassen sich viele Probleme mit Geld leicht lösen.
    Ich habe mal gelesen, man sollte mindestens zwei Monatslöhne frei verfügbar auf der hohen Kante haben.
    Scheint mir ein vernünftiger Ansatz zu sein und entspricht auch meiner Erfahrung.
    Erst dann (bzw. parallel dazu) preppe ich gegen andere Widrigkeiten .

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.


  • Natürlich gibt es Szenatrien, aber gerade dein Beispiel einer Pandemie wäre das beste Beispiel um Zuhause zu bleiben und dort unter hygienisch besseren Bedingungen aus meinem Notvorat zu leben, bis die Situation klar ist.
    Beim Bürgerkrieg kannst du zuhause geplündert werden auf der Flucht wirst du es!
    In der Innenstadt einer Großstadt nach mehreren Wochen Stromausfall wird es mit Sicherheit ungemütlich und ein Abhauen könnte sinnvoll sein.
    Überflutungen sind ein räumlich sehr begrenztes Problem und wenn ich in einem betroffenen Gebiet wohne ist mein Haus sowieso nicht mehr als Unterkunft nutzbar. Das wäre aber kein Grund sich in die Wälder zu schlagen


    Der Artikel bezog sich primär auf das Bug out in den Wald, welches wie dort und auch schon desöfteren hier beschrieben kaum positive Seiten hat. Wenn du einen definitiven Fluchtpunkt bei Familie, oder wirklich guten Freunden hast und bereit bist dort auchdeinen neuen Lebensmittelpunkt zu finden, dann ist dass unbedingt sinnvoll. Aber das ist keine Flucht (planlos) sondern eher ein "Umzug" (geplant).


    Waldschrat: Gehen wir von einem Kombiszenario aus, bei dem sowohl die Aufenthaltsregion unbewohnbar wird, als auch das Gelsdsystem zusammenbricht, so gebe ich dir recht. Dann wirst du am Airport checkin aber auch für einen Platinbarren kein Ticket mehr bekommen, denn dann wird der Flugbetrieb vermutlich total eingestellt sein. Aber du hast vollkommen recht, dass mann verschiedene Möglichkeiten sich Leistungen zu ertauschen haben sollte.


    Was die schlechtbezahlten Sicherheitsleute angeht, so ist dieses Konzept in vielen Ländern (z.B. Südafrika, USA und China) bewährt. Natürlich muss sich Mr. Rich dabei vollkommen auf die Leute verlassen, aber Fakt ist, dass dieses Konzept offenbar ausreichend ist, um die Überfallwahrscheinlichkeit drastisch zu reduzieren.


    Ich glaube, dass es viele menschlich verwahrloste Reiche gibt, aber eine Krise wird nach meiner Meinung nur wenig Bewegung in die sozialen Rangfolgen bringen. Daher IMHO der alte Spruch, dass S***** immer oben schwimmt auch weiterhin Bestand haben.


    Beste Grüße

    Brot ist nicht hart. Kein Brot ist hart!

  • Hallo Harmlos


    Zitat

    aber gerade dein Beispiel einer Pandemie wäre das beste Beispiel um Zuhause zu bleiben und dort unter hygienisch besseren Bedingungen aus meinem Notvorat zu leben, bis die Situation klar ist


    Ich kann mein Haus nicht ABC-sicher machen. Wenn ich also in den Nachrichten mitbekomme, dass eine Epedemie/Pandemie wie die Spanische Grippe oder der Schwarze Tod mit einer Mortalität von 80% von Süden her auf mich zurollt (von Norden her geht ja nicht .-)), dann sehe ich zu, dass ich weg komme. 20% Überlebenschance wäre für mich und meine Familie zu wenig.


    Zitat

    Beim Bürgerkrieg kannst du zuhause geplündert werden auf der Flucht wirst du es!


    Zu Hause kann ich den Parteien nicht ausweichen, unterwegs kann ich es. Ich habe zudem den überwältigenden Vorteil, mich bei drohender Gefahr schnell aufs Meer absetzen zu können (ca. 3 - 5 km durch den Wald bis zur nächsten Marina)


    Zitat

    Überflutungen sind ein räumlich sehr begrenztes Problem und wenn ich in einem betroffenen Gebiet wohne ist mein Haus sowieso nicht mehr als Unterkunft nutzbar. Das wäre aber kein Grund sich in die Wälder zu schlagen


    Ich bin von Überflutungen und ähnlichen Naturkatastrophen ausgegangen, die einen treffen könnten, wenn man gerade den großen Crash zu Hause aussitzen will - und nicht von der Überflutung als eigentliche Krise.


    Zitat

    Wenn du einen definitiven Fluchtpunkt bei Familie, oder wirklich guten Freunden hast und bereit bist dort auchdeinen neuen Lebensmittelpunkt zu finden, dann ist dass unbedingt sinnvoll. Aber das ist keine Flucht (planlos) sondern eher ein "Umzug" (geplant).


    Zitat

    Statt einer (möglicherweise ziellosen) Bewegung weg von einer Bedrohung kann Flucht auch definiert sein als das Aufsuchen eines Zufluchtsortes, der Schutz und Sicherheit verspricht


    aus Wikipedia


    Bei mir ist eine Flucht immer geplant - der Aufbruch natürlich nicht, aber der Ablauf schon. Aber vielleicht wird der Begriff "Flucht" wirklich so unterschiedlich aufgenommen. Wie wir früher beim Militär gesagt haben: Wir flüchten nicht, wir stoßen energisch in unseren eigenen rückwärtigen Raum vor!"


    Der Rückzug in den Wald wäre bei drohenden oder akuten Plünderungen für mich sinnvoll, und der Aufenthalt dort wäre auf einige Tage bis sehr wenige Wochen beschränkt. (Kleines Dorf, Haus direkt am Waldrand - bietet sich also an. Und selbst wenn Plünderer nicht abgewehrt werden können, sind die spätestens in zwei, drei Wochen mit dem Dorf durch)


    LG
    Papa Bär