Sinnvoller Chemikalienvorrat (Natriumhydroxid, Chlor, Natron, Salzsäure & Co.)

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  • Zitat von Annidivini;109124

    Kaliumpermanganat gibt es in kristalliner Form aber nicht mehr im Handel, sondern nur noch als Lösung.


    Hallo Annidvini,


    die Lösung ist instabil und nicht lagerfähig. Entgegen anderslautenden Gerüchten gibt es Kaliumpermanganat in D sehr wohl noch im Handel, allerdings nicht mehr im Versandhandel. (zu A und Ch kann ich mich nicht äussern),


    Der Händler muss sich nämlich von Deinem Alter ( > 18) und Deiner Identität überzeugen und diese nebst der abgegebenen Menge in seinem Verkaufsbuch festhalten, da Kaliumpermanganat der sog. "Grundstoffüberwachung" unterliegt, da es eine gern für Drogenherstellung (hier: Kokain) verwendete Chemikalie ist. Abgabemengen von 50-100g sind kein Problem, Abgabemengen im Kilogrammbereich dürften allerdings Nachfragen "interessierter Behörden" auslösen.


    Wie schon geschrieben: Rechtslage D, Österreicher und Schweizer fühlen sich bitte frei, die Rechtslage ihres Landes zu ergänzen.


    Viele Grüsse Matthias


    Zitat von Annidivini;109124


    Harmloser war da schon die Einfärbung des Schulbrunnens, der plötzlich violette Fontänen spuckte. Nur der Hausmeister fluchte, weil es viel Arbeit machte, den bei der Oxidation entstehenden braunen Belag wegzuschrubben :peinlich:


    Nur als Hinweis: Auf der Haut halten die Flecken wie ein temporary tattoo, nach zwei Wochen sind sie weg. Klamotten mit Kaliumpermanganatflecken sind in aller Regel ein Fall für den Mülleimer.


    Viele Grüsse


    Matthias


    - - - AKTUALISIERT - - -




    Zitat von PeppiCorps;109518

    Da ich beruflich mit Chemikalien Arbeite (Starke Säuren, Laugen und teilweise auch Lösemittel) ich euch ein paar Tipps geben. Ich habe schon einige Unfälle gesehen und auch selber produziert. Seit lieber einmal zu vorsichtig als das ihr auf gut Deutsch scheisse baut, setzt euch mit den Stoffen auseinander.



    Ich kann diese Aussage von Peppi nur unterstreichen. Auch wenn ich das schon mehrfach gepostet habe, aber ich denke, man kann es nicht oft genug wiederholen.


    Wer Chemikalien verwendet und lagert, sollte für jeden Stoff ein Sicherheitsdatenblatt nicht nur besitzen, sondern auch gelesen und verstanden haben.


    Gerade beim Umgang mit Säuren oder Laugen ist Besitz und Verwendung geeigneter persönlicher Schutzausrüstung (Schutzbrille, Handschuhe) absolute Pflicht.


    Vor allem beim Verdünnen konzentrierter Säuren sollte man eines wissen: Die Säure wird langsam und nach und nach in das Wasser gegeben (mittels Pipette oder Bürette). Wer Wasser in eine konzentrierte Säure schüttet (besonders Schwefelsäure !!!), dem fliegt die hocherhitzte Säure explosionsartig ins Gesicht.


    Wer Geld für Chemikalien hat, der sollte auch Geld für Fachliteratur haben, oder die Finger von der Chemie lassen.


    Gerade für Neulinge und Einsteiger in das faszinierende Gebiet der Chemie empfehle ich wärmstens:


    Kremer, Bannwarth; Einführung in die Laborpraxis, Springer-Verlag, 2009


    Mit knapp 18 Euro für ein Fachbuch aus dem Springer-Verlag* übrigens ein Schnäppchen


    * Hinweis: Das ist der Wissenschaftsverlag Springer, der mit dem Axel-Springer-Verlag (BILD-Zeitung) nichts zu tun hat..


    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Zitat von Waldschrat;109522

    Wer Geld für Chemikalien hat, der sollte auch Geld für Fachliteratur haben, oder die Finger von der Chemie lassen.


    Gerade für Neulinge und Einsteiger in das faszinierende Gebiet der Chemie empfehle ich wärmstens:


    Kremer, Bannwarth; Einführung in die Laborpraxis, Springer-Verlag, 2009


    Danke für den Tipp, unsere Stadt-Bib hat die zweite Auflage 2011 sogar verfügbar, dort schaue ich mal rein, komme ich zurecht, wird bestellt (aber nicht der Kindle-Download für 18 Euro, sondern das Buch für 20 Euro).

  • Als Laie mit ein paar Ideen:


    - Calciumchlorid CaCl2 als Luftentfeuchter
    - Magnesiumsulfat MgSO4 aka Bittersalz (Ist wohl ein sehr starkes Abführmittel.)
    - Natriumsulfat Na2SO4 aka Glaubersalz (Ebenfalls abführend)
    - Calciumchlorid-Dihydrat CaCl2 2 H2O (Lebensmittelzusatz E509) - Haltbarmachung (Siehe http://www.selbstvers.org/forum/viewtopic.php?f=22&t=3220)
    - Ammoniak Lösung aka Salmiakgeist, Kaliumnitrat, etc... Diverse Dünger
    - Hirschhornsalz (Wikipedia: Ammoniumhydrogencarbonat (E 503ii) NH4HCO3 (zwei Teile) neben Ammoniumcarbonat (E 503i) (NH4)2CO3 (ein Teil) und etwas Ammoniumcarbamat NH4CO2NH2) (Lebensmittelzusatz E 503) als alternative Backtriebmittel
    - Essigsäure C2H4O2 (Lebensmittelzusatz E260) als Säuerungsmittel zum Haltbarmachen von Gemüse/Obst (Siehe; http://www.chefkoch.de/magazin…mmergenuesse-im-Glas.html)
    - Schwefelsäure z.B. 38% als Akkusäure für Batteriebefüllung
    - 2-Propanol (Isopropanol) als Fettlöser, (Flächen)desinfektionsmittel (http://www.chemieonline.de/forum/showthread.php?t=170948)
    - Glycerin (C3H8O3) - Pflegemittel (Gummi (Alternative Talkum), etc..)
    - Kalialaun (KAl(SO4)2 · 12 H2O) als Alaunstift (http://de.wikipedia.org/wiki/Alaunstift) als Blutstiller bei sehr kleinen Verletzungen
    - Milchsäure L(+) (Lebensmittelzusatz E270) Konservierungs- und Säuerungsmittel, Die andere Anwendung bitte Googlen :staun:



    Hier noch eine nette Übersicht über diverse Chemikalien und Versuche: http://www.experimentalchemie.de/02-a.htm
    Und schließlich zur Abschreckung noch eine Übersicht über Chemiekalienunfälle zu Hause: http://www.familienhandbuch.de…ygiene/chemie-im-haushalt


    Und weiter geht es:
    - Aktivkohle (Für Notfall- /Eigenbaufilter)
    - Propylenglycol (zusammen mit Glycerin als Träger für E-Zigaretten) http://www.ezigarettenguru.com/liquids-selber-mischen/
    - Glucose (Traubenzucker)
    - Harnstoff CH4N2O (Düngemittel)
    - Lactose ([SIZE=-1]Milchzucker) (leichtes Abführmittel)


    [/SIZE]
    Bisschen gesponnen!
    - Aluminiumchlorid(-Hexahydrat) als Deo (http://antitranspirant-rezepte.de/)
    - Dimethylsulfoxid C2H6OS (DMSO), Polyethylenglycol - Trägersubstanz für Salben
    - Kaliumiodid (Kaliumiodid-Tabletten kommen nach einem schweren Kernkraftwerkunfall mit Austritt von radioaktiven Stoffen zum Einsatz.)


    Weitere Anregungen hier: http://rezepturforum.de/index.php/forum/rezeptur-und-defekturherstellung
    - Butansäure C4H8O2 (Buttersäure) als Fischköder und zur Tierabwehr :brech:
    - Eisen(III)-oxid (Rost) und Aluminium-Granulat für Thermit (zum Schweißen)

  • Zitat von Rincewind;151682

    Als Laie mit ein paar Ideen:


    Hallo Rincewind,


    hierzu von mir ein paar Anmerkungen

    Zitat von Rincewind;151682


    - Calciumchlorid CaCl2 als Luftentfeuchter


    Sollte man nicht überschätzen. Taugt für sehr kleine Räume (Wohnmobil, Boot) oder ansonsten dichte Schränke wie etwa einem Waffentresor. Zur Entfeuchtung auch nur eines durchschnittlichen Zimmers ungeeignet. Die sich bildende Brühe aus Calciumchlorid und Wasser ist übrigens korrosiv. Ein dichtes Kunststoff- oder Glasgefäss ist unabdingbar.

    Zitat von Rincewind;151682


    - Magnesiumsulfat MgSO4 aka Bittersalz (Ist wohl ein sehr starkes Abführmittel.)
    - Natriumsulfat Na2SO4 aka Glaubersalz (Ebenfalls abführend)


    Bitte beachten, dass die abführende Anwendung beider Salze mit sehr starkem Wasserverlust einhergeht. Stichwort osmotischer Druck: Da Sulfationen zu gross sind um die Darmwand zu passieren, ziehen sie massiv Wasser aus dem Körper in den Darm ab und verflüssigen damit die Verstopfung. Wer nicht parallel grosse Trinkwassermengen zu sich nimmt, kann hier sehr schnell Kreislaufprobleme bekommen.

    Zitat von Rincewind;151682


    - Ammoniak Lösung aka Salmiakgeist, Kaliumnitrat, etc... Diverse Dünger


    Vorsicht! Amoniumsalze, etwa in der Idealform des Ammoniumnitrats (NH4NO3)sind ein idealer Stickstoffdünger. Salmiakgeist (d.h. Ammoniak NH3 als Ammoniumhydroxid NH4OH in wässriger Lösung) ist praktisch der sofortige Tod jeder Pflanze. Kaliumnitrat (Kalisalpeter) ist in der Tat ein guter Kalium- und Stickstoffdünger. Man sollte sich hier allerdings als agrartechnischer Laie vor gesundheitsschädlicher Überdosierung hüten. Bauern wissen was sie tun, weil Dünger für sie ein betriebswirtschaftlicher Kostenfaktor ist, der Hobbygärtner schmeisst meist viel mehr auf sein Beet, wie für sein Gemüse und ihn gut ist.

    Zitat von Rincewind;151682


    - Hirschhornsalz (Wikipedia: Ammoniumhydrogencarbonat (E 503ii) NH4HCO3 (zwei Teile) neben Ammoniumcarbonat (E 503i) (NH4)2CO3 (ein Teil) und etwas Ammoniumcarbamat NH4CO2NH2) (Lebensmittelzusatz E 503) als alternative Backtriebmittel


    Nur für Spekulatius und Lebkuchen. Für Brot völlig unbrauchbar

    Zitat von Rincewind;151682


    - Kalialaun (KAl(SO4)2 · 12 H2O) als Alaunstift (http://de.wikipedia.org/wiki/Alaunstift) als Blutstiller bei sehr kleinen Verletzungen


    Übrigens auch als "Deokristall" in jedem Drogeriemarkt erhältlich, das Deo meiner Wahl. Geruchlos, absolut zuverlässig wirksam, ein Deokristall für 1,99 € reicht ein Jahr.



    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Zitat von Waldschrat;151693

    Bitte beachten, dass die abführende Anwendung beider Salze mit sehr starkem Wasserverlust einhergeht. Stichwort osmotischer Druck: Da Sulfationen zu gross sind um die Darmwand zu passieren, ziehen sie massiv Wasser aus dem Körper in den Darm ab und verflüssigen damit die Verstopfung. Wer nicht parallel grosse Trinkwassermengen zu sich nimmt, kann hier sehr schnell Kreislaufprobleme bekommen.


    Danke für den Hinweis! Sollte aber selbstverständlich sein, dass man sich vor einer Selbstmedikamentation mit dem Thema beschätigt.


    Zitat von Waldschrat;151693

    Nur für Spekulatius und Lebkuchen. Für Brot völlig unbrauchbar

    Richtig. Nur für Desserts


    Zitat von Waldschrat;151693

    Übrigens auch als "Deokristall" in jedem Drogeriemarkt erhältlich, das Deo meiner Wahl. Geruchlos, absolut zuverlässig wirksam, ein Deokristall für 1,99 € reicht ein Jahr.

    :Gut:

  • Ausserdem ist Hirschhornsalz chemisch nicht langzeitstsbil und gibt permanent kleine Mengen von Ammoniak ab...

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.

  • Bittersalz? Heist nicht umsonst so! Bäh! Ansonsten gilt was Waldschrat dazu sagte.
    Reines Nitrat (Kalium oder Ammonium) gibt´s in D nicht mehr, weil BUMM!
    2-Propanol als Desinfektionsmittel (z.B. hygienische Handdesinfektion/Fläche) wirkt am besten mit Wasser verdünnt auf ca. 70-80%. Falls ich mich richtig erinnere.:peinlich:
    Vorsicht bei Kunststoffoberflächen!
    Sonst ganz interessante Gedanken.


    Grüsse Cosmo

    "Lächle, denn es könnte schlimmer kommen!" Ich lächelte und es kam schlimmer!

  • Ich lagere zuhause 100kg Borax und einen 25l Kanister mit Orangenoel.

  • Bittersalz kann übrigens auch als Fällmittel bei der Tofuherstellung verwendet werden...


    @ Vansana: Was macht man mit 25l Orangenöl?!?

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.

  • Zitat von Maresi;151763

    @ Vansana: Was macht man mit 25l Orangenöl?!?


    Orangeoel ist in fast allen Polituren und Reinigern enthalten. Ich verwend's fuer:


    Reinigungsmittel im Haushalt (duftet herrlich) gleichzeitig auch zur
    Biologische Insektenbekaempfung: Stechmuecken, Termiten, Ameisen..... auch als Spritzmittel
    biol. Entfetter
    zur Herstellung von Moebelpolitur


    25l ist die Mindestmenge ab Werk und s ein Kanister kostet etwa 150 US$.


    LG
    Vansana

  • Zitat von Cosmo;151753


    Reines Nitrat (Kalium oder Ammonium) gibt´s in D nicht mehr, weil BUMM!



    Hallo Cosmo,


    Reinstes KNO3 oder NH4NO3 p.a. (also in Analysequalität) ganz normal im Laborbedarf als Laborchemikalie. Kaliumnitrat sogar im Metzgereibedarf als Zutat für die Wurst, damit sie schön rot bleibt. Ammoniumnitrat gab und gibt es seit Jahrzehnten in Zentnersäcken bei der BayWa. Als Düngemittel.


    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • In Deutschland braucht man für die einfachsten Sachen einen Nachweis oder ein Rezept.:unschuldig:


    Wenn man aber böses vor hat, dann gibt es im Baumarkt entsprechende Stoffe schon in passenden Gebinden. :anxious_face_with_sweat:


    Und in der Uni kann so gut wie jeder Dolpatsch (Chemiestundent) feinsten Sprengstoff aus der Chemikalienausgabe bekommen und dann auf gut Glück anfangen zu experimentieren. Dort wird das Labor dann öfter geräumt als man vorstellen kann.

  • Frage in die Runde:


    Welche Chemikalien lagert ihr bei euch für den Krisenfall ein, wie lagert ihr diese und wofür sind die gedacht im Notfall.


    So nach dem Motto:


    Wasserstoffperoxid - Desinfektion - in Plastikflaschen wie vom Hersteller geliefert

    Soda - Reinigung - in Deckeldose


    Danke für Infos!

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • vor Corona:

    - Zitronensäure zum Entkalken

    - Natron


    seit Corona zur Herstellung von Desinfektionsmittel:

    - Isopropanol

    - Glycerin

    - Wasserstoffperoxidlösung


    Ansonsten hege und pflege ich nen vollständigen Kosmos Chemiekasten, einen Kosmos Ökologiekasten und einen Analysekoffer für Bodenproben.


    Wenn Öle, Fette & Co. für Fahrzeuge und Werkstattchemie ebenfalls mitzählen, wird die Chemie-Liste etwas umfangreicher:

    - Motoröl 15W40 für den Laster, Leichtlauföl für die PKWs

    - ATF, Getriebeöl, Bremsflüssigkeit, Hydrauliköl, Sägekettenöl, Druckluftöl

    - Winterdiesel, Superbenzin E5, Aspen 2T, Aspen 4T

    - Biozid für Diesel (Grotamar), Fließverbesserer für Temperaturen unter -20°C

    - Universalfett + MoS-Fett in Kartuschen für die Fettpresse

    - Kupferpaste für wiederlösbare rostgefährdete Verbindungen

    - Bremszylinderpaste

    - Dichtmassen (HT-Silikon, Hylomar, Curil etc.)

    - WD40 im 5l-Vorratskanister (x mal billiger als in der Spraydose)

    - Bremsreiniger (die alte Version mit Aceton)

    - Silikonöl als Spray, Teflonpulver als Spray

    - Kontakt 60 als Oxidlöser für elektrische Kontakte, Kontakt 61 als Korrosionsschutz für elektrische Kontakte, Kontakt WL als Universalreiniger für Baugruppen/Leiterplatten. Beschreibung dieser Sprays von Kontakt Chemie hier.

    - Pinselreiniger, Verdünner, div. Lacke & Lasuren

    - Brantho Korrux Korrosionsschutzlack, Owatrol Leinöl zur Rostversiegelung, Protewax zum Oberflächenschutz blanker Teile

    - Gips, Mörtel, Fertigbeton, Fliesenkleber, Fugenbunt

    - div. Kleber (Pattex, Epoxy, PU, Holzleim), Schraubensicherung Loctite in verschiedenen Ausführungen (lösbar - hochfest)


    ...erschreckend, was sich da so alles findet.

  • Das ganze Sortiment an Säuren , man sollte halt auch wissen wofür man welche braucht.

    Nariumhydroxid , diverse Lösungsmittel.

    Dann noch einige Chemiebaukästen und was man sonst noch an Labor Ausstattung brauchen kann.

    Teststreifen sind auch immer zu empfehlen! Gibt's im Auauristikzubehör. So kann man auch ab und an sein Trinkwasser kontrollieren. Sind zwar nur grobe Ergebnisse, aber manchmal ganz aufschlussreich.

    Die Story von wegen "best kontrolliertes Nahrungsmittel der Welt" ist nicht so ganz richtig.

  • Man sollte bei der ganzen Chemie auch an die Reaktionsfähigkeit mancher Produkte denken und das beim Einlagern berücksichtigen !


    Also nicht grad Säuren und Laugen in einem Schrank bzw. irgendwelche Ölgebinde im Regal dierekt über der Sauerstofflasche vom Autogenbrenner parken.


    Auch sollte man die anderen Hausbewohner drauf hnweisen das es z.B. eine ganz schlechte Idee ist zu versuchen mit den Chemikalien die Haushaltsreiniger " boosten" zu wollen,da hat es schon böse Unfälle gegeben ! ( sog. Hausfrauentod )


    Und dem Nachwuchs präventiv auf die Finger hauen und klarmachen das Versuche mit Nitriersäuren oder Gas und Sauerstoff off limits sind :smiling_face_with_horns:

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • ...

    Und dem Nachwuchs präventiv auf die Finger hauen und klarmachen das Versuche mit Nitriersäuren oder Gas und Sauerstoff off limits sind :smiling_face_with_horns:

    Ui! Du hast Nitriersäure(n?) und Nachwuchs in einem Haus? - Mutig=O!

  • Ui! Du hast Nitriersäure(n?) und Nachwuchs in einem Haus? - Mutig=O!

    Nein,das habe ich nicht.

    Nur leider muss ich bei "Chemie" im weitesten Sinne immer an einen Schulfreund von mir denken wo genau so etwas ganz böse schiefgegangen ist. Der hat sich samt Garage der Eitern und einem Ballon H2SO4 + Zubehör Anno 1976 in die Luft gejagt. Das hat auf mich - damals 14 - einen so bleibenden Eindruck gemacht das ich aus Vorsicht den eigenen pyrotechnischen Leichtsinn bis Heute überlebt habe.

    Wenn ich so drüber nachdenke was ich zu der Zeit so an Fundstücken vom nahen Truppenübungsplatz "Munster Lager" zu Hause am Schraubstock im elterlichen Keller zerlegt habe...Dürfte es eigentlich mich und die halbe Schulklasse nicht mehr geben,denn das haben die meisten Jungs damals so gemacht.


    Darum halt mein Hinweis das man hochreaktiven Stoffen mit Respekt begegnet und dem Nachwuchs ganz deutlich erklärt das der Krempel gefährlich ist....

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Nun, als jemand vom Fach möchte ich mal erwähnen, daß jemand, der mit Chemikalien hantiert und diese in seiner unmittelbaren Umgebung einlagert und anwendet, genau wissen sollte, was er tut. Abgesehen von gesetzlichen Vorgaben, über die ich in dem Sinne, daß es sich hier eh meist um den theoretischen Extremnotfall handelt, andernfalls man als Laie eh die Finger davon lassen sollte.

    Sinnvolle Beispiele für Chemikalien die man durchaus Vorrätig halten kann:


    Alkalische Stoffe: Für die Seifenherstellung oder Entfettung, sowie als Dekontaminierungsmittel (Kampfstoffe auf Phosphorsäureesterbasis oder analoge,

    hier jedoch nicht zur Anwendung auf der Haut, sondern nur Flächen- und Vollgummianzugsdekontamination.

    Insektizide, was im Prinzip das gleiche ist) Hier eignet sich KOH Kalilauge - Kaltentfettend

    NaOH Natronlauge - heißentfettend

    Aber auch Na2CO3 Soda ist alkalisch genug, um hiermit Seife zu sieden. Ebenso K2CO3 Pottasche.

    Milder sind die entsprechenden Hydrogencarbonate mit deren Lösungen man gegebenenfalls auch nach dem groben Abwaschen mit

    Wasser Säurekontamination neutralisieren kann.


    Saure Stoffe: Hier insbesondere organische, wie Zitronensäure oder Essigsäure, die sowohl für Reinigungszwecke als auch zur Konservierung von

    Lebensmitteln taugen und als mildes Neutralisationsmittel bei Laugenkontamination.

    Als härteres Entkalkungsmittel und Rostentferner lässt sich eine mittelstarke Salzsäure verwenden (ca. 20%) jedoch ist diese mit Vorsicht zu

    genießen. Mit konzentrierter Schwefelsäure zu hantieren macht für einen Laien sicher keinen Sinn. Es sei denn, hier will jemand Bleiakkus

    bauen. Aber auch hier müsste die Säure verdünnt werden. Oxalsäure ist sicher auch noch erwähnenswert, jedoch würde ich zum

    Entkalken Zitronensäure bevorzugen, insbesondere bei Lebensmittelbehältern.


    Alkohole/Glycole Eignen sich als Frostschutzmittel in Reinigungsmittelmischungen, entfettende Lösemittel und bei entsprechender Konzentration als

    Desinfektionsmittel. Beim direkten Auftragen auf die Haut sollte man jedoch Isopropanol oder Ethanol auf etwa 70% verdünnen, um der

    hautentfettenden Wirkung gegenzuwirken.

    Hier sind zu nennen: Isopropanol (relativ teuer, häufig in Alkoholpads, Brillenreinigungstüchern, Glasreinigern)

    Ethanol (Spiritus oder unvergällt. Zur Not tuts auch hochprozentiger Trinkalkohol)

    Wasserfreier Alkohol (Spiritus oder Primasprit) eignet sich auch als Brennstoff.


    Oxidationsmittel Hier vor allem zu nennen Sauerstoff/Ozon

    Clorlauge - Vorsicht! Entwickelt bei Kontakt mit Säuren giftiges Chlorgas => zur Flächendesinfektion(Neodisher)

    aber auch extrem verdünnt zur Entkeimung/Keimreduzierung von Wasser verwendbar (auch im Zusammenspiel mit

    Silberionen).

    Für etwas mildere Desinfektion, auch improvisiert verwendbar: Natriumperborat, Natriumpercarbonat (Bestandteile in aufhellenden

    Waschpulvern, Bleichmitteln. Auch Peroxyharnstoff und natürlich die Basis Wasserstoffperoxid (lagerinstabil) wären, Verfügbarkeit

    vorausgesetzt Verwendbar. Von Nitraten und Nitriten, sowie Chloraten und Perchloraten will ich hier gemäß Politik nicht weiter reden,

    außer, daß gerade Nitrate und Nitrit in Mischung mit Kochsalz und ggf. Zucker eine große Rolle beim Haltbarmachen von Fleisch spielen

    (pökeln). Zum Kaliumpermanganat mag ich noch erwähnen, daß man die sogar relativ verdünnten Lösungen außerlich zum Behandeln

    von Pilzinfektionen verwenden kann. Auch lässt sich mithilfe eines Gasgenerators aus Kaliumpermanganat und Wasserstoffperoxid

    Sauerstoff entwickeln (Bevor man im Schutzraum blau anläuft), während ein improvisierter Gaswäscher oder mit KOH-Granulat gefüllter

    Luftfilter den zu hohen CO2-Spiegel senkt.

    So, das wars erst mal mit den Sinnvollen Anwendungen. Mir fällt sicher noch mehr ein von den Dingen, die wir hoffentlich (aber vorraussichtlich schon sehr bald) niemals nutzen müssen.