Kühlschrank phasenweise mit Strom betreiben?

  • Hallo Foris,


    Hat jemand schonmal probiert, wie lange man Strom auf einen Kühlschrank geben muss, damit der die Temperatur hält?


    Ich mein die Temperatur im Kühlschrank steigt ja nur langsam, wenn man den jetzt sagen wir mal alle 3-4 Stunden 1 Stunde laufen lässt,
    hält der dann die Temperatur oder frisst das genauso viel Strom, als wenn man den an lassen würde?


    Frage zielt darauf ab einen 08/15 Kühlschrank mit Solarmodulen zu betreiben, wenn man sich vorher zuwenig besorgt hat.


    Mfg
    Marco

  • Die Frage gefällt mir. Ich habe sie mir selbst schon gestellt. Mein Plan ist, den Gefrierschrank per Wechselrichter intervallweise an einer Autobatterie laufen zulassen, sobald die Temperatur im Inneren zu sinken beginnt. -> Gemessen Außenfühler eines Thermometers

  • Zitat von Anubisfwk;103662

    Hat jemand schonmal probiert, wie lange man Strom auf einen Kühlschrank geben muss, damit der die Temperatur hält?


    Das macht der schon ganz von alleine. Der Kompressor ist termostatgesteuert. d.h. er läuft nur, wenn die Temperatur zuweit
    gestiegen ist. Von daher macht es Sinn, den Strom während der Zeit, wo der Kompressor nicht läuft,
    in einer Batterie zwischenzuspeichern.
    Eine Zeitsteuerung macht nicht viel Sinn, denn außer der Isolierung des Kühlschrankes und der Temperaturdifferenz hängt die
    Anstiegsgeschwindigkeit auch davon, wievoll Dein Kühlschrank ist.

  • Hallo,


    Zitat von Anubisfwk;103662

    Hat jemand schonmal probiert, wie lange man Strom auf einen Kühlschrank geben muss, damit der die Temperatur hält?
    Ich mein die Temperatur im Kühlschrank steigt ja nur langsam, wenn man den jetzt sagen wir mal alle 3-4 Stunden 1 Stunde laufen lässt, hält der dann die Temperatur oder frisst das genauso viel Strom, als wenn man den an lassen würde?


    ähem... genau das macht der Kühlschrank schon und sogar von ganz alleine: mit seinem Thermostat.


    Ein Kühlschrank ist die meiste Zeit "aus" und verbraucht dann null Strom (ja, sogar das Licht innendrin ist aus). Steigt die Innentemperatur über einen am Thermostat einstellbaren Wert, schaltet ein mechanischer Kontakt im Thermostat den Kühlkompressor ein, gesteuert durch ein sich bei Temperaturanstieg ausdehnendes Element. Ist die Innentemperatur soweit abgesunken, dass sich das Element im Thermostat wieder zusammenzieht, unterbricht der Kontakt die Stromzufuhr zum Kompressor.


    Da kann man an dieser Stelle nicht wirklich viel optimieren. Man könnte den mechanischen Thermostat-Regler durch einen elektronischen Temperatur-Regler ersetzen und die Ein- und Ausschalt-Temperaturen feinfühliger regeln, hätte aber vermutlich die Konsequenz, dass der Kompressor dann zwar kürzer läuft, dafür aber öfter, unterm Strich gewinnt man da nix. Ausserdem hätte man permanent den Stromverbrauch für die Elektronik des Reglers, was man beim mechanischen Thermostat nicht hat.


    In Tunesien hab ich mal einen Kühlschrank mit defektem Thermostat gesehen, der wurde mangels Ersatzteil dann einfach überbrückt und die Temperatur so geregelt, dass man in regelmässigen Zeitabständen den Kühlschrank für ne halbe Stunde einsteckte und dann wieder aussteckte... Aber ich glaube, das Thermostat kanns besser und ist nicht vergesslich.


    Grüsse


    Tom


    P.S. Henning war schneller!

  • Eine Zeitsteuerung kann aus zwei Gründen Sinn machen:


    1. Man kann den Kühlschrank nachts abschalten und tagsüber, wenn die PV-Module Strom liefern, einschalten. Dadurch vermeidet man eine Entladung des Akkus, die ja die Lebensdauer verkürzt.


    2. Man könnte (mit etwas Bastelei) den Wechselrichter zeitgesteuert abschalten. Wenn der nämlich ständig läuft, nur weil der Kühlschrank von Zeit zu Zeit mal anspringen will, verbraucht man wahrscheinlich mehr Strom für die Wechselrichter-Standby-Verluste als für den Kühlschrank.

  • Zitat von Thomas;103674


    2. Man könnte (mit etwas Bastelei) den Wechselrichter zeitgesteuert abschalten. Wenn der nämlich ständig läuft, nur weil der Kühlschrank von Zeit zu Zeit mal anspringen will, verbraucht man wahrscheinlich mehr Strom für die Wechselrichter-Standby-Verluste als für den Kühlschrank.


    Oder man nimmt gleich ein Gleichstrom-Kompressormodell (die sind leider teuer).
    Die Absortionskühlschränke, die man auch mit 12V betreiben kann kann, haben einen miesen Wirkungsgrad.


    Da gibt es auch Modelle mit Kältespeicher, z.B. http://www.kissmann.net/kuehlschrank/eni.htm
    Die kommen laut Hersteller bis zu 16 Stunden ohne Strom aus.


    Man muß dann eben den Kühlschrnak immer schön vollmachen (z.B. mit Wasserflaschen, wenn man sonst wenig drinn hätte)
    und darf Nachts nichts mehr naschen :schmeichel:

  • Danke für eure Antworten.


    In meinem Kühlschrank hab ich da nur Kühlstufen.


    Ich dachte das so, daß man einen gewissen Temperaturbereich hat sagen wir 5-8 Grad und man dann irgendwie doch noch nen bissel Strom einsparen kann.


    Extra nen 12V Kühlschrank kaufen wollt ich nähmlich net.

  • Mein, fast neuer Gefrierschrank, soll bei einem Stromausfall bis zu 48 Stunden (wenn die Tür zu bleibt) ein Auftauen des Gefriergutes verhindern. Dies kann aber wohl nur, weil er sehr gut isoliert ist.
    Könnte man den eine Isolierung verbessern, damit den Stromverbrauch senken bzw. die Auftauphase verlängern?


    Was haltet Ihr davon?

  • Zitat von Anubisfwk;103683

    In meinem Kühlschrank hab ich da nur Kühlstufen.


    Ich dachte das so, daß man einen gewissen Temperaturbereich hat sagen wir 5-8 Grad und man dann irgendwie doch noch nen bissel Strom einsparen kann.

    Die Kühlstufen machen aber wahrscheinlich nichts anderes, als den Temperaturbereich festzulegen. Probiers halt mal aus: hänge ein Energiekostenmessgerät davor, miss einen Tag, stell eine kleinere Stufe ein, und miss nochmal. Mittels Zeitschaltuhr den Temperaturbereich regeln zu wollen, wird wohl nicht funktionieren. Es hängt ja auch von der Außentemperatur und vom Inhalt ab, so dass du die Zeiten dauernd anpassen müsstest.

  • Zitat von Tsrohinas;103689

    .. nur, weil er sehr gut isoliert ist.
    Könnte man den eine Isolierung verbessern, damit den Stromverbrauch senken bzw. die Auftauphase verlängern?


    Bei einem modernen Kühl- bzw. Gefrierschrank dürfte man mit einfachen Mitteln wenig verbessern können, am effektivsten dürfte sein, einen kühleren Aufstellort zu suchen.


    Ältere Kühlschränke hingegen einfach einpacken, was man zur Hand hat, die Isolierung sollte aber nicht "warme Luft ziehen", dann wäre der Kompressor im Inneren höher belastet > müsste länger laufen >> zieht mehr Strom.


    Bei Stromphasen (Kontingentierung, Zeitfenster der Stadtwerke, Generatorbetrieb) würde ich den Kühlschrank auf maximale Kühlstufe stellen und - nach physikalischem Gesetz - die Differenztemperatur zur Aussenluft niedrig halten (Raumtemperatur bzw. Aufstellort), umso geringer sind die "Kälteverluste" an die Umgebung und damit der Bedarf nachzukühlen. Im Grunde viel Aufwand für etwas (verzichtbaren) Komfort. Wer keine Tiefkühl-Lebensmittel hat, sollte m.E. die Prioritäten woanders ansetzen, nämlich Licht für Abendstunden und Psyche. Ein kaltes Bier im Dunkeln trinken ...:peinlich: ... das geht einfacher als mit einem aufwendigen Generator-Isolations-Zwischenspeicher-Aufwand. Verdunstungskälte mit einem primitiven Weinkühler lässt Männerherzen schneller schlagen. :) Alles andere packt man in feuchte Tücher und lässt die Natur-Physik arbeiten.