Tarnen und Täuschen beim bei Anbau von Nahrung

  • das ...

    Zitat von Buschmann;174540

    Ich brauche nur die Tagesschau zu gucken oder mit Freunden und auch Familie in D zu sprechen, um zu merken, dass ich nicht mehr in dieses System passe und mit vielen Menschen auch nichts mehr anfangen kann.


    verstehe ich.


    das hingegen ...


    Zitat von Buschmann;174540

    Nur wenn da irgendwas kommt, was nicht in mein logisch und tiefemotional denkendes Hirn passt, dann gibt´s Kontra


    weniger: mein Hirn ist viel zu klein, als dass alles reinpassen würde, was für andere Sinn machen könnte. Denn der Andere wird auch seine Gründe haben.


    Je mehr man von der Welt gesehen hat, umso bescheidener wird man.


    Eine Schadenfreude aus der Überlegung heraus "wenns dicke kommt, sitzen die anderen mehr in der Tinte als ich" sollte man jedenfalls nicht pflegen.
    Das steht genau so in der Bibel: (Matth. 16:26): "Was hülfe es dem Menschen, so er die ganze Welt gewönne und nähme Schaden an seiner Seele?"


    Ob der brave Otto Mustermann in seinem Reiheneinfamilienhaus in seiner Haut nicht glücklicher ist als der verbissene Prepper, der sich wie die Zeugen Jehovas darüber ärgert, dass der Weltuntergang Verspätung hat, wird man nie herausfinden.



    Um auf den Garten, getarnt oder nicht, zurückzukommen: Meine Karotten schmecken mir nicht besser, wenn ich weiss, dass dem Nachbar seine missraten sind. Manchmal arbeite ich aber noch dran. Es wäre mir eine zu billige Freude, mich über den dummen Pöbel lustig zu machen, der sorglos in den Tag hinein lebt und sich nicht um morgen kümmert.

  • Benennt mir mal eine Pflanze...


    Ich bin da sicher nicht ganz unbedarft, aber ich habe bei Wanderungen trotzdem oft den Pflanzenführer von Kosmos oder BLV dabei und schlage nach und bestimme das Kraut. Ich bin mir meiner Lücken in der Taxonomie schmerzlich bewusst, obwohl ich gängige Acker- und Gartenpflanzen sofort erkennen würde, ebenso wie essbare "Unkräuter"


    Die durchschnittliche Couch Potatoe erkennt doch einen einen Acker oder ein Feld nur daran, dass zehntausende gleichartiger Pflanzen in Reih' und Glied stehen. Das Geheimnis für den Garten ist genau das, was das Militär mit einem Flecktarnanzug bewirkt. Alle par Quadratzentimeter haben eine andere Farbe, das Ergebnis verschmilzt chaotisch mit der Natur.


    Genauso bei Anpflanzungen. Ein paar Stauden Kartoffeln (hübsche Blütenpflanze), einige Möhren (von einem wilden Doldenblütler wie der wilden Möhre kaum zu unterscheiden), Topinambur (kennt eh' keiner), Linsen (eine absolut unauffällige Pflanze), das alles durcheinander ist ein biologischer Flecktarnanzug. Interessiert keinen Städter, weil er den Zweck hinter diesem "Unkrautfeld" nicht erkennt.


    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Besonders wichtig ist so ein biologischer Flecktarnanzug im Hinblick darauf, dass hochauflösende Luftaufklärung mittlerweile für Behörden, Konzerne und allerhand sonstige Interessenten so spottbillig geworden ist, dass sie auch flächendeckend angewendet werden kann.
    Jede Pflanzenart hat typische optische Farbspektren und Strukturen, die sich im Lauf des Jahres charakteristisch verändern.
    So können bei der Auswertung von Satellitenbildern oft schon quadratmetergrosse Horste einer bestimmten Pflanzenart identifiziert werden.
    Bei ausreichend starkem Interesse etwa an der Verfolgung von Drogenanbau, Subventionsbetrug, Hinterziehung von Steuern oder Saatgut-Lizenzgebühren wird das bereits gemacht und in Verdachtsfällen mit Kamera-Drohnen verifiziert.

  • Der "normale" Bürger wird bestimmt einen Nutzgarten von einem Ziergarten unterscheiden können, nur kommt es auf die Frage an wie Gut. Deswegen schätze ich, dass eine Mischung aus Ziergarten und Nutzgarten eigentlich das Beste ist. Problem ist nur die Verträglichkeit der einzelnen Pflanzen untereinander.


    Die Pflanzen welche Früchte unter der Erde bilden sind meiner Meinung nach vor Plünderungen am Sichersten da, sich ein Dieb nicht am helllichten Tag in den Gärten setzt und Kartoffeln ausgräbt. Außerdem sind diese in der Nacht noch schwerer zu finden als am Tag:grosses Lachen:


    Mfg
    Gywdion

  • Wie gesagt bin ich der Meinung, dass man seinen Garten ja eh in gewisser Weise "abschotten" sollte. Und das nicht nur damit kein Gemüse gestohlen wird, sondern als allgemeine Beseitigung von Schwachstellen in der Hausverteidigung.


    Wenn es zu lokalen oder regional beschränkten Krisen kommen sollte, dann werden mMn auch nicht sofort Dutzende "Schwerstkriminelle Pflanzenräuber" in meinem Garten stehen. Da ist es evtl. sogar förderlich, wenn man etwas zum abgeben hat und kann sich so auch Fremde zu Freunden machen. Vielleicht wird man auch angenehm überrascht sein, wie viele andere sich auch was anpflanzen oder Ideen haben, mit denen man nie gerechnet hätte.


    Sollte es wirklich "ultrahart" kommen, dann bin ich weiterhin der Meinung, das der Aufenthalt in Ballungsräumen Risikofaktor Nr.1 ist. Ob man dann einen Garten hat, versteckt oder nicht, spielt da meines Erachtens keine Rolle mehr. Wenn wirklich Massen an Hungernden durch die Straßen ziehen, dann werden die alles umgraben und alles essen/probieren, ob giftig oder nicht. Spielt da mMn keine Rolle mehr, ob der Garten wie ein wildes Durcheinander aussieht oder nicht. Nachdem die Horde dort war sieht er aber sicher so aus.


    Höchstens die erwähnten unbekannteren Pflanzen werden noch eine Weile unangetastet bleiben, aber auch nur solange, bis sich rumgesprochen hat, wonach man Ausschau halten muss. Ganz wichtig hierbei finde ich auch, dass die Dinger nicht hinterm Haus wachsen sollten, sondern dort, wo kaum einer auf die Idee kommt zu suchen.


    Menschen die in solchen Gebieten leben, müssten sich in meinen Augen ganz klar überlegen, wohin sie abhauen wenn es knallt.


    Solch ein Fluchtplan würde für mich auch eine gewisse Infrastruktur an dem neuen, sicheren Ort bedeuten. Neben Wasser und Schutz, wäre ein Nutzgarten, bzw. die eigene Nahrungsversorgung (können ja auch Fische aus einem See, Fleisch von Waldtieren, Insekten, Würmer, etc. sein) da an oberster Stelle zu nennen. Da sich die meisten Menschen auf die Regierung verlassen werden, werden sie erst nach längerer "Wartephase" merken, dass sie vielleicht selber was regeln müssen, um nicht zu verhungern.


    Wenn die Massen-Nahrungsproduktion ausfällt, dann werden auch die paar kleinen Bauern und privaten Nutzgärten kaum helfen, die Bevölkerung zu ernähren. Einzig von außerhalb kommende Hilfsgüter könnten die Menschen vorm Verhungern retten. (Fragwürdige Sympathien werden da wie immer gleich mitgeneriert)...Auch ist das keine Hilfe zur Selbsthilfe.


    Entweder man hat Langzeitnahrung in seiner Bude und kann abwarten bis die Natur die Hungernden ausmustert, oder man ist schon abgehauen; Samt Garten und Infrastruktur!
    Deswegen sehe ich diese "Bude" in der Stadt auch problematisch, weil es mir nichts nützt, wenn alles mitsamt der Vorräte abfackelt oder verseucht ist. Das Potenzial dafür ist in menschenreichen Gebieten einfach ungemein höher als irgendwo abseits der Pfade.


    Zitat von jp10686;174557


    Eine Schadenfreude aus der Überlegung heraus "wenns dicke kommt, sitzen die anderen mehr in der Tinte als ich" sollte man jedenfalls nicht pflegen.
    Das steht genau so in der Bibel: (Matth. 16:26): "Was hülfe es dem Menschen, so er die ganze Welt gewönne und nähme Schaden an seiner Seele?"


    Wenn man aber etliche Male "gewarnt" hat und dabei etliche Male Verachtung kassiert hat, dann darf es mir mittlerweile egal sein, ob die anderen Probleme haben oder nicht. Ich würde jedem helfen, der zu mir kommt und sagt: "Wir waren dumm, jetzt sind wir schlauer...kannst du uns helfen?"
    Wenn es um banale Dinge geht, wie der von mir angesprochene Stromausfall auf unserer Insel (kommt andauernd vor...und die Leute beschweren sich, ändern aber nichts daran), dann darf man sich ja wohl "Gut" fühlen, mit den eigenen "Errungenschaften".


    Schadenfreude = Na klar, so lange es nicht um Leben und Tod geht!
    Stolz sein, auf was man geschafft hat = Immer, egal ob Chaos oder nicht!


    LG Buschmann

  • Zitat von Waldschrat;174563

    Benennt mir mal eine Pflanze ...


    Ich bin da sicher nicht ganz unbedarft, aber ich habe bei Wanderungen trotzdem oft den Pflanzenführer von Kosmos oder BLV dabei und schlage nach und bestimme das Kraut. Ich bin mir meiner Lücken in der Taxonomie schmerzlich bewusst, obwohl ich gängige Acker- und Gartenpflanzen sofort erkennen würde, ebenso wie essbare "Unkräuter"


    Diese Pflanzenführer leiden daran, dass viele häufige Arten Doppelgänger haben, bzw. dass es mehrere sehr ähnliche Arten gibt.
    Bei Nutzpflanzen mag es angehen, aber wenn du es mit Gräsern oder den gelben Korbblütlern oder Doldenblütlern oder gelb blühenden Kreuzblütlern zu tun hast, wirst Du in manchen Gegenden etwas frustriert sein.
    Zum Überleben muss man die aber nicht unterscheiden können.


    Zitat von Waldschrat;174563

    Ein paar Stauden Kartoffeln (hübsche Blütenpflanze), einige Möhren (von einem wilden Doldenblütler wie der wilden Möhre kaum zu unterscheiden), Topinambur (kennt eh' keiner), Linsen (eine absolut unauffällige Pflanze), das alles durcheinander ist ein biologischer Flecktarnanzug. Interessiert keinen Städter, weil er den Zweck hinter diesem "Unkrautfeld" nicht erkennt.


    - es gibt viele nicht blühende Kartoffelsorten.
    - Topinambur ist eine gute Futterpflanze, aber für viele Leute unverträglich. Die Dinger heissen nicht umsonst auch Furzknollen.
    - bitte unterschätzt die Leute nicht! Heute ist es eine im Alltag unwichtige Fähigkeit, Nutzpflanzen draussen zu erkennen. Wenn man einen leeren Magen hat, lernt man das ganz schnell.
    - Der Flecktarngarten hat leider den grossen Nachteil, dass eine rationelle Bestellung auch von Hand nicht möglich ist. Wenn Du deine Kalorien fürs ganze Jahr im Garten selber erzeugst, ist das aber wichtig.
    - Viele Pflanzenarten passen von der Kultur her nicht zusammen. Wenn du beispielsweise Karotten anbaust, kannst du das nicht einzeln zwischen Kohl und Kartoffeln tun, denn die würden schlicht erdrückt.
    - Wenn man eine Mischung aus Kultur- und Wildpflanzen hat, dürfte das zwar unauffälliger aussehen, aber es werden immer die Wildpflanzen gewinnen. Ertragreiche und konkurrenzstarke Nutzpflanzen (Kohl, Mais, Kartoffeln) sind gross und auffällig. Lichtkonkurrenz vertragen sie nicht.
    Aus Samen kultivierte Sorten (so ziemlich alles ausser Kartoffeln) muss zudem frei gehalten werden, bis es einigermassen gross ist; unter Unkraut läuft es nicht auf oder verkümmert. In diesem Stadium ist die Kultur aber auffällig. Lässt man das Unkraut wachsen, geht auch bei der Kartoffel der Ertrag sehr zurück.
    Kultur unter Gehölzen ist nördlich der Alpen höchstens an steilen Südhängen möglich; dort ist aber der Boden für diese Gewächse zu flachgründig. Wenn man terrassiert und wässert, ist der Tarneffekt dahin.
    - Bei uns wichtige Nahrungspflanzen mit optimalem Aufwand/Ertragsverhältnis sind Obstbäume und in milden Lagen pilzresistente Rebensorten (für Traubensaft, wenn man Kalorien ernten will), da hilft das alles sowieso nicht.


    Besser wäre da eine dichte Dornenhecke um den Gemüsegarten. Wenn aufgrund einer erfolgreichen Drohnen-Fernerkundung eine Luftlandeeinheit die Kartoffeln klauen will, wird man das sowieso nicht verhindern können. Duch eine 2m breite Schlehen- oder Brombeerhecke geht so leicht keiner durch; es ist allerdings dauernde Arbeit, dieses Gebüsch daran zu hindern, den ganzen Garten zu erobern.
    In den Tropen dürften Mischkulturen erfolgreicher sein, in Tropenlandwirtschaft kenne ich mich aber nicht aus.

  • Zitat von Gywdion;174569


    Die Pflanzen welche Früchte unter der Erde bilden sind meiner Meinung nach vor Plünderungen am Sichersten da, sich ein Dieb nicht am helllichten Tag in den Gärten setzt und Kartoffeln ausgräbt. Außerdem sind diese in der Nacht noch schwerer zu finden als am Tag


    Hallo Gywdion,


    hast Du schon mal einem Wildschwein bei der nächtlichen Arbeit zugesehen?:)


    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Hallo Matthias,


    Hatte noch nicht das Vergnügen aber kann mir so in etwa vorstellen was du meinst:lachen:


    [ATTACH=CONFIG]18148[/ATTACH]
    Jetzt hab ich mir nen "kleinen" Einblick verschafft...


    MfG


    Gywdion

  • jp hat leider recht, dass es äusserst schwierig ist, aus diskretem Anbau genug Kalorien zu ernten, zumal man im Krisenfall möglicherweise dringenderes zu tun hat, als Pflanzen zu betüdeln.


    Meine halbherzigen Versuche in der Richtung waren bisher auch überwiegend Fehlschläge:


    - In einem feuchtkalten, tiefen Hunsrücktal war alles Gemüse dem üppig wuchernden Brennessel-Pestwurz-Klettenlabkraut-Gemisch hoffnungslos unterlegen. Einzig Rhabarber konnte man unauffällig zwischen die Pestwurzbestände mogeln, wo er kaum auffiel. Wegen seines Oxalsäuregehaltes kann er aber nur wenig zur Ernährung beitragen, ist eher ein "Gewürz" und Tauschgut.
    - Topinambur gedieh zunächst gut, wurde aber von Wildschweinen und Wühlmäusen binnen weniger Jahre ausgerottet.
    - Obstbäume und Beerensträucher wurden ohne auffällige Schutzmassnahmen komplett von Rehen und Hirschen geschält und kaputtgefegt.
    - Von dem Buchweizen, den ich nach altem Brauch auf frischen Kahlschlägen ausstreute, fand ich nicht einen Keimling.
    Wahrscheinlich war er als Konsumkorn irgendeiner sterilisierenden Behandlung unterzogen worden.
    Auf einem Wildacker gedieh der von Jägern gesäte gut, begann aber noch unreif zu lagern und zu schimmeln/faulen.
    Der Versuch, davon was zu ernten, wurde frustriert abgebrochen, weil die Mühsal in keinem Verhältnis zum Ertrag stand.
    - Auf meiner nach Aufgabe der Kamerunschafhaltung unbewirtschafteten Talwiese säte ich Waldstaudenroggen auf kahle Wildschwein-Wühlstellen, Ameisenhaufen und legte sogar ein kleines Beet an.
    Im ersten Jahr wuchsen 2m hohe Halmbüschel mit Ähren, die leider stark mit giftigem Mutterkorn befallen waren.
    In diesem dritten Jahr habe ich keine einzige Roggenpflanze mehr gefunden.
    Selbstaussaat hat also in einer 1,5m hohen dichten Glatthafer-Mädesüss-Wiese keine Chance.
    - Edelkastanien-Sämlinge, die ich zum Schutz vor Wühlmäusen in Mörtelkübeln vorziehen wollte, bis sie gross genug zum Auspflanzen sein sollten, gingen darin im zweiten Winter ein - vielleicht wegen Staunässe, Pilzen oder starkem Frost.
    - Der Test, wie man Kartoffelpflanzen zwischen Dahlien verstecken kann, scheitert daran, dass die Schnecken so scharf auf Dahlienkeime sind, dass sie sich regelrecht in die Erde wühlen, um sie abzufressen, kaum dass sie die Erdoberfläche erreichen.


    Trotz meiner knappen Freizeit werde ich aber nicht aufgeben und weiter rumprobieren - "Jugend" forscht!