Lebensmittel begasen?

  • Irgendwo habe ich gelesen, dass man Reis, Nudeln und Co. in Weithalsfässer umschütten soll und diese dann noch luftdicht machen muss, irgendwie mit Gas, CO2 oder so? Wenn das nicht völliger Nonsens ist (bin Chemie-Ignorantin, leider! :peinlich:), kann mir dann mal bitte irgendwer erklären, was man dafür braucht, wo man es bekommt und wie es geht?


    Oder reicht es, wenn man nur für ein paar Monate einlagern will, die Sachen in ihren Originalverpackungen zu belassen und per Rotationsverfahren immer wieder zu erneuern?


    Hiiiilfe!!!!!!!!!!!!!!!!


    Gruß, Toerti

  • Also wenn Du es nur ein paar Monate (halbes Jahr?) einlagern willst würde ich auf das Rotationsprinzip setzen.

    Dunkler Vorratsschrank evtl. in einem kühlen Raum. Es kann nicht schaden, wenn Du die Packungen einmal pro Woche etwas bewegst, da Maden etc. dadurch bei Ihrem Entwicklungsprozess gestört werden.

    Zum Thema Begasung: Ich weiss, dass Bäckereien das Mehl in den Silos mit Kohlendioxid begasen lassen um Schädlingsbefall zu vermeiden. Ich gehe davon aus, dass es nicht schädlich ist sonst wäre es ja wohl nicht erlaubt. Für mich persönlich hinterlässt dieses Wissen aber einen schalen Beigeschmack.

  • Liebe Toerti,
    für einen Halbjahresvorrat ist bei Reis, Nudeln und Co. (Bohnen, Pürree, getrocknetes Gemüse etc.)weder ein Vakuumieren, noch begasen erforderlich. Achte im Laden auf Ware mit langer Haltbarkeit.
    Wichtig ist ein gutes Rotationsprinzip, damit nichts schlecht wird (am Besten mit Liste zum angeben wieviel noch da ist). Eine monatliche Kontrolle reicht bei trockenen Lebensmitteln die kühl, dunkel und trocken gelagert werden m. E. aus.


    Liebe Grüße
    Luka (die Chemikaliensensibel ist und weiß, was du meinst...)

  • und Weizen?


    Hallo,


    ok, die meisten Lebensmittel müssen wirklich nur 3-6 Monate halten, da sie immer wieder verbraucht werden sollen, damit dürfte es kein Problem geben.


    Das Problem sehe ich aber beim Getreide:
    Normalerweise gehört das nicht zu unseren üblichen LM. Mehl brauche ich nur sehr wenig, da ich bisher meist fertiges Brot kaufe, vom selbst gebackenen haben wir immer viel zu viel gegessen, weil es zu lecker war!
    D. h., der Weizen in kg-Päckchen oder Gebinden bis 2,5 kg würde schlecht werden. Andererseits: Habe ich in Krisenzeiten keinen Strom mehr, könnte ich mir mein Mehl selber mahlen und Fladenbrot in der Pfanne backen, dafür aber bräuchte ich Weizen!


    Ein Dilemma! :crying_face:


    Gruß, Toerti

  • Hallo zusammen,


    zu Weizen kann ich euch wieder mal was von dem Vorrat meiner Eltern erzählen.
    Meine Eltern haben Kanadischen Hartweizen eingelagert.
    Dieser Weizen ist besonders gut zum einlagern geeignet, weil er sehr trocken ist.
    Bei Getreide gilt allgemein die Feuchtigkeit so gering wie möglich zu halten,
    dann kann der Weizen locker bis zu 30 Jahre eingelagert werden ohne CO2 oder Sauerstoffabsorber.
    Meine Eltern haben seit über 25 Jahren Weizen in Plastikfässern eingelagert.
    Der Weizen wird bei ihnen heute noch zum Kochen und Backen verwendet.
    Weizen und anderes Getreide ist bei richtiger Lagerung sehr sehr lange haltbar.
    Es wurden schon Keimversuche mit Getreide aus den Pyramiden gemacht und etliche Körner keimten noch nach mehr als 2000 Jahren Lagerung.
    Wenn ein Korn keimt kann es eigentlich auch nicht verdorben sein oder?


    Mal ne Frage von mir: :help:"WO BEKOMMT MAN IN NRW GRÖSSERE MENGEN AN WEIZEN UND ANDEREM GETREIDE HER ".:help:
    Im Internet kann man zwar 25 Kg Säcke bestellen aber da erscheint mir der Preis recht hoch.
    Das sollte bei einer Mühle doch billiger gehen.
    Es sollte aber kein Futterweizen sein da dieser nicht so gut gereinigt ist und dadurch eine höhere Gefahr besteht das sich im Weizen Ungeziefer befindet.


    Ich plane einen Teil meines Weizens so wie meine Eltern zu lagern und einen Teil mit Sauerstoffabsorber in Alubags zu verschweissen.


    Wenn man es richtig macht ist aber das begasen mit CO2 auch keine schlechte Methode um sein Getreide lange haltbar zu machen.
    Ich würde mir dann Trockeneis für diesen Zweck besorgen.


    Achtung keine größeren Mengen Trockeneis in schlecht belüftbaren Räumen oder im Keller verwenden.


    Wer mit Trockeneis arbeiten will sollte sich hier ---> http://de.wikipedia.org/wiki/Trockeneis den Abschnitt Gefahren gut durchlesen und auch befolgen.


    Es gibt meines Wissens nach zwei Methoden um einen Behälter durch Trockeneis mit CO2 zu begasen.
    Man legt auf den Boden des Behälters ein Stück Trockeneis und füllt dann den Behälter mit z.B. Weizen,
    danach legt man den Deckel nur locker auf damit der Sauerstoff vom CO2 verdrängt werden kann.
    Der Deckel wird erst nach etlichen Stunden fest verschlossen, wenn das ganze Trockeneis geschmolzen ist.
    Die andere Methode ist man baut sich ein kleines Gestell das man über die Öffnung des Behälters hängen oder stellen kann und legt in das Gestell ein Stück Trockeneis.
    Das CO2 das beim schmelzen des Trockeneis frei wird "fällt" dann in den Behälter, da CO2 schwerer ist als die uns umgebende Atemluft.


    Gruß


    DosenBurger

  • Zitat von Vega;8243


    Es kann nicht schaden, wenn Du die Packungen einmal pro Woche etwas bewegst, da Maden etc. dadurch bei Ihrem Entwicklungsprozess gestört werden.


    Schaden wird es wohl nicht aber helfen auch nicht, von dem Aufwand will ich jetzt gar nicht reden.
    Außerdem hat man so wenigstens noch eine Extraportion Eiweiß :Cool:

  • hallo,


    co2 = Kohlenstoffdioxid


    reden wir wirklich davon?!?!?!?!? egal ob aus der flasche oder als trockeneis, es ist ein höllenzeug!!


    geruchlos, geschmacklos und absolut tödlich - man fällt um und das war es!! wenn ihr schon mit co2 hantieren möchtet, dann ausschließlich im freien und am besten eine weitere person bitten in einigem abstand zusichern...


    ich schlage hier als alternative wirklich die sauerstoffabsorber vor...


    gruss
    doc

    Erlebnisorientierter Prepper - LH Ultras

  • Trockeneis ist hat sehr günstig im gegensatz zu Sauerstffabsorbern.
    :tot:Auf jeden Fall sollte man damit vorsichtig sein!!!!:tot:


    Ein kleiner Vorteil gegenüber Sauerstoffabsorbern ist, das CO2 bleibt im Behälter auch wenn man ihn ab und an öffnet um etwas vom Vorrat zu entnehmen.
    Der Behälter darf nur nicht im offenen Zustand bewegt oder gekippt werden. Wenn man einen Beutel öffnet in dem sich ein Sauerstoffabsorber zur "Konservierung" befindet,
    geht die Schutzatmosphäre verloren.


    Aber das kann man ausgleichen in dem man den Vorrat in kleineren Einheiten abpackt.


    Gruß


    DosenBurger

  • Also mir ist das Zeug auch suspeckt, ich lass die Finger davon!


    Ich bin für portionsweises vacuumverpacken.
    Mit einem guten Vacuumgerät geht das flott von der Hand.


    Portionsweise hat viele Vorteile:
    Ich öffne nur was ich brauch, wenn Schädlinge drinnen sind können die nicht auf andere Lebensmittel übergreifen, mit vielen kleineren Packungen kann ich besser den Platz in einer runden Tonne ausnützen.


    Einige Nachteile:
    Mehr Arbeit beim eintüten, höhere Kosten für Vacuumbeutel, höhere Stromkosten.


    Aber dafür brauch ich nicht mit dem giftigen Zeug herumkämpfen, und ich möcht nicht wissen welche Probleme und Kosten bei der Anschaffung von dem Giftzeugs auftauchen.

  • Zitat von wiki;8385

    Also mir ist das Zeug auch suspeckt, ich lass die Finger davon!


    ...


    Aber dafür brauch ich nicht mit dem giftigen Zeug herumkämpfen, ...


    Du meinst Trockeis/CO2?


    was soll daran sonderlich giftig sein?


    kannst nur drin ersticken :peinlich:

  • Wie schon einmal hier irgendwo geschrieben nutze ich für das einlagern von Weizenkörnern in Weithalstonnen Stickstoff (bzw Trockeneis) um den Sauerstoff zu verdrängen. Die Vorbereitungen/das "Eingasen" erledige ich im freien, windgeschützen Bereich. Dabei lasse ich in der Weithalstonne oben eine Hand breit frei. Auf den Weizen stelle ich mittlerweile eine Holzplatte, auf der ich ein billiges Edelstahlsieb aufgeschraubt habe (1€-Markt = Fundgrube)Darin ein passendes Stück Trockeneis, und den Deckel der Tonne auflegen (NICHT Aufschrauben)


    Es vergehen nun 10-15 Minuten, bis das Eis "Geschmolzen" ist. Der Stickstoff sinkt dabei in den Weizen, und drückt die Luft aus der Tonne heraus (Der Deckel der Tonne kann dabei klappern.)


    Am ende nimmt man die Tau-Vorrichtung aus der Tonne, prüft kurz ob ein Feuerzeug über dem Weizen brennt. Bleibt die Flamme aus, Deckel dicht zuschrauben, und fertig


    Der Stickstoff verdrängt den Sauerstoff, und nimmt somit Schädlingen die Lebensgrundlage. Allerdings lohnt sich das ganze nur bei Langzeit-Lagerung. Sobald die Tonne geöffntet ist, schöpft man bei jeder entnahme von Körnern auch etwas vom Gas heraus. Darum am besten mit einem Sieb heraus nehmen.


    Die Vorbereitungen NICHT im Haus durchführen, und als ANFÄNGER unbedingt die Finger davon lassen. Stickstoff kann sich im Haus verteilen wie Wasser, was bedeutet das es über eine Kellertreppe absenken, und sich dort sammeln......

  • Boah, klasse, dass ich so viele Antworten erhalte!


    Ich glaub, mir ist das mit dem Trockeneis auch zu aufwändig und vielleicht sogar gefährlich, würde lieber vakuumieren, habe aber kein Gerät/Beutel dafür und die sind mir im Moment zu teuer, wo ich doch gerade einige Hunderter ausgegeben habe für Vorräte!


    Aber meine Mischung, was die Vorräte angeht, ist meiner Meinung nach so gut, dass ich auch so für einige Wochen schon genug zu essen für uns da hätte und auch Getränke/Wasser, Hygieneartikel und Sachen für die Gesundheitsvorsorge/Medikamente etc. sind zumindest zum Teil bereits vorhanden. Meine Liste habe ich auch endlich fertig, nun versucht mein Göttergatte nur noch, mir das Ganze mit Hilfe von Formeln bzw. per Access zu vereinfachen, damit ich nicht mehr alles in Word oder Excel eingeben muss.


    Bei anderen Ausrüstungsgegenständen sind wir ziemlich gut ausgestattet, da wir einen Wohnwagen haben mit allem, was dazu gehört und ein Boot. Der Wohnwagen steht auf einem Zeltplatz ohne Strom und fließend Wasser, so dass ich es gewohnt bin, den Strom über unsere Solaranlage zu beziehen (Geräte mit 12V-Anschluss bzw. gasbetrieben sind vorhanden) und unser Wasser aufzubereiten. In direkter Nähe gibt es eine Quelle, ich habe aber auch Micropur da.


    Gruß an alle,
    Toerti

  • Hallo

    Nur so eine kleine Tip am Rande.
    Wenn man Lebensmittel im Rotationsverfahren bevorratet, ist es vielleicht Sinnvoll einzelne Verpackungen in einen Folienbeutel zu stecken.
    Ich habe damit positive Erfahrungen zum Beispiel bei Mehl gemacht.
    Eine der packungen zeigte nach einiger Zeit Mehlmottenbefall, so konnte ich die eine Packung entsorgen und mußte nicht gleich den ganzen Vorrat entsorgen.

    Gruß von Jumbopapa

  • Zitat von Toerti;8394


    würde lieber vakuumieren, habe aber kein Gerät/Beutel dafür und die sind mir im Moment zu teuer, wo ich doch gerade einige Hunderter ausgegeben habe für Vorräte!


    Mach dir keinen Stress beim beschaffen deiner Vorräte. Wenn du zuviel auf einmal kaufst, läuft auch bei vielen Lebensmitteln das MHD gleichzeitig ab.


    Du bist bestimmt jetzt schon besser bevorratet als die meisten Deutschen Haushalte.


    Vielleicht hilft dir das hier ja weiter --> https://www.previval.org/forum/showthread.php?t=746


    Gruß


    DosenBurger

  • Eure Tipps sind prima, so bin ich z. B. vorher selber gar nicht auf die Idee gekommen, "schwierige" Verpackungen zu einzuschweißen! :traurig:
    Nachdem ich durch Euch auf diese Idee gebracht worden bin, habe ich sehr viel recherchiert im Internet und das sceint mir tatsächlich die einfachste und schlussendlich, trotz der Anschaffungskosten für das Gerät und die folien, die preiswerteste Lösung zu sein. Also habe ich jetzt auch noch in den sauren Apfel gebissen und mir den Genius FamiliyVac bestellt.


    Was habe ich schließlich von Notvorräten, wenn sie mir von Motten verdorben werden oder zu schnell schlecht werden? :sleep: auf dauer rechnet sich das Gerät dann sicherlich doch, zumal bei uns oft auch Reis, Nudeln oder Kartoffeln vom Essen übrig bleiben, die kann ich nun zukünftig vakuumieren und noch ein paar Tage im Kühli aufheben, bis sie doch noch verarbeitet werden!


    Schönen Samstag noch!


    Toerti :winke:

  • Hallo

    kauft Euch ein grosser blaues Kunststofffasst mit Decker und Stahlband. Darin ist das ganze Problemlos haltbar über ein Jahr. Siehe dazu auch im Internet den Googel Begriff "Monatstonne". Habe das bei mir gemacht und ich bin damit sehr zufrieden. Ist Luftdicht, wasserdicht und es schimmelt nichts. Zudem habe ich eine Liste mit den Verfallsdaten drinnen und am Schrank hängen und tausche alle 3 bis 4 Monte mal was aus, was kurz vor dem Verfall ist. Somit haben wir für einige Zeit was zu futtern, wenn Krise kommt :-).
    Internetlink:
    http://survival.4u.org/vorraete/monats-tonne.htm
    Nicht die hier vorgestellte Tonne nehmen, sondern eine die Luftdicht verschlossen werden kann. In der Schweiz bei Jumbo erhältlich, kosten rund 25 Fr pro Stk. Aber das Ding ist wirklich gut :)

  • Der Hinweis auf die Monats-Tonne kam mir wie gerufen, denn er ist nicht nur für uns, sondern besonders für meine Freundin sehr interessant, die von einem Mini-Einkommen leben muss und dachte, sie hätte kein Geld für eine Krisenvorsorge! Aber 18 Euronen kann auch sie locker und damit einen ersten Anfang für eine Notreserve machen!


    Vielen lieben Dank! :gratuliere:


    Gruß zum Sonntag,
    Toerti

  • Apropos Einschweissen:
    Was auch geht sind die Minigrip Saäcke (das ist der Haushaltsbeutel mit einem Kunststoffverschluss über die ganze breite). Wenn ihr Euch so einen grossen Sack kauft, den man mit dem Staubsauger aussaugen kann (nomalerweise wird das für Kleider benützt), dann könnt ihr damit die Säcke auch luftdicht hinbekommen, wenn ihr die vorher, sprich vor dem Aussagen in den grossen Sack tut. Das geht so ziemlich gut und erspart Euch den kauf einer Vakkummaschine :)

  • :face_with_rolling_eyes:

    Zitat von Nichtwichtig;8444


    ... Das geht so ziemlich gut und erspart Euch den kauf einer Vakkummaschine :)


    Nein, das esparrt nicht den Kauf.
    Denn eine gute Vacuummaschiene erzeugt ein Vacuum von ca 800mB, ein Staubsauger schaft eventuell 50mB oder 100mB.


    Mit dem Vacuumgerät wird die Luft (und somit auch der Sauerstoff) größtenteils aus dem Lebensmittel abgezogen. Somit erhöht sich die Haltbarkeit um ein Vielfaches.


    Du würdest hier einen FAIT Panda 1.1 mit einen Lamborghini Reventon vergleichen...:face_with_rolling_eyes: