Überleben aus der Gamelle

  • Die Zusammenstellung sieht nicht sehr funktionell aus, zu viel "Krimskrams" und zu wenig Nahrhaftes. Ein paar Tage überlebt man auch ohne das Zeug.

  • Ein gutes Beispiel dafür, dass jeder irgendwie recht haben kann. Die Kritik von Stefan und Drudenfuss ist berechtigt, aber in der Not ist eine Gamelle mit Gedöns meiner Meinung nach trotzdem besser als gar nichts. Soweit ich weiss wird sie in Deutschland in dieser Form seit langer Zeit unverändert vom Militär, Polizei und THW benutzt, sooo schlecht ist sie dann wohl auch nicht. Würde ich meine im Sinne wie der Threadersteller nutzen, würde ich halt noch einen Topfschwamm, ein kleines Geschirrhandtuch, und ein kleines Fläschchen mit Spülmittel 30 ml reinquetschen. Damit kann man die Gamelle dann für ein paar Tage wie jedes andere Kochgeschirr ganz normal säubern.


    http://www.globetrotter.de/de/…nr=108936&k_id=1211&hot=0


    Gruß
    Vincent


    P.S. Ich selbst schätze an der Gamelle den Henkel, mit dem man sie über die Glut eines Lagerfeuers hängen kann, das kann ich halt mit meinem normalem Campinggeschirr nicht.

    Kein Plan überlebt die erste Feindberührung. (Helmuth von Moltke)

  • Zitat von Stefan;115090


    Was ich mir wünschen würde wäre eine Edel Gamelle, ev. mit einer Teflon Innenbeschichtung. :)


    Wenn es rund sein darf, dann finde ich die 900ml bzw 1400ml Titan Töpfe von Snowpeak ganz interessant (evtl. auch weil ich die selber habe). Die sind aus Titan, was sie leicht und stabil macht. Durch die schlechte Wärmeleitung von Titan braucht man zwar mehr Brennstoffe, kann dafür aber meistens auch den Henkel noch anfassen und man kann aus dem heißen Topf essen ohne sich erst alles zu verbrühen und dann nach 3 Minuten vor dem kalten Zeug zu sitzen, wie das bei Alutöpfen meistens passiert.


    Die Form ist eher länglich hoch, was zum Kochen an sich nicht sonderlich praktisch ist, aber beim Transport schon eher. Zwischen Deckel/Pfanne und Topf muss man bei meinem Töpfen aber beim Transport etwas Alufolie o.ä. einklemmen, ansonsten klapperts nämlich.


    Beispiel:


    http://www.bergzeit.de/snow-peak-trek-900-titanium.html


    Wer sich das Zeug in Titan nicht leisten will bekommt es auch deutlich billiger in Alu:


    http://www.bergfreunde.de/snow-peak-trek-900-reisekochtopf/


    Mit zwei kleinen Stücken Draht kann man sich auch einen Henkel zum Aufhängen basteln. Ein Stück um die beiden Henkel angelegt zu fixieren, ein Draht für den Bügel nach oben.


    Allgemein: Wenn man in dem Topf nur Wasser erhitzt (Desinfektion, Schnee schmelzen, Wärmflasche, Tee/Kaffee/Suppe in Becher, Tütenessen) dann erspart man sich auch das sauber machen und muss keine Putzutensilien einpacken. Außerdem verursacht Wasser kochen weniger Aufwand bzw Gerüche als richtiges Essen zu kochen...


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • ich nutze mein BW Kochgeschirr seit Jahren beim Camping (wenn ich alleine unterwegs bin) nur (!):
    ich würde in den tiefen Teil nie und nimmer feste Nahrung reinpacken und damit kochen, ich nutze die "Pfanne" und den Deckel und den tiefen Teil nur als Wasserkessel, dann hat man keine Probleme beim Reinigen .

  • Ich habe ebenfalls ein uraltes BW Kochgeschirr. Gar keine Frage es gibt moderneres und leichter
    zu reinigendes Material. Für den Preis ist es aber unschlagbar.


    Wer sein Essen nicht clever zubereitet, schafft es auch in einer Teflon super tactical , Marines Spezialpfanne ein Ei
    festzubacken. Es ist ganz einfach eine Frage von Hitze und Flüssigkeit bzw Fett. Das richtig einzusetzen ist am offenen Feuer eine absolute Kunst. Das muss man lernen und immer wieder üben!


    Die Zusammenstellung kenne ich auch von früher und war dazu gedacht, um schnell zum Auffangpunkt zu gelangen. Ich kann nur jedem empfehlen diverse Kochmöglichkeiten immer wieder auszuprobieren.


    Brot backen in der Gamelle oder dem Dutch Oven klappt auch nicht beim ersten mal.

  • Hallo


    Ich habe ein ähnliches System, jedoch nicht mit einer Gamelle sondern mit einem 1,2L Pfadi-Kessel:
    http://www.oase-online.ch/view…i=13191000.0.0.0.0.003149


    Um das Gepäck vor Verschmutzung zu schützen habe ich aus einem alten Stoffhut ein „Pfannenschoner“ gebastelt. Der 1.2L Topf passt gerade satt rein!


    (Bin ich zu zweit unterwegs, kommt noch ein 2L Topf dazu in den ich den kleineren stelle. Leider gibt es den nicht mehr.)


    Die Gamelle finde ich von der Form her weniger praktisch, sofern man sie nicht am Koppel oder Gurt tragen will. Ausserdem taugt der Deckel des Topfs als Bratpfanne.


    Im Topf sind nur Kochutensilien (Gas-Brenner, Putzschwamm, Löffel, Feuerutensilien, Geschirrtuch usw.).


    Das Essen habe ich in einer separaten Box, worin ich zwar auch zwei Trekking-Mahlzeiten, Bouillon, Tee, Kaffee habe, aber eher um mal etwas warmes in den Magen zu kriegen. Die Kalorien mache ich mit Schokolade und Biscuit (CH-Armee).


    [ATTACH=CONFIG]10100[/ATTACH] [ATTACH=CONFIG]10101[/ATTACH]


    Was unbedingt noch dazu gehört ist noch ein Pfannenheber! http://www.bergfreunde.de/msr-…lifter-topf-pfannenheber/


    Noch zur Reinigung der Gamelle (und anderem, ähnlichem Alu-Geschirr):
    Als ich in der Rekrutenschule war, habe ich von meinem Vater einen sehr wertvollen Tip erhalten. Dieser hatte den Tip bereits von seinem Vater.
    Nach dem ersten Mal abwaschen (am besten vor dem ersten Gebrauch) muss die Gamelle glänzen!
    Und ich meine glänzen, nicht nur sauber! Hat mich einige Stunden gekostet bis er zufrieden war, dafür geht jedes weitere Abwaschen viel, viel leichter.



    Grüsse, Gresli

  • hallo drudenfuss


    Ich weiss ja nicht , wie du das machst, es dient ja nur zur Anregung und als mögliche Variante. Wäre aber toll, wenn du deine Variante hier vorstellen würdest.


    gruss
    euer Unabhäniger

    „Im Krieg ist die Wahrheit das erste Opfer“

  • Ich liebte die Gamelle. Ich liebte sie wirklich. Sie ist so schön kompakt. Sie ist so anschmigsam. Sie bietet auch noch Stauraum. Sie war einfach die perfekte Partnerin für mich...
    Bis heute abend!
    Ich setze hier auf Arbeit...nun, nicht gerade am Arsch der Welt, aber von hier aus kann ich ihn am Horizont schon schimmern sehen. Total abgelegen... aber da es hier so einsam und gottverlassen ist und mitten in der Wildnis, habe ich während meiner Schichten oft die Möglichkeit, meine Ausrüstung unter annähernd realistischen Bedingungen zu testen. Und da ich einen Hobo-Kocher habe...nun, was lag näher, als sich die Schicht mit einer warmen Mahlzeit aus der Gamelle angenehmer zu gestalten?
    Ich habe nicht nur eine Gamelle, sondern sogar gleich drei. Zwei davon habe ich abgebeizt und mit temperaturbeständigem Lack mattschwarz lackiert. Davon kam eine zuerst zum Einsatz. Das Ergebnis: das Wasser ist am Kochen, die Gamelle läuft innen fleckig schwarz an! Das Wasser zu mir nehmen? Niemals! Beim ersten Test des Hobos hatte ich das gleiche Problem, aber ich dachte, ich hätte sie nach dem Umlackieren nur nicht richtig gereinigt, deshalb hatte ich die zweite richtig gründlich gepuzt. Geholfen hats nix.
    Also, so dachte ich mir, isr das Lackieren wohl eine doofe Idee. Nimmst halt die dritte, die noch im Originalzustand ist. Das Gleiche passiert! Ob der Kessel oder der Einsatz, beide schwarz und fleckig!
    So, meine liebe Gamelle, das wars mit unserer Beziehung. Morgen gehst du auf den Schrott und ich lege mir was Jüngeres, Glänzenderes zu


    Bloss gut, dass wir den Transporter haben, der kann mich gleich damit verkuppeln (Achtung, das war Schleichwerbung!)
    http://www.max-fuchs.de/grossh…del_max,pd660,,33313.html

  • @ Papa Bär
    Ich möchte deine Vorfreude auf das Edelstahl Kochgeschirr von Max Fuchs ja nicht schmälern, aber ich habe beim HSP-Wintertreffen dieses Geschirr befingern dürfen.
    Nach einmaligem gebrauch löste sich schon der Schwarze Kunststoffdeckelgriff. Kann natürlich auch ein Fabrikationsfehler sein.
    Wenn du was richtig robustes & gutes suchst, kann ich eigendlich nur das Tatonka Edelstahl-Kochgeschirr empfehlen. Die Töpfe kannst du auch in ein Lagerfeuer stellen. Da schmilzt und verzieht nichts.


    LG
    tara

  • Ein Lagerfeuer hat im Durchschnitt eine Temperatur von 600 - 900 Grad Celsius. Mit Blasebalg (Kamineffekt) kann man locker 1300 Grad erreichen. Der Schmelzpunkt von Aluminium liegt bei 660 Grad, wie Flywheel schon schrieb, aufs Gefühl kommts an. Das Essen oder das Wasser soll ja höchstens kochen und nicht gleich verdampfen...


    Gruß
    Vincent

    Kein Plan überlebt die erste Feindberührung. (Helmuth von Moltke)

  • Nun, ich war schon so schlau und habe das Aluminiumgeschirr nicht leer auf die Flamme gestellt, daran kannes also nicht liegen.
    Ich habe auch schon über einem deutlich heißeren Bunsenbrenner Wasser in einer Papiertüte gekocht.


    Selbst wenn es nur an der Hitze liegen würde, müssten sich doch evtl. Hitzeschäden zuerst an der Aussenseite und nicht an der wassergekühlten Innenwand zeigen. Die Verfärbung war nämlich nur in dem mit Wasser bedecktem Bereich.

  • Zitat von Stefan;115090

    Was ich mir wünschen würde wäre eine Edel Gamelle, ev. mit einer Teflon Innenbeschichtung. :)


    Bis auf das Teflon klingt das wie das schwedische Armee-Kochgeschirr, oder? Ich selber habe es nicht, aber so meine ich das mal so gelesen zu haben: Edelstahl mit Henkel und Feuer geeignet.

  • Zitat von Papa Bär;115202

    die Gamelle läuft innen fleckig schwarz an!


    Kann es sein das du die Gamelle blank poliert / geschruppt hast? Den nicht oxidiertes Aluminium reagiert mit Wasser zu Aluminiumhydroxid. Eigentlich ist die Reaktion recht langsam, aber je wärmer es wird desto schneller läuft sie ab. Daher sollte man nur in oxidiertem Aluminium (leicht matter, silbriger Schimmer) Nahrung zubereiten.


    Das selbe Problem (wenn auch nur in geringer Ausprägung) hatte ich bei meiner BW Feldflasche nach dem ersten Spülen. Danach habe ich das Teil trocken sauber gemacht, einige Zeit lang offen stehen lassen und damit war die Sache erledigt. Hydroxid bildet sich inzwischen nur noch an wenigen Stellen (ca. 5mm² in der ganzen Flasche) und den Geschmack beeinflußt es nur minimal.


    Gruß Ulfhednar