Bilder eurer letzten Anschaffung

  • Im Auto ist immer noch eine Menge, wegen Unhandlichkeit heute nur 3 Sachen in die Wohnung geschafft.


    Tischmangel um 1920 dem Jugendstil-Griff nach zu urteilen


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    Kurbel-Schneebesen, die Schüssel musste man per Hand drehen, der Besen bewegt sich "wabbelnd":


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    Bohnenschnippler groß


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    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Jau, ist eine reine kurbelbetriebene Handmangel die man mit Klemmen am Tisch befestigen kann. Keine Ahnung wie die mal auf die Bezeichnung kamen dafür. Vermutlich von irgendeinem Absinth-degeneriertem-Marketing-Hirn in die Welt gesetzt um die Verkaufszahlen zu erhöhen…

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Jau, ist eine reine kurbelbetriebene Handmangel die man mit Klemmen am Tisch befestigen kann. Keine Ahnung wie die mal auf die Bezeichnung kamen dafür. Vermutlich von irgendeinem Absinth-degeneriertem-Marketing-Hirn in die Welt gesetzt um die Verkaufszahlen zu erhöhen…

    aber an sich ein schönes Teil. Könnte man sicher als Druckerpresse umrüsten. Zumindest Hochdruckvarianten wie Holzschnitt.

    Oder eine breite Scheibe dran und "elektrisch" über offene Transmission - kennt jemand den Film "der Mangler"?

  • So, heute die aufgekaufte Küchenmaschinen-Sammlung abgeholt. Ich stelle die Tage mal die Sachen vor, dies ist der Teil den ich gerade hochgeschleppt habe, das Auto ist noch voll. Insgesamt 100 Maschinen. Bin jetzt aber zu faul den Rest in den 4ten Stock zu Wuchten.


    Kleine Kaumaschine 30er Jahre was Leute in der Jackentasche mit in das Restaurant genommen haben wenn man keine Zähne mehr hatte:


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    Da musste ich doch gleich mal googlen: https://www.historisches-museu…objekt-des-monats-juli-7/


    sehr interessant und wieder was gelernt! :gut:

  • Das ist ein Messerpolierer. Man nimmt ein Fettgemisch mit ganz feinen Schleifanteilen drin, "fettet das Leder ein, führt das Messer zwischen die mit Leder bespannten Holzscheiben. Beim Kurbeln ziehen sie das Messer ein und über die vordere kleine Rolle kann es hin und her bewegt werden. Durch die Übersetzung hat man Messer schnell poliert. Um 1915 (geschätzt9, damals gab es noch keine/kaum Nirosta-Messer und die Hausdame war im ständigen Kampf gegen den Rost. Nach der Politur wurde das Messer abgewischt, der dünne Fettfilm der blieb hat schnelles Wiederanrosten verzögert.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Das ist ein Messerpolierer. Man nimmt ein Fettgemisch mit ganz feinen Schleifanteilen drin, "fettet das Leder ein, führt das Messer zwischen die mit Leder bespannten Holzscheiben. Beim Kurbeln ziehen sie das Messer ein und über die vordere kleine Rolle kann es hin und her bewegt werden. Durch die Übersetzung hat man Messer schnell poliert. Um 1915 (geschätzt9, damals gab es noch keine/kaum Nirosta-Messer und die Hausdame war im ständigen Kampf gegen den Rost. Nach der Politur wurde das Messer abgewischt, der dünne Fettfilm der blieb hat schnelles Wiederanrosten verzögert.

    Unglaublich, womit die Menschen früher ihre Zeit verbracht haben/verbringen mussten.

  • Letztes Teil was ich am Wochenende fertig mache. Wieder ein Messerputzgerär mit Gabelputz-Scheibe.


    Vorher:

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    Zerlegen. Entlacken, Putzen, Entrosten und sonstiges Rumgeklöter


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    Zwischenstand


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    Fertig + Bier


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    Zustand jetzt 2+

  • [...] Um 1915 (geschätzt9, damals gab es noch keine/kaum Nirosta-Messer und die Hausdame war im ständigen Kampf gegen den Rost. Nach der Politur wurde das Messer abgewischt, der dünne Fettfilm der blieb hat schnelles Wiederanrosten verzögert.

    Hm, ich hab ein Silberbesteck* aus 800er Silber von 1888, da sind die Messerklingen schon aus Nirosta (N.R.). Kann aber sein, dass die Klingen irgendwann mal getauscht wurden, bevor das Besteck in meinen Besitz gelangte :thinking_face:


    *

    1: Bei Silberbestecken sind die Klingen nicht aus Silber, sonst gäbs ja auch keinen Flug- bzw. Rost

    2: Silberbestecke können, mit Ausnahme der Messer, in die Spülmaschine. Die Messer allerdings nicht, da der Erl (der Stiel der Messerklinge, im Griff) bei Silberbestecken nur in den hohlen Griff eingekittet wird. Der Kitt ist sowas ähnliches wie Siegellack, und würde daher bei den Temperaturen in der Spülmaschine weich werden.

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.

  • Nirosta war früher arschteuer, die meisten (gerade die Arbeiter) hatten nur die Roststengel zu Hause. Wobei die Putzmaschinen auch für Silberbesteck genommen wurden, dann war jedoch das Fett-/Öl-Poliergemisch quasi eine andere Körnung. Da gab es etliche Pulver die wurden dann meist mit Öl vermengt und aufgetragen oder halt Fett. Außerdem musste man die Lederscheiben bzw. das Lederband um die Rollen häufiger tauschen, wegen dem Silberoxid wenn man sein Silberbesteck aufpolieren wollte/musste/konnte. Die erste Maschine (Triumph) ist für gutbürgerliche Haushalte die zweite eher für Großfamilien bzw. kleinere Restaurants. Die Arbeiterfamilie hatte damals meist ein Putztuch und dann musste Frauchen ran. Wen das interessiert hier mal ein alter Alexanderwerk-Katalog da ist die 2te Maschine auch drin und auch der Pulverkrempel etc.


    Inhalts-Verzeichnis
    Haushalt- und Küchenmaschinen, Haus- und Küchengeräte
    orka.bibliothek.uni-kassel.de


    Youtube mach ich nicht, die Restaurationsvideos finde ich immer so chichi wenn die da mit ihren Latexhandschuhen tun als ob sie die Kronjuwelen bearbeiten, wobei ich mir das manchmal auch anschaue. Wäre aber bei Küchengedöns vermutlich maximal langweilig. Wenn man gut durchkommt schafft man 5 Maschinen am Tag, das wär dann Gähn hoch zehn für die Zuschauer und so viele mit der Komplettmacke für Küchenkram gibt es vermutlich nicht :winking_face:

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • PS: Silberbesteck hat auch häufig feinen Sand im Griff um den schwerer zu machen. Ist dann der Kitt nicht mehr dicht ist das die volle Sauerei. Da kann man dann gleich den Vogelkäfig samt Streu in die Spülmaschine stellen.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • PS: Silberbesteck hat auch häufig feinen Sand im Griff um den schwerer zu machen. [...]

    Richtig. Während meiner Goldschmiedelehre durfte ich so manches antike Tafelbesteck aufarbeiten, wir haben öfter feinen Sand dem Kitt beigegeben, wenn die hohlen Messergriffe aus recht windigem und/oder sehr dünnem Blech waren und ohne Sand nicht zum Gewicht der Gabel gepasst hätten.


    Die Spülmaschine kann man als "nur gelegentlich-Nutzer" von Silber- bzw. Tafelbesteck durchaus als Frevel sehen, in der Praxis ist das aber bei den nicht gekitteten Besteckteilen ein sehr probates Mittel, etwaige "Anhaftungen" zu beseitigen - sogar bei Echtgoldbesteck :grinning_squinting_face:

    Das man es nicht in die Spülmaschine geben "darf", liegt aber rein an den Messern. Seitdem Spülmaschinen anstatt dem Besteckkorb eine Besteckschublade haben, sehe ich da bei Besteckteilen ohne Kitt noch weniger Hindernisse, auch und gerade aus fachlicher Sicht.

    [...] Ist dann der Kitt nicht mehr dicht [...]

    "Dicht" wird das nur, wenn man den Kitt durch 2-Komponentenkleber ersetzt oder gar das Messer (mit Zinnlot :face_with_symbols_on_mouth:) in den Griff einlötet. Wobei sowas tatsächlich der wahre Frevel bei altem Tafelbesteck ist.

    BY/DE

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