Flucht in Sachwerte - Ein wirklich lesenswerter Beitrag!

  • Auf der Suche nach neutralen Medien, bin ich über viele Blogs, Medienportale etc. gestolpert.
    Beim Geldkongress in Frankfurt vor 1 Woche hatte ich mich mit einem höchst interessanten Referenten unterhalten, der sich dadurch auszeichnete eine sehr positive Grundeinstellung auszustrahlen.
    Trotz kritischen Fragen konnte er mir durchaus gut begründete und motivierende Antworten liefern. Grund genug für mich diese Person/seine Ideen weiter zu verfolgen und vor allem auch kritisch zu beleuchten.


    Die von ihm organisierte Webpräsenz war anlaufstelle für seine Mail-Adresse (da ich nichts zum schreiben dabei hatte). Nachdem der Mailkram vorbei war, habe ich mir den Inhalt der Webseite zu gemüte getan.


    Folgender Beitrag könnte durchaus für S&P interessant sein:

    Zitat


    Ich für meinen Teil finde diesen Artikel wirklich treffend und bestätigte mich in meinem bisherigen Handeln (u.a. auch beitritt in diesem Forum).
    Ansich würde ich jedem der möglichst neutrale Informationsquellen sucht sich hier umzuschauen. Bisher war ich nur positiv von der Qualität der Artikel überrascht.


    Falls jemand gute (möglichst neutrale, qualitativ hochwertige und wenn es geht aktuelle!) Quellen im Internet kennt wäre ich sehr dankbar.
    Grüße

  • Ich finde es schade dass solche durchaus sehr lesenswerte Beiträge einfach keine Beachtung finden.


    Desswegen spüle ich dein Beitrag nochmals hoch.


    Gruss, Worber

  • Zitat

    „Starke Volkswirtschaften = starke Währungen, schwache Volkswirtschaften = schwache Währungen“,...

    Aus obigen verlinkten Text.


    Der Satz sagt uns eindeutig dass unser Euro ein Massanzug darstellt. Du kannst keinen grossen oder kleinen, einen dicken oder dünnen Menschen in den Massanzug pressen. Jede Währung spiegelt eine Wirtschaftsstärke dar; eine andere eine Wirtschaftsschwäche.

  • Und recht hat der Mann. Deshalb handhabe ich das schon eine geraume Zeit genau so.


    Was nützt Geld auf der Bank, volle Heizölzanks, mehr als genug Futter und ein gewaltiges Werkeugarsenal
    halte ich für wichtiger. Gold? kann ich nicht kauen, als Tauschmittel für schlechte Zeiten tut Schnaps das sicher
    genau so gut - hoffe ich.


    ... und wenn es griechisch wird?
    Haus und Hof müssen in Ordnung sein, damit sie zur Not auch ein paar Jahre ohne Pflege überstehen und der
    Komfort dennoch nicht leidet. Kein Geld für Strom? mein Diesel schluckt auch Heizöl und davon hab ich reichlich
    gelagert. Kein Geld für ausreichend Nahrung? der Garten wird es richten, Kartoffeln, Äpfel, Mohren, Kohl usw.
    hab ich schon ewig nicht gekauft. Zur Not ist ein Schweinestall auf "standby" dann wird der Zweig eben
    ausgebaut, zumal in der Situation Zeit reichlich vorhanden sein sollte.
    Sie muss nur genutzt werden, resigniert am der Flasche hängen bringt da nichts.


    Beste Grüße, Olaf

    ​- Vorbeugen ist besser als nach hinten fallen -

  • Zitat =2&cHash=b3c8221fe56be234b0366094ec720520"]Frank Amann:
    "Je weiter der Horizont, desto flexibler das Arsenal, dessen Sie sich in Krisenzeiten bedienen können. Stimmt dann auch noch das familiäre und soziale Umfeld, können Sie mit nahezu jeder Krise fertig werden. Mut und geistig-seelische Kraft sind weder mit Geld-, noch mit Sachwerten zu kompensieren. Mit ihnen „im Gepäck“ überstehen Sie Krisen aller Art am besten, und sie gewinnen insbesondere an Wert, wenn wir sie in problematischen Zeiten wieder zu schätzen lernen."


    Gut, schön und vor allem richtig (glaube ich :peinlich:). Ich persönlich sehe mich in etwa auf dem Weg dorthin.


    Aber: Die meisten Menschen haben ihren Kopf nicht zum Denken. Das hat nicht zwangsläufig etwas mit Intelligenz zu tun. Wissen hat ja nicht zwangsläufig auch Verstehen zur Folge. In der Schule gibt es kein Fach dafür. Die wenigsten Eltern und auch das soziale Umfeld vermitteln Kindern solche Werte. Diese Kinder werden ihren Kindern wiederum ...


    Na ja. Ich könnte jetzt ansetzen und eine möglich Lösung skizzieren. Aber das würde früher oder später wieder ins Philosophische ausufern.


    Trotzdem: Schade, wohin sich unsere Gesellschaft und der Rest der Welt bewegt. :traurig: Manchmal bin ich so müde. Wahrscheinlich, weil heute Freitag ist...

    I feel a disturbance in the force...

  • Zitat von olafwausr;128205

    Was nützt Geld auf der Bank, volle Heizölzanks, mehr als genug Futter und ein gewaltiges Werkeugarsenal
    halte ich für wichtiger. Gold? kann ich nicht kauen, als Tauschmittel für schlechte Zeiten tut Schnaps das sicher
    genau so gut - hoffe ich.


    Ich sehe das wie du. Vor einiger Zeit habe ich überlegt, wenn es finanziell wieder besser passt, regelmäßig etwas zur Seite zu legen, in Gold und Aktien. Da ich aber sehr viel Nachrichten lese, höre und die dank langjähriger Beschäftigung damit auch recht gut sortieren kann, bin ich davon abgekommen. Nun stecke ich alles, was ich über habe, in meine Vorsorge. Das ist mal mehr mal weniger. Dank meiner Selbständigkeit habe ich hohe Fixkosten, die müssen erstmal erarbeitet werden und wenn dann noch zusätzliche Rechnungen kommen, muss das auch erstmal erarbeitet werden. Alles, was ich nicht an Fixkosten und für das tägliche Leben brauche (wobei ich da nicht spare an gutem Gemüse und gutem Obst, den Pestizid-Sch... - siehe aktuelle ÖKO-TEST-Ausgabe, mag ich nicht mehr essen), kommt in die Vorsorge. Sei es als Essen oder sei es als Material wie Erste Hilfe Sachen, Wasserfilter kommt im März, Kleidung (halte ich für ganz wichtig auch in der Vorsorge).


    Alles andere ist für mich nur noch schöner Schein, der heute auf morgen zerbrechen kann. Gold kann ich nicht essen, und Aktien, so gut sie als Sachwerte gegenwärtig sind, können morgen nichts mehr wert sein. Wie auch das Papiergeld.


    Das Problem, dass ich hierzulande sehe, ist die Mentalität des möglichst schnell möglichst viel. Möglichst schnell eine hohe Rendite. Möglichst schnell ein eigenes Heim. Schöne Sache, auch als Sachwert, nur wenn ich dazu einen Kredit aufnehmen muss, der mich über Jahrzehnte belastet, und das dann auch noch mit vielleicht wenig bis gar kein Eigenkapital, renne ich doch geradewegs in meinen finanziellen Untergang. Möglichst schnell viel bekommen und wenig geben müssen. Das sieht man ja auch an den vielen Beziehungen und Ehen, die zerbrechen, weil zu schnell was eingegangen wird, dass dann nicht durchgehalten wird. Dem Mensch mangelt es heute, meiner bescheidenen Meinung nach, an Durchhaltevermögen und Geduld. Und an dem klaren Gedanken, dass das, was jetzt ist, nicht auch morgen noch so sein muss. Wir alle müssen uns darüber bewusst sein, dass die Gegenwart immer auch nur die Gegenwart sein wird. Ein neuer Tag, der nächste Moment, Dinge verändern sich, zum Guten, zum Schlechten. Damit müssen wir leben, aber viele wollen das nicht. Ich sorge vor. Weil ich nicht weiß, was morgen ist. Aber ich will dann für das, was vielleicht an Schlechtem kommt, möglichst gut vorbereitet sein, um meine Kräfte dann beisammen zu haben, für das, was passiert ist und passieren wird.

  • Schöner Artikel. Vor allem hier stimme ich (weitgehend) zu:


    Zitat

    Aktien:


    Aktien als Sachwert zu bezeichnen, ist durchaus zweifelhaft. Wie bereits erwähnt, wird sogar im allmonatlichen Bundesbankbericht Aktienvermögen unter der Rubrik ‚Geldwerte’aufgelistet. Den Nutzen, den Aktien für Anleger stiften können, sind Dividendenzahlungen und ggf. auch Wertsteigerungen. Aktien sind Anteilsscheine an Unternehmen, und Unternehmen bestehen ja i.d.R. aus vielerlei Sachen (wir hatten ja schon aufgeführt, daß auch Patente und Lizenzen Sachen sind), die in ihrer Kombination einen Wert für die Menschen produzieren können. Man könnte also sagen, daß Aktien zwar keine originären Sachwerte sind, aber Anteilsscheine, die einen erheblichen Sachwertbezug haben (das gilt sicher nur eingeschränkt für die Aktien einer Bank!). Wie auch immer, klar ist, daß auch bei einer Neubewertung von Geld (Währungsreform, usw.) auch in Zukunft Unternehmungen existieren werden, die etwas herstellen, produzieren oder leisten, was die Menschen brauchen. Insofern können Aktien an werthaltigen Unternehmen durchaus geeignete Instrumente sein, um den Stürmen zu trotzen. Dies gilt natürlich auch für Aktienfonds.


    Aktien sind nur noch sehr bedingt Sachwerte, weil gerade die Großen auf so vielen versteckten Schulden sitzen, dass man kaum überblicken kann ob und welche Krise überhaupt überlebt wird.


    Selbst Siemens hat mehrere Milliarden ungedeckte Pensionsverpflichtungen die irgendwann bewertet werden müssen.


    Wenn Aktien oder Unternehmensanteile, dann nur von Unternehmen, deren Geschäftsfeld man durchschaut, dahinter stehen kann und diesen auch oder gerade in Krisen eine erhöhtes Potential zubilligt.


    LG
    Peace

    Das Paradies liegt nicht jenseits, sondern abseits.

  • Vorab: Du hast für Dich einen Weg gefunden und eine Entscheidung bzgl. Gold, Aktien, Immobilien usw. getroffen. Das finde ich völlig okay und möchte es Dir auch nicht ausreden. Dennoch möchte ich, auch für die hier Mitlesenden, auf einige deiner Sätze eingehen und eine etwas andere Sicht darstellen.


    Zitat von Interessehalber;128218

    Nun stecke ich alles, was ich über habe, in meine Vorsorge...Sei es als Essen oder sei es als Material wie Erste Hilfe Sachen, Wasserfilter kommt im März, Kleidung (halte ich für ganz wichtig auch in der Vorsorge).


    Finde ich gut! Aber nichts anderes ist auch die Anschaffung von anderen Sachwerten, die Du oben ablehnst. Essen für die Ernährung, Erste Hilfe für medizinische Notfälle, Wasserfilter um an sauberes Trinkwasser zu kommen, Kleidung, um auf Wettereinflüsse vorbereitet zu sein. Wie aber sorgst Du vor, um z.b. auch in einer Krise oder nach einer Krise Einkünfte zu haben? Wie für das Alter, wenn vielleicht keine große Krise bis dahin kommt, Du dann aber eine persönliche Krise erlebst, weil Du mit deiner Hände Arbeit kein Geld mehr verdienst? Rechnest Du bis dahin allerdings mit bürgerkriegsähnlichen Zuständen, völliger Anarchie oder dem dauerhaften Zusammenbruch staatlicher Strukturen liegst Du natürlich richtig.


    Mit solchen Zuständen rechne ich nicht, daher ist für mich auch das Vorsorge: Dafür zu sorgen, dass ich für mein Leben möglichst auch in 20 oder 40 Jahren noch selbst sorgen kann. Dass sind Maßnahmen gegen die persönlichen Krisen, die ja hier gerade aktuell auch im Forum besprochen werden. Natürlich muss sich auch das aufbauen und es geht nur in kleinen Schritten und wohl auch nur unvollständig. Aber außer Acht lassen sollte man es nicht.


    Ohne eine Zukunftsplanung nur in der Gegenwart zu leben, weil sich Dinge ja ändern können, halte ich für gefährlich und käme auch für mich nicht infrage. Machst Du in anderen Bereichen ja auch nicht, sondern sorgst vor für diverse Szenarien, wie Du schreibst. Das geht auch in der finanziellen Vorsorge. Du siehst einige Dinge sehr negativ, dass mag aus deiner persönlichen Erfahrung heraus so sein, ist aber nicht allgemeinverbindlich.


    Beispiel: Immobilienfinanzierung. Natürlich habe ich damit langlaufende Verpflichtungen. Natürlich kann es schief gehen. Aber wenn ich mich selber kümmere und nicht darauf höre, was die Banken mir raten, sei es max. Kreditsumme oder Tilgungsgvereinbarungen, dann ist das für viele eine Möglichkeit sich den Traum zu verwirklichen. Ich muss aber selber Sorge dafür tragen, dass ich nur soviel aufnehme, wie ich auch in absehbarer Zeit wieder zurückzahlen kann. Die Banken sind da oft wenig hilfreich. Daran werden meiner Meinung nach in spätestens 10 Jahren viele scheitern, die sich heute aufgrund der niedrigen Zinsen verschulden. Aber das ist ein anderes Thema. Wenn man im Rahmen seiner Möglichkeiten bescheiden bleibt hat man im Alter einen großen Kostenfaktor (Miete) beseitigt. Und das muss nicht in den finanziellen Abgrund führen, im Gegenteil, gut selber! geplant kann das sogar die derzeitigen Wohnkosten reduzieren.


    Zitat von Interessehalber;128218

    Gold kann ich nicht essen, und Aktien, so gut sie als Sachwerte gegenwärtig sind, können morgen nichts mehr wert sein. Wie auch das Papiergeld.


    Ich sorge vor. Weil ich nicht weiß, was morgen ist.


    Du sorgst nicht in allen Bereichen vor. :face_with_rolling_eyes: Was für Dich okay sein mag, ich aber zumindest mal kritisch hinterfragen möchte.
    Gold kann man nicht essen, richtig. Ist aber auch kein Argument dagegen, ich kann vieles nicht essen.
    Aktien können wertlos werden, ja. Dass alle Aktien wertlos werden ist aber eher unwahrscheinlich.
    Papiergeld kann wertlos werden, ja, aber (wann) passiert das?


    Das Fazit daraus kann aber doch nicht sein: Dann mache ich halt nix.


    Warum also nicht im Rahmen seiner Möglichkeiten auf möglichst viele Pferde setzen, damit man das Risiko eines Totalausfalls minimiert?
    Das mag eine wie auch immer gewichtete Mischung aus eigener Immobilie, einem Aktiendepot, etwas Edelmetall, Lebens-/Rentenversicherungen, Grundstücken/Wald/Wiese, Sparverträgen, Fondssparplänen, etc. sein oder Teile davon. Klar geht nicht alles und sofort, klar sind die dafür zur Verfügung stehenden Mittel begrenzt, klar ist das keine Garantie für irgendetwas. Aber dennoch ein wichtiger Punkt, der sich wie die andere Vorsorge auch aufbauen muss.


    Wie gesagt, ich möchte einfach einen Gegenentwurf zu deinem aufzeigen. Denn für mich ist auch das Vorsorge.



    Legend

  • Legend, wie du siehst, sehen wir das sehr unterschiedlich. Ich habe mein Denken in diesen Bereichen und dieses Denken habe mir durch jahrelanges Beschäftigen mit bestimmten Themen erworben. Ich habe mir möglicherweise mehr Fragen in diesen Dingen gestellt als viele andere. Für mich persönlich kommt aber an erster Stelle: ich habe zu Essen in einer Krise, ich habe zu Trinken in einer Krise und ich habe genug anzuziehen. Was danach kommt, kann niemand sagen und auch ich kann nicht hellsehen. Ich war aber in meinem Leben immer flexibel genug, neue Wege zu gehen, und darauf werde ich auch weiter bauen.


    Ich glaube nicht an die Zukunft der Banken, wie sie heute existieren. Da stecken zu viele faule Papiere in den Tresoren, die Laien nicht abschätzen können. Wieso sollte ich dann mein Geld in Fondssparplänen anlegen und gleich mehrere Risiken eingehen: dass die Werte, auf welche die Fonds setzen, pleite gehen und dass die Bank bzw. das Depot, bei dem ich den Sparplan führe, pleite geht? Stell dir vor: mehrere Großbanken gehen pleite. Die Deutsche Bank, die Commerzbank. Und dann wars das auch mit der Einlagensicherung, da wird dann garnichts mehr gehen. Da kann dann keiner mehr auf die Aussagen von Frau Merkel vertrauen :die Spareinlagen sind sicher. Sicherheit in finanziellen Angelegenheiten ist trügerisch. Wenn dein Arbeitgeber morgen nicht mehr zahlt und das Arbeitsamt auch kein Geld mehr hat, dann ist es auch vorbei mit dem Einkommen.


    Und so weiter und so fort. Ich mag hier nicht zu sehr in die Tiefe gehen. Aber mir sind die Risiken zu hoch. Ich kaufe mir doch auch kein Fahrzeug, von dem ich weiß, dass es einen derben Unfallschaden hatte. :face_with_rolling_eyes:

  • Auch wenn Du es mir vielleicht nicht glaubst: Ich sehe einiges sehr ähnlich und kann Dich verstehen. Nur sind meine Schlüsse daraus etwas anders. :face_with_rolling_eyes:


    Und die von Dir beschriebene Risiken kann ich eben mit anderen Formen auffangen. Und sicherheitshalber nochmal: Ich habe keine Anlage, die ich oben aufgezählt habe, empfehlen wollen! Ob und wie jemand "finanziell preppt" muss jeder für sich selber entscheiden. Mein Rat war nur: Auf mehrere, unterschiedliche Pferde setzen.


    Und die Reihenfolge, die Du ansprichst ist natürlich klar. Essen/Trinken, Kleidung, Medizin, Heizgelegenheit, Kochmöglichkeit, Werkzeug, Fähigkeiten etc. Völlig d' accord.



    Zitat

    Wieso sollte ich dann mein Geld in Fondssparplänen anlegen und gleich mehrere Risiken eingehen: dass die Werte, auf welche die Fonds setzen, pleite gehen und dass die Bank bzw. das Depot, bei dem ich den Sparplan führe, pleite geht?


    Sollst Du nicht. Aber wenn Du dich damit beschäftigt hast weisst Du auch, dass Aktien/Fonds bei einer Pleite der depotführenden Bank nicht zur Insolvenzmasse gehören, da sie Sondervermögen sind. Bei Anleihen/Zertifikaten sieht das natürlich anders aus.



    Zitat

    Da kann dann keiner mehr auf die Aussagen von Frau Merkel vertrauen :die Spareinlagen sind sicher. Sicherheit in finanziellen Angelegenheiten ist trügerisch.


    Sehe ich auch so. Aber deshalb nichts zu tun war für mich keine Option, zumal man ja nicht nur auf Tagesgeld etc. vertrauen muss.



    Zitat

    Wenn dein Arbeitgeber morgen nicht mehr zahlt und das Arbeitsamt auch kein Geld mehr hat, dann ist es auch vorbei mit dem Einkommen.


    Davon sind wir aber noch ein gutes Stück entfernt, oder? Und das ist eher ein Argument für mich. Denn selbst wenn das so kommt... hätte ich dann z.b. Gold/Silber in meinem Besitz könnte ich damit eine Zeitlang noch besser weiterleben als Du z.b. :Zunge raus: Wobei wir bei einem solchen Totalausfall ganz andere Probleme hätten.



    Wie gesagt, jeder hat seinen Entwurf und seinen Plan. Ich möchte Dich nicht bekehren (schaffe ich bei dir eh nicht :face_with_rolling_eyes:), sondern meine Sicht der Dinge darstellen. Wir müssen nicht alle einer Meinung sein. :Gut:

  • Zitat von lord_helmchen;128210

    Aber: Die meisten Menschen haben ihren Kopf nicht zum Denken. Das hat nicht zwangsläufig etwas mit Intelligenz zu tun. Wissen hat ja nicht zwangsläufig auch Verstehen zur Folge. In der Schule gibt es kein Fach dafür. Die wenigsten Eltern und auch das soziale Umfeld vermitteln Kindern solche Werte. Diese Kinder werden ihren Kindern wiederum ...


    Na ja. Ich könnte jetzt ansetzen und eine möglich Lösung skizzieren. Aber das würde früher oder später wieder ins Philosophische ausufern.


    So pessimistisch würde ich die Lage keinesfalls einschätzen, als Lösung rate ich ganz pragmatisch: Finanzielle Situation analysieren und Taschenrechner benutzen. Kopfrechnen verlangen ist vermutlich heutzutage schon eine Überforderung.


    Gegenwärtig mögen die finanziellen Grundlagen und Risiken leicht mit Computer und entsprechender Software zu bewerten sein, aber der Faktor Zukunft bzw. erwartbare Entwicklung wird zum Unsicherheitsfaktor schlechthin.


    Sachwerte wie Immobilien können zu einem Klotz am Bein bis beiden Beinen werden. Wir haben diese Phase sozusagen gemeistert, weil Immobilie finanziert und abbezahlt, aber das Kapital ist gebunden und in einer Krise können je nach Szenario andere Sachwerte interessanter/nützlicher sein.


    Wer aber maximale Flexibilität zahlt den Preis über eine andere negative Eigenschaft, egal welche Strategie man fährt, maximale Diversifizierung bedeutet hohen Zeitaufwand, um an allen Ecken Aufmerksamkeit für Veränderungen zu haben. Ein Haus mit vier Ecken kann man eben an diesen 4 Stellen anzünden, hat man Aktien, Immobilien, mit Gesetzesänderungen, wirtschaftlicher Instabilität, einen akuten Bedarf an Barmitteln, die Kinder wollen Schulaufenthalten, Sprachkurse, Handies, Roller usw. usf. "brennt" es an vielen Ecken im schlimmsten Fall gleichzeitig.


    Zitat von Interessehalber;128218

    Dem Mensch mangelt es heute, meiner bescheidenen Meinung nach, an Durchhaltevermögen und Geduld. Und an dem klaren Gedanken, dass das, was jetzt ist, nicht auch morgen noch so sein muss. Wir alle müssen uns darüber bewusst sein, dass die Gegenwart immer auch nur die Gegenwart sein wird. Ein neuer Tag, der nächste Moment, Dinge verändern sich, zum Guten, zum Schlechten. Damit müssen wir leben, aber viele wollen das nicht. Ich sorge vor. Weil ich nicht weiß, was morgen ist. Aber ich will dann für das, was vielleicht an Schlechtem kommt, möglichst gut vorbereitet sein, um meine Kräfte dann beisammen zu haben, für das, was passiert ist und passieren wird.


    Ich denke, viele können nicht mehr. Ale sich verändernden Dinge überblicken und Zusammenhänge verstehen, die Einfluß auf die Finanz- oder Vorbereitungslage insgesamt eines Privathaushaltes haben.


    "Möglichst gut vorbereitet sein" - ist ein weiterer Streßfaktor. Sorgt man für sich alleine, ist mann/frau womöglich flexibler. Hat man Anhang und Sachwerte angeschafft, gewinnen diese ein Eigenleben. Das sehe ich als hauptsächlichen Faktor für das Unvermögen, auf Entwicklungen zu reagieren. Man entscheidet eben nicht (mehr) alleine. Haus verkaufen, Beruf aufgeben und zum Selbstversorger werden mag naheliegend sein, aber damit verbunden sind Unsicherheiten und finanzielle Verluste. Wie bei Trennungen vom Lebenspartner bzw. Ehescheidungen. D.h. man verwirft jahrelange Investitionen in den Sand. Viele bremst das und sie verharren in Bestandswahrung auf allen Ebenen. Man wird ja nicht jünger, gemeint als leistungsfähiger und erfolgsreicher was das Erwirtschaften angeht, oder sind Spitzenmanager hier unterwegs ?


    Cocooning als eine Form der Bewältigung kann mit der Flucht in Sachwerte zusammenfallen oder sich davon abspalten in unverhältnismäßig hohe Ausgaben von flüssigem Kapital. Hat alles zwei Seiten, jede Entscheidung mit einer gewissen Tragweite ist ein Sarg- bis Überlebensnagel für die Lebenskiste. Angehängte Beziehungskisten können sich günstig oder ungünstig auswirken, je nach Seegang.


    Ich tue mich schwer mit dem Motto "Durchhalten": wann wäre es besser Pfade zu verlassen, wann sinnvoller weiterzumarschieren - wer will das beantworten ?


    In meinem Umfeld beobachte ich das übliche Durcheinander, jeder versucht sich, strebt, will Ziele erreichen und auf dem Weg dorthin sind entweder heranrollende Steine lange vorher sichtbar oder sie fallen unvermittelt aus heiterem Himmel vor die Füße. Das Sprichwort "Hinterher ist man klüger" beschreibt doch nur die Unsicherheiten der Lebenswege an sich, das Spiel des Lebens hat selten feste Regeln. In dem Moment, wo wir sie einfordern, sagt der Spielleiter: o.k. war gestern so, ab heute morgen gilt das nicht mehr, haben Sie die Memo nicht gelesen ? :face_with_rolling_eyes:


    In diesem Spannungsfeld leben wir, zwischen absoluter Sicherheit als Gefängnisinsasse in Unfreiheit und dem Seefahrer, der jeden Tag den Kurs und Ziel neu bestimmt, ohne dass diese Faktoren Einfluß auf die See, den Wind oder die Seebewohner hätte. Die Globalisierungsanhänger sagen, alles was wir tun bewirkt im Ganzen vielleicht heute nichts bis wenig, morgen oder in anderen Zeitabständen könnte es einen Sturm an Folgewirkungen auf unser Leben haben.


    Wir wünschen uns maximale Freiheit aber mit hinreichend Sicherheit bzw. Absicherung für bessere Planbarkeit. Der Mensch denkt ... das Schicksal (oder etwas anderes nach Glaubensinhalt) lenkt. In allen Kulturen gab es Hochs und Tiefs bis zur Auflösung und völligen Zerstörung aller "Werte", in dieser Erwartung zu leben kann keine Motivation bieten, kleine Dinge zu verändern, verbessern, für sich und Angehörige zu gestalten. Verdrossenheit sehe ich in allen Ebenen der Gesellschaften, der Mensch ist nie zufrieden, nutzt seine Vorteile und jammert, wo er sich zurückgesetzt fühlt.


    Flucht in Sachwerte - ein Ausdruck für eine Verdrossenheit in der Gewinnmaximierung von Geldwerten !? Die Bedingungen für die menschliche Existenz ändern sich, zwar noch nicht täglich aber gemessen an der Schnelligkeit der Informationsgesellschaft mit so hohem Tempo, dass "Flucht" zurück in bewährte Kapitalanlagen mißverstanden werden können als Rückzug vom Entwicklungstempo oder Abkehr von der genannten Gewinnmaximierung. Dabei ist m.M. so eine Strategie lediglich ein Pausieren und im Gegenteil eine Stütze des so oft kritisierten Finanzwirtschaftens, es beeinflusst den Markt in Richtung Preisbewertung, Angebot und Nachfrage sind keine statischen Pole, sondern gerade wegen der digitalen Verarbeitung dieser Faktoren eine messbare und relevante Größe geworden.


    Jeder gesparte Euro in einem Monat reduziert den Konsum und Wirtschaftsfluß. Wollen Prepper die Wirtschaft ändern ? Eher die persönlichen Freiräume und Gestaltungsmöglichkeiten in Krisenzeiten verbessern. Das funktioniert m.M. sehr effektiv. Die psychologischen Vorteile sind zudem enorm wichtig, über die Prepper-Gemeinschaften hinaus, sie wirken weiter in die Gesellschaft hinein und "bremsen" gewissen Entwicklungen.


    Sind Prepper die besseren Gesellschafts- oder Wirtschaftselemente ? Mag jeder für sich beantworten. Jeder Trend, der relevant wird als Wirtschaftsgröße, hat Effekte zur Folge, die so m.W. noch nicht untersucht wurden, entweder Wirtschaften wie bisher üblich oder Zusammenbruch. Veränderungen im Kleinen werden oft überkritisch betrachtet, Veränderungen im größeren Stil (wie mit der Finanzkrise und nachfolgenden Auswirkungen) werden als Anzeichen des Zusammenbruchs gewertet. Ist hier im Forum eine Art Glaubensbekenntnis. :staun:


    Preppen macht mich alles andere als glücklich, es beruhigt und öffnet Horizonte in andere Lebensformen und alternative Wirtschaftsweisen. Verliert man vor lauter Prepperehrgeiz den Blick für den Lebensstrom, der alltäglich um uns herum stattfindet, in allen ökologischen Nischen, überall auf der Welt, dann rückt man m.M. in eine "Lebensvorbereitung", die evtl. niemals eingelöst wird, man lebt nicht, sondern man preppt, also is(s)t man. Wo denjenigen, die nicht preppen, zum Essen nichts bleibt. Diese Art des Überlebenskampfes ist in anderen Regionen und Ländern Alltag, bei uns herrscht eine unglaubliche Distanz zum Leben von der Hand in den Mund. Wir diskutieren die Flucht in die Sachwerte ... :peinlich: Weil das eben unser Lebensalltag ist und die uns bedrängenden Problemfragen, dann wird es verständlicher.

  • Jetzt muss ich doch noch was ergänzen. Meine Aussage: alles Übrige stecke ich in die Vorsorge kommt irgendwie so rüber, als würde ich nur für das Preppen leben. Habe ich eben gemerkt. Nee nee. Nur habe ich nach vielen kargen Jahren in meinem Leben den Luxus, Beruf und Hobby miteinander verbinden zu können. Was für mich weniger Ausgaben für mein Hobby bedeutet, da ich vieles kostenfrei zur Verfügung gestellt bekomme, was damit zu tun hat. Dadurch fallen diese Ausgaben in meinem Leben natürlich weg.


    Wichtig finde ich, eine Ausgewogenheit zwischen Leben im Jetzt und einem vorsorgenden Leben zu treffen. Das eine wie das andere alleine wird dafür sorgen, dass der nur in der Gegenwart und in den Tag hinein Lebende irgendwann in Krisen gelangen wird, mit denen er garnicht klar kommt. Der hingegen nur für die Vorsorge lebt, wird weltfremd werden und wahrscheinlich irgendwann auch verbittert, weil die anderen seiner Meinung nach immer falsch handeln werden, weil sie nicht die totale Vorsorge betreiben.


    Ich lebe in beiden "Welten", und das macht mich glücklicher und beruhigter. Weil ich tue, was ich tun kann und wie ich es für richtig halte, und trotzdem den Faden zum Leben nicht verliere. Und mich dadurch auch jetzt noch, mit Mitte 40, an den kleinen Dingen des Lebens erfreuen kann.