Europa in 20 Jahren

  • Hallo zusammen


    aus einem anderen Thread heraus hat sich eine für mich interessante Frage ergeben.


    Da er dort völlig OT war habe ich versucht einen neuen Thread zu erstellen.
    Offenbar wurde der aber gelöscht.
    Daher starte ich einen neuen Versuch.


    Nach dem Ende des WW II hat sich die Welt- aber auch Europakarte stark verändert.
    Ebenso nach dem Zusammenbruch der UDSSR / GUS / oder Tito's Yugoslawien.


    Der EWR wurde gegründet, die EU, die laufend wächst. Aus den G7 wurden die G8, die BRIC Staaten entwickeln sich.


    Als nicht EU Mitglied möchte ich in den Raum werfen dass wir trotzdem Europäer sind :winking_face:


    Unabhängig von der aktuellen Situation in Griechenland, (die noch lange nicht behoben ist) stellt sich doch die Frage wie Sinnvoll es ist ein so grosses ( meiner Meinung nach ) künstliches Gebilde das jetzt schon auf wackligen Beinen steht, weiterhin zu vergrössern mit Ländern die weit unter dem ( gewünschten / geforderten ) Standard liegen.


    Gleichzeitig gibt / gab es aber in diversen Ländern bereits Abspaltungen.


    - US Civil War 147 Jahre her aber bis heute besteht immer noch eine Kluft.
    - Tschechoslowakei = Tschechei & Slowakei Quasi Vorbildlich und Friedlich erledigt
    - In Belgien sind die Flamen anderer Meinung als Ihre ( noch ) Landsmänner aber wie geht es weiter ?
    - In Spanien "revoltieren" die Katalanen, auch die Basken möchten weiterhin Ihre Unabhängigkeit, wenn auch zum Glück endlich ohne Gewalt
    - Irland möchte sich (immer) noch weiter von England lösen
    - Serbien akzeptiert den Kosovo nach wie vor nicht
    - In der Schweiz wurde 1979 der Kanton Jura nach der Abspaltung von BE gegründet bis 1815 gehörte es zum Bistum Basel.. Aktuell möchte sich der Kanton wieder "vergrössern"


    Das sind alles Beispiele aus unserm näheren Umfeld.


    Nichts davon ist bedrohlich oder wirkt sich direkt für die meisten von uns aus.
    Wir gehen, denke ich mal, alle davon aus das diese *Kleinigkeiten* sachlich und friedlich beigelegt / gelöst werden.


    Aber was wäre wenn :


    - Steinbrück die Kavallerie ausschickt ?
    - Die Katalanen sich offiziell abspalten und Madrid Truppen schickt ?
    - Im Kosovo irgend ein kleiner Funke einen Flächenbrand auslöst ?


    Ich weiss, das Thema ist riesig und komplex. Man müsste für jedes einen eigenen Thread aufmachen,
    aber das sind meiner Meinung nach Themen die je nach dem riesige Konsequenzen für ganz Europa nach sich ziehen können.
    Wie seht Ihr Europa in 20 Jahren ? In dem wir und vor allem unsere Kinder leben werden.
    Wäre es Wert das man das unter Szenarien diskutiert ?


    Gruss

    Usque ad finem ! Good logistics alone can’t win a war. Bad logistics alone can lose it.

  • Echt schwierige Fragen, die du stellst.


    Da wir ja kein Politik Forum sind antworte ich nur ganz kurz.


    - Europa wird geologisch immer noch der Kontinent "Europa" sein.
    - Europa politisch wird es meiner Meinung nach nicht mehr so wie es jetzt ist geben.



    Ansonten wird das ein "Never Ending Thema", wo wir nie auf einen Punkt kommen.
    Alles Spekulationen.



    Nur meine bescheidene Meinung.


    LG rockyourglock

  • Danke Rockyourglock. So sehe ich das auch. Das Thema ist viel zu politisch um hier diskutiert zu werden.


    2 Leuten können dazu schon 3 Meinungen haben.

    - Der wichtigste Vorrat ist Wissen, den können selbst Plünderer nicht mitnehmen -

  • Hallo
    Interessantes thema, dem grunde nach hast du recht mit was wird wenn, dir ist leider nur der Fehler unterlaufen das du die falschen und harmlosen Beispiele genannt hast.
    Meiner Meinung nach wird der Gedanke eines Vereinten Europas nicht bestand haben ( leider) ,weil zu viele Underdogs mit dabei sind .
    Laender die nur in der Union sind aufgrund finanziellen Vorteils ( nicht nach sueden kucken, die sind es nicht) aber inhaltlich kein interesse haben, sogar auslaenderfeindlich agieren.
    Hass und Armut werden die Gruende sein. Aber es gibt Gott sei dank gute Safe locations in Europe
    Gruss

  • Bin ebenfalls der Meinung daß es zu viele mögliche Szenarien gibt um wirklich genaue Antworten zu geben. Jede Antwort wäre reine Spekulation/Vermutung etc. solange keiner Hellsehen kann.


    Ich hoffe jedoch daß es im großen und ganzen "Positiv" aussieht (auch wenn ich persönlich denke daß dies ziemlich unwarscheinlich ist). :face_with_rolling_eyes:


    MfG

    Die größte Verwundbarkeit ist die Unwissenheit. Sun Tzu »Die Kunst des Krieges«

  • Es gibt garnicht so viele Szenarien, und wenn du die realen Fakten zusammenfasst wird schnell aus Spekulation wahrscheinlichkeit.
    Gruss

  • Jedoch ist "Warscheinlichkeit" immer noch nicht "Fakt".


    Soviel ich aufgrund der "Faktenlage" sagen kann ist daß jegliches Weltreich irgendwann zerbröselt ist...


    Möglich ist alles.


    MfG:face_with_rolling_eyes:

    Die größte Verwundbarkeit ist die Unwissenheit. Sun Tzu »Die Kunst des Krieges«

  • Das ist richtig, aber ist es nicht das Bestreben von uns allen moeglichst aus Warscheinlichkeiten und Vermutungen Fakten zu schaffen um dann Vorbereitet zu sein.
    Das ist doch auch der Sinn dieses Forums
    Gruss

  • Mein Menschenverstand sagt mir, dass wir innerhalb der nächsten 20-30 Jahre ganz gewaltig auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt werden. Praktisch jedes Land (Ausnahmen bestätigen die Regel) der "1. Welt" lebt dramatisch über seinen Verhältnissen und driftet in einen Sozialismus, der dem Individualismus den Tod bringen wird. Damit stirbt die Freiwilligkeit, die es dem Volk einst ermöglicht hat, auf dem gesunden Angebot/Nachfrage-Weg selbst zu bestimmen, wo seine Steuergelder (wenn es sie schon Zahlen muss) hinfließen. Die Leute halten hierzulande wie auf der ganzen Welt lieber den Hammer und die Sichel in die Luft, sind gegen die aktuelle Staatspolitik - und wollen gleichzeitig einen stärkeren Staat, der NOCH aggressiver handelt. Diesen Weg wird Europa gehen - weg von der Selbstbestimmung, hin zu einer Diktatur. Der fehlende Rechtsweg und die Tatsache, dass mit Barroso ein Maoist die Hand über unsere Köpfe hält, sprechen eine deutliche Sprache.


    Wie sieht also diese Welt aus...in 20-30 Jahren?


    Gute Frage, ich gehe davon aus, dass es einen kurzen Knall gibt (in Form einer Hyperinflation oder eines Wirtschaftszusammenbruchs), auf den das volk entweder mit Geschlossenheit reagiert und die Geschehnisse der letzten 40 Jahre hinterfragt....oder auf den ein Polizeistaat errichtet wird, der alles bisher dagewesene in den Schatten stellt.
    Gerade für diesen "Knall" lohnt es sich zu preppen. Wie lange diese Phase andauert, kann keiner wissen - denn eine größere Blase als die Währungssysteme Euro und Dollar gab es schlichtweg nie in der Geschichte der Menschheit.


    jm2c

  • Heute weisst du nicht mal ob du in ein paar Monaten überhaupt noch einen Job hast.
    Was soll ich mir also gross Gedanken an ein Europa/ Welt in zwanzig Jahren machen.
    Vergebliche Liebesmühe. Bringt nix ausser strapazierte Nerven.
    Also meine Glaskugel ist kaput.

  • Aber ist nicht genau das einer der Punkte Warum das alles geschehen kann? Das man so sehr von anderen Dingen abgelenkt wird oder sich Sorgen machen muss das man den Blick für das wesentliche verliert und wir weiterhin Blind auf den Abgrund zusteuern?
    Sei nun dahin gestellt, ich verlange von niemandem das er nun seine Arbeit aufgibt oder so um politisch aktiv zu werden bzw. auf Demos geht.
    Aber in ständiger Angst zu leben oder sich ablenken zu lassen ist definitiv eine Verdrängungsstrategie, und genau das werfe ich vielen Leuten vor. Das mangelnde Interesse.
    Da darf man sich nacher nicht wundern wenn man in der Scheiße sitzt oder an ihr erstickt.

  • Hallo,


    für einen Blick in die Zukunft Europas lohnt sich ein Blick zurück:


    Vor 40 Jahren erkannte der Club of Rome die "Grenzen des Wachstums" (1971).
    1973 und 1979 traten denn auch zwei Ölkrisen ein, die die (westliche) Welt empfindlich trafen. Mittendrin wurde 1976 in D die grosstechnische Nutzung der Windkraft geboren (GROWIAN)


    Vor 30 Jahren lebte Europa in der kollektiven Angst, dass jederzeit Atombomben über unseren Köpfen explodieren könnten.
    1983 thematisierte das die dt. Musikgruppe "Geier Sturzflug" in dem Song "Besuchen Sie Europa - (solange es noch steht)":


    "Wenn im Canale Grande U-Boote vor Anker gehn,
    und auf dem Petersplatz in Rom Raketenabschußrampen stehn,
    überm Basar von Ankara ein Bombenteppich schwebt,
    und aus den Hügeln des Olymp sich eine Pershing 2 erhebt.


    Dann ist alles längst zu spät,
    dann ist, wenn schon nichts mehr geht,
    besuchen Sie Europa,
    solange es noch steht.


    Vor dem alten Kölner Dom steigt ein Atompilz in die Luft,
    und er Himmel ist erfüllt von Neutronenwaffelduft,
    wenn in Paris der Eiffelturm zum letzten Gruß sich westwärts neigt,
    und in der Nähe von Big Ben sich zartes Alpenglühen zeigt.


    Dann ist alles längst zu spät,
    dann ist, wenn schon nichts mehr geht,
    besuchen Sie Europa,
    solange es noch steht."

    (Quelle)


    Vor 20 Jahren rief der Club of Rome zu einer Globalen Revolution auf
    Die Kernthemen dieses Aufrufs von 1991 kommen einem heute irgendwie bekannt vor:


    "Probleme:
    1. Der Strudel der Veränderung"
    2. Die Wechselwirkung der Probleme
    3. Das internationale Missmanagement der Weltwirtschaft
    4. Das Vakuum und die menschliche Misere
    Lösungen:
    5. Schwerter zu Pflugscharen
    6. Eine lebensfreundliche Umwelt
    7. Entwicklung und Unterentwicklung
    8. Gouvernanz und die Fähigkeit zu regieren
    9. Methoden und Mittel der Weltlösungsstrategie
    10. Unser Weg in ein neues Zeitalter"

    (Quelle: Spiegel-Spezial-Heft "Bericht des Club of Rome 1991")


    Seit 10 Jahren kloppen sich die Experten um das Thema Globale Erwärmung und mehr und mehr auch um das Thema "Peak Oil"


    Man sieht, Anlässe für den Untergang Europas gibt es andauernd. Nur untergegangen sind wir bislang noch nicht. Aber Europa (und die Welt) hat sich verändert und wird das auch in den nächsten 20 Jahren massiv tun.


    Meine Einschätzung zum Europa in 20 Jahren:


    - Es gibt in Europa keine Autoindustrie mehr, wie wir sie heute kennen. Die Massenfertigung von Blechkisten mit Rädern wird in China stattfinden. Das wird heute noch wohlstandsverwöhnte Regionen wie den Rhein-Neckarraum in Baden-Württemberg oder den Grossraum München empfindlich treffen. Wie industrieller Rückzug aussieht, können sich die Süddeutschen im Ruhrgebiet, z.B. in Duisburg schon mal ansehen.


    - Die Europäische Union wird in mindestens zwei Zonen zerfallen: eine "elitäre Kernzone" (Zentral- und Nordeuropa) und verarmte (bzw. auf den Stand ihrer tatsächlichen Wirtschaftsleistung zurückgefallene Randstaaten (Mittelmeerländer + Osteuropa). Die Kernzone wird politisch sehr eng zusammenrücken und sich auch vermutlich gegen die Randeuropäer abschotten. Im Worst Case wird man im Randeuropa wilde Zustände haben, ähnlich wie in Somalia oder Nordafrika und Nahost. Das "Europa der zwei Geschwindigkeiten" wird Wirklichkeit werden und die Geber- sowie die Nehmerländer zusammenschweissen. Denkbar wäre auch eine "Union der Verzweifelten" im Mittelmeerraum und im Kaukasus - wobei ich der Türkei hier durchaus eine tragende Rolle zutraue, so eine Union zu führen.


    - Energie wird weiter teurer werden. Möglicherweise geben wir in 20 Jahren im Durchschnitt mehr für Energie aus, als für Essen oder andere Dinge des täglichen Lebens.


    - Der Klimawandel wird vermutlich mit der einen oder anderen unangenehmen Überraschung aufwarten. Wetterereignisse werden extremer und die Verhältnisse in bestimmten Regionen werden sich drastisch ändern (zuwenig Wasser in Zentralspanien = Wüstenbildung, zuviel Wasser in den Niederlanden = Landverluste).


    - Die demografische Entwicklung wird uns im Kerneuropa eine "überalterte" Gesellschaft bescheren, während die Geburtenrate im Randeuropa zunimmt und die dortige Lebenserwartung gleichzeitig aufgrund der schlechteren Lebensbedingungen wieder sinkt. D.h. das Leben und Überleben im Kerneuropa wird zunehmend eine Frage der Barrierefreiheit und der Automatisierung.


    - Der technische Fortschritt bringt uns den 3D-Drucker in die Haushalte, Gegenstände aus Kunststoffen und gesinterte Metallgegenstände kann man sich künftig selbst ausdrucken. Das wird ein gigantischer Markt und wird das bisherige produzierende Gewerbe komplett umkrempeln (ähnlich wie Onlineshopping a la Amazon oder Ebay die Kaufhäuser und Versandhäuser abgelöst hat. Das 3D-Printing ist für mich die technische Revolution in den nächsten Jahren.


    - Dagegen werden Computer und Kommunikationsgeräte bildlich gesprochen "zweidimensional": Flachfernseher und Tablet-PCs können mit der Marktreife der OLED-Foliendisplays im Prinzip beliebig dünn gemacht werden. PC-Kisten und Notebooks werden aus den Läden verschwinden.


    In den nächsten 20 Jahren wird es in Europa spannend bleiben, so wie in den Jahrzehnten davor auch. Und fürs persönliche Befinden (oder meinetwegen "überleben") wird es auch in Zukunft wichtig sein, dass man zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist, bzw. nicht am falschen Ort ist.



    Grüsse


    Tom

  • Europa steht heute deutlich besser da als vor 25 Jahren und dramatisch besser als vor 70 Jahren.


    Es muss schon extrem viel schlechter werden als es heute ist, um wieder bis auf den Stand aus der "guten alten Zeit" zurück zu fallen.


    Die Vielfalt und Heterogenität Europas wird immer als ihre Schwäche gesehen, sie ist aber auch ein großer Vorteil. Mir ist das Konstrukt Europa derzeit jedenfalls lieber als das Konstrukt "Vereinigte Staaten von Amerika" oder das Konstrukt "China" oder das frühere UdSSR.


    Schaut Euch mal in de Welt um. Bei uns kann man nach wie vor phantastisch gut leben.


    Die Welt ist zu einem großen Dorf geworden. Europas Anteil bei der Bevölkerung, Wirtschaftskraft und militärischen Stärke sinkt, das erscheint derzeit unvermeidlich.
    Mit einer Stimme gesprochen ist Europa dennoch für eine ganze Weile noch der wirtschaftlich stärkste Player und der militärisch zweitstärkste in der Welt.
    Einzelne Nationen hingegen werden in der Bedeutungslosigkeit verschwinden. Die Spielregeln sind heute global und gelten für alle Nationen, ob man will oder nicht. Entweder man kann die Regeln mitbestimmen oder nicht.
    Für unseren Lebensstandard in der Zukunft ist das eine der Kernfragen.


    Viele Leute gerade in den Prepperkreisen träumen vom schlichten, einfachen bäuerlichen "Selbstversorger"-Dasein mit einem sehr eng begrenzten Wirkungskreis und wollen mit der Welt am liebsten nichts zu tun haben. Diese Welt der kleinen Dörfer gibt es aber nicht mehr. Auch das Leben eines indischen Bauern (wer möchte das wirklich haben???!) wird nicht mehr von ihm oder seinem Dorf bestimmt, die Preise für seine Erzeugnisse und die Preise für seine Einkäufe bestimmen andere.
    Der Bauer in Madagaskar mag sich losgelöst von allem vorkommen, bis eines Tages chinesische oder saudische Traktoren und Panzer in sein Dorf rollen man ihm sagt, dass er sich unverzüglich verpissen soll.


    Ich bin lieber auf der Seite der Ausbeuter und Regelmacher als auf der Seite der Sklaven.


    Keines der Länder Europas ist für sich alleine bedeutend genug, um mit China, USA oder Russland auf Augenhöhe diskutieren zu können.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Schau dich mal in der Welt um. 2,1 Billionen Staatsschulden. Man teile diese Zahl durch die Anzahl der Bürger und kommt auf - oh - knapp 25.000 Euro Schulden. Für jeden Bürger! Für jedes Kleinkind, für jeden Pflegefall, für jeden Rentner.
    Das Schuldenkonstrukt wird irgendwann zusammenbrechen. Bis dahin wird das Volk durch Gelddruckerei und die damit verbundene Inflation mehr und mehr enteignet/bestohlen.
    Wirklich rosige Aussichten!

  • Hallo,


    Zitat von Silver89;122369

    Schau dich mal in der Welt um. 2,1 Billionen Staatsschulden. Man teile diese Zahl durch die Anzahl der Bürger und kommt auf - oh - knapp 25.000 Euro Schulden.


    demgegenüber stehen in D knapp 12 Billionen Privatvermögen, d.h. die staatliche Schuldenquote beträgt dann etwa 17,5% des privaten Vermögens.


    Ob Staatsschulden per se böse sind, ist Gegenstand zahlloser Expertenrunden und bislang gibt es keine einduetige Aussage. Tatsache ist, dass Staaten nun mal so funktionieren, weil Steuereinnahmen unregelmässig und nicht exakt planbar fliessen, müssen zur Zwischenfinanzierung Kredite aufgenommen werden. Will man also Schulden vermeiden und trotzdem den staatlichen Apparat am laufen halten, muss man pauschale Abgaben einführen, die alle treffen und konstant fliessen. Das ist allerdings unpopulär.
    Problematisch beim Schuldenmachen ist es, wenn man über seine Verhältnisse lebt, also seine Schulden nicht tilgen kann (Griechenland-Problematik). Und kriminell ist es, wenn man mit Geld, was einem nicht gehört, riskante Zockereien durchführt (deshalb müssten eigentlich nahezu alle Stadtkämmerer in Deutschland hinter Gitter, weil sie sich auf Zinsspekulationen eingelassen haben und für diese Steuergelder eingesetzt haben, die dann 2008/9 oh schreck plötzlich futsch waren.


    Grüsse


    Tom

  • Erst mal "Hallo im neuen Jahr":victory:


    Zitat

    Schaut Euch mal in der Welt um. Bei uns kann man nach wie vor phantastisch gut leben.


    Natürlich geht es uns noch gut.


    Fraglich wie lange noch.
    Man darf dabei nicht vergessen daß mittlerweile der größte Anteil dessen was unseren Wohlstand sichert auf Schulden basiert.
    Irgendwann wird selbst das ein ende haben oder zumindest eine gewaltige Umstellung bedeuten.
    Daß sich die finanzielle Situation in Europa zum positiven entwickelt wage ich zu bezweifeln. Wie das Szenario im Detail aussieht wird sich zeigen.
    Kann sein daß sich die Landkarte in den nächsten 20 Jahren erneut verändert.


    Ausserdem stell ich mir die Frage ob es mir länger egal sein kann/soll/darf/muss das es anderen Menschen verdammt schlecht geht während es einer kleinen Menge (auch uns) gut geht. Aber das ist ein anderer Themenbereich...


    Zitat

    Ich bin lieber auf der Seite der Ausbeuter und Regelmacher als auf der Seite der Sklaven.
    Keines der Länder Europas ist für sich alleine bedeutend genug, um mit China, USA oder Russland auf Augenhöhe diskutieren zu können.


    Wäre ja toll wenn es weder Ausbeuter noch Sklaven geben würde.
    Allerdings zählst keiner der nicht eine Zahl mit mindestens 7-8 Nullen auf seinem Konto stehen hat mmn wirklich zu den Ausbeutern... Selbst wenn man jetzt nicht alle über einen Kamm scheren sollte ist es letztendlich der Kontostand der den Status sichert und über ihn entscheidet.


    MfG
    :face_with_rolling_eyes:

    Die größte Verwundbarkeit ist die Unwissenheit. Sun Tzu »Die Kunst des Krieges«

  • Zitat von 200680G60510;122378


    Man darf dabei nicht vergessen daß mittlerweile der größte Anteil dessen was unseren Wohlstand sichert auf Schulden basiert.


    Keineswegs. Zum einen sind die Sachwerte, Infrastruktur, Bildung, etc... nun mal da, das sind reale Werte.


    Zum zweiten sind wir hier in D-A-CH auch auf der Papierform ganz klar im Plus, wir haben alle zusammen weitaus mehr Vermögen in den Büchern stehen als Schulden.
    Problematisch an die Situation ist eher, dass die Schuldenlast recht gleichmäßig verteilt wird, während sich große Teile des Vermögens auf einen relativ kleinen Teil der Bevölkerung konzentriert.


    Zitat


    Irgendwann wird selbst das ein ende haben oder zumindest eine gewaltige Umstellung bedeuten.
    Daß sich die finanzielle Situation in Europa zum positiven entwickelt wage ich zu bezweifeln. Wie das Szenario im Detail aussieht wird sich zeigen.


    Ich glaube auch nicht an die Ewigkeit unseres Finanzsystems. Wir geben Zinsversprechen ab in einer Welt, die garnicht mehr so schnell wachsen kann wie sie müsste, um diese Versprechen einlösen zu können.


    Zitat


    Kann sein daß sich die Landkarte in den nächsten 20 Jahren erneut verändert.


    Glaubst Du wirklich an einen Krieg im Zentrum Europas in den nächsten 20 Jahren? Also ich nicht.


    Zitat


    Ausserdem stell ich mir die Frage ob es mir länger egal sein kann/soll/darf/muss das es anderen Menschen verdammt schlecht geht während es einer kleinen Menge (auch uns) gut geht. Aber das ist ein anderer Themenbereich...


    In bestimmten Bereichen beginnt sich das derzeit anzugleichen. Auch in China und Indien kann man nun super reich werden, vielleicht sogar einfacher als in Europa. Ein chinesischer Arbeiter konkurriert nun mit einem europäischen, das führt ebenfalls dazu, dass sich die Löhne angleichen.


    Prinzipiell wäre es schon schön, wenn alle Leute auf der Welt gleiche Chancen hätten, aber man muss dann auch ganz klar akzeptieren, dass unser materieller Wohlstand dann um rund 80% reduziert würde.


    Zitat


    Wäre ja toll wenn es weder Ausbeuter noch Sklaven geben würde.
    Allerdings zählst keiner der nicht eine Zahl mit mindestens 7-8 Nullen auf seinem Konto stehen hat mmn wirklich zu den Ausbeutern...


    Ich bin Durchschnittsverdiener und kann mit einer Stunde vor dem PC mir 100 Stunden Arbeitskraft in Asien oder Afrika einkaufen und mache das ständig, egal obs der Kauf von Kaffee, Bananen, T-Shirts oder einem Smartphone ist. So grob geschätzt dürfte jeder von uns im Schnitt die Arbeitskraft von 4-5 Leuten verkonsumieren. Der Trick dabei ist, dass man diesen Leuten eben nichts von ihrer Arbeitskraft zugesteht.


    Und wir sind eben die Gewinner in diesem globalen System, weil die Welt nach unseren Regeln spielt. Wir nehmen uns einfach was wir haben wollen.


    Zitat


    Selbst wenn man jetzt nicht alle über einen Kamm scheren sollte ist es letztendlich der Kontostand der den Status sichert und über ihn entscheidet.


    Wenn Du mehr als grob 1US$/Stunde verdienst bist Du ganz klar auf der Seite der Gewinner, das liegt nämlich über dem Median der weltweiten Löhne.


    Europa wird in den nächsten Jahrzehnten einen schrumpfenden Anteil an der Weltbevölkerung haben, Europa ist sehr dicht besiedelt, Europa hat wenige eigene Ressourcen und die Bevölkerung wird alt und träge werden. Auch im Denken sind die Leute bequem und träge, sie sind schwer für neues zu begeistern, wie das eben typisch ist für satte alte Leute.
    Daran lässt sich wenig ändern, das ist der Lauf der Dinge. Wenn es aber gelingt, dass Europa nach außen mit einer Stimme spricht, dann gehört Europa auch in 20 Jahren noch zu den ganz mächtigen Spielern.


    Wenn nicht, tja dann werden die Regeln vermutlich neu geschrieben, von denen, die dann das Sagen haben.


    mfg


    Europa muss sich sicherlich Strategien überlegen, wie es weitergehen soll (und das tut man ja auch).


    Nahrung können wir genug anbauen, wir sind dafüür klimatisch günstig gelegen und haben die Infrastruktur
    Bei Rohstoffen muss man sich Zugänge sichern (idr über Verhandlungen), Recycling deutlich ausbauen
    Bei Energie sehe ich eigentlich als einzig sinnvollen Weg den zu mehr EE,
    Für die Zuwanderung sollte man einen gemeinsamen Plan haben
    Es sollte (auch) eine gemeinsame europäische Armee geben. Wir sind viel zu abhängig von Amerika. Es macht vermutlich keinen Sinn, wenn Deutschland jetzt beginnt, Atomwaffen und Flugzeugträger zu bauen, aber es wäre klug, wenn uns solche Systeme in Rahmen einer europäischen Armee zur Verfügung stehen. Wer die Notwendigkeit nicht sieht sollte an die Balkankriege zurück denken. Da hat es bei uns im Vorgarten gebrannt und trotzt unglaublicher Geldsummen, die in Europa nach wie vor ins Militär gesteckt wurden mussten wir die Amerikaner um Hilfe anbetteln.
    Ein abgestimmtes Steuersystem wäre auch gut, es kann nicht sein, dass internationale Großkonzerne über Tricksereien quasi steuerfrei Milliardengewinne scheffeln dürfen, nur weil sie die Tricks kennen und die Staaten gegeneinander spielen statt miteinander.
    Mal so ein paar Punkte, abseits der derzeit alles dominierenden Euro Diskussionen.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Zitat

    Glaubst Du wirklich an einen Krieg im Zentrum Europas in den nächsten 20 Jahren? Also ich nicht.


    Davon abgesehen das ich nicht wirklich an einen Krieg im Zentrum Europas glaube, kann es für eine Änderung der Landkarte viele Gründe haben.
    z.B. EU wird größer? EU wird kleiner?
    Ausserdem wäre die Situation eines Europäischen Krieges garnicht möglich. Allein wenn man beachtet wie verstricht die Europäische Wirtschaft ist. Wenn sich einer aus der Reihe ausnehmen würde. Dann wäre dieses Land ziemlich schnell am Ende.

    Zitat

    Ein chinesischer Arbeiter konkurriert nun mit einem europäischen, das führt ebenfalls dazu, dass sich die Löhne angleichen.


    Ich denke wohl eher daß sich auf lange sicht nur das Lohnniveau der Chinesen nach oben bewegen wird.

    Zitat

    Prinzipiell wäre es schon schön, wenn alle Leute auf der Welt gleiche Chancen hätten, aber man muss dann auch ganz klar akzeptieren, dass unser materieller Wohlstand dann um rund 80% reduziert würde.


    Auch wenn ich vielleicht einer der wenigen bin...
    Klar akzeptiert:Gut:


    Ausserdem müsste man "materiellen Wohlstand" erst mal genauer definieren.
    Wenn es darum geht 80% des Zeugs nicht mehr zu haben daß einem vorher zur Verfügung stand kann ich nur sagen:
    80% von dem was mir tagtäglich angeboten wird will ich garnicht haben...


    Zitat

    Es sollte (auch) eine gemeinsame europäische Armee geben.


    Aber sowas von überhaupt nicht...
    Ausserdem gibt es quasi eine gemeinsame Europäische Armee und dann war da noch sowas was sich NATO schimpft. Mir reicht das voll und ganz.
    Ich kann mich mit dem Gedanken definitiv nicht anfreunden daß die Auslandseinsätze mit deutscher Beteiligung zunehmen (was sie mit einer europäischen Armee auf jeden Fall tun werden).
    Was will eigentlich jeder mit einer Europäischen Armee?? Denkt denn jeder daß uns sonst die Chinesen oder die Russen mit ihren Panzern überrollen wenn wir unsere Kräfte nicht bündeln...??


    Zitat

    Wer die Notwendigkeit nicht sieht sollte an die Balkankriege zurück denken. Da hat es bei uns im Vorgarten gebrannt und trotzt unglaublicher Geldsummen, die in Europa nach wie vor ins Militär gesteckt wurden mussten wir die Amerikaner um Hilfe anbetteln.


    Die Amerikaner um Hilfe anbetteln??
    1. Also den Krieg muss mir erst mal einer zeigen bei dem man die Amerikaner um Hilfe ANBETTELN muss. :Rol:
    2. Ist es eine Frage dessen wie einsatzbereit das Militär eines jeweiligen Landes ist. Wenn ich jahrelang ein System finanziere daß nach wie vor an uraltem Gerät rumputzt und alle Paar Monate zum Campen fährt muss ich mich nicht wundern daß ich keine Einsatzbereite Truppen habe. Daß ändert sich auch nicht mit einer europäischen Armee.


    MfG



    (wehe die Kommunisten hätten damals am Wochenende angegriffen....)

    Die größte Verwundbarkeit ist die Unwissenheit. Sun Tzu »Die Kunst des Krieges«

  • Zitat von Cephalotus;122363


    Einzelne Nationen hingegen werden in der Bedeutungslosigkeit verschwinden. Die Spielregeln sind heute global und gelten für alle Nationen, ob man will oder nicht. Entweder man kann die Regeln mitbestimmen oder nicht.,


    Da spielst Du sicher wieder mal wie üblich auf Länder wie die Schweiz an oder??? Falls die Schweiz in der Bedeutungslosigkeit verschwindet wird das deine hochgelobte EU ebenfalls tun, ausser die EU erklärt uns den Krieg.:)
    Nicht alle "Spielregeln" sind Global, die meisten werden in Brüssel erfunden, regeln bei denen man sich manchmal echt fragen muss ob sie notwendig sind.


    Zitat

    Ich bin lieber auf der Seite der Ausbeuter und Regelmacher als auf der Seite der Sklaven.


    Starke Ansage, irgendwie kann ich dich nicht als Ausbeuter bezeichen, auch wenn ich nicht immer deiner Meinung bin, wer auf der Seite der Ausbeuter steht wird irgendwann mal die Quittung dafür kriegen, sei es mit einem Volksaufstand oder mit einer bösen Überaschung im Urlaub. Ich persönlich kann mit Ausbeutertum und Regelmacherei nichts anfangen, man sollte einen Weg finden der für alle gut ist, und nicht ein Weg der für die Poliker gut ist und für das Volk scheisse ist.
    Der grosse Politiker egal ob in Brüssel, Berlin oder Bern scherrt sich einen Dreck um höhere Srompreise, Mehrwertsteuer oder Sprittsteuern und andere (solidaritäts) Abgaben, er verdient meistens im Monat soviel wie der durchschnittliche 0815 Mittelstandsbürger im Jahr verdient, 13 und 14 Monatslohn nicht mal eingerechnet. Der Familienvater der aber das ganze Jahr für nen Hungerlohn schuftet und eine Familie ernähren muss kann heute neben diversen höheren Abgaben z.b die Heizkosten fast nicht mehr finanzieren, dann ist es in der Wohnung kälter, die Kinder häufig krank, feuchtigkeit Schimmelpilz, u.s.w. Man kann so die Bevölkerung direkt verarmen lassen und so wird von Fortschritt keine Rede mehr sein, der Lebensstandart wird sehr schnell sinken wenn man die Mittelschicht genug ausgequetscht hat.
    Gehört jetzt eigentlich nicht zum Thema, aber es ist nun mal so, die Regelmacher können Ihre gemachten Regeln locker finanzieren, aber beuten ihr Volk aus, ich sag nur weiter so, eines Tages gehen auch hier die Leute auf die Strasse, dann kannst du dich bei den Ausbeutern einreihen wenn du den mum dazu hast.


    Zitat

    Keines der Länder Europas ist für sich alleine bedeutend genug, um mit China, USA oder Russland auf Augenhöhe diskutieren zu können.


    Da hast du momentan noch recht, mich würde es aber nicht erstaunen wenn die USA bald in einzelne Staaten zerfällt, dem grössten Kriegstreiber geht bald das Geld aus, wenn es soweit ist wird ein anderer in die Reihe treten, falls die USA wenn sie nichts mehr zu verlieren hat am ende nicht noch einen Krieg mit China oder Russland anfängt was ich mir gut vorstellen kann.



    Wie Europa in 20 Jahren aussieht weiss ich nicht, momentan gibt es wohl einige Probleme, ich denke aber Europa wird in 20 Jahren nicht mehr aussehen wie heute, viele werden dann definitiv zu viel verloren haben, einige Länder werden wohl Industriell und Wohlstandsmässig bös hinten raus fliegen und deren Bevölkerung wird es dann nicht mehr gut gehen, das könnte einigen Zündstoff bergen.


    Mit Grüssen


    Soldat

  • Naja.... ESM und FedRes sind nicht wirklich förderlich.
    Die beiden dürfen alles, aber weder von dir und mir, noch von Firmen, noch von Staaten angeklagt, untersucht oder überwacht werden.


    Freie Marktwirtschaft, die reguliert werden muss... (LIBOR, u.ä.) wer erkennt hier die unstimigkeit?


    Äusserst interessant finde ich derzeit die Entwicklung in Arabien, Usbekistan und ähnlichen ländern.
    Sie setzen sich für freie Meinungsäusserung ein, gleichberechtigung und andere 'demokratischen' Werte ein.


    Die ironie daran, 'demokratische' Länder wie, Deutschland, Schweiz, USA, Österreich, etc. arbeiten daran die freie meinungsäusserung zu limitieren.
    Z.b. durch diverse (verschieden namige) Campagnen unter dem Vorwand von Copyright interessen, Kinderschutz etc.


    Im umgang mit Wissen welches nicht gesellschaftlich anerkannt ist, sind die Massen blöd, aber das Individum intelligent. Unbekannt
    Wer für ein bisschen Sicherheit seine Freiheit aufgibt, verdient weder das eine, noch das andere. Benjamin Franklin