WC bei Wasserunterbruch

  • Angenommen das WC kann für mehrere Tage wegen eines Wasserunterbruchs nicht mehr gespült werden und man kann seine Wohnung nicht verlassen.
    Was gäbe es in dieser Situation für Behelfsmöglichkeiten?

  • Hallo,


    am simpelsten ist ein improvisiertes WC: pro Toilettengang ein stabiler Müllbeutel, den man in einen (ebefalls stabilen) Eimer hängt, danach gut zugeknotet irgendwo lagern. Wenn man dann noch "dickes" und "flüssiges" Geschäft getrennt erledigt (Urin direkt z.B. in mittels Trichter+Schlauch in einen Kanister leiten), hält sich auch die Geruchsentwicklung in Grenzen, ausserdem kann man dann den Kanisterinhalt auch ohne Spülwasser z.B. über ein Waschbecken in die Kanalisation entsorgen. Die wasserfreien Toilettenkonzepte (Kompost, Torf) funktionieren in der Regel auch mit einer getrennten Erfassung und Lagerung von Urin und Kot.


    Grüsse


    Tom


    P.S. Die Suchfunktion bringt ne ganze Menge zum Thema WC/Toilette in Notsituationen :face_with_rolling_eyes:

  • Hi,


    für diesen Fall halte ich Wasser in 20l- Kanistern vor (insges. 80l), die nur für diesen Zweck bestimmt sind.
    Wenn man "Rücken" oder "Leiste" hat, bitte 20l- Kanister gleich wieder vergessen, sonst "aua".
    Toilettenspülwasser muss nur bei sichtbarer Veränderung erneuert werden.
    Regentonnenwasser hilft notfalls auch.


    Ein (älterer) Spülkasten, welcher nicht in der Wand eingelassen ist, erleichtert das Spülen.
    Er kann einfach nach abnehmen des Deckels befüllt und normal gespült werden.


    Wenn der Ausfall des Wassers länger dauern könnte, vorsichtshalber nur "große" Geschäfte richtig spülen und gegen Gerüche gut belüften.
    "Klein" vielleicht auch mit einem Liter per Messbecher oder ähnlichem Spülen.


    Diese Lösung ist natürlich auf lange sicht nicht praktikabel, hilft aber die ersten zwei Tage.


    Waschwasser wird in kleineren Kanistern aufbewahrt (5 und 10l), welche regelmäßig neu befüllt werden.
    Destilliertes Wasser im 5l-Kanister ist noch Pflegeleichter für den Zweck, das verkommt nicht.
    Handdesinfektionsmittel (am besten Vollviruzid) und Flächendesinfektionsmittel sind auch nett.
    Ersteres vermindert nochmals den Wasserverbrauch.


    Trinkwasser in Wasserflaschen aus dem Supermarkt.


    Grüße,
    Tao


    Edit: Sobald man irgendwie anderweitig merkt, dass das Wasser ausgefallen ist, z.B. beim Abwaschen, Händewaschen, Streikende Waschmaschine/Spülmaschine oder schlimmer, eingeseift beim Duschen, geht man mit der verbliebenen Spülkastenfüllung am besten schon nach Notfallplan vor. (Einmal geht die Spülung ja noch.)

  • Zitat von photography321;124049

    Angenommen das WC kann für mehrere Tage wegen eines Wasserunterbruchs nicht mehr gespült werden und man kann seine Wohnung nicht verlassen.
    Was gäbe es in dieser Situation für Behelfsmöglichkeiten?


    Kommt darauf an für wie lange Du planst.


    Ich vertraue für Nichttrinkwasser auf die Regentonne bzw. zusätzliche Wasserauffangbehälter. Ein Umzugskarton mit Müllsack sollte stabil genug sein, um daraus mit dem Eimer schöpfen zu können. Zur Wassergewinnung zapfe ich über den Balkon die Regenrinne an. Das dürfte bis auf die Sommermonate reichen. Für diese muss man dann eventuell mehr Behälter einplanen.


    Ansonsten Wasser sparen und Urin vorübergehend mittels Eimer über die Regenrinne oder Kanalisation entsorgen. Der Kack&Pack-Müllsack funktioniert auch wieder im Umzugskarton. Wichtig ist halt das Verschließen. Mit einer luftdicht verschließbaren 60-Liter-Tonne kannst Du Dir das Plumpsklo in die Wohnung holen. In die Badewanne gestellt bietet sie ausreichend Stabilität um mittels angepasstem Brett darauf zu sitzen, wenn man die Füße auf die Ränder stellt und das Gewicht nicht voll auf die Tonne legt.


    Funktioniert die Wasserversorgung wieder kann man den Inhalt über die Toilette entsorgen.

  • Ich liebe mein schwedisches Armeeklo! Ist ein extrem robuster Edelstahleimer mit Brille, Deckel und Henkel. Der Eimer lässt sich universell nutzen und mit einer Rolle Müllbeutel ist er als Klo sehr pflegeleicht. Großes und kleines Geschäft immer trennen - das flüssige direkt irgendwo entsorgen, das Feste in den Beutel, zuknoten und möglichst luftdicht Lagern bis eine endgültige Entsorgung möglich ist.


    Normale Müllbeutel sind dazu übrigens nur mäßig gut geeignet, da zieht der Geruch schon nach wenigen Minuten durchs Plastik. Besser den Müllbeutel zuknoten und noch mal in einen kleinere Beutel einpacken und zuknoten. Besonders gut eignen sich da Hundekotbeutel - die sind (fast) dafür gemacht, oder Gefrierbeutel. So verpackt ist eine Lagerung selbst im Sommer (im Schatten) min. 10 Tage ohne Geruchsbelästigung möglich (im Freien).


    Ich war damit zwei Jahre in einem LKW ohne weitere Toilette unterwegs und habe es fast täglich so benutzt (Wasserklosett braucht viel Wasser und nen Chemieklo stinkt mir zu sehr) - inzwischen habe ich eine Bootstoilette, aber das Armeeklo kommt trotzdem immer mit. Das Ding ist genial einfach - einfach genial...und wird mich von der Verarbeitung und Materialqualität schätzungsweise überleben!


    ist so eines: http://www.ebay.de/itm/Feldtoi…mee-Bestand-/320701120585


    Die gibt's immer mal wieder bei unterschiedlichen Händlern, aktuell hab ich keins gefunden. Mit etwas Geduld und Geschick kommt man auch für deutlich günstiger dran als in dem verlinkten Angebot.

  • Notstromaggregat, Grundwasserpumpe und Sanibroy.
    Dann hast Du einige Probleme weniger.
    :winking_face:

    Mögen die Schwingen der Freiheit niemals Ihre Federn verlieren....

  • .. genau, in den Beutel und Chlorkalk drauf hilft perfekt, aber notfalls auch Katzenstreu, das bindet Flüssiges und damit Geruch...


    PS: Für Friedens- also Nichtnotfallzeiten habe ich auch als Nichtkatzenbesitzer (wg. Mietvertrag, aber Katzenfreund) trotzdem Katzenstreu vorrätig, weil das auch super hilft, wenn z.B. mal ein Glas Rotwein auf den Teppich kippt, das saugt einfach alles weg :)
    LG
    Gerhard

    Im Notfall zählt nicht die geilste App, sondern das, was man ohne Elektronik drauf hat ...

  • Ich plane derzeit auch noch mit


    1. Seperates Wasser und die Toilette zu spülen. Eine Toilette ist ebenerdig und an der Außenseite des Gebäudes mit Gefälle zum Kanal, da sollte sich mit wenig Wasser trotzdem gut spülen lassen. Auf dem Weg zum Kanal ist noch ein Schacht, da könnte ich notfalls immer kontrollieren, ob sich was staut. :nuke::grosses Lachen:


    2. Beutel in die Toilette.


    Dazu eine Frage: Woher bekomme ich Chlorkalk außer Chemiefachhandel?

  • Also, ich habe mir jetzt den Thread durchgelesen und keinen Hinweis darauf gefunden, dass man Chlorkalk dafür nicht verwenden kann.
    Das SOLLTE bleibt jedem selbst überlassen!
    Ich für meinen Geschmack kann zugunsten der Hygiene darauf verzichten, dass die Fäkalien biologisch abbaubar sind. Und deshalb sehe ich die Variante als tauglich an. Geruchsmäßig muss ich gestehen, bin ich kein Fan von Chlor. ABER wenn ich die Wahl habe zwischen hygienischer Entsorgung, aufgrund derer es dann ein wenig nach Chlor riecht, oder dem Geruch von menschlichen Nahrungsendprodukten, dann nehme ich auf jeden Fall lieber den Chlorgeruch in Kauf!
    Wenn es nur darum geht, in den Wald zu sch***en, dann grabe ich mir ein Loch in den Boden (eine Spatenblatttiefe), leg mein Ei und schütte das dann wieder zu. Aber in meiner Wohnung halte ich das nicht für einen gangbaren Weg.
    Diese "bestreu deine Hinterlassenschaften mit X oder Y"-Empfehlungen sind hauptsächlich für stationäre 'Sanitäreinrichtungen' wie Plumpsklo, Latrine oder eben vorrübergehende Inhouse-Lösungen gedacht, wenn es halt eben keine Möglichkeit gibt zu spülen, oder man kein Campingklo besitzt.


    Die Idee mit dem Katzenstreu könnte man wohl auch verwenden, wobei ich keine Katze und kein Katzenstreu besitze und nicht plane, mir eins davon anzuschaffen, bevor die Lebensmittel WIRKLICH knapp werden :winking_face:


    Normalerweise bin ich ein großer Umweltfreund, aber im Notfall (passend zum Thema): Sch**ß drauf! :grinning_face_with_smiling_eyes:


    So long,
    Sam

  • Das Schwedische Bunkerklo wird gelegentlich bei 3 2 1 angeboten,habe das Teil getestet und für mehr als gut befunden,Stabil,Sitzkomfort,Standfest,leicht zu reinigen.Meistens liegen ein paar "Beutel"mit anbei.Entweder das schon erwähnte Katzenstreu einbringen und dann drauf sch....Oder Papierschnitzel saugen auch zufriedenstellend auf,ebenso Sägemehl oder Blumenerde.Der Inhalt eines Staubsaugerbeutels kann auch eine aufsagende Wirkung haben.Um Geruch zu minimieren kann man dann noch den getrockneten Kaffeesatz einbringen.

  • hab mich grad mal wieder damit beschäftigt, ob es aus Österreich mal wieder neues zum Totalblack -Out gibt, nachdem es im letzten Jahr eine Studie des Bundesheers gegeben hat .Unter den Stichwörtern Bundesheer Stromausfall kommt man auf die "Truppendienst Hefte". Im zusammenhang mit einem nicht nur vorübergehenden Stromausfall wird darauf hingewiesen , daß alleine in Wie 4000 t Exkremente täglich entsorgt werden müssen . Ohne Strom scheint auch die Kanalisation dort nicht zu funktionieren . Als Maßnahme wurde die Schaffung von öffentlichen Notlatrinen in großen Wohnblock-Anlagen und Parks vorgeschlagen.


    wolpi

  • Da dann der Nahrungsmittelnachschub auch weniger wird,werden auch die 4000 t täglich nicht zu halten sein.Das größere Übel dürfte,je nach Jahreszeit,die "Geruchsbelästigung"sein.Da ohne Wassernachschub sämtliche Syphons austrocknen und das Kanalaroma sich überall verbreitet,incl event.Kanalbewohner die auf der Suche nach Nahrung dann bestimmt auch in den Häusern/Wohnungen nachschauen.Das diese Tierchen dann auch gleich noch ordentlich Krankheiten mitbringen dürfte klar sein.Ergo;Klodeckel immer schön geschlossen halten.

  • Hallo zusammen,


    ich habe gerade ein interessantes Dokument zum Thema "Kompostklo" gefunden: http://humanurehandbook.com/do…umanure_Manual_German.pdf
    Es ist natürlich nicht jedermanns Sache, erst mal nach und nach einen 20-Liter-Eimer vollzumachen :) und ihn dann auf den Komposthaufen zu kippen, aber zumindest könnte das wasserlose und düngerproduzierende Verfahren interessant sein für alle, die ein paar Meter Grünfläche am Haus haben ...


    LG
    Gerhard

    Im Notfall zählt nicht die geilste App, sondern das, was man ohne Elektronik drauf hat ...

  • Zum Thema Kanalisation:


    Viele Häuser besitzen auch ein Fäkalien Hebeanlage.
    Laut DIN 1986-100 ist eine Hebeanlage vorgeschrieben in der BRD ,wenn die Abwasser-Anfallstellen unterhalb der Rückstauebene liegen.
    sprich wenn der Keller ausgebaut wurde ,bei Tiefgaragen,Sammelleitungen in Hochhäusern und Mehrfamilienhäusern oder aus zig- anderen Gründen.
    Schön wenn dann bei Stromausfall das eigene WC weiterbenutzt wird mit Brauch-,Grau- ,oder Regenwasser.
    Überschwemmung vorprogrammiert ,echt lecker !


    Rückstauklappen:
    Ungeziefer kann man abwehren ,dazu gibt es unten im Keller im Revisionsschacht die Rückstauklappen als erste Barriere.
    einfache Klappen ,die zufallen bzw. zugedrückt werden sobald Wasserdruck von der Gegenseite anliegt.
    Gibt es auch als Rückstauklappe doppelt-wirkend, zwei eingebaute Klappen vorhanden.
    Hauptsinn liegt aber eher in der Gefahrenabwehr durch Rückstau von der Strasse
    Vorteil:
    >(fast) kein Schmutzwasserrückstau aus der Kanalisation ins eigene Haus bei Starkregen und Mischwasserkanalisation.
    nicht immer ganz dicht ,leichte Wartung erforderlich
    Nachteil :
    > auch das eigene Wasserkann nicht abfließen ,weil es vor der Klappe gestaut wird im Notfallbzw. bei Starkregen oder Rückstau .


    Rattenklappen:
    Können innerhalb von Minuten selber angebracht werden am eigenen WC.
    Prinzip wie bei Rückstauklappe ,gibt es aus diversen Metallen oder Plasten.
    Nur sinnvoll wenn man nicht weiß ob im Keller Rückstauklappen vorhanden sind.
    immer dran denken:
    Jedes Hindernis ist auch ein Verursacher für Staus !


    Das jeden Tag Hunderte Tonnen an Fäkalien anfallen ist korrekt.
    Aber wie sollen die denn ohne Strom hoch gepumpt werden ?
    Damit meine ich im eigenen Haus bei einer Hebeanlage bzw. auch beim örtlichen Klärwerk.
    alle anderen Leitungen sind ja eher Schwerkraftleitungen im eigenen Haus.


    Schwerkraftleitungen bedeutet alles folgt der Schwerkraft und dem leichten Gefälle undverschwindet.
    Also kann ich mein WC doch nutzen bei Wasserausfall?
    NEIN ,das sollte man tunlichst unterlassen ,auch zum Pipimachen


    Weil man eh zu wenig Wasser benutzt im Notfall ,staut das dickere sich auf und trocknet an.
    Aber leider nicht erst im Straßenkanal ,sondern im eigenen Haus.
    kommt dann noch Wurzeleinwuchs dazu in der Anschlussleitung ,wars das .


    Auch Katzenstreu- hat absolut nichts in der Kanalisation oder im eigenen WC zu suchen.
    Es härtet aus fast wie Beton ,und kann leicht nachverfolgt werden bis zum Fallstrang wo es eingelassen wurde.
    Wird meist sehr teuer ,es zu entfernen ,und wird dem Einleiter als Verursacher angelastet !!!
    (...ich hab da lange berufliche Erfahrung )


    Miet-Toilette
    Vergesst die ekligen Kabinen a la Plumpsklo ,wo man schön auf die braune Kerzeschaut beim Hochklappen.
    Heutige moderne Kabinen haben meist :
    -Handwaschbecken mit 40-60 l Wasservorrat
    -Automatische Spülvorrichtungen mit Fußpumpe zur individuellen Spülung des 250 l fassenden Abwassertanks
    -Keine Tankeinsicht auf Hinterlassenschaften der Vorbenutzer,
    -Integrierten Frischwassertank ,Seifenspender, Papierhandtuchhalter, Urinal ,Spiegel ,Kleiderhaken ,Ersatzrollen Klopapier und vieles mehr.L
    icht 230V und frostwächterheizung sind auch erhältlich,separat
    Teils schon ab 20 € die Woche, mit Wartung


    unsortierte Beispiele ,ohne Anspruch auf Vollständigkeit:


    http://www.toitoidixi.de/ttd/p…ttenkabinen/TOI-Flush.php
    http://www.boels.de/mieten/bio-box/toiletten-pissoirs
    oder mal die Nobelvariante für Familienfeiern
    http://www.exclosiv.de/toilettenvermietung/modelle.html


    Man sollte bei eigenen Grundstücken überlegen ,sich sowas evtl. gebraucht zu besorgen.
    für unsere Kleingartenanlage haben wir gebrauchte Duschcontainer und WC Container billigst erstanden.


    Gebrauchte Stand WCs waren in der Bucht schon für 25 € komplett zu erstehen,natürlich leer und gereinigt


    Viel wichtiger dürfte die Frage sein:
    Wo ist der nächste Notbrunnen bei mir in der Gegend zwecks Wasserbezug ?
    ist aber anderes Thema ,anderes Fachgebiet

  • Also der Meinung von Rell kann ich mich nur anschließen.
    Im Falle eines Strom- und dadurch auch Wasserausfalles
    wird die Brühe in den Leitungen ziemlich dick werden.
    Außerdem dürfte nicht bei allen Kanalisationen der Ablauf
    über die Schwerkraft immer gewährleistet sein.
    Es wird früher oder später alles verstopfen und im
    schlimmsten Falle vielleicht das Ab"wasser" von höher
    gelegenen Anwohnern ins Haus drücken. Oder bei
    einer Mischwasserkanalisation beim nächsten Regenguss.


    Viele Grüße


    3He