Gibt es hier Pfadi´s oder Pfadfinder?

  • Hallo,


    gibt es hier unter den Forumteilnehmer eigentlich Pfadfinder oder Pfadi´s?



    Ja, ja ich weiss mancher wird jetzt die Augen verdrehen und denken


    Allzeit bereit


    und


    Jeden Tag eine gute Tat.


    (Irgendwo zum Teil auch unser Motto. :))



    Aber im Ernst - gibt es hier welche (offen oder als PN).
    Mich interessiert nicht eure Stamm-Nr. (RRxx) oder Bezeichnung.


    Bin gespannt.



    PS. Wenn ich die falsche Rubrik erwischt habe bitte entsprechend umstellen.
    Dank

    :waving_hand: bis dann - nutze die Zeit - Wissen schafft Zukunft - epwin - 6DPNC6RE - epwin02@web.de; :winking_face:

  • hmmm Pfader........
    Also ein Jungwächtler ist hier :devil:


    Lg Darky

  • Zitat von epwin;129149

    Hallo,


    gibt es hier unter den Forumteilnehmer eigentlich Pfadfinder oder Pfadi´s?


    Hallo Epwin,


    die Idee ist eigentlich gut und wert, sie zu unterstützen. Mir als Agnostiker so ziemlich ab Pubertät waren die Pfadfinder zu religiös und damit aus der Wahl.

    Zitat von epwin;129149


    Ja, ja ich weiss mancher wird jetzt die Augen verdrehen und denken


    Allzeit bereit und jeden Tag eine gute Tat.


    (Irgendwo zum Teil auch unser Motto. :))



    Ist das so schlecht? Ich meine nein. Eher im Gegenteil. Das sehe ich auch für mich als gutes Motto.



    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Hier ist er -seit über 40 Jahren Pfadi im VCP immer mal wieder mit den Kiddie`s aktiv in Feld und Flur ,meistens aber als Unterstützung meines Pfadibruders.Ab und zu noch mal ein Pfingstlager -zu grösseren Aktivitäten bin ich gesundheitlich (Herzinfarkt)leider nicht mehr in der Lage.Zum singen am nächtlichen Lagerfeuer reicht es aber noch :winke:
    klappstuhl

  • Zitat von Waldschrat;129195


    Mir als Agnostiker so ziemlich ab Pubertät waren die Pfadfinder zu religiös und damit aus der Wahl.


    Das wundert mich jetzt, denn in der Schweiz sind beinahe alle Pfadi-Abteilungen religionsunabhängig. Ich war jahrelang Pfadfinder und Leiter, religiöse Einstellungen sind mir nirgends auch nur ansatzweise begegnet.

  • Nabend!


    Pfadfinder....gerne hätte ich als Kind dabei mitgemacht....hat sich aber nie ergeben....


    Mein Vater war dabei, und hat mir immer schöne Geschichten davon erzählt....


    Früher hatten wir die Niederländer bei uns stationiert, und die hatten eine eigene Vereinshütte und schicke Uniformen und Hüte - da war ich immer neidisch.....und auch immer zuvorkommend und freundlich!


    -----------------------------------


    Hab grad mal gegxxgelt, dabei folgendes, interessantes gefunden:


    http://de.wikipedia.org/wiki/Pfadfindergesetz


    Besonders auffällig finde ich das im Ursprung die Kirche überhaupt nicht in den "Gesetzen" vorkam, und sich dann irgendwie ab den 1930er Jahren "eingeschlichen" hat....


    Scheinbar ist die Kirche aktuell wieder etwas aus der Mode gekommen, finde ich persönlich auch gut, von dieser Vermischung halte ich nicht so viel....


    Allerdings gibt es auch ettliche verschiedene direkt an Kirchen angeschlossene Vereinigungen, da weiss man zumindest direkt das die Kirche da ein Mit-Thema ist....


    Gruß Endzeitstimmung

  • Die beiden Pfadfindervereinigungen DPSG und VCP sind jeweils katholisch bzw. evangelisch .Es ist mittlerweile so ,das auf die Konfession nicht mehr geachtet wird .Es wird zwar im Lagerleben auch mal gebetet oder ein kleiner Feld/Waldgottesdienst abgehalten ,zu deren Teilnahme aber niemand verpflichtet wird. Es gibt einige Pfadfinderbewegungen ,die streng nach ihrer Religion leben -oder aber wie ich ,die ein Alter erreicht haben ,wo es weniger auf grosse Fahrt ,sondern mehr mit der Kirche zusammenarbeitet .Das ist die Stufe eines Kreuzpfadfinders.Dies ist aber eine freiwillige Stufe -bei uns wird keiner bekehrt.Auch lehnen wir jegliche Form von Gewalt ab ,und distanzieren uns von allem militärischen.Unser Fahrtenhemd heisst Kluft und nicht Uniform-auch die übermässige Plakatierung ,wie es gern bei amerikanischen oder auch anderen Pfadfindergruppen gehandhabt wird,mögen wir nicht.Die Pfadfinderbewegung ist die Weltweit grösste Friedensbewegung und es gibt nur 6Länder auf der Erde wo wir verboten sind

  • Vor ca 20 Jahren war ich bem CVJM (Cevi - Christlicher Verein Junger Menschen).


    Das 'religöseste' was wir taten war die Bibel nach zu spielen...
    Zum Beispiel gab es lecker Fischstäbchen bei/von Petrus, Traubensaft und Schlangenbrot beim Abendmahl und so weiter.
    Aber mit Beten oder Bibel erklärungen hatte das nicht viel gemein.

  • Hallo Pfadfinder,


    ne, das stimmt.Das hat nicht viel damit zu tun.Aber wie ich schon schrieb ,gibt es einige Pfadfinderverbindungen,die sich mehr an die Kirche halten.Unser Stamm z.B. hat seine Räumlichkeiten in der Kreuzkirchengemeinde und meine Pfadfinderschwester ist Pastorin.Es gibt fast 300 Pfadfinderverbindungen und Grüppchen in Deutschland. Die kenne ich natürlich nicht alle und daher weiss ich nicht ,wie sie mit der Kirche verfahren.Unser Stamm ist sehr offen damt. Bestes Beispiel ist mein Sohn. Wir sind beide im gleichen Stamm des VCP=evangelisch.Mein Sohn ist aber katolisch ,während ich evangelisch bin.Um meinem Glauben aber gerecht zu werden ,bin ich aber noch bei den Kreuzpfadfindern.Wir sind zumeist ältere Pfadfinder ,die nicht mehr so viel "auf grosse Fahrt" gehen ,bei uns steht mehr der Glauben und die nähe zu Jesus Christus im Vordergrund.

  • Hallo,
    hier ein Ehemaliger!


    Ich habe zwar auch noch einige Zeit geführt und Leiterkurse gemacht (J+S, Wandern und Geländesport, glaube heute heisst das anders), bin aber schon länger nicht mehr aktiv.


    Pfadi und Kirche ist mir ganz neu. Hier in CH gibt es noch diverse sehr ähnliche Organisationen welche der Kirche angegliedert sind wie Jungschar, Cevi oder Blauring etc.
    Aber das waren bei uns eher die Braven. :devil: (Duck und weg!)


    Der Ursprung der Pfadfinder war im Sinne Paden Powells doch eher ein (Vor-) Militärischer. In den älteren Pfadi-Handbüchern sind noch so Sachen zu finden wie das verstecken eines Krokis einer feindlichen Stellung in den Mustern der Flügel eines gezeichneten Schmetterlings oder das chiffrieren von Texten.
    Natürlich hatte unsere Pfadi (ausser dem Armeematerial von J+S und der Militärversicherung) nichts militärisches mehr.


    (Im Militär hatte man dennoch bereits einen guten Grundstock: Deshalb hiess es bei uns ehemaligen Pfadis immer: Das Schlimmste was dir passieren kann ist ein Leutnant mit einer Karte und einem Kompass)


    Eine Annäherung an die Kirche hat es bei uns nie gegeben. Das Einzige das wir kannten war die Waldweihnacht.
    Aber höchsten mit Tannenbaum im Wald (den man auch schon mal nicht mehr wiedergefunden hat) aber ohne Krippenspiel oder ähnliches.



    Grüsse Gresli, alias P.



    Nachtrag:

    Wer Kinder und die Möglichkeit hat diese in die Pfadi zu schicken sollte das sich das sicher überlegen.
    Nie mehr lernt man etwas so schnell und spielerisch wie im Kindesalter!
    Sei es erste Hilfe, Karte-Kompass, Lager- und Biwakbau , Feuer, aber auch Verantwortung usw. usf.
    Der grosse Vorteil ist da auch noch, dass es jahrelang immer und immer wieder repetiert wird und somit meist viel besser sitzt als nach einem oder zwei Kurse im Erwachsenenalter.

    Natürlich brauchen Eltern oft starke Nerven und eine gute Waschmaschine…

    Und eine Bitte: Wenn Unfälle passieren, auch wenn sie tragisch (aber eigentlich sehr selten) sind, nicht immer gleich einen Schuldigen suchen! Es ist halt keine Mc Donalds Spielecke!
    Die Leiter geben sich alle die grösste Mühe (und opfern ihre Freizeit), sind meist selber noch sehr Jung (darum nehmen sie die Kids auch ernst) und stehen heute leider unter einem enormen Druck!

  • Ich geselle mich mal in die Runde der Ehemaligen.
    Ich war von meinem 6. bis zum 12. Lebensjahr bei der DPSG. Dann wurde unser Stamm leider aus Mangel an Leitern aufgelöst.
    Vom 13. bis 18. Lebensjahr war ich dann beim Jugendrotkreuz.
    Beides hat mein Leben nachhaltig und positiv geprägt und sogar meine Berufsfindung beeinflusst.


    Nur kurz, da die Gespräche ein wenig in diese Richtung gehen, die DPSG ist zwar katholisch, die einzige christliche Prägung die unser Stamm hatte war allerdings der Gottesdienst im Pfingslager, im Alltag und Lageleben spielte dies sonst keine Rolle.

    IN LIBRIS LIBERTAS

  • Heute noch eine der sinnvollsten Beschäftigungen für Kinder und Jugendliche.
    Wenigstens noch ein bisschen Natur erleben......und weg von der Strasse.


    Gruss, Worber

  • Zitat von Gresli;129717

    und stehen heute leider unter einem enormen Druck!


    [OT] Gut geschrieben, Gresli. Leider nicht nur die Pfadi-Leiter. Fast alle, die mit Kindern zu tun haben. Lehrer, die nicht mehr mit den Kindern im Bach planschen gehen, etc. Die Nullrisiko-"Kinder-in-Watte-pack"-Gesellschaft lässt grüssen. Lerne das Thema langsam kennen, weil unsere Kinder nun ab und zu ihre Freunde zu unseren Naturaktivitäten einladen dürfen (ältere Kinder alleine). Es dürfte auch so sein, dass Pfadi/CEVI & Co. teilweise bereits auch darauf reagieren. Jedenfalls weiss ich davon, dass bei uns im Ort die CEVI die Leistungsanforderungen innerhalb einer Generation runtergesetzt hat (weniger weit laufen oder velofahren, weil etliche Kinder nicht mehr so weit können).


    Kleine Anekdote noch: Als ich an einem kalten, verschneiten und nebligen Tag bei der CEVI einen Pfadikessel für eine private Veranstaltung auslieh fragte mich der Leiter (etwas erstaunt), was wir denn bei diesem Wetter vorhätten... Ich sagte, im Wald draussen kochen und eine Runde im Dunkeln laufen. Er schaute nicht so drein, als hätten sie das bei dem Wetter auch gemacht. Als wir dann im Wald waren spielten die Wölfli am Nachmittag auch noch am gleichen Platz.[OT ENDE]


    Herzliche Grüsse
    linthler

  • Zitat von Gresli;129717

    Hallo,
    hier ein Ehemaliger!




    (Im Militär hatte man dennoch bereits einen guten Grundstock: Deshalb hiess es bei uns ehemaligen Pfadis immer: Das Schlimmste was dir passieren kann ist ein Leutnant mit einer Karte und einem Kompass)


    Hallo Gresli


    Wir nannten es anders: Militär ist wie ein Pfadilager, nur schlecht organisiert.... :grosses Lachen:


    Ich bin auch ein Ehemaliger, mit 12 aktiven Jahren bis zum Stufenleiter.
    Meine beiden Töchter sind beide Wölflis und haben riesig Spass daran. Hier in Obwalden haben sie zum Glück eine gute Balance zwischen überbehütet und völlig ohne Kontrolle gefunden.


    Vor ca. 15 Jahren war unsere sehr alte Abteilung (seit 1932) am absärbeln. Damals haben ein paar meiner Mitpfadis den Laden übernommen, ausgemistet und neuen Wind hereingebracht. Zur Zeit ist sie wieder am wachsen und es macht Freude, den Kindern beim organisierten rumtollen zuzuschauen. Die Leiter machen einen ganz tollen Job, bringen sich voll ein und beweisen mir, dass es auch heute noch Jugendliche gibt, die Verantwortung übernehmen wollen und können.
    Für mich ist es schön zu sehen, dass viele meiner Kameraden heute ihre Kinder zu den Übungen bringen, z.T. von ziemlich weit her. und so ergibt sich manchmal ein kleiner Schwatz, der sehr häufig in brüllendem Gelächter endet, wenn die alten Geschichten erzählt werden.


    BP's Idee war, Jugendliche aller sozialen Schichten zusammen zu bringen und mit ihnen etwas zu unternehmen. Es war im England von 1907 eigentlich undenkbar, dass der Sohn eines Earls zusammen mit dem eines Tagelöhners am selben Feuer eine Wurst briet oder mit ihm in einem Zelt schlief. Heute kann man sich so etwas kaum vorstellen, aber damals war es für einige ein Skandal, was er da von den verwöhnten Kiddies der Oberschicht verlangte.


    BP Kämpfte im Burenkrieg, war ein sehr listiger Kommandeur und begnadeter Scout. Die Uniformhemden der Pfadis entsprechen denen der englischen Scouts vom Burenkrieg.
    Gleichzeitig war er ein Menschenfreund, selten genug in seiner Gesellschaftsschicht zu finden in jener Zeit (und auch heute noch), und ein Macher, der sich über viele Konventionen und Vorstellungen einfach hinwegsetzte. Ach ja, und wer ist heute first Boy Scout? :face_with_rolling_eyes:

    Man darf in der Demokratie eine Meinung haben, man muss nicht. Es wäre ganz wichtig, dass sich das mal rumspricht: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten."
    Dieter Nuhr

  • Zitat von Obwaldner;130098

    Hallo Gresli


    Wir nannten es anders: Militär ist wie ein Pfadilager, nur schlecht organisiert.... :grosses Lachen:


    Erinnert mich das irgendwie an meine Zeit bei einer bundesdeutschen Outdoortruppe* ... :)



    Meine ja nur


    Matthias


    * damals noch in schlichtem Natololiv, Flecktarn kam später

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Hallo zusammen


    Nein mit Pfadi kann ich nicht dienen, wir waren so ländlich dass es das nur in den grossen Ortschaften gab.


    Aber die Hütten und Feuerstellen haben wir auch so hingekriegt. Auch für eine einfache Seilbrücke hat es gereicht.


    Viele Grüsse, Ernst

  • Hallo Leute,


    ich war auch jahrelang bei der DPSG. Vom JuPfi über Pfadi, Rover, Leiter, Stavo und Jupfireferent. Hatte dann aber leider keine Zeit mehr, das alles unter einen Hut zu bringen. War aber ne schöne Zeit. (vor allem als Jupfi, danach wurde mir alles langsam irgendwie zu "pädagogisch" ;-)) Bin jetzt bei der Feuerwehr, und "spiele" halt da dann mit den großen Sachen;-)


    Sollte unsere örtliche DPSG aber mal Hilfe in Form von nem Streckenposten usw. am Georgslauf brauchen, packe ich die Kluft gerne wieder aus und hilf ihnen:-)


    Gruß aus der Oberpfalz

  • Ich bin zwar nicht mehr aktiv.. aber wie heißt es doch so schön: Einmal Pfadfinder, immer Pfadfinder :)
    Ebenfalls vom Wölfling bis zum Leiter und dann berufsbedingt und weil es mir immer unpfadfinderischer wurde ausgestiegen.. eigentlich sehr schade :frowning_face:

    Take care!

  • Hier ist noch einer:


    Bin seit 1980 beim Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder e.V. (BdP). Die sind nicht konfessionell gebunden und haben mit der Kirche nichts zu tun. Das merkt man dann auch, weil es eine Jugendorganisaation in Reinkultur ist. Kaum ein Gruppenleiter über 20! Das ist dann manchmal etwas chaotisch aber so soll es ja auch sein. Wir waren z.B. mit 15 (der Sippenführer war mein Bruder mit 17) drei Wochen lang wandern in der Hadangervidda in Norwegen: Nur die An- und Abreise wurde vom Landesverband zentral organisiert. Die restliche Zeit haben wir und selbst durchgeschlagen und verpflegt, was ganz lehrreich war...


    Meine Frau habe ich auch bei der Truppe kennengelernt. Da hat man doch eine gewisse Basis. Unsere Tochter ist inzwischen auch begeistert dabei: Das sieht der Papa gern'!


    Gut Pfad!
    Arnsburger