Joh, is klar. Wenn man sich deine Theorie zu Eigen machen würde dann können wir den deutschen Mittelstand mal ganz locker komplett dicht machen. Schau dir mal den dynamischen Verschuldungsgrad im Mittelstand an:
Der Verschuldungsgrad alleine ist sekundär. Für die Bewertung eines Unternehmens kommen eine Vielzahl an Faktoren zum Tragen.
Es ist aber tatsächlich selten so, dass alleine äußere oder unabwendbare Umstände zur Insolvenz führen (z.B. Tod des Firmeninhabers, der das entsprechende Know-How und Kontakte hat). Meist sind es eine Aneinanderreihung von betriebswirtschaftlichen Fehlentscheidungen, die schlussendlich zu einer Insolvenz führen.
Beim Römertopf hat man die Zeichen der Zeit nicht gesehen und nicht rechtzeitig versucht neue Geschäftsfelder oder Kundengruppen zu erschließen.
Und wie ich Twitter entnehme scheint der Geschäftsführer von Römertopf den Querdenkern zugetan zu sein. Er hat die letzten Jahre sehr abstruse Meldungen auf LinkedIn und Co. gepostet.
Bei Weck ist die Lage anders. Ich habe mir die öffentlichen Finanzdaten angesehen. Scheinbar sind die Einkochgläser schon lange kein Hauptläufer mehr bei Weck, sondern reine Nische. Man produziert vor allem normale Glasbehälter, Kerzenglas, etc. und da ist man natürlich voll in Konkurrenz mit Herstellern aus China oder Indien. Da kann man naturgemäß nicht konkurrenzfähig sein.
Auch hier hat man wohl den Zeitpunkt verpasst sich zu spezialisieren und breiter aufzustellen mit Sonderprodukten wie dem Weckglas oder anderen Neuerfindungen und ist in die Energiekrise 2022 mit schlechten Voraussetzungen reingelaufen.