Donnerstag, 5. Januar 2017
BR (Bayerisches Fernsehen) 11.15 Uhr
Länder, Menschen, Abenteuer: Grönland - wo aus Jägern Bauern werden
Kangerluk, ein Dorf mit 48 Einwohner auf der Insel Disko vor der grönländischen Westküste. Hier baut Suulut Kristiansen Kartoffeln an - mehrere hundert Kilometer nördlich des Polarkreises.
Noch vor wenigen Jahren wäre das aufgrund des eigentlich viel zu kalten Klimas unmöglich gewesen. Aber die globale Erwärmung hat auf Grönland nicht nur das Klima, sondern auch das Leben vieler Inuit, der grönländischen Ureinwohner, grundlegend verändert.
Suulut Kristiansen etwa war noch vor einigen Jahren ein vermeintlich hoffnungsloser Alkoholiker - jetzt ist er ein neuer Bauer auf Grönland. Die Inuit mögen es nicht, von wohlmeinenden Menschen aus dem Süden ausschließlich als Opfer des Klimawandels dargestellt zu werden. Dennoch hat die Veränderung des Klimas auch schwerwiegende Folgen: Der Jäger Mala Kuko durchkreuzt mit seinen Söhnen auf der Suche nach Robben immer häufiger den Eisgürtel vor dem ostgrönländischen Tasiilaq umsonst.
Seit die Temperaturen in der Luft und dem Wasser steigen, finden sie deutlich weniger Jagdbeute. Im Süden der riesigen Insel, die etwa sechsmal größer als Deutschland ist, haben jetzt einige ehemalige Jäger aufgegeben: Sie werden Bauern. Die meisten bauen Gemüse wie Brokkoli, Weißkohl und Salat an. Aber im Sommer 2012 werden auf Grönland auch erstmals Erdbeeren geerntet werden.