Der DWD hat seinen Warnlagebericht gerade aktualisiert, gestern wurden noch Neuschneemengen von 1-3cm für Norddeutschland vorhergesagt, jetzt sind es 1-5cm. Abwarten.
Es ist sicher kein Fehler, folgende Punkte zu berücksichtigen:
- das Auto vollgetankt zu haben und einen Reservekanister ins Auto zu packen
- Haushaltsvorräte mit dem Nötigsten geprüft und ergänzt zu haben.
- Winterausrüstung im Auto (Daunenjacke, Handschuhe, Mütze, Wolldecke, Schaufel, Schneeketten, Getränke, Kekse)
- Bei starkem Schneefall oder Verwehungen zuhause nicht "warten, bis alles vorüber ist", sondern mehrfach täglich die Wege und Zufahrt zum Haus frei räumen. Es ist einfacher, 5x 10cm Schnee wegzuschippen, als 1x 40cm oder mehr. Dran denken, dass diverse auch in Normalzeiten mögliche Lebenslagen auch bei Unwetter eintreten können (Bedarf für einen Krankentransport, Feuerwehreinsatz etc.). Ein komplett eingeschneites Haus macht solche Einsätze nicht leichter.
- Ansonsten drin bleiben und das Naturschauspiel genießen. Unnötige Autofahrten vermeiden. Und auch keine ausgedehnten Spaziergänge oder Radtouren machen. Keine Risiken eingehen.
Dass es durch Schneefall und anschließende Kälte zu einem großen Stromausfall kommen muss, sehe ich nicht unbedingt. Dazu braucht es schon spezielle Wetterlagen wie im Münsterland, als durch den Wechsel von Regen und Frost sich ein dicker Eispanzer auf Hochspannungsleitungen bildete, was für die Masten dann zu schwer wurde und sie umknicken ließ. 1978/79 war die Lage vor allem in Ostdeutschland (damalige DDR) prekär, weil einige Kohlekraftwerke ausfielen, da die Kohlehalden festgefroren waren und man zu wenig Maschinen hatte, die gefrorene Kohle förderbandfähig zu machen.
Dass damals das Militär eingesetzt wurde, lag nicht daran, dass es eine so schreckliche Lage war, die nur das Militär bewältigen könnte, sondern dass man im Norden schlicht zu wenig Räumgerät hatte, um solche Schneemengen handhaben zu können. Und man vor Ort ne Menge Militär hatte (hat man nur einen Hammer, wird jedes Progblem zu einem Nagel...). Wobei ein Panzer mit einem Räumschild vornedran das denkbar ungeeignetste Räumfahrzeug überhaupt ist. In Ortslagen gar nicht einsetzbar und auch auf freier Strecke schiebt der den Schnee nur vor sich her und nicht zur Seite. Da ist jeder Traktor geeigneter und flexibler. Heute würde man eher große Traktoren und Radlader einsetzen, wie hier auf dem Video von 2013, das den Einsatz von Silage-Anhängern zum Abtransport von Schnee bei uns auf der Alb zeigt.
In den Hoch- und Mittelgebirgslagen ist das kein Thema. Wir hatten vor knapp zwei Wochen gut 40-50cm Schnee und der Platz in den Ortskernen wurde langsam knapp. Als dann kurz eine Wetterberuhigung eintrat, hat man die Räumdienst-Trupps eingesetzt, um die Schneeberge aus den Orten abzufahren und die aufgetürmten Schneemassen an den Straßenrändern abzufräsen. Dann war wieder Platz für die nächsten 40cm letzte Woche.
Grüsse
Tom