Beiträge von Widofnir

    Woher nimmst du diese Erkenntnis?


    In erster Linie wurde ich darauf aufmerksam durch meine Umgebung. Es begann damit, dass jemand im näheren Freundeskreis sich zur Vorratshaltung (Thema aus Zeitungsartikel) äußerte, dass es heute kaum Sinn mache, seine ganze Familie maximal 1-2 Tage Lebensmittel zu Hause hätten, so könnten sie sowieso jeden Tag einkaufen. Das fand ich besonders interessant, wie an dieser Stelle die Meinung geschildet wurde. Das wurde mir stolz mit geschwellter Brust als "Modern und Vernünftig" verkauft, zudem wohnt die Familie in einem eigenen Haus mit viel Platz. So habe ich über einen längeren Zeitraum mal einige Leute nach und nach vorsichtig befragt, privat und im Büro. Anlass die ab und zu auftauchenden Artikel zum Thema Vorratshaltung und Prepper. Die Antworten waren mehr oder weniger alle gleich.


    Meine Meinung bildete sich beispielsweise auch hieraus:


    https://books.google.de/books?…ittelvorr%C3%A4te&f=false


    Und hieraus, wo sich aufzeigt, das jüngere Menschen im Haushalt kaum und ältere Menschen zumindest etwas Vorrat haben. Aber im wesentlichen nicht allzuviel.


    https://opus4.kobv.de/opus4-hw…ragung+2015.12.29+(2).pdf


    Woher nimmst du deine Erkenntnis, dass es nicht so ist?

    Der durchschnittliche Haushalt hat ja nur für 1-2 Tage Lebensmittel im Schrank. Die Sachen gehen sehr schnell zur Neige und das wird für zusätzlichen Stress sorgen. Dadurch, dass in den Städten mehr Menschen leben, als noch vor 30 Jahren, glaube ich, wird alleine nur durch den größeren Ansturm auf die Ausgabestellen dort auch mehr Tumult entstehen. Ich vermute auch, dass die Leute, die ihre Ration erhalten haben durchaus von anderen unfreundlichen Menschen abgerippt werden könnten. Das wird, denke ich, ebenso vorkommen.


    Weiter vermute ich, wird es nur wenige Ausgabestellen geben, die sehr gut bewacht werden, damit sie nicht im Extremfall überrannt werden. Das wird zwar klappen mit dem Bewachen, aber es dauert eine ganze Zeit, bis alles ausgegeben ist. Bis das alles gut läuft und reibungslos sich eingespielt hat, vergehen bestimmt 1-2 Tage. Da herrscht dann erstmal Chaos und genau in diesem Zeitraum sind die Haushalte schon leer. Das kann dann schnell mal von der Stimmung kippen. Wenn der Durchschnittshaushalt nur 3 Tage Vorräte hätte, würde die Chaosphase viel leichter von statten gehen, denke ich.
    Ich frage mich allerdings, wie die Versorgung der älteren Menschen verlaufen wird. Wasserkanister in obere Stockwerke tragen oder gar eine größere Ration, ist nicht so ohne weiteres zu bewerkstelligen für Leute, die gesundheitliche oder altersbedingte Einschränkungen haben. Gerade aber in Städten gibt es unzählige Aufzüge und hohe Gebäude. Helfen sich die Menschen wirklich gegenseitig? Es gibt keine Gemeinschaften mehr in den Häusern. Entstehen Sie aus der Not heraus von selbst? Ich weiß es nicht.


    In einem kleinen Dorf wird schnell die Runde gehen, wenn jemand auffällig wenig bei Ausgabestellen auftaucht und dennoch ausreichend versorgt scheint. Manche Dinge lassen sich nicht wirklich lange geheim halten. Kleinigkeiten reichen, wo sich die Leute Gedanken dazu machen und ihre Vermutungen kund tun. Dazu kommt der Mikro-Handel, der schnell einsetzt. Packung überzähliger Zucker gegen Kippen oder Brot gegen Babybrei oder sowas, wird nach den ersten 4 Tagen an der Tagesordnung sein. Da wird auch der Prepper gefragt und die entsprechenden grundsätzlichen Reaktionen werden den ein oder anderen auch zu irgendwelchen Gedanken animieren, bis dahin, dass dort doch irgendwie ein Lager sein muss. Daher macht es Sinn nicht nur ein Lager zu haben. Am besten ein typisches Küchenlager im regulären Haushalt, plus die anderen Lager, woraus dann in die Küche langsam und kontrolliert aufgestockt wird.

    Ich bin was Kurbelradios angeht recht skeptisch. Das Modell, was du oben verlinkt hast, ist wenigstens nicht völliger Schrott. Es gibt soviele Modelle, dessen Qualität ziemlich fragwürdig ist. Das Akkuproblem ist allgegenwärtig. Das Radio ist ja nicht ständig im Betrieb - wird oft eingelagert für schlechte Zeiten. Die Kurbelei würde mir nur Zeit klauen. Da kurbele ich 15 Minuten, um einen völlig alten, meist dann defekten, Akku aufzuladen. Die Solarfläche ist ganz schön klein.


    Ich denke daher, dass man mit einem Faltsolarpanel zum Laden von Akkus und guten Enloop Zellen besser beraten ist und dann dazu ein guter Weltempfänger, der auf jeden Fall auch SSB kann. Zum Beispiel so ein Modell: https://www.amazon.de/Tecsun-P…1-60&tag=httpswwwaustr-21 Da muss ich nicht kurbeln, habe auch die Option von irgendwoher Batterien zu nutzen. Die Mignon Zellen sind überall aktuell verfügbar.


    Das Krisenradio wird selten durch Schlamm und Dreck geschleppt und wenn doch, kann man es in eine Tüte oder so einpacken und etwas schützen. Da brauchts das etwas martialische Aussehen nicht.


    Sobald Geräte alles mögliche beinhalten, wie Taschenlampe, Solarzelle, Radio, Kurbel mit Generator und ein Akku mit Ladeelektronik - eine Eierlegendevollmilchsau, da gibts meist nur etwas von allem, aber irgendwas richtig kann das Produkt dann nicht. Daher eine gute Taschenlampe und ein gutes Radio und entsprechend eine Lösung zum Laden von Akkus mittels Solar - ist oft Nachhaltiger und universeller einsetzbar - beim Campen beispielsweise. Sonst einfach seperat einige Packungen Batterien einlagern, weil wie Tsrohinas sagte, der Batteriesatz läuft eine ganze Weile. Mit einem Trockensäckchen in einem Zip-Beutel eingelagert hält das alles länger, als das Kurbelradio.


    Viele Grüße

    Die Defintion des Behälters finde ich so gar nicht schlecht. Es gab in der Vergangenheit viel Streiterei, was nun als korrekter Behälter gilt und was nicht. Somit musste da etwas her, was Rechtssicherheit gibt. Natürlich vermag das teils etwas lächerlich anmuten, allerdings versucht der Gesetzgeber sein Werk so genau wie möglich zu vollführen. Das führt zu teils sehr ungewöhnlichen Schachtelsätzen und spezielle Begrifflichkeiten, die möglichst eineindeutig einen Sachverhalt definieren sollen, die niemand im Alltag so aussprechen würde. Daher sind juristische Texte oft für den Allgemeinbürger so unheimlich schwer zu verstehen. Auch die Juristen tun sich da teils schwer. :) Selbst die Gerichte widersprechen sich manchmal.


    Zum Führen der Multitools ein Gedankengang: Das Tool in einen Gefrierbeutel packen, einwickeln und mit z.B. Leukoplastband verschießen. Damit wird das Werkzeug transportiert und nicht mehr geführt, auch wenn man es am Mann in einer Tasche hat. Natürlich ist das umständlich. Und ich meine ich damit nicht, dass dies perfekte Lösung des Problems darstellt, aber entsprechende Tüten und Klebeband sind dein Freund. Kontrollen finden im Alltag nicht überall statt. Es gibt bestimmte, wohlbekannte Zonen, wo es dazu kommen kann. Zum Beispiel ist jemand mit seiner Ausrüstung in einem Zug unterwegs, um eine Tour zu machen. Damit ist man auf der sicheren Seite, auch was die AGBs der Deutschen Bahn angeht. Kommt es zu einer Kontrolle, bekommt man keine Probleme. Später im Wald beispielsweise, wenn die Tour begonnen hat, herrscht wiederum ein berechtiges Interesse am Führen des Werkzeugs oder sowas wie Brauchtum. Was wäre ein Prepper ohne Multitool? Schon als Baby hat man sich damit durch die Holzgitterstäbe gearbeitet und sowieso. :) Außerdem sind im Wald die Ordnungshüter selten auf Kontrolle.


    Man muss sich einen brauchbaren Mittelweg suchen. Beispielsweise eine MFH Plastikmunitionsbox in klein für die Schreckschusswaffe (PTB) mit einem kleinen Zahlenvorhängeschloss. Auch gut für die Messer. Oder auch hier funktioniert: Gefrierbeutel, Werkzeug rein, zumachen/einwickeln, Klebeband drüber. Wirkt ggf. etwas lächerlich, aber warum das System nicht mit eigenen Waffen schlagen?


    Viele Grüße

    Zitat von PapaHotel78;311228

    Vorweg: Auch ich transportiere ABGESCHLOSSEN. Aber habe schon mehrfach gelesen, dass es auch Zeitgenossen gibt, die einen VERschlossenen Rucksack (Reissverschluss) für ausreichend halten. Testen werde ich das selbst nicht!


    Ein verschlossener Rucksack ist ausreichend. Mit einem kleinen Zahlenschloss zum Beispiel. Im Gesetz ist die Packung und der Verschluß nicht definiert. Ein verschlossenes Behältnis muss das sein, wie das genau aussieht ist einem recht frei gestellt. Die Polizisten, die ich dazu befragt habe, haben mir versichert es ist in Ordnung. Mir hat man dabei gesagt, dass zum Beispiel die Verpackung eines Kückenmessers, bestehend aus Pappe verschlossen mit einem Klebestreifen ebenso ein korrekter Transport darstellt. Und einfach mal so deinen verschlossenen Rucksack durchwühlen ist auch nicht einfach so drin.


    Viele Grüße


    Edit: Zur Info:

    Das AG Kiel (07.08.2009 - 597 JS OWi 27781/09 - hat geurteilt:
    "Verschlossen ist ein Behältnis, wenn sein Inhalt durch ein Schloss, sonstige technische Schließeinrichtungen oder auf andere Weise, z.B. durch festes Verschnüren gegen einen ordnungswidrigen Zugriff von außen besonders gesichert ist. Ein ordnungsgemäß geschlossener Rucksack ist ein verschlossenes Behältnis."


    Hier noch ein Zitat aus einem Beschluss des OLG Stuttgart (4Ss137/11 , vom 14.06.2011, LDJR):
    Für § 243 StGB hat der Große Senat für Strafsachen (BGHSt 1, 163) dem natürlichen Sprachgebrauch folgend entschieden, ein „Behältnis“ ist „ein zur Aufnahme von Sachen dienendes und sie umschließendes Raumgebilde, das nicht dazu bestimmt ist, von Menschen betreten zu werden“. Es besteht kein Grund, für § 42 a WaffG zu einer anderen Definition zu gelangen.


    Def. Verschlossenes Behältnis:
    Ein Behältnis ist ein zur Aufnahme von Sachen dienendes und sie umschließendes Raumgebilde, das – im Gegensatz zum umschlossenen Raum – nicht dazu bestimmt ist, von Menschen betreten zu werden. Verschlossen ist ein Behältnis, wenn sein Inhalt durch ein Schloss, eine andere technische Schließvorrichtung oder in sonstiger Weise (z.B. durch Zukleben, Verschnüren, Zunageln) gegen den ordnungswidrigen Zugriff von außen besonders gesichert ist.
    Quelle: MüKo-StGB/Schmitz, 2. Auflage München 2011, § 243 StGB, Rn 32.