Update:
Mein letzter Besuch hier ist schon über ein Jahr her, zwischenzeitlich hat sich viel getan! Aus meiner einjährigen Tätigkeit im Flutkatastrophengebiet Ahrtal und Erfttal als Notfallseelsorger ist hier ein Ausbildungscamp im Ruhrgebiet entstanden, wo ich schon 36 Teilnehmer/innen als Kriseninterventionsfachkräfte / Notfallseelsorge ausgebildet habe. Nach Auflösung des Helfershuttle-Camps in Grafschaft-Ringen hat der Markeninhaber uns die Weiterverwendung der Marke "Helfershuttle" gestattet für diesen Zweck, so dass es seitdem das neue "Helfershuttle-Camp Ruhrgebiet" in Recklinghausen gibt.
Clip0002.jpg20121215_154131.jpg20121215_175611.jpg
In nur zwei Wochen (zwei mal 5 Werktage, Mo - Fr) lernen die Teilnehmer/innen alles, was in den "Gemeinsamen Qualitätsstandards und Leitlinien zu Maßnahmen der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) im Bereich der Psychosozialen Akuthilfe" der vier großen Hilfsorganisationen (ASB, JUH, MHD, DRK) und der Notfallseelsorgekonferenzen der Evangelischen und Katholischen Kirchen festgelegt ist. Mit 120 Stunden übertrifft die Ausbildung die darin vorgeschriebenen Mindeststunden bei weitem, und berücksichtigt auch Themen wie Notfunk/Notkommunikation, Arbeit mit Flüchtlingen und Krisenintervention an Schulen.
290078840_3188629464751358_9029414046470175444_n.jpg 289887135_3188608248086813_2476933623490915627_n.jpg 280750059_7343038895737092_8811531047382477326_n.jpg
Der Lehrgang ist sogar zertifiziert, er gilt als eine Art "Weiterqualifikation", um z.B. in Hilfsorganisationen, Notfallseelsorgestrukturen oder Einrichtungen, die verpflichtet sind, Kriseninterventionsfachkräfte vorzuhalten, die zeitlich und inhaltlich vollständige Ausbildung nach dem Rahmenausbildungsplan nachweisen zu können. Ein Großteil der Zeit liegt dabei auf praktischen Übungen. So mussten alle Teilnehmer/innen eine bestimmte Anzahl als aktive Interventionskraft nachweisen, eine weitere Anzahl als gespielte Betroffene/Opfer und ebenso eine Anzahl als reflektierende Zuschauer, um aus allen Perspektiven zu lernen. Der gesamte Lehrgang (beide Wochen) ist dabei kostenseitig stark subventioniert, der Kostenanteil für die Teilnehmer/innen beträgt pro Woche nur etwa 300 Euro für die gesamten 5 Tage.
279775816_3157923437821961_4893107133141371191_n.jpg 290068574_3188607908086847_3989164043580267326_n (1).jpg 290068570_3188608491420122_3076543831228401755_n.jpg 20121215_175652.jpg
Die Besonderheit des Ausbildungscamps ist hierbei, dass "unter Katastrophenbedingungen" geübt wird. Während beider Wochen verpflegen sich die Teams selbst, bilden Versorgungs-, Einkaufs- und Kochteams, wird der Strom aus einer Solaranlage selber erzeugt und Internet- sowie Funkverbindungen aufgebaut und erprobt. Einige haben auf dem Gelände gezeltet (es gibt sogar ein Blockbohlen-Waschhaus), andere im Wohnfahrzeug übernachtet. Und natürlich wurde auch mein Einsatzfahrzeug aus dem Ahrtal besichtigt und im die Ausbildung integriert. Abends geht es dann im "gemütlichen Teil" weiter für diejenigen, die im Camp bleiben. Hierzu dient die recht große parkähnliche Anlage, in der mittendrin das grüne Zelt des neuen Helfershuttle-Camp Ruhrgebiet steht.
Weitere Informationen und Berichte zu den bisher gelaufenen 3 Ausbildungsdurchgängen kann man auch in der eigens dafür eingerichteten Facebook-Gruppe "Ausbildung Kriseninterventionsfachkraft / Notfallseelsorger(in)" nachlesen unter dem Link: https://www.facebook.com/groups/233585408533331/
Zur Zeit sind keine weiteren neuen Lehrgänge geplant, weil sich schon für die letzten zwei nicht genügend Teilnehmer gefunden haben. Wenn sich mindestens 6 Leute finden (max. 8), kann über einen neuen Termin selbstverständlich nachgedacht werden.