Beiträge von Gode_RE

    Das weniger mit der "Fleisch"Industrie zu tun, sondern mit den gerade dort besonders sichtbar gewordenen menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen, die sich dann bei Pandemie-Lage besonders auswirken.


    Entstanden sind solche ausbeutenden Strukturen durch die Philosophie der "Gewinnmaximierung um JEDEN Preis". Natürlich ist das auch in anderen Branchen zu finden, aber in der Nahrungsmittelbranche zeigt es sich in Pandemie-Lagen schmerzvoller. Wenn mehr Autobahnbrücken zusammenbrechen, werden diese Strukturen auch im Baugewerbe sichtbar und ruchbar. Und im Kranken- und Altenpflegebereich. Oder in der Basisherstellung. Nahezu überall hat diese Gewinnmaximierung massive Spätkosten hinterlassen, und ein erster Teil davon wird jetzt vorzeitig sichtbar.


    Der "drohende" Wegzug solch ausbeuterischer Strukturen klänge für mich nicht bedrohlich, sondern nach Erlösung. Ich hoffe für unsere Gesellschaft, dass ganz viele "gewinnmaximierter" (= "auf später verschobene Kosten") Unternehmen zusammenbrechen und von mir aus auswandern. Weil wir es nicht stemmen können, dass gewinnoptimierte Unternehmens"kulturen" uns immer mehr Rechnungen für später aufmachen. Die müssen bezahlt werden, für die Unternehmen aber erst nach der Sintflut. Eine davon erleben wir gerade.

    Es ist auch ein Qualitätsmerkmal unserer besonnen handelnder Politiker, TROTZ der erschreckend vielen laut schreienden Dummschwätzer unbeirrt ihren Kurs der verantwortlichen Volksfürsorge fortzusetzen. Manchmal muss man sich vielleicht einfach entscheiden, für die Auseinandersetzung mit "gefühlten Argumenten" schlichtweg keine Zeit zu haben, weil man gerade alle Energie braucht, um in dieser Krise unsere Gesellschaft zu retten. Auch wenn es dabei an der einen oder anderen Stelle Kollateralschäden gibt.


    Es ist jeder gerufen, mit allen Kräften das Seinige dazu beizutragen, dass man diese hoffentlich nur kurze Zeit irgendwie übersteht. Damit wir danach noch als Gesellschaft fortbestehen und wieder miteinander Handel und Geschäfte betreiben können. Deshalb müssen wir auch über unserern nationalen Tellerrand hinweg schauen und die zerfallende EU wieder einen. Ich hoffe, dass wir bei allen Schmerzen, die das Überbrücken mit sich bringt, hinterher sogar gestärkt und besser aufgestellt aus der Krise hervorgehen!!!


    Deshalb kann ich ermahnende und beschuldigende Bremser in dieser Zeit überhaupt nicht ertragen. Denen sage ich, dass die ihren Job nicht machen. Jetzt ist keine Zeit für maulige Oberbedenkenträger, die nur stoppen und bremsen. Jetzt kommt es auf jeden an, sich aus der Krise weiterzuentwickeln. Und wer das nicht vermag (da mag es ja nachvollziehbare Gründe für geben), dann wenigstens nicht noch dem gesellschaftlichen verzweifelten Kampf ums Bestehen der Krise zur Last zu fallen, indem man durch krude Verschwörungstheorien Sand ins Getriebe streut. Das wäre für mich Sabotage.

    ich habe zwischenzeitlich einen Ausbildungslehrgang für PSU/PSNV für Einsatzkräfte nach der C.I.S.M.- Methode (Mitchell) und eine Ausbildung für laienorganisierte Notfallseelsorge nach bundesweiten Mindeststandard für Notfallseelsorgeausbildungen erstellt (jeweils 4 Wochenenden). Die habe ich als Honorardozent auf meiner Website beworben. Mal schauen, ob es angesichts der sich zuspitzenden psychisch-seelischen Belastung aller Beteiligten (Betroffene UND Einsatzkräfte) zukünftig zu mehr Bedarf nach peer-orientierten PSU-Ausbildungen gibt. Im Moment machen das die Hilfsorganisationen noch alles selber mit eigenen Kräften, aber die werden angesichts der sich ausbreitenden Pandemielage zusehends überlastet. Vielleicht kriege ich da ja mal nen Lehrauftrag...

    Die Corona-Krise hat mir ziemlich deutlich vor Augen geführt, dass ich zuhause wohl am allerbesten aufgehoben bin. Die allgemeine Versorgungslage, das weltweit beste Gesundheitssystem und die wirtschaftliche Unterstützung haben doch für uns in Deutschland die Corona-Krise zur vergleichsweise komfortablen Zone gemacht. Ich glaube, in jedem anderen Land der Welt wäre es mir dabei nicht so gut gegangen, wie hier zuhause.


    Was folgere ich für mich daraus:


    Früher hätte ich gedacht, dass ich mich bei einer existenziellen Bedrohungslage am liebsten ganz allein auf mich selbst verlasse und ich in eine einsame Gegend flüchte. Jetzt glaube ich, dass es in solchen Situationen dort am besten ist, wo so viele Menschen leben, dass man dort nach dem Abwägungsprinzip als erstes beginnen wird, die Infrastruktur und Versorgung wieder herzustellen. Also am Rand von Ballungszentren zum Beispiel. Und meine Zeilen oben deuten für mich darauf hin, dass es in Deutschland am besten ist. Also kann das Ergebnis dieser neuen Erkenntnisse sein, dass ich weniger in Fluchtmöglichkeiten investiere, sondern stattdessen in das Zuhause. Das passt aber eventuell nur für mich, ich will damit keinesfalls einen Allgemeinanspruch formulieren.


    LG Gode

    Wo wollt Ihr eigentlich in der Diskussion hin?


    Irgendwie benennt jeder hier ein paar (real existierende!) Dinge, die tatsächlich ziemlich schlecht laufen. Auf der einen Seite problematische Umweltentwicklungen - auf der anderen Seite problematische Mediendarstellungen. Stimmt, beides existiert real. Und beides ist problematisch.


    Aber was "beweist" das? Wer liegt deswegen hier "richtig" und wer liegt hier "falsch"? Was möge bitte wer hier endlich einsehen?


    Beide Seiten, also die realen Umweltprobleme als auch die mediale Umweltverschmutzung sind ein echtes Problem für diese Welt. Ist das wirklich wichtig, an welchem der beiden sie mehr untergeht? Für mich ist eher wichtig, welches ToDo sich für mich daraus ableitet, aber nicht wie "recht" wer mit was hat.


    LG Gode

    Mir gefällt, dass die Holländer einen anderen Weg beschreiten. Die halten sich nicht auf mit Diskussionen darüber, ob und wie weit das alles Verschwörungstheorien sind und ob der Weltuntergang "beweisbar" ist ... sondern die fangen einfach an! Und tun und machen.


    Ich wünschte mir eine Welt, in der auch andernorts einfach mal angefangen wird, statt endlos und ergebnislos zu diskutieren. Ich für meinen Teil halte und lebe das genauso. Mich interessiert nicht die wissenschaftliche Beweisführung bis in die letzten Potenz. Mir reicht, wenn eine mögliche Fehlentwicklung hinreichend seriös dargelegt ist und sich sinnvoller Handlungsbedarf zeigt. Dann verschwende ich keine Zeit mit aufschiebendem Rumzweifeln und verschleierndem Schönfärben, sondern nehme die Schüppe in die Hand und tue, was mir möglich ist.


    Selbst auf die "Gefahr", dass dabei vielleicht die eine oder andere Katastrophe nicht eintritt und manche Arbeit "umsonst" war. Dann habe ich dadurch zumindest einen Kompetenzen-Hinzugewinn, und der ist mir auch den Aufwand wert. Nichts tun und den Kopf in den Sand zu stecken oder die Situation wegzulächeln und das Ganze dann noch als "Indianer haben doch keine Angst" klein zu machen wäre halt eben nicht meins. Da fühle ich vielleicht ein wenig wie die Holländer. Deshalb gefällt´s mir auch.


    LG Gode

    Mag ja sein. Allerdings halte ich das für methodisch äußerst fragwürdig: Wie hat man die Mitglieder der Teams ausgewählt? Wie groß waren die Teams? Warum sollte eine überschaubare Personengruppe innerhalb weniger Tage politische Entwicklungen treffend wiedergeben können, die in der Realität auf dem kompletten innen- und außenpolitischen Spielfeld mehrerer Nationen und über mehrere Jahre hinweg stattfinden? Was ist mit anderen Dynamiken außer dem Rückzug der USA und dem Brexit?

    Welche "Methode" schlägst Du vor, wäre für Dich nicht fragwürdig? Ich glaube nicht, dass es eine Methode gibt oder geben kann, die nicht irgendwie "fragwürdig" wäre. Wozu dient es, Expertisen, Hochrechnungen, Planspiele oder Szenarienfiktionen betreffend der Methodik in Frage zu stellen? Und was stattdessen?

    Mittlerweile ist es so, dass knapp 300 wichtige Arzneimittel nicht mehr verfügbar sind, Todesfälle drohen flächendeckend in ganz Deutschland. Und die Medien berichten, dass dies keineswegs überraschend eingetreten ist, sondern aufgrund von Produktionsverlagerungen in Billiglohnländer, trotz Wissen um deren Qualitäts- und Umweltdefizite.


    Die wahnsinnig teure Krankenversicherung ist eine gesetzliche Pflichtversicherung. Kann ich dafür nicht auch eine entsprechende Leistungsverpflichtung erwarten?


    Wenn die Versicherungsleistung nicht mehr gewährleistet ist, wieso besteht dann noch eine Pflicht, dafür Beiträge zu zahlen? Vor allem, da es nicht kurzfristig und überraschend eingetreten ist, sondern anhaltend und aufgrund von willentlichen Sparmaßnahmen zu Lasten der Leistungsfähigkeit?


    LG Gode

    Was ist aus unserer Welt geworden? Ich bin aufgewachsen in einer Welt, wo Vernunft regierte und die Staatsregierungen handlungsfähig waren. Die Behörden hatten klar umrissene Aufgaben, waren strukturell kompetent und es gab echte Entscheider. Und in den Dörfern und Stadtteilzentren gab es ein Miteinander und soziale Vernetzung.


    Jetzt ist nichts mehr davon da. Scheinbar weltweit. In anderen Staaten ist es sogar noch dümmer und ohnmächtiger. Ich weiß überhaupt nicht, wer und wie die Wiederholung der Geschichte überhaupt noch verändern könnte. Diese Menschen dieser Gesellschaften offenbar nicht.


    Kann ich aber nicht glauben. Ich bin doch nicht Einzige, der das sieht. Aber in Zeiten von globalen Suchmaschinen ist das Finden der anderen, die das auch sehen, vollkommen unmöglich geworden, weil die Suchmaschinen völlig überfrachtet sind von dem globalen Geplappere in allen Winkeln dieser Welt. Die Vernunft und Handlungsfähigkeit der gesamten Welt ist untergegangen unter dem Getöse der Medien.


    Und das Perverse ist - die haben genau dieses Bild in den 80ern als Sciencefiction-Horror gezeichnet - und es dann erschaffen, mit aller medialen Wucht. Wer wissen will, wie es weiter gehen wird, schaue sich die Horror-SciFis der Medienwelt zuende an. Es entsteht das, was wir groß machen!


    Wie und wo findet man Menschen, die noch nachdenken und verstehen und die noch "Hebel" im Petto haben, mit denen sich das Ruder noch rumreißen liesse? Vielleicht gibt´s die gar nicht mehr ... vor dem Krieg.

    Whow, bin beeindruckt, was Du mit handwerklicher Leistung hinkriegst. Wenn man sich überlegt, dass die Menschen früher ihre Werkzeuge und Essgeschirr allesamt so von Hand hergestellt haben, ist der Menschheit echt was an basalen Fähigkeiten abhanden gekommen. Dafür können sie heute virtuos googlen und bei Amazon ihr Werkzeuge und Essgeschirr aus Plastik online bestellen. Schöne neue Welt...

    consuli: Das ist dann zwar eine weitere These, die durch einen Rundfunksender genährt ist, und weniger durch die Kriterien des ICD-10 oder DSM IV betreffend der Symptomatik PTSD. Und die genannten Begleiterscheinungen kommen tatsächlich (auch) vor, nur halt nicht im Vordergrund. Aber das beantwortet ja noch nicht die Frage, die ja noch hier im Raum steht, für welche "alle möglichen psychischen Krankheiten" die PTBS (oder PTSD) als "Sammelbecken" hergenommen wird.


    Miesegrau: Dein Lösungsansatz "Flucht" ist durchaus tauglich und für Dich der richtige Weg. Der Preis dafür ist der "soziale Rückzug". Das kann eine für Dich absolut lebensdienliche Strategie sein, die allerdings auf "Vermeidung" basiert. Solange Du damit gut zurecht kommst, machst Du alles richtig!


    LG Gode

    Na, da wäre ich aber vorsichtig mit solchen Thesen. Neurotransmittermodulatoren mit Begriffen aus der Endokrinologie in einem Atemzug zu nennen ist kühn. Und nein, das Posttraumatische Streßsyndrom wird eher nicht als "Sammelschublade" für "alle möglichen psychischen Krankheiten" verwendet, sondern ich erlebe das in meiner Praxis eher umgekehrt. Nenne doch mal ein Beispiel für Deine These, das fände ich jetzt ganz spannend. Auf jeden Fall würde es meinen Horizont erweitern.


    LG Gode

    Es gibt in der Fachwelt immer wieder die Idee, traumatisch erlebte Ohnmacht durch "von außen reingegebene" Handreichungen zu heilen, z.B. durch Medikamente. Das erhöht m.E. geradezu die Traumafolgen, weil auch das erlebte "Ohnmacht" ist - im Gegensatz z.B. zum Erwerb von Bewältigungskompetenzen. Zumeist sind die Medikamente obendrein auch nur "professionelle Verdrängung", denn echtes "Vergessen" ist das nicht. Es sei denn, man schädigt tatsächlich Gehirnstrukturen. Ansonsten spricht die Literatur davon, dass nichts wirklich "vergessen" wird, sondern nur die "Einsprungadresse" geht dem willentlichen Aufruf verloren. Dann ploppt das aber durch unkontrollierbare Trigger auf oder sucht sich in Konversionen sein Ventil.


    Das gilt insbesondere für Cannabioide. Die "Vergesslichkeitswirkung" ist nur die Schädigung des "Einsprungsadressenbereichs". Was also verloren geht, ist um so mehr die Kontrolle ganz generell über seine mentalen und kognitiven Fähigkeiten. Aber wirklich gelöscht wird da nix, es wird nur um so unkontrollierbarer, was das Aufploppen und die Triggerbarkeit von Intrusionen (Flashbacks) betrifft. Cannabiskonsum verstärkt also m.E. das Traumaerleben, weil es erneute Ohnmacht produziert, diesmal sogar im eigenen Innern.


    LG Gode

    Kiffen und Alkohol "löscht" keine Traumaerinnerungen, sondern beeinflusst nur (für die Wirkungsdauer der Substanzen) die emotionalen Reaktionen auf den posttraumatischen Stress. Dasselbe würde auf andere Substanzen ("Medikamente") zutreffen. Ein auf anderem Wege herbeigeführter Schlaf bewirkt dasselbe, und das ohne die zerstörerischen Nebenwirkungen.


    Eine traumatische Abspeicherung lässt sich nicht aus der Erinnerung löschen, höchstens mittels Hypnose sperren. Auch das verlagert nur das Problem, denn fortan gäbe eine angstassoziierte "dunkle Stelle", die "geheimnisvoll" und nicht greifbar ist.


    Die beste Methode ist die Traumabearbeitung und anschließende Integration, z.B. Herstellen von tragfähigen und damit überbrückenden Bewältigungskompetenzen, die eine der "Zutaten" von Traumaentstehung aufheben - nämlich die (tonische) Ohnmacht. Wer handlungsfähig bleibt in traumatogenen Ereignissituationen, hat gute Chancen, keine PTBS-Symptome auszubilden. Medikamente oder andere psychotrope Substanzen bewirken genau das Gegenteil von Handlungsfähigkeit, sie sind immobilisierend. Damit traumaaktivierend.


    Nette Grüße

    Godehard Pötter

    http://www.praxis-poetter.de

    Wir hatten in den vergangenen Jahren immer wieder mal Hochwasser im Haus, was sich bei Starkregen durch die Kanalisation reingedrückt hat, aber auch durch die Kellertür. Nachdem zum x-ten Mal alles naß war, haben wir die Böden im Keller (bewohnter Keller) in Badewannentechnik abgedichtet und wasserfest gefliest, Rückstauklappen bzw. Absperrschieber in die Kanalisation einbauen lassen, ne kleine Stau(stolper)mauer um die Kellertür, die Regenfallrohre unten aufgeschlitzt und uns ne dicke Pumpe mit Flächensauger gekauft. Leider Gott sei Dank ist die Pumpe noch nie zum Einsatz gekommen, weil es danach nicht wieder eindringendes Wasser im Keller gegeben hat.


    Ich weiß nicht, ob man Eindringmengen hochrechnen und entsprechende Pumpleistung vorhalten kann, um bei Hochwasser schneller rauszupumen, als es nachfließt. Setzt natürlich voraus, dass wie bei uns der weitere Grundstücksverlauf leicht abschüssig ist, damit das rausgepumpte Wasser auch weglaufen kann.


    LG Gode