Da Ben ja nun ein eigenes Thema draus gemacht hat...
teilweise haben die Arbeiter locker 2 Stunden Expositionszeiten pro Tag gehabt, oder in Laboren man sich "natürlich" die Hände gleich mit Benzol pur wusch
Benzol ist insofern ein garstiges Beispiel, weil da, wie auch bei Toluol und Xylol, neben PVA (Polyvinylalkohol) noch Viton (Fluorkautschuk) als Handschuh-Material in Frage kommt. Und wer meint, welche aus Butyl wären schon teuer:
Von einer Hautgefährdung geht man aus dermatologischer Sicht aus, wenn a) mit einschlägigen Stoffen gearbeitet wird (z.B. Benzol) und das mehr als nur "gelegentlich alle Jubeljahre"
Mein Vater ist Kunststoffmeister, und ich habe mir in meiner Jugend doch so manchen "Taschengeldzuschuß" verdient, indem ich beim beschichten mit GFK geholfen habe. Nur war das in den späten 1980ern bzw. den 1990ern - da war nix mit "ich googel mal schnell, welches Handschuhmaterial da jetzt als PSA geeignet ist" sondern man hatte, wenn überhaupt, eine Liste. Mit dem nicht zu vernachlässigenden Nachteil, dass so manches Material damals noch gar nicht erfunden war.
Die meisten Tätigkeiten im Hinblick auf Harz und Glasfasergewebe haben wir tatsächlich mit einem Paar Latexhandschuhe direkt auf der Haut und drüber ein Paar solcher PE-Folienhandschuhe (die sieht man heute noch oft an Tankstellen bzw. sind welche beim Bauschaum dabei) erledigt:
b) Feuchtarbeit von mindestens 2 Stunden am Tag (idealerweise täglich) oder c) denselben Zeit mit Handschuhen, die okklusive Effekte verursachen. Als zwar nicht das Spülwasser an die Haut lassen, dafür aber auch das Schwitzwasser in den Handschuhen behält und die Hände dann doch wieder baden.
Mittlerweile haben viele Arbeitsschutzmaterial-Versender auch entsprechende Baumwollhandschuhe im Sortiment, die man als Unterziehhandschuhe unter die Einweg anziehen kann. Auch diese klassischen Montagehandschuhe mit PU-Beschichtung lassen sich, wenn die Beschichtung mal runter ist, ganz gut als "Liner" nutzen.
Natürlich, man schwitzt trotzdem. Da hilft nur, das Waschwasser nicht zu heiß und sowohl den Unterziehhandschuh sowie den Einweg regelmäßig wechseln.
Ein "Liner" hat ausserdem den unschätzbaren Vorteil, dass die Finger auch nicht so schnell auskühlen und eisig werden, wenn man derart ausgestattet im November Fenster putzt (siehe "umfangreiche Hausreinigung bei Bekannten" ).
Der normale Verbraucher trägt dann Handschuhe dann aber auch gerne mal gefühlt 24/7. Denn die sind ja so teuer diese Handschuhe.
Wenn die Einmal noch heile und dicht sind, spricht rein bei Kontakt mit Spüli-Wischwasser auch erstmal nichts dagegen, dass man die ebenso wie die Unterziehhandschuhe trocknen lässt und erneut für die selbe Tätigkeit verwendet, wenn sie trocken sind.
Mein persönliches Einweg-Sortiment:
- Nitril-Handschuhe (sowohl dünn als auch dick)
- Vinyl-Handschuhe
- Latex-Handschuhe
- PE-Folienhandschuhe
Damit lassen sich gut 90% der haushaltsüblichen Reinigungs- und Lösemittel, Kleber, Fugenmassen und sonstige Substanzen auch mit längerer Exposition handhaben.
Wer dann noch gröbere Kaliber auffährt, sollte sich ausserdem 1, 2 Paar Chloroprene- sowie 1, 2 Paar Polyvinylalkohol-Handschuhe hinlegen. Butyl und Viton... würde ich nur dann welche kaufen, wenn sie wirklich benötigt werden.
Tja, und dann sollten wir vielleicht noch über Schutzbrillen sprechen