Alles klar!
Wo unsere China-Diskussion ja mehr oder weniger automatisch in den Technologie/ Computerbereich führt, was ja auch der Hauptbezugspunkt Europas zu China ist, ist mir dazu noch was eingefallen. Ich musste mich gerade mit Linux beschäftigen weil auf dem Computer meines Vaters ein hartnäckiger Virus war. Deshalb habe ich den Computer auf Linux umgestellt. Bei der Beschäftigung mit Linux ist mir aufgefallen, dass man (ich zumindest) einen großen Teil der Computertechnik nur mit Windows gar nicht versteht. Z.B. kann man sich mit Linux die Partitionen einer Festplatte einrichten (oder auch eines USB-Sticks), z.B. um die Betriebssystemdateien von Benutzerdaten zu trennen. Das vereinfacht die Wartung erheblich. Fetplattenimage zurückspielen und gut ist (meistens zumindestens). Oder wenn das BIOS schon etwas angeknackst ist, läuft eine Linux-Live-DVD als Surfstation meistens noch (es gibt jedoch keine Windows-Live-DVDs!).
Wenn ich mir nun den Lehrplan des Informatikunterrichts im Gymnasium anschaue, dann ist der ziemlich abgehoben und fokussiert auf Programmierung!
Wäre es nicht besser, den Informatikunterricht praxisorientierter auszulegen, in dem man grundlegende IT Techniken wie Partitionstabelle und Dateisystem, dass jeder Datenträger mit Windows, OS-X oder Linux hat, am Beispiel von Linux ganz praxisnah zu vermitteln? Nicht weil Linux das "aus Überzeugung bessere Betriebssystem" ist, sondern weil es einen Zugriff auf diese grundlegenden Dinge liefert! Und noch was ist an Linux gut: Das Linux-befehlswissen veraltet nicht so schnell. Ich habe letztens beim Aufräumen ein UNIX-Skript von 1994 gefunden (Vorgänger von Linux). Sogar die Hälfte dessen Befehle gibt es heute noch! Die Windows-Powershell hingegen hat sich nie richtig durchgesetzt und ist nur ein großer Virenfänger!
Fast 95% aller Menschen müssen sich in ihrem Leben in irgendeiner Form mit einem Betriebssystem "rumärgern". Aber nur 10% Programmieren.
Wären es dann nicht vorteilhafter, die grundlegenden IT-Techniken in der Schule am Beispiel von Linux zu vermitteln, anstatt irgendwelche hochgestochene objektorientierte Programmierung und rekursive Datenstrukturen?