Als angehender Notfallsanitäter (der die Theorie allerdings bereits hinter sich hat) noch ein paar Gedanken zu den Medikamenten:
Als Schmerzmittel sind meine Favoriten Paracetamol und (Dex-) Ibuprofen bei herkömmlichen Wehwehchen und Diclofenac bei skelettär- muskulär- bedingten Schmerzen (Verstauchungen,...).
Der gerinnungshemmende Effekt von ASS sollte nicht unterschätzt werden. Vereinfacht ausgedrückt beruht er darauf, dass die Fähigkeit der Blutzellen zu gerinnen, zerstört wird, man also keine Gerinnung hat, bis ausreichend neue Zellen nachgebildet wurden. Das dauert dann schon mal 24h oder länger. Und bei der Behandlung eines akuten Infarkts nutzt man genau diesen Effekt, wobei bestehende Thromben nicht aufgelöst werden aber die Entstehung neuer bzw das Wachstum bestehender unterbunden wird. Man hat dann aber auch keine Blutgerinnung mehr...
Zu Paracetamol: Dieser Wirkstoff kann, sofern keine Allergie vorliegt und die Leber gut arbeitet auch während der Schwangerschaft eingenommen werden, allerdings sollte man bedenken, dass eine gängige Einzeldosis 500mg beträgt, die potentiell tödlichen Dosen aber schon in Gegenden um 8000mg beginnen. Und dieser Tod ist kein schöner. Gleichzeitig ist Paracetamol aber gut verträglich, bewährt und aufgrund dessen auch in allerlei rezeptfreien Präparaten enthalten, hier lohnt ein Blick auf die Zusammensetzung bereits eingenommener Medikamente.
Ibuprofen und Dexibuprofen: (Letzteres ist die 'rechte' Form vom Ibuprofen. Viele Wirkstoffe kommen in 2 spiegelbildlichen Varianten, ähnlich unseren Händen, die irgendwie gleich aber doch nicht gleich sind, daher, von denen eine wirksam ist, die andere nicht. In den meisten Verfahren zur Herstellung von Medikamenten können diese beiden Varianten nicht so einfach getrennt werden (oder würden dadurch deutlich teurer), gelingt die Trennung, kann dafür die Dosis halbiert werden und auch die Nebenwirkungen gehen zurück, im Zweifel sollte man also Dexibuprofen den Vorzug geben.)
Etablierter Wirkstoff, allerdings gibt es hier Allergien sowie einige Kontraindikationen mehr zu bedenken. Dafür kann man sich damit nicht so einfach umbringen.
Vom Lieblingsschmerzmittel der Österreicher möchte ich dann auch noch abraten, dass Mefenaminsäure (der Wirkstoff im Parkemed) in DEU und etlichen anderen westlichen Ländern nicht (mehr) zugelassen wird, hat einen Grund, seit einigen Monaten wird Parkemed auch von den österreichischen Krankenkassen nicht mehr auf Rezept erstattet.
Desinfektionsmittel: Ich empfehle Octenisept als Spray/Lösung sowie als Wundgel. Es gibt kaum Kontraindikationen oder Unverträglichkeiten (im Gegensatz zu Betaisodona zB eben bei Schilddrüsenproblemen), es verfärbt die Wunde nicht, man erkennt ggf. also gut, wo genau es blutet, es ist auf Schleimhäuten im Gegensatz zu Povidon- Iod gut verträglich. Im Allgemeinen ist die Anwendung schmerzfrei.
Das wären meine Gedanken zum Thema, bei Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.