Beiträge von Fairlane

    Ob das eine gewollte Ausdünnung der Herde ist, wird man uns gewiss nicht auf die Nase binden - den Anschein erweckt es allemal.


    Ein Vereinskollege benötigte letzte Woche wegen einer bakteriellen Infektion eine Packung Amoxicillin und wurde erst in der dritten Apotheke, die er abklapperte fündig. Man nannte ihn dort einen Glückspilz und überreichte ihm die letzte 10er Packung, welche noch vorhanden war.


    Das läßt einen definitiv nachdenklich werden. Früher wurde das Zeuchs bei jedem kleinen Huster oder einer mäßigen Grippe obligatorisch mit verschrieben was die Krankheitsdauer zwar deutlich verkürzt hat, aber nicht unbedingt in Bezug auf die Erkrankung notwendig war.

    Ich habe derartige Präparate entweder nie genommen, wenn es nicht notwendig war, und in den Vorrat gelegt; allerdings gibt es Erkrankungen, bei denen man nicht umhin kommt sie zu nehmen.

    In bald 47 Lebensjahren war das bei mir drei mal der Fall: Streptokokken-Infekt, eine bakerielle Infektion im Auge und eine Borreliose.


    Ich war sehr froh, dass jede dieser Infektionen damit in angemessener Zeit in den Griff zu bekommen war - nicht auszudenken, wie die Folgen ohne Penicillin gewesen wären!


    Gruß, Fairlane

    Ich gebe mal meinen Senf zu dieser Thematik:


    Als ich um das Jahr 2009 herum das ungute Gefühl bekam, daß unser moderner Lebensstil mit Versorgungssicherheit und all den Annehmlichkeiten bedingt durch Katastrophen oder andere tief einschneidende Geschehnisse ein jähes Ende finden können, kam ich mir recht "nackt" vor - auf der einen Seite geistig, auf der anderen Seite materiell, denn ist ist eine Sache die Situation zu beurteilen und eine andere Sache diese zu bewältigen - oder zumindest den Versuch der Bewältigung zu unternehmen.


    Im Laufe all der Jahre hat sich auch bei mir erheblich was an Gerät, Vorräten und auch Fertigkeiten angesammelt; all das ist eine Art von Lebensart geworden. Das ist nicht gleichbedeutend damit, daß ich und meine Familie tagtäglich auf die große Katastrophe warten, sondern das Leben leben, die Zeit genießen, aber auch wissen, dass wenn etwas wie Nahrungsmittelversorgung, Strom, Wasser etc. ausfällt wir über Vorgehensweisen verfügen, die wir als Notbetrieb zur Überbrückung einer gewissen Zeit nutzen können.


    Hat man das für alle wichtigen Dinge getan, setzten Geld, Lagerkapazität und vielleicht die zu erwartende Ausfallzeit die Rahmengröße für eine einzelne Maßnahme. Vorräte wollen rotiert werden, es macht daher wenig Sinn diesen so absurd groß zu dimensionieren, dass man über 5 Jahre täglich die Ravioli essen muß, nur damit einem nichts verdirbt, weil das Haus voll mit diesem Futter gestopft ist.


    Wir können Wasser aufbereiten, manche Filtersysteme sind 2x bis 5x vorhanden und zur Not können wir auch anders filtrieren...damit ist dieses Thema hinreichend berücksichtigt und es bedarf keiner weiterer Filter, so lange alle gut in Schuss sind.


    Kochen und heizen - drei Petroleumöfen sind als Reserve absolut genug, 2 Ersatzdochte pro Gerät ebenso...was bedarf es weiterer Notöfen?


    Wenn alles Gas, Benzin, Petroleum und Ethanol verbraucht ist, steigen wir auf Holz zum Kochen um - genügend Sägen, Äxte, Beile, Feuerzeuge, Feuerstähle und Co. sind vorhanden, damit kommen wir auf unbestimmte Zeit weiter. Da muß nicht mehr gekauft werden, das Zeuchs muß nur einsatzbereit und gepflegt sein.


    Man bekommt früher oder später ein Gefühl dafür, dass es genug ist und so ist das Wissen gewachsen und auch das Selbstvertrauen in die Erkenntnis, dass genug da ist.


    Wir haben nur einen Notstrom-Generator, selbstverständlich wären zwei besser, aber ist dieser unverzichtbar? Bedarf es eines Ersatz-Generators?


    In manchen Bereichen muß man einfach akzeptieren, dass nicht alles gerettet werden kann und man sich auf das Wesentliche beschränken muß - auf jene Dinge, die im Notfall unverzichtbar sind: Wasser, Nahrung, Wärme.


    Ja, irgendwann ist es genug und es wird Lücken in den Vorbereitungen geben, weil man diese aus Platzgründen, aus finanziellen Gründen oder Vernunftgründen nicht schließen kann, oder sollte.

    Es darf nur dort keine Lücken geben, wo es lebensnotwendig gewesen wäre.


    Hätte ich mit meiner Familie das schwere Schicksal gehabt im Ahrtal zu leben, dann hätte ich mir vielleicht aus reiner Vorsicht ein Faltboot oder Schlauchboot in die Dachwohnung gelegt, der Generator im Keller wäre abgesoffen und wer kann schon sagen, ob uns das Boot in der Dachwohnung geholfen hätte, wenn die Flut unser Haus weggerissen hätte?


    Wer hat geahnt, dass es so kommt, wie es dort gekommen ist? Wer hätte sich darauf passend vorbereitet - und wer hätte beim Eintreten des Notfalls die Handlungsfähigkeit behalten?


    Ich stelle mir immer wieder selbst die Frage, wie es uns an Stelle dieser Betroffenen ergangen wäre und was unsere Vorbereitungen für einen Nutzen gehabt hätten, wenn sich derartige Unglücke ereignen - egal wie sich diese Auswirken. Manchen Dingen steht der Mensch einfach überwältigt entgegen und kann erschreckend wenig tun, selbst wenn der Verstand nicht gelähmt ist, aber die Katastrophe die wohl durchdachten Pläne von ein auf den anderen Moment durchkreuzt...

    Zum Thema Brennholzvorrat kann ich aktuell auch ein paar Neuigkeiten beisteuern.

    Seit 2011 haben wir unlängst auf Holz und Kohle bzw. Pellets (ein Stockwerk höher im Haus) umgestellt und sind damit bisher angenehm günstig und versorgungssicher gefahren.

    Im Februar diesen Jahres haben wir bereits unsere Bestellung platziert, damit der Nachschub nicht abreißt - da war in der Ukraine noch gespannte Ruhe.


    Da wir uns das Brennholz immer so um den August herum liefern lassen, habe ich meine Frau darum gebeten das heute mit dem Lieferanten fest zu machen - ein Forstbetrieb, der es uns gesägt und gespalten liefert.


    Die Neuigkeiten, die sie mir nach geführtem Telefonat und der Arbeit präsentierte, waren nicht gerade erheiternd:


    1. Keine Neukunden mehr (das betrifft uns zum Glück nicht)

    2. Umstellung von Raummetern auf Raum-Schüttmetern (=weniger Holz!)

    3. Anlieferung nicht mehr inclusive, d.h. 25 EUR extra.

    4. Preiserhöhung von 90 EUR auf 105 EUR


    Wir haben nun 8 RSM bestellt...und nehmen dankend zur Kenntnis, das wir nocht etwas bekommen.


    Gruß, Fairlane

    Das Wichtigste ist zunächst Ruhe zu bewahren.

    Was kommen wird, kommt, denn es liegt nicht in unseren Händen - wir können das nicht ändern. Was wir jedoch ändern können, ist, wie wir auf diese Situation reagieren.


    Ich, samt Familie haben den Schwerpunkt darauf gesetzt, dass wir möglichst unabhängig heizen können. 2011 haben wir uns daher für ein Stockwerk einen Holz und Kohle Ofen geholt und bisher stets frühzeitig den Brennstoff gekauft (6 Schüttmeter Holz, 1,3t Kohle); ein Stockwerk höher steht ein Pelletts-Ofen und es sind für den oder die kommenden Winter 3,8t Pellets eingelagert. Da der Pelletts-Ofen Strom benötigt, habe ich im letzten Jahr auch noch einen Generator besorgt, der die Stromversorgung sichert.


    Als Backup habe ich drei Petroleum-Öfen die netzunabhängig zum Heizen genutzt werden könne. Ich denke, dass wir damit über so manche Winter kommen können und im Notfall wird eben alles was aus Holz ist verbrannt.


    Da ich outdoor auch gerne unterwegs bin, sind genügend Schlafsäcke vorhanden, auch für strengere Minustemperaturen.


    Nahrung ist ein ebenso wichtigs Thema, seit gut zehn Jahren wird stets für eine solide Vorratshaltung gesorgt, die rotiert wird; 360 Liter Wasser sind immer eingelagert und werden halbjährlich getauscht; Filtrationssysteme sind vorhanden und reichlich Micropur.


    Beleuchtung für den Notfall wird mit LED-Laternen realisiert, mit gängigen Batterietypen, natürlich sind auch Stirnlampen vorhanden.


    Im Prinzip lassen sich die wichtigsten Punkte auf Heizen, Nahrung (und deren Zubereitung auf einer netzunabhängigen Hitzequelle) und Wasser plus Beleuchtung herunter brechen.


    Sofern man da für mindestens einen Monat unabhängig bleiben kann, hat man vermutlich mehr als die meisten Menschen getan.


    Und sofern die Geschäfte offen haben, man Geld zur Verfügung hat und es noch das zu kaufen gibt, was man zur Vorbereitung zurück legen kann, ist es noch nicht zu spät.


    Gruß, Fairlane

    @Cephalotus


    Natürlich eröffnet eine große Menge Geld auch mehr Möglichkeiten, aber so schnell wie manch "Glückliche" es angehäuft haben, kann es auch wieder weg sein - das hängt immer davon ab in was man es investiert hat. Beispielsweise haben etliche Leute an der Börse in den letzten Crashs ihre Kursgewinne nicht realisieren können....wieder andere waren der Meinung, dass Gold ja keine Zinsen abwirft usw. usf..

    Schaut man sich manche Reiche an, dann bekomme ich zumindest den Eindruck, dass sie ihre Reichtümer nur dazu verwenden um damit ihr Ego noch weiter aufzupumpen.


    Hätte ich beispielsweise 2 Mio. EUR, dann müßte ich nicht mehr arbeiten gehen. Würde ich mir deswegen einen Sportwagen zulegen, oder ein größeres Haus mit Pool? Nein, ich wäre froh darüber unabhängig zu sein, könnte mich mehr um meine Kinder kümmern und ein Leben führen in welchem ich mich nicht um die Probleme meiner Kundschaft kümmern müsste. Ein Ferienhaus in Finnland wäre schön; das wäre mir lieber als irgendwelcher Konsum-Schrott mit welchem man anderen Leuten vor Augen führt wie reich und toll man ist.


    Wir hier haben doch - unabhängig von der eigenen Finanzlage einen viel größeren Reichtum - wir feilen an unseren Fertigkeiten mit denen man draußen überleben kann, haben unsere Vorräte, sind doch meistens am Puls der Zeit und ahnen wann es brenzlig werden könnte. Das Gespür haben bei weitem nicht alle, die reich sind. Berufsbedingt habe ich in gut 24 Jahren Praxis genügend Reiche erlebt und kenne deren Weltbild....es ist abgehoben von einem normalen, glücklichen Leben, das Geld ist ihre Krücke und ist es weg, dann sind viele dieser Menschen nichts mehr, weil sie alles darüber definiert haben.


    Gruss, Fairlane

    Man kann nicht für alles vorsorgen, das lassen limitierende Faktoren bei Normal-Sterblichen einfach nicht zu.

    Entweder reicht das Geld nicht, die Lagerkapazität oder die ganze Vorratshaltung und Ausrüstung frisst soviel Zeit, dass man mit der Pflege der ganzen Dinge nicht mehr hinterher kommt.


    Wenn Du aufgrund Deiner Kompetenzen keine Vorräte mehr anlegen mußt und in der Lage bist Deine Ressourcen zu sichern.


    Gruß


    Tid

    T I D hat das absolut puristisch auf den Punkt gebracht, nur werden sehr wenige in der Lage sein das erfolgreich auf die Reihe zu bringen, weil da draussen noch viele andere unterwegs sind, mit denen sich Ressourcenkonflikte ergeben werden.

    Das klappt ggf. in den Weiten von Sibirien oder dort wo die Bevölkerungsdichte ganz dünn ist.


    Für das aktuelle Problem waren wir jetzt auch nicht soooo toll vorbereitet; bei mir liegen 3 Vollmasken, eine Halbmaske, fünf Chemieschutzanzüge herum, 14 RD40 Filter, 5 Sätze FP3 Filter für die Halbmaske, ca. 80 Nitrolon-Handschuhe und davon habe ich einige Dinge auf der letzen "Rille" noch gekauft. Damit kommt man eine Zeit lang über die Runden.


    Bei uns stehen halt eher die Szenarien im Vordergrund, die in Richtung Zusammenbruch der Versorgung gehen, sprich wenn der Strom weg ist und bleibt, wenn die Regale im Supermarkt leer sind. Dass Corona zu so etwas führen könnte, ist nicht unwahrscheinlich; die Frage ist, ob es das noch wird....schaun wir mal was in ein, zwei Monaten sein wird.


    Sofern man derzeit für 1 bis 3 Monate genügend Futter in der Bude hat, braucht man nicht in Panik zu verfallen.


    Gruss, Fairlane

    Die Frisur war (bisher) das erste richtige Opfer, was Corona gefordert hat.

    Meine Frau wollte mir die Haare schneiden und freute sich auch noch drauf. Den Spaß ließ ich ihr nicht - morgens im Bad habe ich meinen Bartschneider auf 3mm gestellt und alles bis auf einen 1cm hohen Front-Spoiler runter gedreht. Schaut recht radi-kahl aus, ist aber sehr pflegeleicht. Habe zwar nicht unbedingt die Kopfform, die dafür geeignet wäre, aber bevor ich rumlaufe wie ein Hippie kommt die angegraute Wolle runter!

    So, mal ein paar aktuelle Erfahrungen und Erlebnisse von gestern und heute:


    Gestern waren wir mit den Kindern draussen im Wald; diese Idee hatten auch zahlreiche andere Leute und zunächst sahen wir auch nur andere Familien. Abstand wurde überwiegend gewahrt, einige schienen es jedoch nicht für nötig zu halten.

    Am Waldrand steht ein Vereinshaus; aktuell nimmt man ja an, dass das Vereinsleben "tot" ist, hier stellten wir jedoch recht erstaunt fest, dass vier Jugendliche auf einem Balkon eine kleine Feier am Laufen hatten, Essen wurde drinnen offenbar gekocht und Reste draussen an den Mülltonnen entsorgt - auf einer Wiese in der Nähe machten wir unser kleines Familien-Picknick und konnten beobachten, dass sich noch einige Jugendliche zur laufenden "Versammlung" einfanden. Die hatten es definitiv nicht verstanden die sozialen Kontakte so weit wie möglich zu reduzieren....Klugscheißen oder aufspielen wollten wir uns nicht, dachten uns aber unseren Teil.


    Heute war für die Familie und die Eltern ein Einkauf beim Bäcker fällig, den ich absolvierte - "Vollschutz" mit Anzug sparte ich wegen der nicht zu lagen Verweildauer im Laden aus, dafür allerdings regendichte Outdoor-Kleidung, die ich hoch schloß und später in einem dichten Sack ablegte bevor ich wieder ins Auto stieg, Halbschutz-Maske mit FP3 Filter, dicht anliegende Schutzbrille und modisch schwarze Chemie-Handschuhe.....das war schon ein deutlicher Kontrast zum Verkaufspersonal, das hinter der Sabberschutz-Scheibe stand, keine Masken und keine Handschuhe trug. Zwei Kunden durften nur jeweils in den Laden, ein Älterer Herr, welcher der Dritte im Bunde gewesen wäre, wurde umgehend nach Draußen gebeten. Das was während meiner ca. 12Minuten an Kundschaft den Verkaufsraum betrat, trug mit Ausnahme einer Frau mit OP Mundschutz nichts an Schutz-Artikeln. Ich kam mir ein ganz klein wenig affig vor, aber "better safe than sorry". Ich wurde nicht schief angesehen, bei ein, zwei Leuten, die mir auf dem Weg vom und zum Auto begegneten, nahm ich eher so etwas wie "Neid" wahr. Aber ganz im Ernst - ich bin froh wenn diese Sache ein Ende findet. Selbstverständlich könnte ich auf den ganzen Schutz verzichten...wer will aber Roulette mit seiner Gesundheit spielen?


    Gruss, Fairlane

    Ich sehe die ganze Corona-Geschichte gemischt, es gibt positive Aspekte, die von den Vorschreibern erwähnt wurden und mir ebenso auffallen:


    - Der Himmel ist weniger von Kondensstreifen verkritzelt

    - Die Luftqualität ist merklich besser, wenngleich sie bei mir hier schon immer besser als in Ballungsräumen war

    - es ist vom Verkehrslärm her richtig ruhig geworden, vergleichbar mit dem Pfälzer Wald oder gar den dünn besiedelten Gebieten in Finnland.

    - Ich sehe all unsere Vorbereitungen auf Krisen als "lohnende und sinnvolle Investition" bestätigt


    Negativ:


    - Die zuletzt getätigten Vorbereitungen waren extra Ausgaben, die teuer waren.

    - Der Alltag ist komplexer geworden.

    - Es ist nicht mit Sicherheit zu sagen wann die Einschränkungen vorbei sind

    - Es ist ebenso nicht absehbar welche Probleme nach Corona uns alle heimsuchen werden.


    Gruss, Fairlane

    Meine Frau war gestern dran mit Einkaufen.

    Dass sie nicht "ungeschützt" gehen würde war vereinbart und so holte ich ihre Schutzbrille aus unserem Lager (Bolle Tactical), von denen ich zwei vor etlichen Jahren mal gekauft hatte - man weiß ja nie ob man so etwas mal braucht, aber haben ist besser...


    Vor Wochen hatte sie außerdem ein meiner Meinung nach dubioses Angebot von FFP-2 Schutzmasken online gekauft (chinesiche Markenbezeichnung...) und musste dann feststellen, dass es nur Filtervlies bzw. Aktivkohle-Einlagen waren.

    Ich stellte sie vor die Wahl "daheim bleiben" oder "ich geh am Wochenende", bzw. "Du trägst meine Halbmaske bzw. eine der Vollmasken" - was sie aber ablehnte.

    Da sie versiert auf der Nähmaschine ist, hatte sie innerhalb von 20 Minuten doch tatsächlich einen Mundschutz aus ihren "China-Einzelteilen" gebaut, der dicht am Gesicht anliegt und so zog sie los incl. Nitril-Handschuhen und Desinfektionsspray im Zerstäuber.


    Nach etwas über 80 Minuten war sie wieder daheim mit vollem Kofferraum.


    Die Bilanz des Einkaufs und der Erlebnisse gab einiges zum Schmunzeln her:


    Im Getränkemarkt betete ein Vertreter einer großen Weltreligion unentwegt und sprach überzeugt davon, dass Allah uns alle verlassen hätte. Ein Großteil der Kundschaft trug keinenen Schutz der Atemwege, aber Schutzhandschuhe waren recht verbreitet. An Getränken gab es keinen erkennbaren Mangel. Im Lebensmittelmarkt gegenüber war sie natürlich auch, von dort benötigten wir den üblichen Einkauf für drei Wochen plus das, was meine Mutter samt Freund noch auf der Shopping-Liste stehen hatten:


    - Klopapier war zu haben, aber nur eine Packung pro Kopf

    - Nasshefe und Trockenhefe waren nicht erhältlich - wäre was da gewesen, dann
    rationiert, d.h. ein Würfel Hefe oder eine Packung Trockenhefe

    - Nudeln waren nicht erhältlich

    - Konserven ziemlich ausgedünnt

    - Seife ausgedünnt


    Die Leute hätten sich zivilisiert verhalten, hier und da wäre Maulerei gewesen, weil manche mehr mitnehmen wollte, als "haushaltsüblich".


    Gruss, Fairlane

    Okay, nehmen wir mal wirklich an dieses Virus behelligt uns länger als gedacht:


    Wir müssen damit rechnen, dass es zu immer mehr Ausfällen in den verschiedensten Bereichen kommen wird.


    Da hätten wir zum einen den ganzen Bereich der Nahrungsmittel von denen es immer weniger geben wird, weil hier Leute ausfallen, die sie produzieren und damit die verfügbare Menge schrumpft.


    Ebenso wird es zu Ausfällen im Bereich Transport kommen, weil Speditionen, Bahn usw. ebenso mit einem größeren Krankenstand zu kämpfen haben.....zieht sich das wie ein roter Faden durch alle Bereiche, dann bleibt im Prinzip kein Stein auf dem anderen. Am Ende wird immer ein gewisser Teil der Bevölkerung krank sein und die Gesundeten werden sich zwangsläufig immer wieder anstecken und ein Teil davon versterben.


    Das sind dann die Zutaten, aus denen eine langfristige Krise mit allen Konsequenzen entsteht. Je nachdem, was sich die Regierungen an neuen Ideen einfallen lassen, fliegt hier und da der Deckel vom Topf und wenn es an ausreichend Ortnungshütern fehlt, kann man sich recht einfach ausmalen was noch alles im Schlepptau kommt: Proteste, Plünderungen, Aufstände - so gehen Nationen unter. Jedes Land ist neun Mahlzeiten von ner "Revolution" entfernt - nur würde eine solche nichts wirklich besser machen.


    Klar mag das jetzt brachiale Schwarzmalerei von mir sein und ich verspüre definitiv nicht den Wunsch dass wir alle von einem derartigen Zusammenbruch gefressen werden...aktuell ist garnicht absehbar was noch passieren wird, aber ich rate einfach mal und sage, dass uns das Problem noch mit Sicherheit bis Ende 2020 mit seiner Anwesenheit beehren wird. Und bis dahin werden wir sicherlich auf einige Dinge unserer Vorräte zurückgreifen müssen.


    Wichtig ist vor allem nicht die Nerven zu verlieren und übrig zu bleiben.


    Persönlich hoffe ich, dass wir alle gesund bleiben, dass wir für den kommenden Winter genügend Holz und Kohle kaufen können, dass die normalen Einkäufe noch alles Notwendige beinhalten.


    Aktuell ist Ausharren angesagt; wir sitzen alle in einem Boot und keiner weiß wirklich wohin die Reise geht und was wir auf dieser unfreiwillig gebuchten Tour erleben werden.


    Einerseits spannend....andererseits beunruhigend!


    Gruss, Fairlane


    Wenn man essen will, dann muß man etwas da haben; bei solchen Dingen sollte man sich niemals auf andere verlassen - das hat nichts zwingend etwas mit Mißtrauen gegen den Staat zu tun. Es wird an so vielen Ecken und Enden Geld investiert, aber wer das System genau anschaut, wird schnell verstehen, dass "totes Kapital" nie bevorzugt behandelt wird. Mag ja sein, daß es große Getreidespeicher gibt und entsprechende Vorräte für den Krisenfall. Sind aber im Fall der Fälle auch genügend Mühlen da, die das Korn verarbeiten können? Hat man auf die Schädlingsbekämpfung geachtet, oder waren schon Ratten und Mäuse dran? Gibt es genügend Säcke fürs Mehl....alles Fragen auf die wir keine Antwort bekommen...und wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, wissen wir nur, dass irgendwas nicht wie gedacht funktioniert hat. Etliche Leute werden nach Corona schlauer sein und zusehen, dass sie künftig Vorrat halten - im Rahmen ihrer Möglichkeiten, aber gewiss mehr als der übliche Einkauf für 2-4 Wochen.


    Gruss, Fairlane

    UrbanTrapper:


    Also ich finde das Kaufverhalten nicht wirklich ungewöhnlich, denn mit der Hefe kann man alle möglichen Sorten von Teig machen und entsprechend auch vielfältig backen. Es ist der schnellste Weg ohne großen Aufwand diverse Backwaren selbst zu machen. Mit einer Haltbarkeit von rund einem Jahr kommt man bei entsprechender Menge schon recht weit. Klar gibt es hochwertigere Alternativen und wieviel davon schlussendlich im Müll landen wird, werden wir nie erfahern.

    Es ist für mein Verständnis garnicht so abwegig was gekauft wird.


    Konserven halten sehr lange und der Schwerpunkt der neuen Hamster liegt auf günstigen Konserven - das mag zwar nicht immer ein kulinarischer Hochgenuß sein, aber man bekommt mehr für die investierten Euros.


    Nudeln - halten auch etliche Jahre, sind günstig und schnell zubereitet.


    Reis - verschiedene Sorten sind günstig zu haben, Zubereitung auch einfach, aber die Haltbarkeit ist nur mäßig - 1 bis 1,5 Jahre und er riecht ranzig.


    Hätten die Leute halt weniger von der Hand in den Mund gelebt und einen Vorrat mit Augenmaß angelegt, dann hätte es derartige Anstürme vermutlich nicht gegeben - das ist halt der Zeitgeist; etliche haben keinen Platz um etwas zu lagern; moderne Häuser sind ohne Keller gebaut, bei anderen ist am Ende des Geldes noch viel Monat über und plötzlich schauts so aus, als würde die Musik gleich aufhören zu spielen; da will jeder noch etwas brauchbares ergattern.

    Auch die ganzen Durchhalteparolen sind für mich ein untrügliches Indiz, dass man die Lage nicht auf die lockere Schulter nehmen sollte.


    Gruss, Fairlane

    1kg Trockenhefe? WTF!


    Ich ahbe nur so zwei packungen mit 5? Tütchen drin.



    :grinning_squinting_face: Ja - sowas konnte man vor Corona problemlos bei amazon ordern; aktuell wird es mit dem Angebot sehr dünn und der Preis steigt auch.

    Wenn Du was auf halbwegs vernünftigen Niveau backen willst und im zweistelligen-Kilo-Bereich an Mehl hast, dann sind diese Mengen erforderlich.

    Klar ist Backen mit Sauerteig viel besser. Was ich mit meiner Trockenhefe z.B. an Brötchen bzw. Laugengebäck herausbekommen habe, sieht halt wie vom "Aufbäcker" in der Tanke aus....mit richtiger Hefe habe ich schon diese Dinge gebacken und zu Festivitäten im Verein blieb von einem großen Klappkorb mit ca. 50 Laugenstangen NIX übrig, ausser ein paar Krümel. Es scheint besser zu schmecken, als was mancherorts über die Theke wandert.


    Gruss, Fairlane

    Die Auswirkungen auf die Familie waren uns in gewissem Umfang klar und wir haben natürlich für unsere beiden Kleinen (4 und 2 Jahre alt) auch einen Beschäftigungsplan.....nur wissen wir alle, dass kein Plan den Kontakt mit der Realität überlebt.


    Nun gut; ich mache Homeoffice und meine Frau (Lehrerin) ist mehr oder weniger arbeitstechnisch unterbeschäftigt und kann sich somit um die Kinder kümmern.

    Unsere Kids können sich recht lange alleine beschäfigen und das total liebevoll ohne Streit; täglich geht es irgendwo raus in die Natur für Bewegung - "Hirn auslüfen" ist ganz wichtig. Ansonsten maximal 20min. was kindgerechtes im Fernsehen, Spielen, basteln, Vorlesen.

    Ich bin räumlich in einem anderen Stockwerk der Wohnung ungestört an der Arbeit...von daher geht es.


    Den Kleinen fehlen eben Freunde und die üblichen sozialen Kontakte im Kindergarten oder bei der Tagesmutter....aber so ist das jetzt.

    Sie gewöhnen sich dran, aber "easy goin' " ist das nicht immer.


    Gruss, Fairlane

    Wir handhaben es auch so, dass der Vorrat prinzipiell nicht angerührt wird - mit der Ausnahme, dass solche Dinge genutzt werden, die am Markt nicht mehr zu haben sind. Damit lässt sich Zeit gewinnen und noch ist die Corona-Geschichte nicht ausgestanden.


    Wir haben beispielsweise 1kg Trockenhefe auf Reserve, davon habe ich jetzt eine Packung angebrochen, um Laugengebäck zu backen und meine Frau hat Rosinenbrötchen für die Kinder gemacht. Das fanden wir okay, da somit ein Besuch beim Bäcker vermeidbar war.


    Trockenhefe ist aktuell schwer bis garnicht mehr zu bekommen.


    Der Zeitpunkt zum kompletten Schwenk auf den Vorrat ist meiner Meinung nach dann gekommen, wenn in den Läden nichts brauchbares mehr im Angebot ist; sprich wenn es nur noch WC-Frisch-Steine und Skittles gibt.

    Einerseits wird man das selbst beim Einkaufen bemerken, andererseits spricht sich das in Foren herum.

    Noch ist es meiner Ansicht nach dafür zu früh....lassen wir mal zwei Monate ins Land gehen....dann ist das Lagebild hoffentlich klarer.


    Gruss, Fairlane

    Also hier mal meine Erfahrungen zu den jeweiligen Punkten:


    1. Richtigen Zeitpunkt zum Handeln erkennen - ist das möglich?


    Das Thema Corona verfolgte ich in diversen Nachrichtenportalen schon mit dessen Auftreten, muß aber auch ganz ehrlich sagen, dass ich es für unser Land zunächst nicht als großes Problem eingeschätzt habe. Als die ersten alarmierenden News übers Netz kamen, dass die Chinesen Straßen mit Erdwällen absperren usw. sah ich das Thema kritischer. In der letzten Februar Woche dann unser Entschluss hier:


    Wir fahren hoch! Schnell noch die Vorräte aufstocken so weit es geht, 128 Rollen Klopapier kaufen, Isopropylalkohol kaufen, diverses Zeuchs um die Kinder zu belustigen, damit man in tristen Zeiten noch "Überraschungen" parat hat incl. Belohnungen in Form von Süßkram.


    Fazit: Es war ein solider Grundstock an Vorräten vorhanden, die Wasser-Reserven sind frisch getauscht, im Prinzip können wir mindestens einen Monat vollkommen unabhänig agieren.


    Normale Einkäufe werden getätigt, aber zeitlich gestreckt um so wenig wie möglich raus zu müssen - und wenn, dann nur mit Halbmaske, Schutzbrille.

    Sollte sich die Lage drastisch verschlimmern und das Risiko hoch sein, dann werde ich auch nicht zögern im Vollschutz in einen Markt zum Einkauf zu gehen.



    2. Bug-in oder Bug-out?


    Ganz klar - Bug-in, das Problem wird ausgesessen.

    Zwar wäre ich persönlich ganz gerne mal für eine Tour mit Übernachtung im Wald, aber meine Frau würde mich killen, wenn ich sie für mein Vergnügen mit den Kindern daheim hängen lasse. Mittlerweile ist es hier so unbeschreiblich ruhig im Ort und auf dessen Straßen, dass man sich fast wie der letzte Mensch fühlt. Das ist einer der wenigen Aspekte, die "angenehm" an der Krise sind.


    3. Sicherer Ort?


    Our house is our castle. Wir haben keinen sicheren Ort ausserhalb unseres Hauses.


    4. Fluchtfahrzeug?


    Zwei Autos sind vorhanden, eine Familienkutsche und mein Subaru Forester...aber wohin wollen wir denn fahren. Das Virus ist so ziemlich überall - die Antarktis scheint noch nicht coronös zu sein, aber dahin wollen wir nicht und kommen wir auch nicht.


    5. Lone Wulf oder Service-to / with-others?


    Zunächst mal ist das eigene Wolfs-Rudel dran...Freunde und Co. haben schon diverse Anfragen wegen Wasserfiltern und Co. gehabt (scheinbar rechnen auch die mit einem Ausfall der Infrastruktur irgendwann)....aber von mir wollte bisher niemand was kaufen oder tauschen. Noch haben wir diese Phase auch nicht erreicht. Service to others - das gabs bei mir die letzten 10 Jahre mit ewigen Hinweisen, dass jeder was für sich tun sollte und besser nen kleinen Vorrat anlegt.



    6. Abwarten & Tee trinken, die Sache ist noch nicht vorbei....da wird noch einiges kommen - auch wenn das Virus weg ist.


    Gruss, Fairlane

    Mentale Aspekte:


    Nun...da gibt es einige, die ich persönlich bemerke. Aktuell verweile ich noch auf der Arbeit (Büro-Job), aber in Kürze werde auch ich ins Homeoffice wechseln müssen, da die Personalabteilung das so entscheiden hat. Ich bin ein Gewohnheitstier und schätze eine klare Trennung zwischen Büro und dem Zuhause - kurzum: Die Veränderung stresst mich in gewissem Maße. So ziemlich alle Menschen in meinem sozialen Umfeld zeigen gewisse Auffälligkeiten, was von fahrlässiger Sorglosigkeit bis hin zur Paranoia geht; jedem macht die Situation zu schaffen.


    Mehr Zeit daheim zu verbringen ist für mich nicht zwangsläufig eine Last, aber den Kindern fehlt der Kontakt zu ihren Freunden; ich selbst vermisse die wöchentlichen Treffen im Verein, das Training (Schießsport), die verschobenen Meisterschaften....ich finde mich damit ab, dass das gewohnte Leben derzeit auf Sparflamme kocht, aber von einem "Koller" kann keine Rede sein. Stattdessen wird halt im Haus die Zeit vertrieben, aufgeräumt....liegen gebliebene Dinge erledigt und die coronöse Situation in etlichen Newsquellen aktiv verfolgt.


    Wir können die Sache recht gut aussitzen, machen uns keine übermäßigen Sorgen, versuchen aber so bedächtig und vorsichtig wie nur irgend möglich zu handeln. Im Laufe dieser Woche steht ein Essens-Einkauf an, den ich erledigen werden muß und meine Hemmungen den örtlichen ReWe in Vollschutz-Montur zu betreten sinken stündlich. Das wird ein Spaß....:confused_face:


    Gruß, Fairlane

    Ich hatte mir auch die Tactikka in der RGB-Variante gekauft - guter Preis, gute Leistung...aber auch ich habe den Kritikpunkt der Wasserdichtigkeit. Da ist kein Dichtring verbaut - einfach nur "nichts" und es reicht schon etwas Regen, damit Wasser im Batteriefach steht. Mir ist das schleierhaft, dass man eine solche Stirnlampe nur für Schönwetter-Anwendung konstruiert.....das hätte man viel besser lösen können.