Beiträge von JonnyB

    Nur mal so ein schneller Gedanke zur Sinnhaftigkeit eines Fluchtanhängers:
    Der Anhänger kann fertig (modular) gepackt in der Garage bereitstehen, eine Tasche oder Kiste mit dem wichtigsten Zeug das man nicht ständig im Auto mitschleppt kommt noch schnell ins Auto, Hänger wird angekuppelt und erst mal ein paar Meter Land gewonnen. Die ganze Aktion geht in wenigen Minuten und man kann sofort aus der unmittelbaren "Gefahrenzone" flüchten. Solange die Umstände es erlauben kann man so erst einmal weiterfahren oder auch bei der ersten besseren Gelegenheit ein wenig umpacken und das Auto aus den Kanistern vom Hänger nachtanken. Im schlimmsten Fall bleibt der Hänger dann mit dem unwichtigeren Teil der Ausrüstung zurück, was geht fährt im Auto mit. Auf diese Weise spart man dort von wo man flüchtet eine Menge Zeit bei der Beladung und kann trotzdem erst mal im Nu eine Menge Material "in Sicherheit" bringen.


    Hätte ich eine (ausreichend große) Garage zur Verfügung würde dort ein Fluchtanhänger parken. Für die diversen Transporte des Alltags habe ich ja schon meinen Pferdehänger, da geht eine ganze Menge Material rein, für eine Flucht wäre der aber zu unhandlich.

    Ein Offroad-Anhänger beschäftigt mich auch schon einige Zeit, ich frag mich nur immer noch ob ich so ein Ding wirklich brauche. Da ich aber generell gerne tüftle und plane ist es bei mir eben ein Schubladenprojekt auf kleiner Flamme (daher auch nur der Post hier und nicht in der Gruppe). In meinen Augen gibt es hier einige Überschneidungen mit dem Bug-Out-Trailer Thread, im Prinzip handelt es sich bei diesem Projekt hier ja auch nur um einen Luxus-Fluchtanhänger.


    Ein einschlägiges Forum zu dem Thema wäre das Forum von Anhänger24.de, speziell der Bereich eigene PROJEKTE. Dort sind zum Teil echte Anhängerspezialisten mit reichlich Erfahrung im Hängerbau unterwegs.


    Hier mal ein paar unsortierte Anregungen aus meinen bisherigen Recherchen:
    Generell ist für einen Offroadhänger die Auslegung als ungebremster und damit sogenannter "leichter Anhänger" (max. 750 kg) mit Rohrdeichsel sinnvoll. Ungebremst hat den Vorteil, dass z.B. bei einer Schräg- oder Bergabfahrt im Gelände die Räder des Hängers nicht überbremst werden können. Dadurch würden die Räder blockieren und der Hänger könnte seitlich ausbrechen.


    Die Rohrdeichsel hat im Vergleich zur V-Deichsel den Vorteil der besseren Rangierfähigkeit. Bei passender Konstruktion kann ein Gespann mit Rohrdeichsel mehr als 90° Knickwinkel erreichen, bei engen Platzverhältnissen ein nicht zu unterschätzender Unterschied.


    Die Auslegung mit Klappzelt oder festem Wohnaufbau sollte man sich grundsätzlich überlegen. Im europäischen Winter kann es schon reichlich frisch werden, ein unbeheiztes Zelt ist da zumindest unkomfortabel. Ein Lagerfeuer in einem dafür nicht konstruierten Zelt ist keine allzu grandiose Idee. Ein fester Wohnaufbau ohne Isolierung und Heizung ist im Winter logischerweise auch nicht viel besser als das Zelt, da sollte man schon etwas Hirnschmalz investieren, wenn man schon so einen schönen Hänger bastelt.


    Je nach Grad der gewünschten Geländegängigkeit ist auch die Notwendigkeit eines Pickup-Fahrwerks für mich fraglich. Die Zulassung ist deutlich einfacher, wenn man für Anhänger freigegebene Standard-Komponenten verbaut, insbesondere Achse und Deichsel. Eine gängige Achse mit Schwinghebeln und Gummifederung für einen ungebremsten Anhänger hat bei gleicher Reifengröße sogar eine größere Bodenfreiheit als der im ersten Post gezeigte Anhänger. Stundenlange Hochgeschwindigkeitsfahrten auf Waschbrettpisten wird so eine Achse aber natürlich schlechter verdauen als eine Geländewagen-Achse. Die Federung müßte aber auf jeden Fall an das Gewicht angepaßt werden, ein Anhänger der nur 750 kg wiegt, dessen Federung aber auf 2000 kg (Pickup Hinterachse geschätzt) ausgelegt ist, liegt denkbar schlecht auf der Straße. Ohne Hirn kann man aber ohnehin jegliches Fahrzeug schnell zu Tode fahren.

    Zitat von Waldschrat;99389


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    P.S. So man genug sauberes Wasser hätte!


    Oder zumindest einigermaßen sauberes Wasser und ausreichend Handdesinfektionsmittel. Letzteres gab es im Grenzeinsatz immer auf den WCs gemeinsam mit der Vorschrift nach dem Händewaschen die Hände mit der Lösung zu benetzen und 30 Sekunden einwirken zu lassen. Das Mittel trocknet innerhalb kurzer Zeit vollständig ein.
    Zum Thema Salmonellen gab es auch eine Einschränkung im Einsatz: Eier waren absolut verboten, es gab auch keine zentral gekochten Speisen mit Eiern. Das Ganze fällt unter Risikominimierung, immerhin lebten gut 40 Soldaten auf engstem Raum über einige Wochen und ein Ausfall eines ganzen Zuges hätte massive Probleme in der Auftragserfüllung gebracht.
    Ansonsten war das eine voll kontrollierte Situation mit aufrechter uneingeschränkter Versorgung, allerdings wurde der Einsatz mit der Zeit auch als Ausbildungs- bzw. Übungsmöglichkeit genutzt.

    Zitat von Waldschrat;98550


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    Ich fand es übrigens bemerkenswert, dass die Erholzeit von einem nationalen Black Out in Österreich in dem Artikel auf nur 24h geschätzt wurde. In D würde das einige Tage dauern, Tendenz in Zukunft zunehmend. Da muss das Netz in A um einiges robuster sein.
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    Vor allem ist das österreichische Netz deutlich kleiner als das deutsche und der Anteil an Wasserkraft ist relativ hoch. Bei einem weiträumigen Blackout wird meines Wissens das österreichische Netz vom Rest Europas sehr schnell getrennt, erst wenn "ganz Europa" wieder einigermaßen stabil ist wird wieder synchronisiert und gekoppelt. Einen deutlich größeren Netzverbund, in dem auch noch ettliche AKWs per Schnellabschaltung vom Netz gegangen sind, kann man natürlich nicht so schnell wieder koordiniert hochfahren wie "unser kleines (Öster)Reich".

    Heute ist mir ein sehr interessanter Artikel zum Thema "Blackout - Nichts geht mehr" in der Zeitschrift Truppendienst (herausgegeben vom österreichischen Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport) ins Haus geflattert und ins Auge gestochen. Teil 1 "Blackout" erschien bereits im letzten Heft 1/2012. Im aktuellen Artikel werden die voraussichtlichen Auswirkungen eines weiträumigen Stromausfalles unmittelbar nach dem Ausfall, nach 6 Stunden und nach 7 bis 24 Stunden dargestellt, mit besonderem Augenmerk auf Kommunikation und Mobilität.
    Ein guter Hinweis ist auch die Einschränkung der Mobilität von Einsatzkräften durch den Ausfall der Treibstoffversorgung (elektrische Pumpen). Das erklärt auch warum das Bundesheer die Betankung der Fahrzeuge und Aggregate im Einsatz und bei großen Übungen mittels Kanister oder verbrennungsmotorisch betriebener Pumpen durchführt.

    Zitat von Gresli;97627


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    Ich habe das schon einmal geschrieben, dennoch, wer ganz, ganz sicher gehen will: http://www.swissfortknox.ch/
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    Etwas ähnliches gibt es auch in Österreich: EarthDATAsafe, liegt nur ein paar Kilometer von mir entfernt.


    Zitat von Gresli;97627


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    Nach einem Atomkrieg kann man ja mit einem USB-Stick in der Hand da mal anklopfen um seine Versicherungspolicen wieder runter zu laden. :grosses Lachen:
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    Tja, leider habe ich bei meinen Recherchen zur kürzlich abgeschlossenen Haushaltsversicherung feststellen müssen, dass Schäden durch radioaktive (Ver-)Strahlung im weitesten Sinne explizit von der Deckung ausgenommen sind. Vielleicht solltest Du Dir die Versicherungsbedingungen dahingehend erst mal noch genauer durchlesen.


    Allgemein würde ich mich nicht so sehr auf die bösen Geheimdienste als Bedrohung für die Datensicherheit versteifen. Besonders die ausgesprochen neugierigen Geheimdienste sind mit der bestehenden Datenflut ohnehin schon so überfordert, dass sie nichtmal mehr mit der digitalen Verfolgung echter Terroristen und Staatsfeinde zurechtkommen.


    Viel eher würde ich mir Gedanken um die organisierte Internetkriminalität machen, insbesondere deren "Abteilung für Identitätsdiebstahl". So eine fein säuberliche und lückenlose Sammlung von Dokumenten zu einer Person ist auf dem Schwarzmarkt schon was wert, auch ohne Beglaubigungen. Selbst geknackte Accounts für Online-Spiele werden dort verhökert, teilweise zu absurden Preisen.


    Die Daten werden entweder über Trojaner von den leider immer noch viel zu oft mangelhaft geschützten und gepatchten Computern der User abgegriffen oder durch gezielte Angriffe auf große Datensammlungen (z.B. Sony, Steam, Citibank).


    Leider erlebe ich es in meinem Beruf als Systemadministrator immer wieder, dass die Kollegen nicht ausreichend sensibilisiert sind für diese Gefahren. Aussagen wie "wozu brauch ich so ein kompliziertes Kennwort und muss es auch noch regelmäßig ändern, meine Daten interessieren eh niemanden" höre ich viel zu oft. Erst nach meiner Antwort, wozu wir dem Mitarbeiter dann noch ein Gehalt bezahlen wenn seine Arbeit ohnehin wertlos ist, herrscht dann meist kurzes Schweigen.

    Zitat von Cephalotus;97561


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    Warum man mit einem mobilen Fahrzeug in Europa unbedingt Geländetauglichkeit in der Krise braucht wäre zu hinterfragen. gerade mit einem mobilen Haus sollte man eigentlich über die ganz normalen Straßen schon längst weit weg sein, bevor die Krise einen überhaupt ereilt. Warum dabei durchs Gelände heizen, wenn 99% von Europa von einem ultradichten Straßennetz durchzogen ist?
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    Gerade bei einer plötzlich auftretenden Krise mit Massenpanik und entsprechender Massenflucht könnte ich mir gut vorstellen, dass das Straßennetz dann tatsächlich "ultradicht" ist. Schon zu Urlaubsstoßzeiten bilden sich gehörige Staus und die Leute sind zum Teil nahe an der Unzurechnungsfähigkeit, bei irgendwelchen, vorzugsweise kostenlosen, Super-Sonder-Veranstaltungen detto. Auch ein Schneechaos verursacht auf den Straßen sehr schnell ein Verkehrschaos. Ein geländegängiges Fahrzeug kann im Grenzbereich noch ein Fortkommen ermöglichen wo ein herkömmliches Straßenfahrzeug, insbesondere ein Wohnmobil, stecken bleibt und daher verlassen werden muss oder sonst zur Falle wird.
    Alternative wäre ein Wohnmobil mit einer leichten 125er-Enduro, solange es im Wohnmobil vorwärts geht hat man seinen "gewohnten Luxus" und wenn es richtig brenzlig wird kann man sich mit der Enduro noch besser bewegen als mit einem Geländewagen. Die Zuladung beschränkt sich dann aber auf das Allernötigste und so viel Sprit wie möglich.

    Vielleicht noch ein Kriterium zur Entscheidung zwischen (Povidon-)Iod und Octenisept im Notfallgepäck: Iod färbt eine Wunde sehr stark rotbraun, Octenisept ist dagegen farblos. Sollte die Desinfektion von einem Laien durchgeführt und etwas später ein Arzt konsultiert werden, dann erschwert die Färbung dem Arzt mitunter die Beurteilung der Wunde. Bei Anwendung durch einen Arzt wird dieser natürlich zuerst die Wunde beurteilen und dann erst desinfizieren, daher spielt die Färbung in diesem Fall keine Rolle.

    Diese Mikrokopter (Quad-, Hexa-, Octo-, Wasauchimmer-Copter) sind für kurzzeitige Aufklärung im Nahbereich eine feine Sache. Allerdings ist die Flugdauer recht begrenzt und mehr Akkukapazität (~ Gewicht) bedeutet weniger Sensor-Zuladung.


    Je nach Ausführung ist ein ständiger Funkkontakt nicht zwingend nötig. Wenn nur vorprogrammierte Wegpunkte per GPS angeflogen werden und eine Kamera auf eine Speicherkarte im Copter aufnimmt, dann kommt man theoretisch auch ganz ohne Funk aus, sieht die Bilder / Videos dann aber erst nach der Landung. Sollte der Copter unterwegs abstürzen oder abgeschossen werden, dann hat man bei der Variante ohne Funk natürlich überhaupt keine Daten zur Verfügung. Wenn zumindest die Bilddaten zurückgefunkt werden, dann sieht man alles bis zum bitteren Ende.


    Eine Anwendung für so einen Mikrocopter wäre in meinen Augen die Aufklärung der weiteren Fahrstrecke im unbekannten Gelände. Wenn man es richtig macht müsste man sonst nämlich zu Fuss einen Hügel erklimmen und nachsehen, ob und wie man oben überhaupt weiterkommt. Der Copter könnte einem den Marsch ersparen.


    Für längerfristige Aufklärung / Überwachung, z.B. auch für die Konvoibegleitung, würde ich eine Flächen-Drohne (Modellflugzeug / Motorsegler) wegen höherer Reichweite als sinnvoller betrachten. Alle 15 bis 30 Minuten den Akku wechseln zu müssen ist auf der Flucht vielleicht nicht so prickelnd.

    Zitat von Endzeitstimmung;95977


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    Rundsteuerempfänger gibt es, und auch die Möglichkeit Daten durch die Strom-Leitungen selbst zu senden, die RWE hat vor 6 Jahren mal ein "DSL durchs Stromnetz" Projekt gestartet, von dem ich aber nix mehr gehört habe!
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    Das Problem an "DSL durchs Stromnetz" liegt an den verwendeten Leitungen und Frequenzen. Die Stromleitungen sind ungeschirmt, vergleichsweise lang und gern etwas exponiert montiert, kurz gesagt ziemlich gute Antennen. Um Daten übertragen zu können wird eine zusätzliche Frequenz auf die Stromleitung aufmoduliert die deutlich über den 50 Hz Netzfrequenz liegt. Grob gesagt lassen sich umso schneller Daten übertragen je höher diese Frequenz ist oder je mehr Frequenzen man verwendet. Da das Funk-Frequenzspektrum aber schon recht intensiv für Sprech- und Datenfunk genutzt wird, stören die Energieversorger mit ihren tollen Antennen diese Funkdienste aber immer wieder. In Österreich hat es vor Jahren mal einen Feldtest gegeben, bis sich das Rote Kreuz über Störungen auf den Frequenzen für Katastrophen-Funk beschwert hat (neben einer Menge Amateurfunkern).
    Daher kann ich mir nicht vorstellen, dass Internet per Stromleitung eine Zukunft haben wird. Der Trend geht zu Glasfasern die mit irgendwelchen anderen Leitungen (Wasser, Gas, Fernwärme, Strom, etc.) mitgelegt werden.

    Zitat von Papa Bär;95957

    Die Klemmen solltest du aber wirklich nur dann einsetzen, wenn definitiv nicht mit chirurgischer Hilfe gerechnet werden kann, sonst machst du damit die Arbeit für den Gefässchirurgen nur schwieriger, wenn nicht sogar unmöglich.
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    Die Einsatzmöglichkeiten für die Klemme durch einen Laien sehe ich ohnehin als sehr begrenzt an, die Oberschenkelarterie wäre vielleicht ein Kandidat. In "normalen" Zeiten, also bei aufrechter medizinischer Infrastruktur, kommt ohnehin zuerst der Notruf und dann erst unter Anleitung eine intensivere Erstversorgung. Wenn kein Notruf abgesetzt werden kann und der Patient recht eindeutig zu verbluten droht, dann würde ich im Zweifelsfall aber eher die Klemme setzen. Besser der Gefässchirurg hat es schwer als keinen Patienten mehr.


    Mitten in der Zivilisation bei einem "Schnitt im Finger" nur aus purer Einsatzgeilheit gleich mit einer Arterienklemme auf den Patienten loszugehen wäre natürlich ein Unding.


    Zum Thema "eindeutig verbluten" hätte ich an die Wissenden noch eine Frage: Welcher Blutverlust ist denn für einen Menschen noch erträglich? Hab von der Ausbildung nur den Wert für Pferde im Kopf (10 Liter), bei einem Menschen kann man aber auf diese Menge Blut lange warten, so viel weiß ich grade noch.

    Zitat von ChrisHamburg;95937


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    Es ist eben, wie Hahnemann gesagt hat: "Alles ist Gift. Es ist die Dosis, die macht, ob etwas Gift sei oder nicht".
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    Hat das nicht Paracelsus schon ein paar Jahrzehnte früher postuliert? :face_with_rolling_eyes:


    Vielen Dank jedenfalls für die Listen, zumindest bei der Wundversorgung bin ich da ja durch meine Aktivitäten als Pferdesamariter schon recht gut ausgestattet. Zwar sind die Verpackungseinheiten und auch die Kaliber der Instrumente da ein wenig üppiger dimensioniert als für Menschen üblich, aber in der Not hilft viel viel.


    Kochsalzlösung habe ich übrigens über meinen Patronanztierarzt (quasi mein tiermedizinischer Betreuer) in 1-Liter-Kunststoffgebinden bezogen, gibt aber auch deutlich größere Packungen (z.B. 5-Liter-Beutel, davon tankt man im Notfall schon den ein oder anderen in ein ausgewachsenes Pferd), kosten grade mal ein paar Euro und halten eine ganze Weile. Dazu habe ich auch noch ein Infusionsbesteck (allerdings keine Braunüle), damit kann man sich nämlich die Kochsalz-Lösung unter den Arm klemmen und mit dem Schlauch die Wunde ausspülen.


    Weitere Ausrüstungsgegestände, die mir empfohlen wurden, sind Kanülen und Skalpellklingen (jeweils steril verpackt) zur Splitterentfernung (wie von ChrisHamburg aufgelistet) und Arterienklemmen (jeweils eine gerade und eine gebogene, Kostenpunkt etwa € 15,- pro Stück).


    Ebenfalls beim Tierarzt gibt es sehr stabile selbsthaftende Fixierbinden, auch in gedeckten Farben, für wenig Geld. Wobei "wenig Geld" natürlich immer relativ ist, bei einem Pferd gehen schon einige Euro an Verbandsmaterial für einen einzigen Verband auf. Wenn man den dann noch ein oder zwei Wochen lang täglich wechseln muß läppert sich das. Einen riesigen Vorrat an Verbandmaterial habe ich mir nicht angelegt, aber über ein Wochenende reicht es für ein Pferd locker, für einen Menschen entsprechend länger.

    Laut Wikipedia besteht die Rettungsfolie aus biaxial orientiertem PET (Polyethylenterephthalat), also dem Material aus dem die Getränkeflaschen sind in gestreckter Form, und einer dünnen Schicht Aluminium. Der Schmelzpunkt von PET liegt bei etwa 250 bis 260 °C, sollte sich daher recht brauchbar mit Hausmitteln verarbeiten lassen.

    Das OLED-Display hat beim Stromverbrauch und besonders bei Kälte einige Vorteile, für ein Outdoor-Gerät auch kein Nachteil. Mal sehen ob der Erscheinungstermin hält, eigentlich wollte ich gegen Ende März / Anfang April kaufen weil ich mein Dienst-Androidhandy nurnoch bis höchstens Ende April habe. Das Privathandy (Samsung B2710) ist zwar noch outdoorgeeigneter, aber bei weitem nicht so smart wie Defy+, Xcover, Eluga und Konsorten.

    Waldschrat:
    An einen Greifzug habe ich auch schon gedacht, allerdings sind die Dinger inkl. verpflichtendem Stahlseil ordentlich schwer. Eine kleine Elektrowinde mit Kunststoffseil wiegt da nach meinen Recherchen meist weniger. Andererseits ist der Greifzug natürlich noch universeller und vor allem funktioniert er ohne Strom. Wenn das Fahrzeug zu tief im Wasser ist hat man mit der Elektrowinde schnell Pech gehabt und wenn man seitlich ziehen muß (z.B. das von Dir erwähnte umgestürzte Fahrzeug) wird die Befestigung der Winde ein Problem.
    Vorteil beim Greifzug ist dann auch noch, dass man ihn für Aufbewahrung und Transport in drei Teile aufteilen kann. Ein Verlängerungsseil aus Dyneema und ein paar Gurte dazu, dann sollte einiges abgedeckt sein. So gesehen werde ich nochmal einen genaueren Blick auf den Greifzug werfen, bei den Winden hat mich noch kein Produkt 100 % überzeugt.
    Für das Problem des fehlenden Befestigungspunktes gibt es einige fertige Erdanker zu kaufen, wie gut die bei verschiedenen Geländebedingungen funktionieren steht auf einem anderen Blatt.

    Habe für Euch keine Mühe gescheut und am Freitag mal einen Test meiner Selbstbergeausrüstung durchgeführt.
    Die Vorbereitung dazu war recht einfach: Man nehme rund 30 cm tiefen, nassen und verwehten Schnee und fahre mit Schwung hinein. Dank Motorschutzblech bildet sich nach wenigen Sekunden ein äußerst tragfähiger Schneekeil unter dem Auto, das Endergebnis seht Ihr im Anhang. Der Wagen lag mit Rahmen und vermutlich auch Radaufhängungen auf dem verdichteten Schnee auf und alle vier Räder haben nurmehr durchgedreht.


    Die hilfreichsten Utensilien aus meiner Werkzeugsammlung im Kofferraum waren in dieser Situation eine Lawinenschaufel aus Alu (rund € 30,- im Sportfachhandel), ordentliche Winterarbeitshandschuhe (FerdyF Cold Worker), zu vorgerückter Stunde ausreichend Licht (Petzl Taktikka, billige LED-Arbeitsleuchte, Fenix TK15) eine Wolldecke und ein zweckentfremdeter Air Jack (Ballonwagenheber).


    Den Air Jack hätte ich eigentlich zweckkonform verwenden und damit den Wagen nach minimalem Ausschaufeln anheben wollen. Danach hätte ich etwas Material, notfalls einfach nur verdichteten Schnee, unter die Reifen gepackt und wäre rückwärts wieder rausgefahren. Da Nissan das Auspuffende am Pathfinder aber aus Gründen der besseren Geländetauglichkeit sehr stark angeschrägt hat, war leider der Konus meines eher billigen Air Jack (€ 65,- bei Conrad) um ein paar Millimeter zu kurz. Daher konnte nur dann Druck aufgebaut werden, wenn ich das kleine verbleibende Loch mit der Hand zuhielt. Selbst mit Lederhandschuhen wurde das aber unangenehm warm und hätte bei steigendem Druck wahrscheinlich auch nicht lange geklappt. So habe ich den Airjack eben als wasserdichte Unterlage für die Wolldecke genommen und habe mich zum Schaufeln auf diese Kombination gekniet.


    Nach insgesamt rund eineinhalb Stunden war der gesamte Unterboden freigeschaufelt und mein Auto stand wieder mit vollem Gewicht auf seinen vier Rädern. Damit konnte ich dann recht problemlos wieder rückwärts in der selben Spur auf die Straße zurückfahren.


    Wahrscheinlich hätte auch deutlich weniger schaufeln schon genügt um wieder freizukommen, allerdings habe ich versucht möglichst systematisch und komplett auszuschaufeln und habe dabei eine Menge Fotos gemacht, falls ich noch ein Tutorial dazu schreibe. Zumindest war es ein Test für meine bestehende Ausrüstung und ein Technik-Training für mich, sowohl was Fahrtechnik als auch Bergetechnik betrifft, unter recht sicheren und kontrollierten Bedingungen. Im Notfall hätte ich das Auto bis Samstag stehen lassen können und bei Tageslicht und weniger Wind/Kälte weitergraben. Da die ganze Aktion beim Reitstall stattgefunden hat wäre das warme Stüberl mit Tee außerdem nur 50 Meter entfernt gewesen, falls ich mich zwischendurch trocknen und aufwärmen hätte wollen. Dank guter Kleidung (Schiunterwäsche, Neopren-Jacke, Bergschuhe, Wollhaube, Sturmhaube auf Reserve, insgesamt fünf Paar eigener Handschuhe in unmittelbarer Reichweite) war der Wind aber kein Problem und den Wärmehaushalt konnte ich durch das Tempo beim Schaufeln recht gut kontrollieren.


    Mein Fazit:

    • Den Air Jack muß ich dringend modifizieren oder mir eine alternative Druckquelle besorgen (Volumenpumpe, Kompressor).
    • Zusätzlich zum funktionierenden Air Jack wären Sandbleche vorteilhaft, die sparen die Suche nach Material zur Unterfütterung der Reifen.
    • Ein kräftiger Baum wäre vorhanden gewesen, allerdings hat die mitgeführte Handwinde nur 4 Meter Reichweite (Billigausführung aus dem Baumarkt), zumindest Baumgurt und Verlängerungsseil wären noch nötig gewesen. Die Anschaffung einer richtigen Elektroseilwinde scheue ich noch wegen Platzbedarf und Gewicht. Wenn überhaupt Elektrowinde, dann nur eine abnehmbare Variante mit Kunststoffseil und Montagemöglichkeiten vorne und hinten.
    • Die Schaufel war wohl bei weitem das wichtigste Werkzeug und eine gute Investition. Das letzte Mal, als ich meinen Wagen unvorsichtigerweise auf einem Schneehügel festgesetzt hatte, hatte ich nur einen Klappspaten im Auto. Der ist zwar toll bei Eis und wirklich hartem Schnee, für große Mengen lockeren Schnee aber völlig ungeeignet, da schaufelt man ewig.
    • Gute Kleidung ist durch nichts zu ersetzen! Erst gegen Ende der Aktion hatte ich den Anflug eines Kälte- und Feuchtegefühls an den Füssen, obwohl ich nur Jeans anhatte (über der Schiunterwäche, wie erwähnt) und die Schuhe außen völlig durchnässt waren. Die Handschuhe waren zwar gut nass, offenbar aber nur an der Oberfläche, die Hände waren trocken und warm.


    Heute Nachmittag geh ich wahrscheinlich nochmal schaufeln ... oder im Schnee spielen, je nachdem wie ich es erwische. Ein paar alternative Bergeideen sind mir zu dieser Ausgangssituation ja noch gekommen. Im ewigen Streben nach höchstmöglicher Effizienz suche ich natürlich nach der minimalen Ausrüstung (besonders hinsichtlich Platzbedarf und Gewicht, aber auch akzeptabler Kosten) um die größtmögliche Palette an Problemen damit bewältigen zu können. Da ist Multifunktionalität von jedem einzelnen Ausrüstungsgegenstand gefragt.


    Anhang:
    Die Heldin des Tages mit einem auf 50 cm ausgerollten Maßband. Am Grund des Loches sieht man den Schotter des Weges leicht durchleuchten, der Hügel links ist der Rest einer Schneewächte die sich die ganze Reithalle (links außerhalb des Bildes) entlangzieht und etwa einen Meter hoch ist. Vom Weg bis zum Trittbrett meines Autos sind es etwa 50 cm gut verfestigter Schnee.


    NACHTRAG:
    Bin vom Schaufeln zurück, für die alternativen Bergeideen brauch ich eindeutig neues und mehr Werkzeug. Die Lawinenschaufel hat unter Einsatz ihres Lebens ganze Arbeit geleistet, nach dem dritten Schaufeleinsatz heute (plus ein Einsatz am Freitag) hat sie aber schon das zeitliche gesegnet und ist gebrochen. Sandbleche in irgendeiner Art stehen jetzt jedenfalls ganz oben auf meiner Einkaufsliste, damit hätte ich mir heute wahrscheinlich die ein oder andere Stunde schaufeln erspart.

    Für 100 Wh strampelt man bei dem Ding aber auch schon fünf Stunden lang, wäre für mich eher nicht sehr attraktiv. Ich hätte gerne so einen Strampelgenerator mit dem ich innerhalb von 15 Minuten ein (NiMH-)Akkupack aufpumpen kann und damit dann die Geräte versorgen, gern auch mit etwas mehr Tretaufwand.

    arni: Was Du meinst ist kein Katalysator (der hilft bei chemischen Reaktionen ohne selbst verbraucht zu werden) sondern ein Kristallisationskeim. Wasser (und nicht nur dieses) kristallisiert wenn es friert. An einem Keim, also eigentlich einer Störstelle im Material, startet diese Kristallisation.


    So funktioniert auch die Hagelabwehr, es werden viele feine Keime in hagelgefährliche Wolken eingebracht und daran entstehen viele kleine Hagelkörner anstatt einiger großer Körner, die viel mehr Schaden anrichten würden.


    Wenn garkeine Keime vorhanden sind, dann kann man das Wasser deutlich unter den Gefrierpunkt abkühlen, ohne dass es friert. Sobald dann aber eine kleine Störung reinkommt (eingetauchter Holzstab, Schallwelle, etc.) startet der Frierprozess schlagartig. Die Taschenwärmer mit Gelfüllung und Metallplättchen funktionieren auch nach dem Prinzip, nur in einem anderen Temperaturbereich.


    Der Unterschied ob ein Wasserbehälter beim frieren platzt oder nicht liegt am Innendruck in dem Behälter. Wasser dehnt sich aus wenn es friert und hat dann um zirka 9 % mehr Volumen als im flüssigen Zustand. Da Wasser ganz generell, und Eis im besonderen, eine enorme "Kraft" hat wird der Behälter jedenfalls platzen, wenn das zur Verfügung stehende Volumen kleiner als das für Eis benötigte Volumen ist.


    Extrembeispiel wäre eine randvoll gefüllte Flasche, da fehlen dann immerhin 9 % an Volumen die sich das Wasser/Eis aber einfach nimmt, da kann die Flasche so ziemlich machen was sie will.
    Das andere Extrem wäre eine Flasche mit ganz wenig Wasser drinnen, z.B. eine Literflasche mit 100 ml Wasser. In dem Fall ist mehr als genug Platz für das Eis und der Innendruck steigt nur minimal.


    Dazwischen ist dann ein interessanterer Fall, wenn nämlich nur gerade genug Platz für das zusätzliche Volumen im Eis ist und die Luft in der Flasche stark komprimiert wird. Da kommt es dann auf das Verhältnis von ursprünglichem Luftvolumen zu Luftvolumen über dem Eis an. So eine PET-Flasche hält nur ein paar Bar aus und dieses Limit darf nicht überschritten werden, dann bleibt die Flasche auch heil.


    EDIT/NACHTRAG: Auf vielfachen Wunsch eines Einzelnen Formatierung optimiert. :face_with_rolling_eyes:
    In Wikipedia findet man im Artikel "Wasserrakete" übrigens Werte für die Druckfestigkeit von PET-Flaschen von 8 Bar (Einweg) bis zu 20 Bar (Berstdruck bei Mehrwegflaschen).