Hi Nachtwolf,
da ich die Gesetzeslage in NRW nicht kenne kann ich nur das wiedergeben, was in Österreich so läuft. Aber da die Flächenwidmung ein sehr altes Thema in den Gesetzen ist wird vermutlich der Unterschied nicht extrem sein.
Also: zu 1) Ja, kann. Wird aber nicht gerne und nicht oft gemacht. Allerdings brauchst du das ja gar nicht, da du ja den Acker auch privat landwirtschaftlich nutzen kannst.
Was du aber eher vorhast ist, eine landwirtschaftliche Nutzung gegen eine andere zu tauschen: Aus einem Feld soll eine Streuobstwiese oder Wald werden. Beides bedarf der Zustimmung, und wenn es genügend Wald gibt (wie z.B. bei uns in OÖ) wird es verdammt schwierig werden, den zust. Beamten das zu verklickern.
Meinem Nachbarn ist z.B. folgendes passiert: Er hat von seinem Vater (nach dessen Unfalltod) eine Grundstück geerbt, das teilweise als Wiese, teilweise als Wald gewidmet war. Nun hat aber sein Onkel diese Grundstück "verwaltet" (lies: heruntergewirtschaftet) und alle Bäume zu Brennholz gemacht. Daraufhin hat er ein Schreiben von der hiesigen Bezirkshauptmannschaft bekommen die ihn zum Wiederaufbau verdonnert haben.
ad 2) Falls du es hinbekommst: jenachdem, was du daraus machst/machen willst: Streuobstwiese, Wald, ...
ad 3 - 5) k.A., vor allem nicht für NRW
Ein Mischwald von 70x100m wird dir nicht genug Holz bringen, dass du ein Haus nach heutigen Standards damit beheizen können wirst. Eher schon ein Energiewald mit Hackschnitzel, aber dazu kann ich mangels Erfahrung nicht viel beitragen...
Um aus einem Mischwald genügend Holz zu bekommen ist (auch Abhängig von Boden, Klima, Heizbedarf, ...) mindestens 1 Hektar notwendig. Und auch hier dauert es ca. 60 Jahre, bis der Wald soweit ist.
Falls du die Möglichkeit hast, einen Förster aus deiner Umgebung darüber zu befragen würde ich dies unbedingt tun! Sogar wenn er Geld für die Beratung haben will: Lieber 200 € in eine vernünftige, Sachkundige Beratung zu stecken als 20 Jahre umsonst zu arbeiten!
Erzähle ihm möglichst offen von deinen Plänen und Zielen und frage ihn, was man da machen kann, welche Bäume man nehmen sollte (Eschen z.B. bringen bei guten Verhältnissen, insbesondere ausreichend Wasser) schnell und viel und nochdazu gutes Brennholz), wie man richtig Pflanzt und wie man die Bäume über die ersten Jahre bringt.
Schau dir ggf. ein Buch (z.B.: Sepp Holzers Permakultur – Praktische Anwendung für Garten, Obst und Landwirtschaft) an. Da bekommst du schon einen ersten Einblick zum Thema Streuobstwiese (wobei ich den tlw. empfohlenen intensiven Maschineneinsatz inkl. der Veränderung der Landschaft nicht goutiere).
LG,
Maresi