Ich habe seit den 80ern gelegentlich bis häufig in Hängematten genächtig. Angefangen hat alles mit einer Netzhängematte, wie es die auch heute noch in vielen Nato-Shops für einen Zehner gibt. In einem alten Bundeswehrschlafsack habe ich darin meine ersten Nächte im Wald verbracht. Leider haben die Dinger einen Rollbrateneffekt und schnüren einen von allen Seiten ein, so dass es schwierig ist wieder herauszukommen. Der alte Bundeswehrschlafsack mit dem geschlossenen Fußsack hat sein übriges dazu getan, das ein und aussteigen zur Akrobatik werden zu lassen. Ich bin dann auf einen Kunstfaserschlafsack umgestiegen und habe es mir immer so eingerichtet, dass ich den Schlafseack aufgeschlagen wie eine Decke in die Hängematte drapiert habe und der Reißverschluss dann in geschlossenem Zustan vorne war statt seitlich. Den Abstand zwischen den Bäumen habe ich immer sehr großzügig gewählt, dadurch war es möglich noch eine 4x3 Meter PE-Plane aus dem Baumarkt als Regenschutz mit Gepäckspannern darüber zu spannen.
Später hatte ich dann eine Hängematte aus Fallschirmseide oder einem ähnlichen Gewebe, die war etwas länger und dadurch bequemer. Leider ist darin immer meine Therm-a-rest, die ich als Isolierunterlage verwendet habe, verrutscht. Dadurch bin ich desöfteren nachts mit kaltem Ars.. aufgewacht weil die Isomatte halb draußen hing. War noch nicht so ganz optimal.
Mittlerweile besitze ich eine brailianische Hängematte, die ist ultrabequem aber leider viel zu schwer für längere Rucksacktouren. Der Vorteil an den brasilianischen Matten ist, dass sie sehr großzügig bemessen sind und man dadurch diagonal drin liegen kann. Dadurch sind Kopf, Gesäß und Füße auf annähernd einer Höhe und mal liegt nicht gekrümmt wie eine Banane darin. In den normalen Hängematten sind mir teilweise nachts die Füße eingeschlafen, weil sie so hoch lagen.
Das Problem mit der Erreichbarkeit des Gepäcks habe ich dadurch gelöst, dass ich über der Hängematte ein zweites Seil gespannt habe. Da dran lässt sich mit Karabinerhaken alles befestigen, was man nachts griffbereit haben möchte - evtl. vorher Schlaufen ins Seil knoten, damit alles auch an seinem Platz bleibt. Über das Zweite Seil wird dann die Plane oder das Tarp geworfen und mit den Gepäckspannern auf Spannung gezogen, so dass die Plane nicht verrutschen kann aber trotzdem noch so elastisch aufgehängt ist, dass man noch Sachen am Seil einhängen oder drüberwerfen kann. Jacke und Hose lassen sich so prima zwischen Plane und Seil einklemmen und man hat sie schnell Griffbereit.
Bei der Verwendung von Tarps bitte mit der oben beschriebenen Seiltechnik vorsichtig sein, einige Taarps haben eine sehr geringe Wassersäule und mögen es nicht wenn sie ausserhalb der vom Hersteller vorgesehenen Abspannpunkte Kontakt mit anderen Gegenständen haben. Bei starken Niederschlägen fangen die Dinger dort an undicht zu werden und man hat sich dann eine Dusche direkt über die Hängematte montiert.