Beiträge von Silverdragon

    Zitat von Another Cold Day;169561

    Dieses Abwasser fließt in Rohre und diese Rohre sind auf Strom für Pumpen angewiesen.


    Und welche Krise könnte dazu führen, dass die 10% Strom, die für den existenzielle Aufrechterhaltung der Lebensbedingungen notwendig sind nicht mehr zur Verfügung stehen?


    Wenn ich im Krisenfall den privaten Stromverbrauch auf 10% drossle wird etwas weniger gewaschen und nicht mehr gebügelt. Gekehrt statt gesaugt. Vielleicht fährt man (Elektro-)Fahrrad und Elektroroller statt SUV. Aber man stirbt nicht, wenn durch Stromsperren nur noch an zwei Stunden des Tages Strom verfügbar ist.

    Zitat von Cephalotus;169553

    Ich persönlich bin der Ansicht, dass ich eine 3-monatige Krise (nicht Bürgerkrieg) in meiner Wohnung in der Stadt gut überstehen könnte. Dafür braucht es auch garnicht soo wahnsinnig viel an Vorbereitung. Viele Probleme halte ich für grandios überschätzt (Wasser, Toilette, Heizung, bewaffnete Horden,...), andere für eher unterschätzt (Müll, Krankheiten, Kommunikation...)


    Das sehe ich genauso.


    Wir leben in Deutschland und nicht in der Sachel-Zone. Brauchwasser kann ich von der Regenrinne abzapfen und in 120 Liter-Tanks für 30€ auf dem Balkon lagern. Kann man das Wasser nur auf dem Dach oder dem Boden sammeln, muss man halt etwas pumpen. Vermutlich werde ich den 5 Liter-Toilettenspülkasten im Krisenfall durch einen solchen 120 Liter-Tank im Bad ergänzen und eine Schlauchkonstruktion basteln für den täglichen Transport vom Balkon ins Bad. Schlepptätigkeiten über 10kg fallen bei meiner BEVA nämlich unter "Männerarbeit".


    Bezüglich Lebensmittel hat jemand angemerkt, dass man in der Stadtwohnung Platzprobleme beim Einlagern hätte. Ein 500g-Päckchen Spaghetti deckt den Tagesbedarf an Kalorien. Allein im Schlafzimmer unter dem Bett oder auf dem Schrank bekomme ich locker einen Jahresbedarf an Kalorien unter. Schaut euch mal an wie klein so ein Paket NRG-5 ist. Von dem lebt man in der Krise einen ganzen Monat. Wieviel Platz nimmt denn ein 50 kg-Sack Milchpulver für 400 Liter Milch auf dem Schlafzimmerschrank tatsächlich weg? Passt dort nicht noch genug Mehl und Eipulver für ein Jahr Pfannkuchen hin?


    Die Heizung wird in der Stadt auch nicht so das Problem, weil man die großen Städte primär versorgen wird. In München wird Erdwärme weiter ausgebaut. Auch weil man die Städte in Zukunft dadurch kühlen will. Bei uns im Haus reicht der Öltank für die 3 Monate in denen man tatsächlich heizen muss.


    Müll ist ein Zivilisationsproblem. In der Krise wird sich die Zahl der Joghurts in 75 ml-Verpackungen drastisch verringern. Es wandern auch nicht so viele Essensreste in den Müll. Wenn man jede Verpackung aufschneidet, um auch den letzten Rest zu ergattern, dürfte der Müll über zentrale Müllsammelstellen auch durch ein Zehntel der heutigen Kapazität sicher aus der Stadt gebracht werden können.
    Bei zentralen Nahrungsverteilstellen bringt man das eigene Gefäß für die Körner oder das vorgekochte Essen mit und hat dadurch keinen Müll.


    Die Kommunikation ist in der Stadt ebenfalls besser zu lösen.


    Wir können uns also voll auf Hygiene/Krankheiten und die öffentliche Ordnung konzentrieren. Bei Letzterer sehe ich in Deutschland derzeit noch weniger Probleme.


    Bundeswehr und Polizei haben eine hohe Akzeptanz. Besonders in Krisenzeiten. In all den Flutkatastrophen gab es wenig Beschwerden, wenn Feldjäger den Verkehr regelten. Ein bewaffneter Doppelposten Bundeswehr in Türsteherfunktion vor dem Lidl und ein weiterer Doppelposten im Innern können für geregelte Abläufe sorgen. Wir haben in Deutschland heute noch Millionen Reservisten zum Aufwuchs der Bundeswehr und ausreichend eingelagertes Material. Dazu massig Erfahrung aus Einsätzen in Afrika, dem Kosovo und Afghanistan wie man in Krisengebieten die Verteilung von Gütern regelt und die öffentliche Ordnung aufrecht erhält.
    Dieses Potential wird man in einer echten Krise wie immer aktivieren.


    Problematisch wird es in Gebieten, wo die Ordnungskräfte an Akzeptanz verlieren und zum Teil schon heute angegriffen werden. Dort schlägt die Akzeptanz der Anwohner dann schnell vom "Helfer" zum "Besatzer" um. Egal ob in Stuttgart bei S21 oder in Hamburgs Schanzenviertel.


    In manchen Gebieten Berlins oder Duisburgs würde man einen deutschen Infanteristen als Verstärkung der lokalen Polizei schon heute nicht mehr begrüßen. In 10 Jahren sieht das noch viel schlechter aus. Auch bei der Anzahl der dann noch einsetzbaren Reservisten.


    Preppen in der Stadt steht und fällt mit der öffentlichen Sicherheit. Kann diese nicht mehr gewährleistet werden, fällt der große Mehrwert der Stadt, die Arbeitsteilung, in sich zusammen.

    Zitat von Ares;169544

    Eine kostengünstige Alternative zum Landhäuschen wäre eventuell ein Campingplatz in Bug Out Reichweite.


    Der Camping-Platz dürfte ziemlich sicher alle Nachteile in sich vereinen.

    Kalt im Winter. Heiß im Sommer. Wenig Schutz gegen Unwetter. Meist unterdurchschnittliche hygienische Bedingungen. Kaum zu sicherndes Gefährt. Wechselndes Publikum. Vermutlich in Krisenzeiten auch solches, das in der Stadt verdrängt wurde.


    Da muss in Krisenzeiten immer eine bewaffnete Bewachung zurückbleiben um sicherzustellen, dass nicht der ganze Anhänger verschwindet. Oder wird sich die ständig wechselnde Campingplatz-Belegschaft dagegen wehren, wenn zwei "Gerichtsvollzieher" den Wagen mitnehmen? Wohnen in Trailer-Parks breitet sich in den USA zwar gerade aus. Aber diese Trailer haben dann auch ein Mehrfaches an Platz und Komfort und werden nicht vom nächsten SUV mit Anhängerkupplung mitgenommen.


    Ob sich die Preise der Campingplatz-Vermieter oder die behördlichen Auflagen im Krisenfall ändern sei noch dahingestellt. Langfristiger Daueraufenthalt mit Kindern auf dem Campingplatz dürfte wenig Akzeptanz finden. Alte und Kranke werden dort auch wenig Freude haben.

    @ Bärti


    Bei Deinen Quellen muss man allerdings auch den Gesamtkontext sehen.

    Deutschland wurde 1945 durch die Allierten von Nahrungsmitteln abgeschnitten. Es war erklärtes Ziel das deutsche Volk mit 1000 kcal Nahrungsmittelversorgung erst zu brechen und durch Hunger vom Industrie- zum Agrarstaat zu transformieren.
    Selbst dem Roten Kreuz wurde es von den Amerikanern 1945 untersagt Lebensmittel in die amerikanische Zone zu importieren. Erst als man 1946 begann wegen der Russen umzudenken, änderten die Amerikaner ihre Nahrungsmittelpolitik und wurden zu "freundlichen Care-Paket-Verteilern".


    Zusätzlich war die Not wegen der Flüchtlingsströme aus dem Osten vergrößert. Bayerns Bevölkerung wuchs in wenigen Jahren um ein Viertel durch Ost-Flüchtlinge. Der Großteil der Infrastruktur war zerstört und dürfte in dieser Zeit auch nicht aufgebaut werden. Qualifizierte Arbeitskräfte waren vertrieben oder getötet worden. Andere wichen mit dem Ende des Nazi-Regimes ins Ausland aus. Der Import von Betriebsmitteln war nicht möglich. Das Ausland litt selber unter Kriegsfolgen und hatte wenig Interesse Deutschland zu beliefern. Und in Deutschland gab es auch kaum noch etwas zum Bezahlen möglicher Importe.


    Mit welchem realistischen Krisenszenario willst Du das denn heute vergleichen? Dass Deutschlands städtische Infrastruktur großteils zerstört ist. Dass man Deutschland nicht verlassen darf. Dass Millionen aufgenommen werden müssen. Dass das Ausland Deutschland blockiert und Fremdmächte eine 1000 kcal-Versorgung umsetzen wollen. Dass Millionen Fachkräfte nicht mehr zur Verfügung stehen.


    Außer einem Krieg bleibt doch nur noch die Bedrohung aus dem All, oder?


    Hunger wird in Deutschland nicht plötzlich entstehen wie 1945. Mit schwindenden Anbauflächen und wachsender Bevölkerung in Afrika werden wir aber teurere Lebensmittel sehen. Und Flüchtlingswellen aus Afrika die sich primär in den Großstädten und nicht auf landwirtschaftlich genutzten Flächen in M-V ansiedeln.


    Es wird zu mehr Umverteilung kommen. Durch Steuern und durch Kriminalität. Zu erst rechtsfreien und dann autonomen Gebieten. Zu einem tiefgreifenden gesellschaftlichen Wandel. Clan- und Stammeskulturen, die es im christlichen Nordeuropa seit 1000 Jahren nicht mehr gibt, werden durch die Zuwanderer importiert. Die Friedensrichter sind erste Vorzeichen. Aus Mietwohnungen herausgedrängte Mieter, um das Haus "übernehmen zu können", ebenso. Das spricht für mich derzeit gegen einen Immobilienerwerb in vielen Stadtvierteln.


    Man kann natürlich auch in der Stadt preppen! Aber man tut sich dort viel schwerer als "Bunkerer-Typ". Es ist wesentlich teurer. Man unterliegt mehr Auflagen. Man wird mehr beobachtet. Die Akzeptanz der Umgebung ist niedrigerer.


    Es ist beim Prepping wichtig sich auf die Eintrittswahrscheinlichkeiten von Ereignissen und Auswirkungen auf die eigene Person zu konzentrieren. Und mindestens die nächsten 10 Jahre mit Grob- und Feinplanung zu versehen.


    Was will ich lernen? Wen will ich kennen? Was will ich wo besitzen? Wo will ich wohnen und arbeiten? Worauf konzentriere ich meine Vorbereitungen?


    Ich kann heute für den Preis eines Münchner Tiefgaragenstellplatzes ein Haus mit ausreichend Garten zur Selbstversorgung in Sachsen nahe der tschechischen Grenze erwerben. Nur kann ich dann nicht mehr wie heute in die Arbeit laufen.


    Eine Kooperation mit einem gleichgesinnten Mieter könnte eine Win-Win-Situation schaffen. Hätte ich nicht schon einen anderen gut ausgebauten Ausweichstandort, würde ich bei derzeit 2% Baukredit vermutlich eher die 30.000 € in Sachsen investieren, als im Münchner Umland 600-1000€ für den qm-Baugrund auszugeben.


    Eine Kooperation ist neben dem "Stadt oder Land"-Streit vermutlich die beste Alternative. Nur klappt das vermutlich selten mit mehreren Fremden. Mit einer Kombination aus Eigentümer und passendem Wohnrechtsinhaber geht das vermutlich eher.

    Zitat von frieder59;169348

    es gibt auch keine Sicherheit, daß wie schon mal in den USA, kein Verbot von privatem Goldbesitz eingeführt wird.


    http://de.wikipedia.org/wiki/Goldverbot
    Edelmetall musste in Krisenzeiten/-regionen fast zwangsläufig an die eigene Regierung abgeliefert werden.


    Der "Bunkerer" hofft einer Enteignung (indirekt über Steuern oder direkt über Vertreibung) seiner Immobilie entgehen zu können und sollte den Herrschenden keinen Enteignungsvorwand für seinen immobilen Besitz liefern. Er kann Edelmetall maximal irgendwo vergraben, aber es nur sehr bedingt zum Tausch verwenden.


    Der "Ausweicher" verlagert mit sich zuspitzender Krise immer mehr seines überwiegend mobilen Vermögens in krisenfreie Gebiete. Das Tagesgeldkonto in Norwegen. Das Aktiendepot in der Schweiz. Eine Plantagenbeteiligung in Paraguay. Etwas Edelmetall in Singapur. Wer ausweichen will, hält nur einen Teil seines Vermögens in der möglichst selbst bewohnten Immobilie.
    Vom mobilen Großteil geht schon vorab etwas in die Fluchtzielländer.


    Einer Todesstrafe in Nazi-Deutschland, bei Nichtabgabe der eigenen Edelmetallbestände, konnte man im Exil am Genfer See gelassen ins Auge sehen. Oder auf der Farm in Chile. Vorausgesetzt man konnte dem Druck, den das Regime auf die zurückgebliebene Verwandtschaft und Freunde ausübte, standhalten. Je mehr Vermögen vermutet wurde, umso größer wurde dieser Druck.


    Edelmetalle sind die einzige Vermögensklasse, die man relativ geheim halten kann. Die meisten Krisentoten entstehen übrigens durch absichtliche Vernichtung. Und ein großer Teil durch die eigene Regierung, die sich eines Bevölkerungsteils entledigen will.
    Meistens weil man deren Vermögen übernehmen will.


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    Zitat von paysic;169349

    Ausserdem wer nimmt im Krisenfall den offiziellen Grenzübergang.


    Mit zunehmender Krise wirst Du Inlandszollkontrollen wie heute schon in Frankreich erleben. Also nicht mehr nur im Grenzstreifen. Und dieser kann in wenigen Monaten dichter sein, als es die DDR je hinbekam.


    Von Wildkameras mit SIM-Karte konnten die DDR-Grenzer nur träumen. Autonome Aufklärungsdrohnen mit Wärmebildkameras wären massenhaft verfügbar, falls sie heute schon benötigt würden.

    Zitat von Gnomkeller;168715

    Hat jemand erfahrung, ob es klug ist nach zB. 6 Monaten noch mit Silber versuchen Sachen zu kaufen, wenn das Geld nichts mehr wert hat?


    Vermutlich wird man erst auf akzeptierte Papier-Fremdwährungen umsteigen. Auf Kuba und in Venezuela, die sich mMn beide in einer Krise befinden, kann man heute sehr viel mit US-Dollar kaufen. Das Edelmetall dient primär als währungsreformsicherer Wertspeicher für Papierwährungen, die definitionsgemäß mit 2% inflationieren sollen. Wenn es dann wie in Venezuela 50% pro Jahr werden, ist man mit Sachwerten besser dran. Und weil Sachwerte Neid und Begierde anziehen, sollten diese auch klein und gut versteckbar sein. Deshalb landen wir immer wieder seit 3000 Jahren bei Gold und Silber.

    Zitat von 50svent;168710

    Ich nehme an, das du an geeignete Nachweise für dein Vermögen gedacht hast, hilft ja nix wenn du sagst "im Schließfach XY hab ich 20kg Silber" und der Zöllner sagt "glaub ich nicht"


    Im Krisenfall benötigst Du meistens etwas Hilfe von einem Fluchtlandbewohner, der sich mit den aktuellen Bestimmungen auskennt, bzw. Fluchthelferverbindungen im Zielland herstellen kann. Mit viel Geld kann ein dortiger Rechtsanwalt, der Zugang zu Deiner Vermögensverwaltung hat, bei der Einreise helfen.


    Mit weniger Geld muss ein Normalbürger motiviert werden zu helfen. Vielleicht kann ich jemanden vorab überzeugen, dass die 20 kg irgendwo in seinem Land liegen und er davon etwas abbekommt, falls er für mich die Einreise "ermöglicht". Man muss sich mit steigender Krisengefahr immer intensiver um den konkreten Ablauf kümmern.


    Heute reicht es durchaus etwas zu sparen. Eventuell auch ein paar Gramm in Silber. Je nach Ausweichplan auch im Ausland verwahrt.


    Dass Flüchtende mit Edelmetall im Rucksack weit kommen ist eher unwahrscheinlich. Spätestens an der Grenze werden sie vom deutschen Zoll abgefangen und das Edelmetall bis zur Klärung des "Terrorismusverdachts" beschlagnahmt.

    Zitat von Bärti;168613

    Erst einmal bin ich der Meinung man muß zwischen mehreren Prepper-Arten unterscheiden. Es gibt:


    Was meint ihr?


    Erweitere die Kategorien um den Typ 4 "Ausweicher".


    Das sind diejenigen Prepper die verstanden haben, dass Krisen nicht weltweit die gleiche Intensität haben. Dass Aussitzen und Ausharren für eine große Anzahl von Krisen die falsche Strategie ist. Dass Ausweichen aber auch geplant und vorbereitet werden muss. Prepping eben.


    Egal ob ethnische Säuberung, Überschwemmung, Dürre, Flächenbrand, AKW-GAU, etc.
    Bei einer sehr großen Anzahl von Krisenereignissen wird die Fixierung auf das Ausharren zur tödlichen Falle.


    Weil man keinen Ausweichplan hat, verharrt man im ausgebauten "Bunker", in den das ganze Kapital und so viel Arbeit gesteckt wurde.


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    Zitat von 50svent;168621

    Für Flucht- und Vertreibungsszenarien muss man die Ballance zwischen "sicherer Aufbewahrung" und "schnellem Zugriff" finden.


    Wer ein solches Szenario vorbereitet, hat eine Route und ein Ziel. Es ist für mich einfacher heute 20 kg Silber in der Schweiz einzulagern, als es im Fluchtfall im Rucksack an Plünderern verschiedenster Art vorbei transportieren zu wollen.


    Es erleichtert auch die Einreise an vielen Grenzen, wenn man den Lebensunterhalt sicher stellendes Vermögen im Land nachweisen kann.

    http://venezuelanalysis.com/news/10109


    In Venezuela hat man jetzt Denunzianten-Hotlines eingerichtet, um "illegal gehortete" Ware zu melden. Natürlich geht es bisher nur um Geschäftsleute. Allerdings sind die Mengen für die man bereits angeklagt wird oder in Untersuchungshaft kommt erstaunlich.
    Es ging hier um ein paar Paletten Milch und Toilettenpapier und 60 kg Milchpulver.


    Der Übergang vom Erzeuger über den Händler zum Privatmann dürfte fließend sein. 3800 Rollen Toilettenpapier im Keller wird man vermutlich nicht mehr als zum privaten Verbrauch vorgesehen deklarieren können. Da wird dann gewerblicher Handel unterstellt. Die Frage ist also welche Mengen unkritisch sind und ab wann ein Staat in Krisenzeiten tätig wird.
    Vermutlich darf der Lidl-Filialleiter auch eher mit unangenehmen Fragen zu seinen privaten Jahresbeständen im Keller rechnen, als ein Verwaltungsangestellter bei den Stadtwerken.
    Mich interessiert ob und wie in Krisenzeiten die Regierung bezüglich privater Bestände reagiert. Wobei Venezuela eigentlich noch gar keine Krise hat. Schlangen vor Läden, leere Regale und Ware im Hinterzimmer gegen harte Währung gab es in der DDR genauso.


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    Hallo frieder,


    die Aussagen zum Horten in den 1920ern hatte ich aus einer Recherche zur damaligen Hyperinflation noch in der Erinnerung. Das war aber noch in Papier und öffentlichen Archiven und ich habe keine Links.


    Natürlich betraf es hauptsächlich Erzeugung und Handel, also das Gewerbe.

    http://www.eluniversal.com/nac…eek-detention-of-hoarders


    Bei Güterknappheit erhöhen sich nicht nur die Marktpreise, sondern es entsteht auch Spekulation und bewusstes Leerkaufen von Angeboten, um die Schwarzmarktpreise zusätzlich in die Höhe zu treiben.


    Regierungen beantworten dies mit Spekulations- und Hortungsverboten.


    Was man heute in Venezuela in den Anfängen sieht, gab es in den 1920ern ausgeprägter auch in D. Die Regierung erklärt das Horten knapper Güter zur Straftat und Polizei/Militär erhalten über Nacht drastisch erweiterte Befugnisse bzgl. Hausdurchsuchung und Beschlagnahmung.


    Wenn die Lebensmitteldurchschnittsbevorratung in Krisenzeiten drastisch sinkt und sich wieder Schwarzmärkte bilden, dürften eigene Bestände die mehr als 3 Monate decken grenzwertig werden.


    Wie sieht jetzt eure Strategie aus, wenn in echten Krisenzeiten auch echte staatliche Notmaßnahmen ausgerufen werden? Straftäter werden und hoffen dass sich die Kinder nicht verplappern? Dass aufgeflogene "Straftäter" sich nicht Strafnachlass durch Nennung anderer "Straftäter" erhandeln? Dass "Neid-Deutschland" in zukünftigen Krisenzeiten keine Denunzianten mehr hervorbringt?

    A. Man kann die Situation der Beamtenpensionen auch leicht verständlich darstellen.
    Zwischen 1960 und 1990 hat der deutsche Wähler die Vergrösserung des Beamtenapparats zugelassen. Er hat diesen aber nicht mehr nur durch ausgeglichene Haushalte aus den laufenden Steuern bezahlt, sondern auch durch aufgenommene Kredite.


    Der heutige Steuerzahler muss bei einem ausgeglichenen Haushalt (ohne Neuverschuldung) also
    1. Die Bezahlung der aktiven Beamten aus laufenden Steuereinnahmen erreichen.
    2. Die noch bis 2020 weiter steigenden Pensionslasten aus laufenden Steuereinnahmen aufbringen.
    3. Die Kreditzinsen für die bisherigen Beamtengehälter zahlen.


    Es müssen also für die Kosten des Beamtenapparats zukünftig noch mehr Steuern erhoben werden. Daran führt kein Weg vorbei!
    Die Frage ist, ob sich noch ca. 10 Jahre steigende Pensionskosten durch mehr Steuerzahler und höhere Steuersätze decken lassen und wie sich die derzeit extrem niedrigen Kreditzinsen entwickeln.


    Da wir in Deutschland eine schrumpfende Lohnsteuerzahlerbasis haben, versucht man das Lohnsteueraufkommen durch Einwanderung zu erhalten. Man wird aber trotzdem die Steuern noch massiv anheben müssen. Die relative Verarmung der Lohnsteuerzahler wird zumindest der Beamtenapparat bei externen Verursachern (Stichwort Neoliberalismus) verorten. Er wird dem Bürger die Wichtigkeit von Sicherheit, Bildung und behördlicher Infrastruktur vorhalten. Dass ehemalige hoheitliche Bereiche wie Post und Telekommunikation auch ohne Beamte funktionieren, wird man eher nicht diskutieren.


    Die große Frage wird sein, ob die Zuwanderer tatsächlich das etablierte Steueraufkommen erhalten können und ob man bei vermehrten Verwaltungsaufwand, in einer zunehmend heterogenen Bevölkerung, nicht noch mehr Beamte benötigen wird. Die derzeitige Diskussion um Lehrer in der Kita und kleinere Klassen deuten auf eher mehr Beamte hin. In Zuwanderungshochburgen wie Berlin scheint auch die Reduktion des Verwaltungsaufwandes nicht möglich.


    Die Frage ist nun welche Steuern in welcher Bevölkerungsgruppe erhöht werden können, bevor Ausweichbewegungen zu einer tatsächlichen Reduktion führen. Das führt fast automatisch zu den Aktien- und Immobilienbesitzern, die in Deutschland eine Minderheit darstellen und per Definition (DIW) überwiegend als vermögend (ab 250.000€) dargestellt werden.


    B. In der Diskussion über den Wert von Immobilienbesitz im Verhältnis zu den Staatsschulden wird den Immobilien ein relativ fixer Wert zugebilligt. Tatsächlich schwankt dieser Wert, wie man in Krisenländern sieht. Wer Sparguthaben gegen Staatsschulden aufrechnet sollte verstehen, dass in diesem Aufrechnungsszenario auch der Wert der Immobilien sinkt. Auf Zypern haben Immobilien an Wert verloren, da es nach dem Bail In weniger Kapital der Einheimischen gibt und externe Investoren sich in Krisenländern zurück halten.

    Das Ziel "autarkes Leben" ist wie Cephalotus bereits anmerkte nicht sinnvoll, da es meine Lebenszeit vermutlich drastisch reduziert.
    Ausserdem ist "autarkes Leben" auch nur in ca. der Hälfte der Lebenszeit (15-65 Jahre) für die Masse möglich. Sollten Kinder im Spiel sein, hört die "Autarkie" in D spätestens bei der Kinderfürsorge auf.


    Man sollte also zwischen "Wohlstandsgesellschaftaussteigern" im mittleren Alter und Menschen die nach Selbstbestimmung streben unterscheiden.


    Die Masse der "Gesellschaftsaussteiger" experimentiert heute in einer Sonnenschein-Sozialwelt herum, die jederzeit eine Rückkehr-Option ins Sozialsystem bietet. Egal woran die Pläne der "Selbstversorger", "Aussteiger" oder "Auswanderer" auch scheitern, solange sie nach Rückkehr in die Gesellschaft den Weg zum Amt finden, gibt es die bedingungslose warme Wohnung, Essen und den Arzt. Als Gegenleistung wird lediglich verlangt, dass man evtl. noch vorhandene Arbeitskraft zur Verfügung stellt, falls diese lokal benötigt wird.


    Sobald eine wirtschaftliche Krise eintritt verändert sich aber die Welt.


    Der "autarke Aussteiger" wird plötzlich mit Themen wie neuen Vermögenssteuern, erhöhten Grundsteuern und Lastenausgleichgesetzen konfrontiert. Er tut gut daran sich in den Sonnenscheinzeiten zu überlegen, wie er als "Vermögender" im Mieterland Deutschland 1-2% jährliche Grundsteuern aufbringen würde. Oder 25 Jahre lang 2% Lastenausgleich. Bitte auch berücksichtigen, dass es evtl. zu behördlich vorgenommenen Neubewertungen von Immobilienbesitz kommen kann, damit die Steuern nicht zu niedrig ausfallen.
    Selbstverständlich sinkt in der Krise die Arbeitskraftnachfrage und es kommt zu Massenentlassungen und sinkenden Reallöhnen. Das betrifft auch die Tauschgeschäfte in der "Nachbarschaftshilfe" und Schwarzarbeitnachfrage. Mangels verfügbarem Material oder fehlender Energie ist sogar das Arbeiten auf dem eigenen Grund oft erschwert.
    Man sollte auch nicht damit rechnen Kredite zu bekommen oder bestehende Kredite verlängern zu können. Geld wird besonders in Wirtschaftskrisen sehr ungern an Leute mit Immobilienbesitz verliehen. Schließlich kann man als Geldverleiher diesen Besitz evtl. günstig erwerben, falls es nicht zum Kredit kommt. Der Staat unterstützt dann tendenziell denjenigen, der in Aussicht stellt als Besitzer seine Steuern zu bezahlen und unterstützt die Vertreibung der nicht Steuern zahlenden Altbesitzer.


    Weitet sich die Wirtschaftskrise zur richtigen Depression aus sinkt die Sicherheitslage. Sowohl eingelagerte als auch angebaute Lebensmittel müssen dann mit zusätzlichem Aufwand versteckt oder bewacht werden. Es wird geklaut was nicht niet- und nagelfest ist. Solarzellen, Brennholz oder Kupferbleche finden noch mehr Abnehmer als heute im Sonnenschein. Feldarbeit wird erheblich erschwert, wenn man sich nicht mehr sicher bewegen kann. Isolierte Höfe können sowieso kaum selbst gegen Plünderung verteidigt werden. Weitet sich die Depression zum (Bürger-)Krieg aus droht zusätzlich noch Vertreibung.
    Ich kann dazu nur jedem empfehlen, mal das Stadtzeitungsarchiv aus dem Jahr 1923 zu lesen. Ich phantasiere nicht herum, sondern beschreibe Alltagsrealität vor 90 Jahren. Angezündete Höfe um Spuren nach Plünderungen zu verwischen, aus Rache oder Neid gab es schon damals.


    Die Basis für ein selbstbestimmtes Leben liegt im Erhalt von Gesundheit, möglichst weit nachgefragter Qualifikation, hoher Flexibilität und gutem Leumund der eigenen Person. Letzteres ist besonders für Auswanderer wichtig.


    Zur Qualifikation gehört nicht nur die aktuell beruflich ausgeübte Tätigkeit. Man sollte die Welt in der man lebt verstehen. Dazu gehören Sprachkenntnisse, benutzte Alltagsgegenstände wie ein Auto oder IT genauso wie Gesetze. Wer gesellschaftliche Entwicklungen regional und global nicht versteht, Wirtschaft, Finanzen und Politik nicht interpretieren kann, wird sein "selbstbestimmtes Leben" vermutlich nur bei Sonnenschein leben können.


    Vorbereiten (Preppen) bedeutet nicht sich im Krisengebiet möglichst gut einzuigeln und auf das Ende der Krise zu warten. Krisen wüten selten weltweit in derselben Intensität, aber sehr oft an einem Ort über viele Jahre. Fast immer ist vorbereitetes Absetzen in das langfristig zuvor auserkorene Fluchtland besser, als das Aussitzen im Krisengebiet. Egal ob es sich um Krieg, Hunger, Naturkatastrophen oder Verfolgung handelt.


    Die Gewichtung im Forum liegt sehr stark auf dem BOB oder dem Bauernhof. Die Qualifizierten in Rumänien oder Griechenland setzen nicht auf "autarke Bauernhöfe" und brauchten auch selten den vorgepackten BOB. Es war wichtiger als erster Verkaufender noch einen guten Preis für die verkaufte Wohnung zu bekommen, bevor die Preise fallen und im Zielland als Erster eine der wenigen offenen Stellen zu bekommen, bevor die Masse nachziehen will.

    Zitat von Bärti;151764

    2. Wie habt ihr eure Eingangstüren gesichert? Vielleicht gibt es ja im Forum noch gute Anregungen die einen Austausch abwenden könnten, wobei dann natürlich eine ähnliche Wiederstandsklasse erreicht werden sollte.


    Danke für Hilfe und Anregungen.


    Ich wohne in einer Mietwohnung in einem Mehrparteien-Haus. Die Hausverwaltung würde eine Aufrüstung der Tür zwar erlauben, solange ich die Kosten übernehme, aber ein Hochrüsten ist ein zweischneidiges Schwert.


    Auch mit Tarnung wird eine vom Hausstandard abweichende Tür von jedem Paketboten, Zeitungsausträger, Spendensammler, Besucher, etc. aufgeklärt. Spätestens wenn die Tür geöffnet wird erkennt ein Sachkundiger, dass hier in Schutzmaßnahmen investiert wurde. Überdurchschnittliche Schutzmaßnahmen erwecken natürlich Interesse. Eine Türverstärkung halte ich in meiner Umgebung nur in Form eines verdeckten Querriegel-Schlosses, das von außen per Funk geöffnet werden kann, für sinnvoll.


    Allerdings hat auch nicht jeder die Polizeistation so nah wie ich. Wenn meine Alarmanlage mir Bilder des Einbrechers auf das Mobiltelefon sendet, hat dieser ungefähr noch 4 Minuten bis 2 Streifenwagen mit seinem Bild als Täterbeschreibung vor der Tür stehen. Und dank mehrerer Kameras kann ich diese sogar noch über die aktuellen Aktivitäten des ungebetenen Gastes informieren bzw. ihm über die angeschlossenen Lautsprecher mitteilen, wie viele Sekunden ihm noch bis zum Eintreffen der Polizei bleiben.
    Die berufsmäßig agierenden Einbrecher klären in Zeiten von immer mehr 100 €-WLAN-Kameras an ihren Einsatzorten die Zeiten zwischen Alarmierung und möglichem Eintreffen der Polizei ab. Wenn sie nach dem Öffnen der Tür erkennen, dass sie gerade die neuen Youtube-Stars werden gehen die Meisten wieder. Kein Promille hat die Kaltblütigkeit nach direkter Ansprache und unter Beobachtung weiter am Einbruchsort zu verweilen.

    Ähnliche Diskussionen laufen ständig in allen Kampfsportforen. Deshalb will ich mich dazu hier kurz fassen.


    Von Bruce Lee ist bekannt, dass er Straßenkämpfe bestritt bevor er zum Film kam. Dort hatte er anfangs das Problem, dass er gemäß seiner Erfahrungswerte Techniken einsetzte, die den Kampf schnellstmöglich beenden sollten. Er musste erst lernen, dass im Film die Kämpfe für die Zuschauer in die Länge gezogen werden müssen. Dass niedergeschlagene Gegner nicht wie in der Realität liegen bleiben, sondern wieder aufstehen. Dass die gegnerische Übermacht der Reihe nach angreift. Er wurde im Film zu spektakulären High Kicks gezwungen, obwohl er nach eigenen Aussagen in einem SV-Szenario nur Knie oder Hoden mit Tritten attackieren würde.


    99% von dem was man im Film sieht ist realitätsfremd. In der Wirklichkeit bekommt man einen Schlag mit dem Kantholz auf den Kopf und verstirbt dann im Krankenhaus.


    Genauso wie viel Training in Kampfsportarten nichts mehr mit SV für die Realität zu tun hat. Dort werden nicht nur die effektivsten Techniken ausgeblendet, sondern man teilt auch noch in Gewichts-, Fähigkeits-, Geschlechts und Altersklassen ein. Fingerstiche in die Augen sind zwar das effektivste SV-Mittel, werden aber in 99,9% der Zeit nicht trainiert. Ellenbogenstösse gegen den Kopf sind z.B. im Muay Thai nicht erlaubt, weil für die "Kämpfer" zu "lebensgefährlich", zu schwer abzuwehren und daher die "Schaukämpfe" außerordentlich verkürzend.
    Teile ich der 2. DAN "Karatekämpferin" mit 55 kg Kampfgewicht für einen 30 Sekunden-KO-Kampf den 110 kg Ringer zu, geht das große Gejammer wegen "Fairness" los. Klar. 10 Jahre lang sechs mal die Woche ins Training gerannt, aber keine 10 Stunden echte Bodenkampferfahrung gesammelt. Keine 20 Stunden Erfahrung mit Gegnern über 1,90 cm und mehr als 100 kg. 80% der Zeit mit dem gleichen Partner und traditionellen Formen vertrödelt. Man gewöhnt sich oft in den Kampfsportarten Verhaltensmuster an, die im realen Kampf eher schädlich sind.


    Was ich aus dem militärischem Messerkampftraining mitgenommen habe ist, dass ich in der Realität unbewaffnet mit 90%-iger Sicherheit verletzt werde. Da helfen mir weder WT noch Krav Maga, sondern nur ein unerfahrener Angreifer. Die guten Trainer geben das auch zu. Selbst mit Messer habe ich kaum mehr als eine 50%-Chance selbst unverletzt zu bleiben.
    Das Standard-Prozedere gegenüber einem mit Messer bewaffneten Angreifer beim KSK lautet "Dublette oder wenn möglich Ausweichen". Das Meiste was im Einzeltraining bei abgesprochen Angriffen auf der Matte noch toll aussah, ließ sich in realitätsnäheren Simulationen kaum noch anwenden. Das wissen auch die Polizisten, die bei einem Angriff mit dem Messer sofort zur Schusswaffe und nicht mehr zu Reizgas oder Schlagstock greifen.



    In einem Prepper-Forum sollte man allerdings sauber zwischen heute und einer Umwelt mit sich verschlechternder inneren Sicherheit unterscheiden, wenn man über sinnvolle SV-Vorbereitung spricht.


    Wer seine Hausaufgaben gemacht hat, weiß dass in den 1920ern in D nicht nur Geschäfte in Städten von den Hungernden und Verarmten geplündert wurden, sondern auch Banden hungernder Städter aufs Land zum Plündern der Bauernhöfe zogen. Es gibt Berichte nach denen angekettete Kühe noch im Stall geschlachtet wurden.


    Oft wurden die Höfe nicht nur geplündert, sondern auch noch angezündet oder das nicht mitgenommene Vieh getötet. In Notzeiten das wenige Vorhandene noch extra zu zerstören, scheint das Ergebnis der Hass-Propaganda gegen die "Anderen" zu sein.


    Der hier oft diskutierte gefüllte Lebensmittel-Keller auf dem abgelegenem Bauernhof hilft also nur bedingt. Die überlebenswichtigen Vorräte müssen dezentralisiert versteckt gelagert werden. Eine Zentralisierung ist nicht nur wegen behördlicher Beschlagnahme kontraproduktiv. Die Familie muss sich auch dem Zugriff der Plünderer durch Fluchtwege und -verstecke entziehen können. Man muss mit Folter der Gefangenen zur Preisgabe der Verstecke rechnen, genauso dass die Kriminellen keine lebenden Zeugen wünschen und Spuren durch das Legen von Bränden vernichten wollen.

    Wer Gelegenheit dazu hat sollte mal die örtlichen Zeitungsarchive von 1923 durchblättern. Und die Erlasse lesen nach denen das Horten von Lebensmitteln unter Strafe gestellt wird und mit Beschlagnahmung gedroht wird.

    Matthias,
    Du vergisst zu erwähnen, dass Politiker die Banken regelrecht "zwangen" solche Kredite zu vergeben.


    Erst haben sie die Gesetze zur Kreditvergabe und Bilanzierung entsprechend geändert. Dann kamen "Bürgerrechtsanwälte" wie Obama, die sich dadurch profilierten "benachteiligten" Minderheiten zum 100% fremdfinanziertem Kredit zu verhelfen. Und dann mussten (halb)staatliche Institute den Vertriebsbanken alles abnehmen, was diese intern niemals als Kredit bezeichnet hätten.
    Alles damit ein Clinton und seine Administration eine positive "Regierungsbilanz" in seiner Amtszeit vorweisen kann.


    Die Frage ist jetzt, ob da eine "Verschwörung" dahinter steckt. Das ist eine Frage der Definition. Formulieren wir "Verschwörung" mal in "nicht kommuniziertes Kalkül" um.


    Der Bürokratenapparat der in den westlichen Staaten mehrheitlich die Politiker stellt weiß, dass er mit einem ausgeglichenem Budget weniger verdienen würde und auch nicht den heutigen Umfang hätte. Es wird selten kommuniziert, dass er zu 50% überdimensioniert ist oder 75% der Beamten in D im Höheren oder Gehobenen Dienst angesiedelt sind.


    Er hat also ein hohes Interesse daran, seine tatsächlichen heute anfallenden Kosten in die Zukunft zu verlagern, statt diese über heute erhobene Steuern zu finanzieren. Ist das jetzt der Beginn einer "Verschwörung"?


    Und wie geht es mit der Überschuldungssituation in Zukunft weiter?


    Nun der Bürokrat wird "die Wirtschaft" und "die Banken" als Schuldige identifizieren und mehr "staatliche Kontrolle" fordern. Oder gleich Verstaatlichung. Mit jeder Verschlimmerung der Schuldenkrise gewinnt er mehr Einfluss. Ist das jetzt eine "Verschwörung"?

    Zitat von Legend;146559

    Wenn man z.b. einen längeren, flächendeckenden Stromausfall zugrunde legt könnte ich mir denken, dass eben diese Annahme nicht zu halten ist. Ich würde davon ausgehen, dass dann nicht mal 50% der Produktion aufrecht erhalten werden können, sondern nur ein Bruchteil davon. Wie sieht es dann mit der Versorgung aus? Wenn man noch den Treibstoffmangel und anderes hinzu addiert kommt möglicherweise nicht mehr viel beim Endverbraucher an.


    Wir sind uns einig, dass ein mehrere Wochen andauernder Blackout im Winter mit Nahrungsmittelvorräten für 3 Monate besser überstanden wird, weil es anfangs zu Engpässen und Panikkäufen kommen wird. Aber wir sollten auch den Unterschied zwischen echtem Mangel und einem Verteilungsproblem verstehen. Letzteres löst man wenn nötig über Bezugsscheine und Verteilungsstellen. Ein reines Logistik- und Informationsproblem.


    Ein richtiger Mangel würde erst entstehen, wenn kein Zukauf aus dem Ausland mehr möglich wäre UND die einheimische Getreide-Produktion um mehr als 50% fallen würde. Für beide Zustände hat man Frühindikatoren und kann rechtzeitig gegensteuern.

    Zitat von Mücke13;146535

    Du willst Ungelernte Personen in 4 Wochen an einer Schusswaffe ausbilden mir den nötigen Sicherheitsvorschriften und dem korrekten Umgang mit der Waffe und dann an die Strasse stellen?! Wow da ist der erste Tote schon vorprogrammiert.


    In Baden-Württemberg sind die Hilfspolizisten (Geeignete) viele Jahre ohne Tote mit einer Dienstpistole unterwegs gewesen. Erst heute wollen grün-rote Bedenkenträger den bewaffneten Hilfspolizisten mit Deinem "Könnte was passieren"-Argument abschaffen.


    Wie viele Tote gab es denn in den letzten Jahrzehnten, als man noch jeden Vollpfosten mittels Wehrpflicht einzog und ihn dann nach 6 Wochen Grundausbildung als Wachsoldat mit dem Sturmgewehr Streife laufen ließ? Im Vergleich zu den genannten Beispielen mit Feuergefechten zwischen angreifenden Banden und einer verteidigenden Bürgerwehr ist dieses Risiko marginal.


    Dein zitierter Gesetzestext spricht übrigens genau diesen Zustand an. "Militärisch bewaffnet" ist in solchen Zeiten dehnbar. Ein 30-Schuss-Magazin mit .223 in einem Halbautomaten wird dann schon als "militärische Bewaffnung" gelten.


    Die Polizei, die heute so gut wie keine Gefechtsausbildung erhält, stößt schon bei den Amok-Lagen an ihre Grenzen. Sobald es zu Kampfhandlungen mit mehreren Bewaffneten kommt, ist sie froh um Amtshilfe von dafür ausgebildeten und ausgerüsteten Soldaten.

    Zitat von frieder59;146430

    Für mich stellt sich die Frage, ob aus dieser Richtung nicht doch mit der Schaffung relativ fester Strukturen gerechnet werden sollte, die gewaltsam versuchen könnten, die Existenz ihrer Großfamilien oder subkulturellen Zusammenhänge in Krisenzeiten illegal mit lebensnotwendigem zu versorgen. Das wäre dann durch aus eine andere Qualität als sich spontan bildender Mob oder Zusammenschlüsse von bereits früher straffälliggewordenen Kriminellen.


    Natürlich werden Personen die aus einer Clan-geprägten Umwelt stammen in Krisenzeiten noch enger zusammen rücken.


    Umgekehrt wird die Polizei nach Amtshilfe der Bundeswehr rufen, wenn sie die Ordnung nicht mehr aufrecht erhalten kann.


    Da die Bundeswehr nicht genug Personal hat, wird sie auf die 6 Millionen noch wehrdiensttauglichen Reservisten zurück greifen. Für deren Einberufung wird es zumindest in München eine breite Akzeptanz in der Bevölkerung geben, sobald brennende Straßenzüge aus Dortmund oder Berlin gemeldet werden.


    Bei dann 30% Arbeitslosenrate wird es genug geeignete Freiwillige aus Gedienten und Ungedienten geben, aus denen man für jedes Stadtviertel in München ein ortskundiges Bataillon zusammenstellen kann. 4 Wochen Auffrischung bzw. Einweisung sind ausreichend um Grundfertigkeiten zu beherrschen, die es einer Bande schwierig machen in diesem Viertel zu operieren. Besonders wenn diese Reservisten wie in der Schweiz ihre Waffen mit nach Hause nehmen und flexibel Schwerpunkte bilden können.
    Welche Bande will sich denn mit einer Polizei-Streife anlegen, die in 5 Minuten durch einen Infanterie-Zug verstärkt werden kann?


    Aufmerksame Bürger die ihre IP-Kameras dann erlaubterweise auf die Strasse richten, Bewegungsmelder aktivieren und dem Bataillon den Zugriff gewähren, sind verbunden mit einer gleichzeitigen nächtlichen Ausgangssperre recht effektiv. Privat beschaffte, mit Kameras bestückte Mini-Hubschrauber, die lächerliche 100 € das Stück kosten, sind dann für die Bundeswehr erlaubt und flexibel zur Raumüberwachung einsetzbar.


    Es wird nichts geplündert, weil man mit dem Raubgut nicht an den Sperren vorbei kommt. Man läuft eher Gefahr schon vor dem Raub an der Sperre registriert und in die Verdächtigtenüberwachung aufgenommen zu werden, wenn man die Anwesenheit nicht plausibilisieren kann.

    Es wird nicht geschossen, weil man mit einem überlegenem Gegner in einer feindlich eingestellten Zivilbevölkerung keine Chance hat und schon dass bloße Mitführen von Waffen drakonische Strafen nach sich zieht. Wer dann ohne Genehmigung mit einer Waffe erwischt wird, riskiert nicht mehr 50 Sozialstunden, sondern unbegrenzten Aufenthalt in der Straßenbau-Kolonne oder einen Freiflug in das Herkunftsland.


    Ich hoffe, ich habe jetzt nicht zu viele Mad Max-Phantasien zerstört, aber man sollte sich beim Preppen auf die Szenarien fokussieren, die am wahrscheinlichsten sind.


    Den Privatbunker mit den Nachbarn in einem Feuergefecht gegen Banden zu verteidigen, ist wesentlich unwahrscheinlicher als den Einberufungsbefehl zu erhalten. Und jeder von euch der in Deutschland weiter eine Zukunft haben will, sollte wissen was dann das Nichtbefolgen bedeutet.


    Die Wald-Survivalisten sollten wissen, dass die Wärmebilder erzeugenden Drohnen immer billiger werden. Kein Mensch braucht in Krisenzeiten potentielle Krankheitsherde durch in den Wäldern lebende Gruppen oder Waldbrände im Sommer.
    Wer keine Schusswaffe dabei hat wird dort schneller zum Opfer und wer mit Waffe rumläuft, sollte dies gut begründen können, wenn das Jagdkommando nachts um 3 Uhr weckt, weil eine potentielle Räubergruppe vermutet wurde.

    Zitat von Firehorse;146154

    Hab noch mal nachgeschaut. Es gibt im Moment runde 17 000 000 ha Landwirtschaftlich genutzte Fläche. Das sind 47% von Deutschland. Das könnte man mühelos auf 60% steigern. Aber bleiben wir bei 47%.


    Es ist einfacher sich zu merken, dass in Deutschland im langjährigen Mittel aus Getreide (inkl. Mais) mehr als 5000 Kilokalorien pro Einwohner und Tag geerntet werden.
    Da kommen die tierischen Kilokalorien aus Fischfang, Weidewirtschaft und Jagd noch drauf.

    Zitat von nashua;146091

    In welchem Forum ich das gelesen habe ob hier oder drüben weiß ich jetzt nicht. Aber einer der in Hawaii half, als das Erdbeben dort so große Verwüstungen angerichtet hat, erzählte von bestialischen Verhalten wegen einfachster Dinge, z. B . einen Verbandspäckchen.
    Köpfe wurden mit der Machete abgeschlagen, wenn der Träger sich nicht von seinem Kürbis trennen wollte den er wie auch immer ergattert hatte.


    Vielleicht sind wir nur sehr zart oberflächlich zivilisiert.


    Noch einmal zu den Rahmenbedingungen, damit jedem klar wird wie unwahrscheinlich eine Hungersnot in Deutschland ist.


    Mit 1000 kcal zugewiesener Tagesration wollten die Amerikaner in ihrer Besatzungszone die Deutschen zu Bauern umerziehen. Erst der extrem kalte Winter 1946 mit seinen Toten führte zum Umdenken. In dem auf 2 Jahre ausgelegtem Experiment sich in einer isolierten Station autark zu versorgen, wurde basierend auf diesen Berechnungen mit 900-1200 kcal pro Tag für die 8 Teilnehmer kalkuliert. Voraussetzung ist eine ökonomische, kaloriensparende Lebensweise ohne große Belastungsschwankungen.


    In Deutschland werden dagegen weit über 3000 kcal pro Tag konsumiert. Die Leute müssen "trainieren", um diesen Überkonsum zu vernichten bzw. werden stark übergewichtig.


    Eine Halbierung der Lebensmittelproduktion würde immer noch keine Hungersnot auslösen, sondern eher die Volksgesundheit fördern.


    Dazu kommt, dass in Produktion, Logistik und beim Endverbraucher ca. 50% der Güter weggeworfen werden. Es ist anzunehmen, dass der falsch etikettierte Joghurt nicht mehr vernichtet wird, Aldi abgelaufene Lebensmittel nicht mehr in die Tonne wirft und auch der Hausmüll entlastet wird, falls sich die Ernten reduzieren.


    Und dann kommt noch der Faktor tierisches Eiweiß, das in Relation 1:8 - 1:15 durch pflanzliche, auch von Menschen verzehrbare Lebensmittel hergestellt wird. Auch hier könnte man bei Bedarf erhebliches Potential heben.


    Dass man auf Hawaii Köpfe abschlug, wage ich zu bezweifeln. :peinlich:


    Aber auf der Insel Haiti, die schon vor einer Naturkatastrophe zu den ärmsten Gegenden der Welt gehörte, haben sich die Zustände durch eine Naturkatastrophe verschlimmert.


    Das ist aber nicht auf Deutschland übertragbar. In diesem 3. Welt-Land existierte schon zuvor eine Mangelversorgung, die durch eine Naturkatastrophe verschlimmert wurde und der sich die Menschen nicht durch Abwanderung entziehen können.


    Diese Überlegungen sind es auch, warum man bei den verantwortlichen Stellen darüber nachdenkt die letzten staatlichen Lebensmittelreserven von 4 Wochenbedarfen aufzulösen.