Festgelegt bin ich nicht. Aber in den USA ist Verwandtschaft.
In Kanada hätte ich keine Anlaufpunkte bei Schwierigkeiten. Und die wird es sicherlich geben.
Anlaufschwierigkeiten wirst du überall haben, ob nun mit Verwandschaft oder nicht. Verlass dich nicht zu sehr auf Verwandschaft ein. Ja sie können sicher einige Stolpersteine zur Seite schieben, aber machen musst du selber. Wenn du damit nicht zurecht kommst, kommst du nirgens weiter.
Ich kann nur aus meinen Erinnerungen schreiben. Ich war ca. 120 Kilometer nördilch von Edmonton. Cherill hieß das kleien Dorf, Stadt. Hmmm, irgendwie heißen dort alle Stadt sofern sie eine Tankstelle, einen Co-op Laden, ein Hotel und ca. 20 Einwohner haben. Die meisten wohnen auf ihren Farmen. Einige heruntergekommen, weil sie keine Lust hatten zu arbeiten. Es ging der Spruch um, hast du Geld in der Stadt verdient, kaufst du dir eine Farm. Dann lebst du ein paar Jahre von der Farm, bis es nicht mehr geht. Dann gehst du wieder in die Stadt und verdienst weiter Geld. Meistens wurde die Farm für kleines Geld wieder verkauft um in der Stadt neu anzufangen.
Ob das heute noch so ist weiß ich nicht, könnte mir das aber durchaus vorstellen. Das Problem war das kaum einer aus der Stadt von Landwirtschaft eine Ahnung hatte. Also sah er sich an wie der Nachbar das machte und machte es ihm nach. Das das nur in den seltensten Fällen gut geklappt hat war zu verstehen.
Als mein Lehrmeister seine Sachen packte um nach Canada zu gehen, sein Bruder war schon dort. mietete er zuerst eine Farm. Ziemlich heruntergekommen. Ich war damals dort und half ein Badezimmer anzubauen, denn das gab es nicht. Zum Glück lief die Heizung. Alles andere war noch gerade so bewohnbar. Sein Geld verdiente er als Angestellter mit Kücheneinbau. Sein Meistertitel wurde nicht anerkannt. Schon eine komische Welt, wo Deutschland das Land ist mit einer vernünftigen Ausbildung ist. In Canada lernt man von dem der einem die Arbeit zeigt. Mit der Zeit bist du dann so etwas wie Geselle. In Canada heißt es nicht umsonst, zeige mir was du kannst und ich sage dir wer du bist.
Beim zweiten mal, als ich zu Besuch war, baute er dann ein Haus das er verkaufen wollte um so das Geld für eine Farm zu bekommen. Dabei hatte er übersehen das er das Haus zu groß gebaut hatte. Eben nach deutschem Maßstab, wenn auch in canadischer Bauweise. Aber Canadiar wollten eher kleine Häuser, das hatte er nicht bedacht, obwohl er bei vielen Häuser mitgearbeitet hatte. Mit Verspätung hatte er das Haus doch noch verkauft, na klar an einen Deutschen, und bekam seine Farm.
Ich wollte damit nur sagen, bevor du irgendwo dich niederlassen willst, bleibe eine Zeit dort, erkundige dich wie das Leben dort läuft. Dann wirst du schnell merken welche Stolpersteine zu beseitigen sind. Und deutsche Kolonien, ich weiß klingt fürchterlich, freuen sich mmer auf neue Mitbürger. Meistens sind es nicht nur Deutsche, sondern quer durch Europa eingewanderte, aber alle halten zusammen, meistens.
Sowas lernt man nur wenn man vor Ort lebt.