Auch wenn ich den OT ungern unterstütze muss ich dem Ingeneur doch mal drastisch wiedersprechen.
Die Eisenherstellung mit dem Rennofen.
Man hat als Zutaten, neben Lehm für den Ofen, nur Holzkohle und idR Raseneisenstein, der ziemlich frei ist von Phosphor und Schwefel, zur Verfügung.
Der klassiche Turmaufbau mit Belüftung von unten und regelmässigen nachbesschicken mit geröstetem Erz und Kohle hat sich bis heute nicht verändert.
Da kann man einfach mal ne Suchmaschine bemühen.
Am Ende dieser Stundenlangen Plackerei hat man manchmal einige Zentner Holzkohle (die wiederum selbst ettliche Ster Holz waren ) und viel Erz inverstiert um einige Kilo Renneisen zu erzeugen.
Das wiederum ist noch lange kein guter Werkstoff.
Die Klumpen werden erst mal grob zusammengeschmiedet und dabei bereits nach ihren Eigenschaften wie Schweissbarkeit und Härte getrennt
Diese müssen dann weiter raffiniert werden.
Das macht man indem man sie ausschmiedet und faltet, wie es die mysteriosen Samuraischmiede im TV auch tun.
Auf diese Art werden die restlichen Schlacken entfernt und zeitgleich sorgt der Schmied für eine homogene Stahlqualität durch den Prozess der Gärbung.
Gärbung ist das Ausschmieden zu Stangen die dann in regelmässigen Abständen eingekerbt und gehärtet werden.
Nun biegt man die Stangen und je nachdem ob die Kerbe bricht oder sich biegt kann man den Kohlenstoffgehalt erkennen der sich auf wenigen cm deutlich unterscheiden kann.
Je nachdem ob man Halbzeug für dem Weiterverkauf oder Werkstoff für einen Bestimmten Anlass produzieren will, bündelt man entweder Stücke gleicher Qualität oder unterschiedliche um genau den Stahl zu erzeugen den man haben will. zu Garben (=Gärb- oder Gerbstahl) und schweisst sie zusammen.
Auch dieses Gerben wird bei Bedarf mehrmals wiederholt womit wir auch schon wieder bei den hunderttausenden von Lagen der Japaner wären.
Unterm Strich kann man durch die Steuerung des C -Gehaltes und eine entsprechende Wärmebehandlung Stahl für jeden Zweck selbst herstellen.
Deutlich einfacher und ressourcensparender ist es aber Schrott weiterzuverarbeiten der wie oben bereits angeführt uns wohl nicht so schnell ausgehen wird.
Und nun noch weiter OT.
Diese populärwissenschaftliche Polemik der rückständigen (Klingen)Schmiede in Europa und des geheimen Wissens der östlichen Stahlphilisophie kotzt mich an.
Hier möchte ich darauf hinweisen das das Mittelalter etwa tausend Jahre lang ist und es in der Rüstzeugentwicklng zB erst im 14ten Jhd zur Einführung der Plattenrüstung kam.
Davor hatte man Lederpanzer, Schuppenpanzer, Kettenhemden etc etc
In einem Kampf gegen einen geharnischten Gegner bringt eine filigrane scharfe Klinge einfach nix, da muss man eben mit einer Wuchtwaffe kämpfen, während davor bis in die Antike mit scharfen und spitzen Waffen gekämpft wurde.
Lesen bildet, womit wir wir wieder beim Thema wären
Allein der normale Menschenverstand muss einem solche Spinnereien doch austreiben
Hat man sich etwa mit stumpfen Klingen früher rasiern können?
Hat man stumpfe Äxte in den Wald geschleppt und Tiere mit stumpfen Klingen zerlegt?
Was scharf sein musste war scharf , rasiermesserscharf.
Aber zurück zum Thema
Wer sich für Rennöfen interessiert muss nur mal bei den üblichen Verdächtigen nachfragen etwa beim rheinischen Rennfeuertreffen, den Erzgruben Grünten, Peter Broich, etc etc
Deutlich mehr würde ein Schmiedekurs bringen , wie oben ja schon angesprochen wurde.
Für Kurse gibt es Seiten wie diese :
http://www.metall-aktiv.de/termine/kurse-workshops.html
http://www.kursschmiede.de/HTML/home.htm
http://www.mehr-als-werkzeug.d…tung-2778_3116/detail.jsf
Und viele andere.
Und zu guter Letzt sogar für den Eröffnungsbeitrag die beiden Klassiker in gedruckter Form:
http://www.amazon.de/Die-Kunst…=1-1&tag=httpswwwaustr-21
http://www.amazon.de/Schmied-A…_b_4?tag=httpswwwaustr-21